Nachdem ich mich und meine kleine Hündin Nela nun vorgestellt habe - das ist nun auch schon wieder etwas her (sorry, bei mir brennt beruflich und privat ein wenig die Hütte...) möchte ich euch nun von unseren Schwierigkeiten berichten.
Nela ist 1,5 Jahre alt und kommt aus Polen. Ich weiß nichts über Ihre Vergangenheit. Nur, dass sie mit der Schaufel erschlagen werden sollte, weil man sie nicht mehr haben wollte. Sie kam dann in ein großes Tierheim (Auffanglager mit 1.500 Hunden...) und von da aus direkt zu mir.
Mir war schon klar, dass ein ängstlicher Hund mit einer solchen Vergangenheit eine Aufgabe für mich bedeutet, aber dieser wollte und will ich mich stellen.
In den 3 Monaten, in denen Nela nun bei mir ist, hat sie schon große Fortschritte gemacht. Sie ist recht zugänglich Fremden gegenüber, vor allem in der gewohnten Umgebung. Sie geht ruhig an anderen Hunden vorbei (vor 3 Monaten ist sie beim Anblick eines anderen Hundes in Panik geraten) und begrüsst inzwischen sogar bekannte, kleine Hunde freundlich und nimmt Kontakt auf. Sie hat sich an den Tagesablauf gewöhnt und geht auch in unbekannter Umgebung recht entspannt spazieren, solange keine außergewöhnliche Situation ihr Angst macht.
Nela geht ja mit mir ins Büro. Ein Arbeitshund. Vom 1. Tag an habe ich sie mitgenommen und vom 1. Tag an habe ich ihr Futter nur von der Hand gefüttert. (Oder im Kong.) Jedes mal, wenn ein Kunde das Büro betrat, ist ein Leckerchen zu Nela runtergefallen. Nela ist anfangs auch liegen geblieben. Sie war ja auch frisch operiert und war schwach. (Die Kastrationsnarbe hatte sich entzündet und war vereitert und sie musste direkt operiert werden, als sie zu mir kam.) Aber so konnte ich wirklich das Hereintreten fremder Menschen positiv bestärken.
Nela entwickelte sich über die Wochen sehr positiv. Sie verblüffte mich mit ihrer schnellen Auffassungsgabe. Im Handumdrehen war der Clicker konditioniert und jeden Tag lernte sie etwas Neues.
Nach wie vor ist sie fremden Menschen gegenüber positiv eingestellt. Situation: Kunde kommt ins Büro, Nela geht schauen und da unsere Kunden zu 99% Hundefreunde sind, wird sie meist freundlich gelockt und lässt sich dann streicheln. Nela ist sehr verschmust und könnte den ganzen Tag geknuddelt werden und ich denke ihr Bedürfnis nach Zuwendung besiegt dann den Tick Unsicherheit, der noch da ist. Wenn Kunde Nela nicht beachtet, dann kommt sie wieder zu mir hinter den Schreibtisch. Das finde ich völlig ok. Anfangs wollte ich, dass Nela auf ihren Platz geht, wenn ein Kunde das Büro betritt, aber das wollten die Kunden nicht. Die finden es schön, wenn sie ab und zu einen Hund streicheln können und letztens ist eine Kundin wegen Nela zu mir ins Büro gekommen, weil sie sehr viel Stress hatte und den mal abbauen musste. Also lag Kunden mit Hund auf dem Boden und Nela hat sich den Bauch kraulen lassen und Kundin hat wieder gelächelt.
Nun zu dem Problemverhalten. Es betrifft im Büro den Bereich hinter dem Schreibtisch. Nela verteidigt diesen Bereich. Nicht gegen fremde Kunden, sondern bei meinen Kollegen. Und die müssen nun mal in diesen Bereich, da schräg neben meinem Schreibtisch noch ein anderer Arbeitsplatz ist. Ich habe Nela eine Box fürs Büro gekauft und davor einen Teppich, wo dann auch der Wassernapf steht. Das ist "ihr Platz" und in diese Zone geht auch kein anderer (außer mir). Sie hat also einen sicheren Rückzugsort. Es ist so, dass Nela aus ihrer Box hervorschnellt, sobald einer meiner Kollegen sich normalen Schrittes in den Bereich bewegt. (Wenn man im Gänsemarsch läuft, dann bleibt sie meist ruhig, beobachtet aber.) Letzte Woche hatten wir einige stressige Phasen und da wurde Nela auch immer hektischer. Sie schiesst hervor und schnappt fast in die Wade. Vor allem, wenn einer meiner Kollegen (das sind übrigens 3 Männer, davon 1 Chef) ans Telefon geht.
Ich habe schon vor Wochen eine Hundetrainerin kommen lassen, aber leider waren ihre Ratschläge nicht praktikabel. Ihre Einschätzung: Nela hat Angst vor Beinen die sich schnell nähern. Meine Kollegen sollten sich langsam nähern und Nela Leckerchen zuwerfen. Das Verhalten würde sich von alleine auch regulieren. Meine Kollegen können aber nicht immer mitspielen, wir müssen alle arbeiten und manchmal wird es halt stressig und Nelas aggressives Verhalten hat sich eher gesteigert.
