Wir waren heut am See spazieren, wie gaaaaaanz viele andere Leute auch. Waren in der Nähe der ganz bösen Zuglinie, in der Gartenbeiz neben tobenden Kids. Die ganze Zeit über war Kaya angeleint und ich hab geklickt. Kaya war schon angespannt, aber sehr gut ansprechbar und hat auch mit (nicht allzugrossem) Spass einige Aufgaben wie Leckerchen suchen etc. super erledigt. Der Ausflug war toll, sie hat kaum Notiz von Spaziergängern genommen. Damit sie sich wieder entspannen konnte, gingen wir noch auf eine sichere Wiese, wo nix los ist. Sie hatte viel Spass, ist gerannt und hat sich zig mal ins Gras geworfen vor Freude.
Dann erspäht Kaya eine Krähe, aus Reflex hab ich sie abgerufen – sonst wär sie eh losgedüst. Sie dreht sich super schnell um und kommt zurück. Als sie bei mir im Fuss sass, spähte sie weiter nach der Krähe. Und da wir momentan die Impulskontrolle üben und Kaya nur auf mein Kommando losdüsen darf (funktioniert ziemlich gut, beim Kong aber haben wir noch Schwierigkeiten), hab ich sie mit ok freigegeben nachdem sie mich freiwillig angeschaut hat (bitte nicht lynchen)... Naja, wahrscheinlich weiss der Hund, dass er keine Chance hat – aber ihre Augen leuchteten so toll, als sie auf meinen Ruf zurückkam, nachdem die Krähe abgehoben ist. Wenn Kaya eine Katze sieht, muss ich schneller sein, sonst ist Hund weg.
Was denkt ihr, kann eine solche "Krähen-Übung" bei der Impulskontrolle sinnvoll sein? Spricht etwas dagegen? Ich bin gespannt, was ihr dazu meint.
Sie ist vorher auf dein Rufen gekommen, sie hat dich angeschaut und du hast sie frei gegeben. Die Krähen kriegt sie eh nicht und wenn keine Straße in der Nähe war, warum nicht?
All zu oft würde ich das vielleicht nicht machen, doch in diesem Moment war es ein wirklich sehr gelungener Jackpot!
hmmmm, klassischer fall von premack prinzip, würde ich sagen. nach dieser form der konditionierung wird dein hund das weniger oft gezeigte verhalten (blickkontakt aufnehmen bei anblick von vögeln) häufiger zeigen, wenn du ihn danach damit belohnst, dass er hetzten darf.
ich denke auch schon geraume zeit darüber nach, sowas mal zu probieren.
denn lekkerlis alleine sind kein adequate belohnung als ersatz für impulskontrolle, wenn wir mal ehrlich sind. traue mich aber nicht so richtig ran an das thema....
Ich habe das auch schon mal mit Tobi und einem Eichhörnchen gemacht. Als er es erblickte, habe ich ein Sitz von ihm verlangt und er durfte nach dem Ausführen hinterher (ich mit an der Schleppe). Das Eichhörnchen ist ja direkt auf einen Baum geklettert. Klar, das kann man nicht immer machen. Man sollte halt probieren, das die Belohnung der Motivation nahe kommt. Für so Situationen nehme ich dann gerne Leckerlies die rollen ("Knacki" Wienerbällchen, kleine Leberknödelchen oder mit einem Melonenstecher ausgestochenen Käse) die ich dann über den Boden werfe und die Tobi dann "jagen" darf. Oder man rennt weg und wenn der Hund einen fast eingeholt hat, wirft man das Leckerchen.
LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
Zitat Was denkt ihr, kann eine solche "Krähen-Übung" bei der Impulskontrolle sinnvoll sein? Spricht etwas dagegen? Ich bin gespannt, was ihr dazu meint.
Auf jeden Fall ist das Krähenjagen eine super Belohnung für das Befolgen deines Abrufsignals. Ich würde bei erfolgreichm Abruf Kaya zu 95 % zu den Krähen lassen und die restlichen % versuchen anders zu belohnen oder auch einfach weitergehen und sie mitnehmen.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Na auf jeden Fall ist es ein toller Jackpot gewesen. Und Krähen zwar jagen dürfen aber auf Signal ist natürlich, wenn es klappt, viel besser als ein Krähen-ignorieren das nicht klappt ;-) Auf jeden Fall wird dein Hund eine große Motivation haben, in Zukunft zu dir zu kommen in so einem Fall und das willst du ja.
Toll, dass Kaya gekommen ist!
Ich würde es aber nicht all zu oft in der Art machen, dass du sie erst abrufst, sondern quasi auf vorher fragen hin arbeiten. Denn immer schneller zu sein als der Hund- das kannst du auf Dauer getrost vergessen. Fragt sie aber erst, kannst du ja oder nein sagen.
