da ich ja schon so nett begüßt wurde, möchte ich euch ja nun auch unser Problem nich vorenthalten, wobei die ganz Sache schon recht umfangreich ist, also sorry, wenns etwas lang wird.
Ich habe meine Destiny seit sie 10 Wochen alt ist, sie war generell ein etwas schüchterner bzw. zumindest unterwürfiger Welpe, aber nicht wirklich auffallend. Sie war von Anfang an extrem menschenbezogen, hat dann aber so ca mit 10 Monaten angefangen zu "fremdeln". Bis dahin war sie oft mit, kannte versch. Leute, Plätze, Geräusche etc. und war sehr souverän. Mit wurde geraten das Fremdeln zu ignorieren und sie zu nichts zu zwingen. hab ich so gemacht. Es ist nie was passiert, niemand hat sie erschreckt oder überhaupt schlecht behandelt, doch das Verhalten wurde immer stärker. Was als Meideverhalten angefangen hatte, wurde zur Aggression.
Mit ca 2 Jahren wurde sie plötzlich immer dicker und konnte fast nicht mehr laufen. der TA meinte es wäre eine Schilddrüsenunterfunktion und sie bekam Medikamente. Ihre Werte sind seither ok, aber weder das Verhalten hat sich gebessert noch geht es ihr viel besser. Ein andere TÄ hat in der Zwischenzeit gemeint, die Schilddrüse sei ok, doch sie leidet unter starker Scheinträchtigkeit und offensichtl. unter hormonellen Störungen. Tun konnte bisher niemand wirklich was.
Die Verhaltensprobleme äußern sich bei ihr leider nicht nur zu Hause, sondern auch beim Spaziergang. Kommt jemand zu nahe oder geht direkt auf sie zu oder schaut sie direkt an, dann wird geknurrt und gebellt. Vor einigen Monaten hat sie das erste Mal gezwickt, weil ein Handwerker einfach reinmaschiert ist und ich sie nicht rechtzeitig rufen konnte. Ich muss allerdings dazusagen, dass wir Hundebesuch hatten und alle keifend auf ihn zugerast sind, da hat sie sich dann offensichtlich nicht mehr unter Kontrolle.
Ich will die Sache aber nicht beschönigen, ich lass sie sonst recht selten direkt zu Leuten, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie nicht doch zwickt. Leider bin ich selbst schon so unsicher, dass ich den Hund schon extra nervös mache.
Das eigenartige an ihr ist wohl das, dass sie ansonsten ein dermaßen gutmütiger Hund ist, ich würd schon fast sagen abnormal. Wenn sie jemanden in ihr "Rudel" aufgenommen hat, ist sie kompromisslos freundlich. Ich hätte bei Leuten, die sie kennt und mag (wenn sie sie auch nicht oft sieht) zb keine Bedenken, wenn die ihr einen Knochen aus dem Maul nehmen würden.
Eigenartigerweise gibt es Leute, die sie von der ersten Begegnung an mag und ab dann ist ok. Dann gibt es welche, die mag sie nach mehreren Begegnungen und dann gibt es welche, die hasst sie für immer. Da geht nix mehr.
Bisher stellt sie jeden Trainer vor Rätsel, keiner sieht wonach sie beurteilt und alle sind erstaunt wie wenig sie auf ihre Entscheidung einwirken lässt. Die letzte Mutmaßung (ich war schon immer dieser Meinung aber es klang wohl zu absurd)ist die, das sie merkt ob sie jemand gern mag oder weniger bzw. ob jemand wegen ihres Benehmens ungehalten ist oder sie trotzdem mag soz. vorbehaltlos.
Was es auch sei, obwohl sie sonst sehr folgsam ist, lässt sie sich da nicht wirklich beeinflussen. Sie lässt sich zwar wegrufen (meistens), aber sie hört nicht auf zu bellen und zu knurren.
Momentan (mit der einzigen Trainerin, die noch nicht die Flinte ins Korn geworfen hat) versuchen wir ihr zu zeigen, dass sie die Wahl, also dass sie weggehen kann anstatt sich da reinzusteigern. Außerdem starte ich gerade ein Maulkorbtraining, damit es mir wieder etwas leichter fällt ihr zu vertrauen.
