ich habe in den letzten Wochen immer mit Clicker trainiert und je nach Tagesform (meiner oder der Hunde) schon Erfolge erzielt. Was noch gar nicht klappt, ist bei Tassilo das Ergattern seiner Aufmerksamkeit angesichts eines fremden Hundes. Leider hat er unwahrscheinlich aufmerksame Augen und sieht Hunde über große Distanz. Wenn er sie sichtet ist er irre aufgeregt und will unbedingt hin. Er sieht dann kein Leckerli, hört mich nicht, nimmt kein Click wahr. Zittert vor Aufregung, rast in die Schleppleine oder zerrt wie blöd an der kürzeren Leine, je nach dem. Das Ruhesignal wirkt nicht oder noch nicht. (Ich sage ruuuuuhig. Zuhause mach ich das wenn sie schlafen.Versuche täglich daran zu denken.)
Tassilo ist bei Hundebegegnungen sowas von unempfänglich, dass ich ihn schütteln könnte. Habe ich auch schon gemacht, das ändert natürlich gar nichts.
Heute ist es nach einigem Gezerre gelungen, ihm die Leckerlitube "zu geben". Der fremde Hund war sehr weit weg (ca. 500m ) und war dann schnell wieder außer Sicht gelaufen, daher hatte ich Gelegenheit dafür. Wären wie aber länger gezwungen gewesen mit dem fernen Hund in Sicht weiterzugehen, wäre es ein irres Gezerre gewesen. Mich nervt das wahnsinnig und ich bin da so hilflos, weil ich auch Nelli dann an die Leine nehmen muß. Sie reagiert übrigens sehr gut auf die Click-Leckerli-Ablenkung.
Was könnte ich noch machen, dass der Gute sich schneller beruhigt, bzw. ein Sitz zustandebringt? Oder erkennt Ihr den Fehler von meiner Beschreibung her? Welche Trockenübung kommt da am Besten?
Hast du es schon mal mit Richtungswechsel probiert? Bei Kira half, wenn ich ihre Aufmerksamkeit nicht ergattern konnte, nur noch umkehren und sie halt mitnehmen, von der Richtung her so, dass sie sich abwenden muss, um mit mir mit zu kommen. Dann ggf. ein neuer Anlauf, das klappte meistens besser.
Ja, an sich machen wir das auch ständig als Anti-Zieh-Training. Richtungswechsel wäre schon die Lösung. Nur habe ich dann halt unheimlich lange zu warten wenn das Objekt so weit weg ist und ich gar nicht wirklich zurückgehen will, möchte... sondern das Auto in eine andere Richtung steht. Die Szenen spielen sich in weitläufigen Wiesen ab.
Zitat von sylvia_sNur habe ich dann halt unheimlich lange zu warten wenn das Objekt so weit weg ist und ich gar nicht wirklich zurückgehen will, möchte... sondern das Auto in eine andere Richtung steht. Die Szenen spielen sich in weitläufigen Wiesen ab.
Probier es mal aus. Vielleicht musst du garnicht die ganze Zeit warten. Hier bei uns ist ja alles auch sehr übersichtlich und ich hatte mit Kira ja auch das Problem, dass sie schon auf sehr weite Entfernung nur noch nach dem Hund guckte, null Konzentration auf mich. Und den kann man halt nicht erst auf 100m sehen, sondern auf 2km. Aber nach 2-3 Richtungswechseln hatte ich meistens ihre Aufmerksamkeit so weit, dass ich was clicken konnte und sie es auch wahrnahm. Probier einfach mal, wenns nix ist, kannst du ja wieder aufhören, würde ich aber nicht zu früh machen. Letztlich muss der Groschen erst fallen, dass nämlich fixieren einfach nicht ist.
Danke liebe Schnuffelnase, ich werde es probieren. Und natürlich, es schadet echt nix, ist auch so das einzige was man da machen kann. Trotzdem hat der Tipp mir genutzt. Danke Sylvia
Das was Schnuffelnase mit Richtungswechsel bezeichnet, nenne ich "Pendeln". Egal wie man es nennt, es ist einfach eine guter Tipp wie ich finde.
Die Entfernung muss ja nicht groß sein, da reichen ein paar Meter. Du drehst dich um, nimmst den Hund mit und wenn er sich dann nicht umdreht sondern "bei dir ist" dann clickern und Leckerchen. Dann wieder in Richtung Hund gehen und sollte Tassilo dann dem Hund wieder mehr Aufmerksamkeit schenken als dir, wiederholst du das Ganze. Immer und immer wieder. Das sind im Prinzip ja nur ein paar Minuten und manchmal hat du vielleicht die Zeit dazu.
Du musst einfach alles versuchen, was interessanter ist als der andere Hund; und wenn du dich dabei zum Affen machen musst.
ich kauf mir zu der langen Leine noch ein Orang-Utan Kostüm. Vielleicht steht Tassilo darauf!
Wenn du schon dabei bist, du könntest dir dann grad noch ein paar Würstchen annähen lassen, vielleicht steigert das die Motivation, dir zu folgen
Das Gute an so einem Kostüm wäre auch, es erkennt einen keiner. Obwohl, du musstest dir ja ausgerechnet Hunde aussuchen, die einen ziemlich hohen Wiedererkennungsfaktor haben...