Zitat Ich würde es aber nicht all zu oft in der Art machen, dass du sie erst abrufst, sondern quasi auf vorher fragen hin arbeiten. Denn immer schneller zu sein als der Hund- das kannst du auf Dauer getrost vergessen. Fragt sie aber erst, kannst du ja oder nein sagen.
Was in der Realität heißt: Krähensichtung - Click (oder Belohnungswort) und bei "Aufhorchen" Jackpott. Oft genug wiederholt schaut Kaya bald bei Krähensichtung unaufgefordert zu dir und ihr könnt ein Alternativverhalten abrufen und richtig Party machen.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von soffieWas in der Realität heißt: Krähensichtung - Click (oder Belohnungswort) und bei "Aufhorchen" Jackpott. Oft genug wiederholt schaut Kaya bald bei Krähensichtung unaufgefordert zu dir und ihr könnt ein Alternativverhalten abrufen und richtig Party machen.
Jepp. Ich hab mit Kira für Vögel das angucken von Frauchen als Alternativverhalten. Nun will ich es bei ihr aus verschiedenen Gründen nicht so machen, dass sie auch mal hinterher düsen darf, aber da könnte man quasi als Jackpot statt Fresschen dann eine Freigabe zum hinterherdüsen dran hängen. Das würde die Motivation sicherlich extrem steigern
Von der Grundidee "Hund läßt sich abrufen, "fragt", ob er laufen darf und darf dann laufen" finde ich das völlig in Ordnung. Solange: Der Hund nicht anfängt, die Freigabe nicht abzuwarten, solange sicher ist, daß er das, was er "jagen" darf, nicht kriegen wird und solange das, was er "jagt" keinen anderweitigen Schaden nehmen kann (z.B. Wild, das unter Streß gerät, auf Straßen gescheucht werden könnte o.ä.).
Ich würde aber mit dem Begriff vorsichtig sein, denn das, was Du beschreibst, ist kein Jagen, sondern eher ein Aufscheuchen. Das sage ich nicht irgendeiner Wortklauberei wegen, sondern weil andere Mitlesende sonst glauben könnten, wir propagierten hier, daß unsere Hunde, wenn sie nur brav fragen, tatsächlich irgendwas jagen dürften.
@Anna_73 Willkommen hier. Würdest Du Dich wohl in der Rubrik "Scent Mark" kurz vorstellen, wir wissen hier ganz gerne, mit wem wir es zu tun haben, wenn wir mit jemanden diskutieren. Zudem wäre es nett, wenn Du Dich an die Forumsregeln, in diesem Fall an die bewußte Bitte um die Beachtung der Groß- und Kleinschreibung halten würdest. Danke Dir.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich danke euch für die Antworten. Dann war mein Bauchgefühl also das Richtige in dem Moment.
Zitat von ElektraVon der Grundidee "Hund läßt sich abrufen, "fragt", ob er laufen darf und darf dann laufen" finde ich das völlig in Ordnung. Solange: Der Hund nicht anfängt, die Freigabe nicht abzuwarten, solange sicher ist, daß er das, was er "jagen" darf, nicht kriegen wird und solange das, was er "jagt" keinen anderweitigen Schaden nehmen kann (z.B. Wild, das unter Streß gerät, auf Straßen gescheucht werden könnte o.ä.). Ich würde aber mit dem Begriff vorsichtig sein, denn das, was Du beschreibst, ist kein Jagen, sondern eher ein Aufscheuchen. Das sage ich nicht irgendeiner Wortklauberei wegen, sondern weil andere Mitlesende sonst glauben könnten, wir propagierten hier, daß unsere Hunde, wenn sie nur brav fragen, tatsächlich irgendwas jagen dürften.
Ich könnte dies nicht immer machen, aber gestern hab ich gespürt, dass Kaya auf mein OK warten wird. Und klar kann man dies nur bei Vögel machen – obwohl, wenn da einer krank ist könnte auch das schiefgehen... Das ganze geschah auf riesigem Feld ohne Verkehr und sonstiges – wir waren ganz alleine dort. Und ja, JAGEN triffts eigentlich nicht, Aufscheuchen ist da schon eher der Fall… Wäre es ein Reh gewesen (hats dort aber nicht), hätte sie wohl auch kaum auf mein OK gewartet. Bis jetzt hatte sie nie die Gelegenheit, etwas anderes als Katzen und Vögel zu Jagen, und dabei wollen wirs belassen. Ziel wäre, was Schnuffelnase geschrieben hat:
Zitat von SchnuffelnaseIch würde es aber nicht all zu oft in der Art machen, dass du sie erst abrufst, sondern quasi auf vorher fragen hin arbeiten. Denn immer schneller zu sein als der Hund- das kannst du auf Dauer getrost vergessen. Fragt sie aber erst, kannst du ja oder nein sagen.