Ja, das wars so in etwa. Würd mich freuen eure Meinungen zu hören!
Ehrlich gesagt würde ich, wenn kein Muster erkennbar ist in ihrem Verhalten und das Ganze mit einem medizinischen Problem angefangen hat, vor allem dran bleiben, auf der körperlichen Ebene zu suchen, ob da wirklich alles okay ist oder nicht doch irgendeine Krankheit vorliegt. Wenn da hormonell oder im Stoffwechsel Probleme vorliegen, kannst du dir einen Wolf trainieren und die Erfolge werden minimal bleiben, ohne dass deine Maus was dafür kann. Nichtsdestotrotz ist es natürlich schon wichtig, mit ihr zu üben, das wollte ich nicht sagen. Aber bleib auf jeden Fall dran... vielleicht noch mal zu einem anderen TA oder in eine Tierklinik?
Ansonsten bin ich einfach mal mit dir ratlos und hoffe, dass dir hier jemand wertvolle Tipps geben kann bezüglich des Trainings.
Ein Maulkorb scheint mir fürs erste eine ausgezeichnete Idee zu sein, damit ihr beide entspannter sein könnt.
Ich bin der gleichen Meinung wie Schnuffelnase. Als erstes sollte man die medizinische Seite zu Ende abklären. Ich habe eine ähnliche Geschichte mit meinem Lumpi und seiner Schilddrüse hinter mir. Ein begleitendes Verhaltenstraining ist natürlich sehr wichtig. Der Ansatz Deiner Trainerin ist sehr gut. Bleib am Ball. Wenn Du möchtest, kann ich mal sehen, ob es in Deiner Nähe einen Tierarzt gibt, der sich mit sowas auskennt. Die werden von der Gesellschaft für Tierverhaltenstherapie empfohlen und kennen sich mit Erkrankungen aus, die sich auf das Verhalten auswirken. Meistens muss man aber schon ein bisschen Wegstrecke auf sich nehmen, aber es lohnt sich.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Kläre bitte erst die medizinische Seite ab. Zwar "wünscht" sich niemand einen kranken Hund aber gerade Schildrüsenerkrankungen und auch Hormonstöhrungen haben "gerne" Verhaltensprobleme mit dabei.
Also ab zum Tierarzt am besten Verhaltentherapie als Spezialgebiet (je nach dem aus welcher Ecke der Republik du kommst könnte ich dir jemanden empfehlen)
Wie schon gesagt wurde, wenn eine Krankheit der Auslösende Faktor ist kannst du dich "dumm und dusselig" trainieren.
Wenn nicht sind deine Ansätze mit dem neuen Trainer gut. Vielleicht könnt ihr auch noch alternatives Verhalten anbieten?