Ich leine Nela nun immer mal im Büro an und dann bekommt sie einen Kauknochen. Und solange sie damit beschäftig ist, gibt es auch keine Attacken.
Was ich jetzt angefangen habe:
Ich habe sie, wenn sie wieder vorschnellte zurückgerufen und auf ihren Platz geschickt. Ich habe geclickert, wenn sie liegen geblieben ist, wenn ein Kollege die "heikle Zone" betritt. Aber ich muss leider ja auch arbeiten... Daher denke ich es ist besser wenn sie angeleint ist, wenn ich ihr nicht 100% Aufmerksamkeit schenken kann. Ich habe Angst, dass die Leine die Aggression steigern könnte, aber mir bleibt nicht viel übrig, oder? Habt ihr eine andere Idee?
Ich habe jetzt am "bleib" gearbeitet und heute hatten wir etwas Zeit zum trainieren. Ein Kollege von mir hat sich schnell genähert und ist zum Telefon gegangen und hat sich langsam wieder entfernt. Ich habe Kommando bleib gegeben mit der Leberwursttube in der Hand und direkt Wurst gegeben.
Ich habe hier jetzt viel gelesen über agieren statt reagieren. Geht das in die Richtung? Aber was mache ich, wenn Nela hervorschnellt, sich aber zurückrufen lässt. Belohne ich sie dann, oder bestärke ich damit, dass sie losgerannt ist?
Habt ihr Ideen?
Wenn ihr eine Idee habt wer wir helfen könnte (Trainer im Raum Düsseldorf) - BITTE her damit!
Ich hoffe ich habe soweit alles verständlich beschrieben. Ist gar nicht so leicht. Ich habe schon große Angst, dass sich das Verhalten steigern könnte, dass ich etwas falsch mache... Wenn Nela einen Kollegen schnappt... ne, da mag ich nicht dran denken....
Ob es wirklich Angstaggression ist? Da steckt ja wahrscheinlich ein Spitz mit drin... Übrigens - wichtiger Punkt: sie mag die Kollegen. Sie lässt sich ausgiebig streicheln und begrüsst jeden Morgen jeden einzelnen ausgiebig.
ich werde mal ein bisschen nachdenken. Aber vielleicht schon ein paar Anregungen. Besteht die Möglichkeit Nela´s Platz auf eine Seite des Schreibtisches zu verlegen, an dem kein "Durchgangsverkehr" herrscht? Ich halte es schon für wichtig, dass sie auf ihrem Platz, bzw. in Ihrer Box ein bisschen ungestört ist. Schaut Euch doch die Raumsituation nochmal in Ruhe an und überlegt, ob ihr´s nicht ein bisschen günstiger gestalten könnt. Dann halte ich auch das Anleinen für nicht so problematisch. Unschön ist es nur, wenn sie angeleint mitten zwischen den rumwuselnden Leuten sitzt. In ruhigeren Momenten solltest Du vielleicht schon gezielt mit ihr üben in die Box zu gehen und dort auch zu bleiben. Wichtig ist natürlich, dass die Box ihr Rückzugsort ist. Keiner darf einfach reinfassen oder sie dort sonst irgendwie stören.
Mehr weiß ich erstmal nicht, aber ich überlege...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
kann Nela denn von ihrem Platz aus überblicken, wenn jemand da auf sie zukommt? Vielleicht solltest du ihre Box so hinstellen, dass sie von den daher kommenden Beinen nicht überrascht wird? Und dann würd ich evtl. die Box zumachen, wenn im Büro viel los ist und viel Publikumsverkehr...
Ich hab Xena ja auch im Büro dabei und sie hat auch diesen Süß-Faktor - somit will sie jeder streicheln. Sie mag das im Prinzip schon gern, aber wenns zuviel wird, muss ich da schon mal eingreifen und ihr Ruhe verschaffen. Dann wird die Boxentür einfach zugemacht.
So ganz schlüssig bin ich mir über Nelas Motivation nicht.
Stress und Überforderung ist das eine, wenn ich aber deine Beschreibung so ganz unbedarft lese, dann kommt mir schon in den Sinn, dass sie da ein bisschen den Chef markieren will mit ihrem Verhalten. "Hinter dem Schreibtisch" ist ihr Revier und da hat keiner so einfach was drin verloren. Wie lange ist sie jetzt im Büro genau dabei? Gerade Hunde aus schwierigen Verhältnissen können am Anfang sehr "gefällig" sein, nur um dann ihr "wahres" Gesicht zu zeigen (das ist jetzt nicht negativ gemeint!) Oft tritt nach ein paar Wochen eine massive Verhaltensänderung ein, einfach weil die Hunde dann Sicherheit gewonnen haben.