Die Hunde kann mann ohne viel Mühe als kleine Flußpferde verkleiden. Dann sind wir endlich nicht zu erkennen. Dann kann ich sie auch wieder laufen lassen. Flußpferde sind sicher harmlos...
Zitat Das Ruhesignal wirkt nicht oder noch nicht. (Ich sage ruuuuuhig. Zuhause mach ich das wenn sie schlafen.Versuche täglich daran zu denken.)
Sie müssen nicht schlafen, ein entspanntes Liegen wäre noch besser. Übung, wenn möglich mehrmals am Tag durchziehen und dabei das Ruhesignal sehr oft hintereinander ( bla, bla, bla, bla, bla .....u.s.w) wiederholen.
Zitat Du drehst dich um, nimmst den Hund mit und wenn er sich dann nicht umdreht sondern "bei dir ist" dann clickern und Leckerchen.
Und wenn du sehr aufmerksam bist kannst du schon clicken, bevor (!!!) Tassilo sich aufregt. Soll heißen.... Tassilo sieht Hund, click& Futter und Kehrtwende oder, wenn Tassilo das Futter nicht nehmen mag, Click, Kehrtwende und dann Futter.
Zitat Die Szenen spielen sich in weitläufigen Wiesen ab.
Die Wiesen kannst du nutzen um einen grossen Bogen um die entgegenkommenden Hunde zu schlagen. Ein sicheres und gern vom Hund ausgeführtes Ablegen in geeigneter Entfernung, wäre auch sehr Hilfreich in kritischen Situationen.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von soffiedabei das Ruhesignal sehr oft hintereinander ( bla, bla, bla, bla, bla .....u.s.w)wiederholen.
Du müsstest mal Kiras entrüsteten Blick angesichts solcher Ruhestörung sehen So nach dem Motto: Halt doch endlich mal die Klappe
Zitat Ein sicheres und gern vom Hund ausgeführtes Ablegen in geeigneter Entfernung, wäre auch sehr Hilfreich in kritischen Situationen.
Wie kriegst du das Ablegen denn wirklich sicher? Ich hab ja mit Kira ablegen und hinsetzen und sitzen bleiben ewig geübt, vor allem auch wegen Wild. Sie kann inzwischen sich hinsetzen/legen wenn Hasi über die Wiese rennt, wenn Kinder Ball spielen, sie bleibt auch ne Stunde ihn ihren Reisekörbchen irgendwo in der Ecke liegen, während ich mit anderen Leuten herumwusel usw. Da klappt es, aber kommt ein anderer Hund auf sie zu, kann ich's immer noch getrost vergessen, dass sie sitzen bleibt. Das klappt erst, wenn sie sich ein bisschen abgeregt hat. Nach 2-3x am anderen Hund vorbei oder nach einigem Pendeln geht das mit dem Hinsetzen dann schon, aber vorher überhaupt garnicht.
Ich hatte geübt, dass sie sich hinsetzen muss und ich sie dann freigebe zum Spielen, aber mangels Trainingspartner haben wir das lange nicht machen können. Bei eigenen Hunden klappt alles, aber ein fremder Hund ist hier eine solche Attraktion, dass sie sich keinesfalls in der Lage sieht, sich zu setzen Falls er in einer guten Entfernung bleibt, geht es, aber das Sitzen braucht man ja gerade, wenn er wirklich nahe heran kommt. Könnte sie ein sicheres Sitzen/bleiben, wäre es viel einfacher, ihr den anderen Hund vom Hals zu halten.
Tja, also, ich muss gestehen es hat bald über ein Jahr gedauert, bis das Fixel-Tier mittlerweile in vielen (seit einer Woche allen!) Hundebegegnungen gewillt war, seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. Vielleicht mal ein Wuffer, aber das war's dann auch schon. Ich konnte bis dato teilweise veranstalten, was ich wollte: selbst an (weg-)gehen war nicht im Traum zu denken, weil er eben zum Teil töste und um mich rumsprang wie bescheuert und immer mir in oder zwischen die Beine.
Von daher: steter Tropen höhlt den Stein. Es dauert mitunter, aber irgendwann fällt "die Wurst" bei den Viechern!
Bei Nela wirkt das Entspannungssignal auch noch nicht merklich. Obwohl ich die Tage meinte, einen Erfolg festgestellt zu haben. Und zwar in einer Situation, wo sie nicht zu sehr erschrocken war, aber trotzdem in Richtung nach Hause gezerrt hat. Nach dem "Easy" ist sie etwas langsamer geworden und war ein bisschen besser ansprechbar. Mit Nela übe ich das Entspannungssignal seit etwa 3 Monaten. Bei dem einen geht es schnell, der andere braucht eben.
glaubst du du kannst "einfach" mal aushalten und abwarten ob Tassilo nicht irgendwann freiwillig zu dir schaut?
Ist wieder was aus dem *Eisanschatzkästchen*, wenn du allerdings nach zwei tagen immer noch wartest, ist es für deinen Hund nicht geeignet.
Entspannungssignal dauert je nach Hund auch lange, ich verwende es seit 11/09, sage es mindestens 30 mal zu ihm, immer wnn er so am wegdusseln ist. Der Erfolg ist noch sehr mäßig...