Gesundheit ist wichtig, keine Frage, aber ich kenne diese Verhaltensweisen. Was für einen Hund hast du denn? Ist es ein Mischling, oder Rassenhund? Welche Rasse? Es ist an sich nichts neues, dass die Hunde Menschen anders wahrnehmen und anders einstufen. Meine Hunde (Do Khyi, HSH) akzeptieren auch nicht jeden, wie auch immer oft sie die Person sehen. Manche Menschen sind einfach nie akzeptiert und nach sich ergebenden Möglichkeiten vertrieben. Das kann ich nur bedingt beeinflussen. Andere Personen werden sofort freundlich begrüsst und sind immer herzlich willkommen. Deine Beschreibung passt irgendwie zu dem, was ich bei meinen Hunden sehe. Auch Schilddrüsenprobleme... Wenn du einen HSH oder dessen Mischung hast, hast du tatsächlich ein Alptraum der Hundetrainer. Barbara
Also was die medizinische Seite angeht, so sieht das Problem so aus: Mein anfänglicher TA diagnostiziert nach langem Hin und Her die Schilddrüsenunterfunktion. Wir geben Tabletten nach Anweisung aber es wird nicht wirklich besser, bes. das Verhalten bleibt gleich. Da er keine Ahnung von Verhaltensproblemen hat wechseln wir zu einer TÄ mit Hundetrainerausbildung, wieder diverse Tests, sie tippt auf Cushing, will aber sehen ob es vielleicht Auswirkungen von Stress sind. Also Anti-Stress Therapie, fast ein Jahr nur zu Hause oder in ruhiger Umgebung, das Verhalten bleibt aber die Blutwerte etc sind in Ordnung. Wieder neue TÄ mit mehr ERfahrung was Hormonstörungen angeht. Diese diagnostiziert eine Scheinträchtigkeit und meint die Gewichtszunahme und auch das Verhalten seien teils damit erklärbar. Rät zur Kastration, doch das Problem ist, das was bisher nicht möglich weil die Scheinträchtigkeit so lange dauert, dass wir zu nahe an die nächste Läufigkeit kommen um zu operieren (man sollte ja zw. 2 Läufigkeiten, also eben 3 Mon nach der Läufigkeit kastrieren, da dort die Organe am wenigsten durchblutet und das Risiko gering ist). Sie meint nicht, dass ein Schilddrüsenproblem vorliegt, sie sagt der Hund sei gesund, die abweichenden Blutwerte durch die Scheinträchtigkeit. Tun kann sie aber auch nichts, sie meint es wäre bis zu einem gewissen Grad bei Hündinnen normal und ok. Darum gehts jetzt wieder ab zu einem neuen TA, dieses Mal mit homöopathischer Ausbildung in der Hoffnung er könne so auch sanft auf das Verhalten einwirken.
Ich presönlich glaube nicht, dass das Verhalten sehr stark mit dem Gesundheitszustand zu tun hat, aber das ist nur mein Gefühl. Was natürlich nicht heißt ich lasse die Sache außer Acht, wir versuchen weiter das in den Griff zu kriegen. Ich bin nur nach jetzt über 3 Jahren großteils vergeblicher TA-Besuche etwas müde.
@ Eisifrauchen: Danke, aber ich bin leider gar nicht aus Deutschland.
Das Verhalten ist auch nicht rassetypisch, Border Collies sind zwar eher distanziert aber nicht aggressiv. Territorialverhalten ist auch nicht so typisch, starke Bindung zu ihren Menschen allerdings schon und sehr sensible Reaktionen natürlich auch.
@Critter: Es ist eben kein HSH, sonst wäre es weniger wunderlich. Mein Trainerin ist ohnehin spezialisiert aus HSH, ist aber glaub ich auch erstaunt, dieses Verhalten von einem BC zu sehen.
Wir versuchen einerseits ihr beizubringen, dass sie auf Abstand bleibt wenn sie unsicher ist, dazu geht sie, wenn jemand ins Haus kommt, in die Küche, die dann ihr Bereich ist, wo sie aber alles sehen kann (wir üben noch, dass sie selbständig dorthin geht, noch muss ich sie rufen). Im Garten soll sie lernen sich ins Auto zurückzuziehen, weil sie ihre Hundebox am sichersten findet. Wenn sie entspannt ist (was nicht immer passiert), bekommt sie die Erlaubnis zu dem Besucher zu gehen und zu schnüffeln oder sich ein Leckerchen zu holen, wenn sie möchte. Kennt sie Besucher besser über wir auch streicheln oder ansprechen. Außerdem gehen wir spazieren und über Begegnungen mit anderen Menschen, die mich dann begrüßen, mit mir tratschen, Hand geben etc.
Ich selbst möchte jetzt noch ein Maulkorbtraining anhängen, dann fühl ich mich einfach sicherer. Im Moment neige ich noch dazu in Panik zu geraten, wenn unerwartet Besuch kommt oder wir einem Spaziergänger begegnen.
Mich würde sehr interessieren, wie ihr das handhabt. Tragen eure Hunde einen Maulkorb oder sind sie so weit, dass ihr euch nicht mehr sorgen müsst, dass etwas passiert? Kommt ein Hund, der diese Tendenz hat überhaupt so weit, dass man sich (relativ) sicher sein kann, dass er die richtige Entscheidung trifft, wenns brenzlig wird oder muss man immer auf der Hut sein? Wie hat sich das bei euch entwickelt?
Zitat von DennieRät zur Kastration, doch das Problem ist, das was bisher nicht möglich weil die Scheinträchtigkeit so lange dauert, dass wir zu nahe an die nächste Läufigkeit kommen um zu operieren (man sollte ja zw. 2 Läufigkeiten, also eben 3 Mon nach der Läufigkeit kastrieren, da dort die Organe am wenigsten durchblutet und das Risiko gering ist).
Der günstigste Zeitpunkt ist natürlich in der Mitte, weil das Risiko da am allergeringsten ist. Aber man kann dennoch bis relativ kurz vor der nächsten Läufigkeit operieren, ohne dass es leichtsinnig ist. Vor allem, wenn es um ein gesundheitliches Problem in Form von erneuten Scheinträchtigkeiten (das belastet den Hund ja auch, vor allem wenn der Hund wirklich Milch hat) geht, würde ich das überlegen. Bei Kira ist es damals aus dem selben Grund dann doch relativ nahe an der erneuten Läufigkeit gemacht worden, war kein Problem, alles gut verlaufen.
Ich habe durchaus schon darüber nachgedacht und wir hatten auch schon einen Termin gemacht, bei der Voruntersuchung (obwohl bereits fast 6 Monate nach der letzten Läufigkeit) stellte, die TÄ fest, dass sie immer noch Milch führte (trotz Gallostop, das die Milchproduktion hemmen soll). Also hab ich sie eingepackt (die TÄ hat mir die Entscheidung überlassen) und bin wieder nach Hause, und dann wurde sie ohnehin schon wieder läufig, jetzt ist sie ca 2 Wochen vor einer neuen Läufigkeit. Meinst du ich soll es riskieren? Ich habs nicht so mit operationen, da bin ich etwas (um nicht zu sagen sehr) beunruhigt.
Zitat von Denniejetzt ist sie ca 2 Wochen vor einer neuen Läufigkeit. Meinst du ich soll es riskieren?
Das würde ich an deiner Stelle ausführlich mit der TÄ beraten, da kannst du auch deine Fragen und Unsicherheiten loswerden. Mein TA damals hat Kira in genau derselben Situation (ging auch nicht wirklich dazwischen, weil sie noch Milch hatte) ziemlich knapp vorher operiert, das waren auch nur 1 1/2 oder 2 Wochen. Klar, optimal ist es nicht, nur wenn das weiter so läuft, ist es auch nicht gesund. Der TA weiß ja um die Situation und wird dementsprechend vorsichtig vorgehen. Zum Beispiel durfte ich Kira erst nach vielen Stunden wieder abholen, obwohl das normalerweise schneller geht- er wollte sie in den ersten Stunden, wo sie wach war, noch unter Beobachtung haben, um schneller eingreifen zu können, falls was wäre. Und ich musste sie gut beobachten danach, hatte seine Privatnummer, um ihn jederzeit erreichen zu können usw.
Jetzt könnte es dann schon knapp werden, bis du einen Termin hättest, wäre es sicher nur noch eine Woche. Aber mein TA hatte gesagt, in so einem Fall geht es schon noch bis zum Einsetzen der ersten Läufigkeitssymptome, sobald ich da was bemerkt hätte, hätte er es nicht mehr machen wollen, weil das Risiko dann wirklich viel höher ist.
Wie gesagt, da würde ich dem operierenden Tierarzt vertrauen, was er rät. Ich frage immer, ob derjenige es bei seinem eigenen Hund machen würde und da kriege ich meistens eine ehrliche Antwort. Es kommt ja auch immer darauf an, wie engagiert derjenige ist (also ob er z.b. im Notfall dann auch nachts erreichbar wäre, wenn etwas wäre) und ob er sich selbst das zutraut. Nicht jeder TA muss automatisch ein guter Chirurg sein, aber die, die ich kenne, denen das nicht so liegt, die wissen das und schätzen das richtig ein. Ich lege da ziemlich Wert drauf, dass ein TA seine Grenzen kennt und auch benennt.
Meine TÄ hat mir z.b. in einem anderen Fall geraten, den Termin für eine Biopsie bei der Omi bei ihrer Praxispartnerin zu machen, weil die das einfach viel besser kann. Ebenso als es darum ging, die Herztöne sorgfältig zu beurteilen (sie hört nicht so sehr gut). Wenn du deinem TA vertraust, dann kannst du seinem Rat schon folgen. Wie gesagt, bei Kira ist alles sehr gut verlaufen, obwohl es so knapp vorher war.
Ich glaube meine TÄ ist eine ausgezeichnete Chirurgin, die vor allem solche Sachen nicht als Nichtigkeit abtut wie viele andere TÄ. Deshalb hat sie mir beim letzten Mal (wegen der Milch) auch abgeraten, obwohl sie meinte, wenn ich darauf bestehe machte sie es. Man möchte natürlich so wenig Risiko wie möglich eingehen, deshalb wollte ich natürlich den perfekten Moment abwarten. Aber was du sagst ist natürlich wahr...
Zitat von DennieIch glaube meine TÄ ist eine ausgezeichnete Chirurgin, die vor allem solche Sachen nicht als Nichtigkeit abtut wie viele andere TÄ. Deshalb hat sie mir beim letzten Mal (wegen der Milch) auch abgeraten, obwohl sie meinte, wenn ich darauf bestehe machte sie es. Man möchte natürlich so wenig Risiko wie möglich eingehen, deshalb wollte ich natürlich den perfekten Moment abwarten. Aber was du sagst ist natürlich wahr...
Es gibt ja viel zwischen dem perfekten Moment und einem großen Risiko. Wenn deine Hündin jetzt immer noch Milch hat, dann hat sie auch immer noch eine andere Hormonlage als normal. Als Kira operiert wurde, hatte sie keine Milch mehr. Wie gesagt, wenn deine TA dir abrät, würde ich ihrem Urteil auf jeden Fall vertrauen. Und gucken, obs beim nächsten Mal was wird bzw. mit ihr besprechen, wie es weitergehen soll. Darauf bestehen, obwohl der TÄ abrät würde ich in so einem Fall niemals nicht.
Eigenartigerweise gibt es Leute, die sie von der ersten Begegnung an mag und ab dann ist ok. Dann gibt es welche, die mag sie nach mehreren Begegnungen und dann gibt es welche, die hasst sie für immer. Da geht nix mehr.
Bisher stellt sie jeden Trainer vor Rätsel, keiner sieht wonach sie beurteilt und alle sind erstaunt wie wenig sie auf ihre Entscheidung einwirken lässt. Die letzte Mutmaßung (ich war schon immer dieser Meinung aber es klang wohl zu absurd)ist die, das sie merkt ob sie jemand gern mag oder weniger bzw. ob jemand wegen ihres Benehmens ungehalten ist oder sie trotzdem mag soz. vorbehaltlos.
Hallo,
mal auf die Schnelle ... nehmen wir an sie ist gesund oder bezüglich SD gut eingestellt und versuchen die verhaltenstechnische Seite zu beleuchten (spielt ja alles ineinander, zur medizinischen Seite kann ich dir aber eben nix sagen).
Nur als "Denkansatz":
Überleg mal ob es wirklich der Faktor "mögen" ist, der deinen Hund unterschiedlich reagieren lässt oder vielmehrder Faktor "eigene Sicherheit", sprich: Hund hat das Gefühl die Situation/Begegnung kontrollieren zu können.
Nehmen wir mal an das ist so, hat sich evtl. auch unter der SD Problematik so entwickelt ... und "orakeln" weiter:
Hund sieht Person X, ist angespannt. Hund merkt "Person kenne ich, die ist "nett" bzw. lesbar (für Hund!) = "alles gut". Hund verliert Anspannung und ist erleichtert (tolles Gefühl).
Hund sieht Person X, ist angespannt. Hund merkt, dass er Person X nicht einschätzen kann, Hund macht "Alarm". Du wirst Hund daraufhin Distanz verschaffen und oder Person X geht in Distanz zum Hund. Hund ist erleichtert (immer noch ein richtig tolles Gefühl!)
Hund ist im Laufe der Zeit also immer angespannt, wenn er ne Person erblickt ... auf Anspannung folgt - so oder so - ein enorm angenehmes Gefühl der Erleichterung.
Fazit: An Anspannung arbeiten, Hund evtl. erst mal (und später in den ersten Minuten) gar keinen Kontakt zu Personen aufnehmen lassen, damit zum einen die Erwartungshaltung des Hundes (die Situation selber einschätzen zu müssen) ne andere wird und damit die "Verhaltenskette" Anspannung-Konfrontation-Erleichterung unterbrochen wird.
[Dass man da sämtliche "Methoden" eben je nach Hund kombiniert, weiss deine Trainerin sicher. Also - ich lasse die Fachbegriffe mal weg - Assoziation beim Erblicken von Personen (ins positive) ändern, schrittweise Gewöhnung an problematische Situation, erwünschtes Verhalten des Hundes "einfangen" und be-/verstärken, Hund Alternativverhalten beibringen etc.... und bis dahin eben auch viel problematische Situationen so regeln, dass Hund kein "Fehlverhalten" zeigt ... Hund also gar nicht erst in kritische Situation bringen]
Alles ganz grob und ins "Blaue" hinein gesagt und nur als Denkanstoß.
Irgendwo fragst du noch nach Erfahrungen ... hab ich mit mehreren Pflegehunden ... ich versuche es kurz:
Hunde wurden unter dem von mir beschriebenen Ansatz "trainiert". Zunächst mit viel Management (Hund gar nicht mehr an Personen ranlassen) PLUS Fokus auf "Orientierung an Bezugsperson" PLUS Fokus auf "Anspannung/Erwartungshaltung vom Hund muss weniger/anders werden" PLUS "Erleichterungsgefühl" bekommt Hund nicht mehr indem er sich selber mit Personen auseinandersetzt, sondern indem er selber Abstand hält und sich an Bezugsperson orientiert.
Nach etlichen Wochen waren wir dann - je nach Hund - soweit, dass anfangs gesichert mit Mauli, später ohne
a) Hund ohne "negative" bzw. nennenswerte Anspannung wieder Kontakt zu Personen aufnehmen konnte. Wurde es ihm "unheimlich", wendet er sich EIGENSTÄNDIG an seine Besugsperson (geht hin, nimmt Blickkontakt auf).
b) wie A ... bei arg forscher Annährung eines Fremden zeigte sich Hund "kontrollierter" und "toleranter", zeigt aber duch wieder erlerntes Drohverhalten (Lefzen hochziehen, Knurren), wenn er das nicht wollte. An dieser Stelle ist dann wieder die Bezugsperson gefragt und weiteres Training in Richtung "Hund, geh einfach weg oder zu deiner Bezugsperson)
Alles in allem ein nicht viel risikoträchtigeres Ergebnis als mit nem völlig "untrainierten" Hund, der ja - im Fall der Fälle - auch mal zuschnappen könnte.
Vorteil: Bei den Hunden wo man sowas trainieren "muss", weiss man dann wenigstens ziemlich genau wann es brenzlig wird und wie man/Hund damit am besten umgeht.
LG
Carola
Anm.: Bin bissi forenmüde - gerade bei solchen Fragen ... habt Nachsicht mit mir und ergänzt, verbessert meine "Schnellschuss-Tipperei", wenn ihr wollt.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Mit Quo kann ich zum Beispiel keine Prüfung machen, weil totale Prüfungspanik, der Hund merkt, ich habe Probleme mit dem Richter - knurrt ihn an. Habe mal drauf geachtet, alle Leute, die ich nicht mag, und wenn auch nur unterbewußt, mag mein Hund auch nicht. Hat lange gedauert, bis ich es gemerkt habe.