Möglichkeiten wären in diesem Fall, ihr die Box richtig als Rückzugsort schmackhaft zu machen, wie von Sinnerle und Frau T. schon vorgeschlagen und sie nicht zu sehr zu beachten. Dieses beständige Beobachten (jö ist der Hund herzig) und "hofieren" bringt halt Nela schon in die Situation, dass sie den Ton angibt.
Wie unterbrichst du sie denn genau, wenn sie vorschiesst? Auch verbal? Wie reagiert sie, auf diese Unterbrechungen?
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Was mir noch einfallen würde, wäre ja Ressourcenverteidigung als Motivation. Allerdings schreibst du ja:
In Antwort auf:Ich leine Nela nun immer mal im Büro an und dann bekommt sie einen Kauknochen. Und solange sie damit beschäftig ist, gibt es auch keine Attacken.
Gibt es vielleicht Spielzeug oder Ähnliches, was sie möglicherweise vor deinen Kollegen verteidigen möchte?
Ich kann mir die Raumsituation nicht ganz vorstellen. Könnte man nicht deinen Schreibtisch im unteren Bereich mit einer Holzplatte nach hinten 'abdichten', damit Nela die Beine nicht sieht? Die Box sollte auf Dauer schon ihr normaler Rückzugsort werden, d.h. Kong, Kauknochen o.ä. gäbe es bei mir nur in der Box.
Richy begleitet mich ja auch zur Arbeit. Er darf nicht eigenständig seinen Bereich verlassen, sondern erst, wenn ich ihm das Zeichen dazu gebe.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Hallo Fee, schön, daß deine Kleine sich so schön eingelebt hat und dir mit ihren Fortschritten so viel Freude bereitet.
In Antwort auf: Anfangs wollte ich, dass Nela auf ihren Platz geht, wenn ein Kunde das Büro betritt,
Und diese Entscheidung war absolut richtig! ! ! Egal, was die Kunden möchten.... es ist dein Hund und du tust ihm nichts Gutes, wenn er jeden Menschen begrüssen darf. Auch wenn Nela sich scheinbar(!) über jeden Kunden freut, muss es nicht angenehm für sie sein ständig von Fremden gestreichelt zu werden. Schick sie freundlich und bestimmt auf ihren Platz oder, noch besser, du verhinderst, daß sie überhaupt versucht die Kunden zu begrüssen. Damit die "Streichelsüchtigen" dein Verhalten besser verstehen, empfehle ich oft die Ausrede "Der Hund hat Herzprobleme und darf sich nicht aufregen".
In Antwort auf:Meine Kollegen sollten sich langsam nähern und Nela Leckerchen zuwerfen.
Wäre auch ein Tip von mir gewesen, allerdings sollten die Leckerchen dann wirklich der absolute Kracher sein und der Spender sich sofort entfernen.
Dem Rat meiner Vorrednerinnen, zu überdenken, ob es nicht möglich wäre Neles Rückzugsort mehr abzuschirmen oder gar zu verlegen, möchte mich unbedingt anschliessen. Sie muss sicher sein, daß Niemand sie wirklich stören will, daß sich nähernde Menschen immer mit Annehmlichkeiten verbunden sind und sie sollte lernen, daß es nix zu verteidigen gibt.
In Antwort auf:Dieses beständige Beobachten (jö ist der Hund herzig) und "hofieren" bringt halt Nela schon in die Situation, dass sie den Ton angibt.
Da bin ich mir nicht so ganz sicher, ein klein wenig mag das zutreffen, aber ich denke Neles Freundlichkeit zu Fremden wird durch etwas Unsicherheit verursacht. Fee sitzt am Schreibtisch, Fremder kommt und Fee unternimmt nichts, um ihr den vom Leib zu halten. Nele lernt zu regeln. Ebenso ist es mit den Kollegen, die ständig in ihrem Rückzugsort herumwuseln und Hektik verbreiten. Frauchen hat gezeigt, daß Nele regeln darf und hier macht sie es auf ihre Art.
Ich denke, wenn die kleine Maus lernt, daß ihr Platz sicher ist und sie dort bleiben muss bis das Auflösesignal kommt, wird es keine Probleme mehr geben.
In Antwort auf:Ich habe Angst, dass die Leine die Aggression steigern könnte, aber mir bleibt nicht viel übrig, oder?
Damit du entspannt arbeiten kannst würde ich zur Leine raten, aber !!!!!... solange Nele an dieser gesichert ist, musst du dafür sorgen, daß sich ihr wirklich Niemand nähert, um sie evtl. zu streicheln. Futter werfen ja, aber nicht bedrängen.
In Antwort auf:Aber was mache ich, wenn Nela hervorschnellt, sich aber zurückrufen lässt. Belohne ich sie dann, oder bestärke ich damit, dass sie losgerannt ist?
Ich würde nicht belohnen. Dein Zurückrufen, wenn Nele denn aus Unsicherheit vorschnellt, ist schon Belohnung genug.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
ich habe auch einen Bürohund und ähnliche Probleme, daher kann ich Dir mal kurz schildern wie ich hier vorgehe, allerdings habe ich einen Hund der derzeit 45 kg wiegt und nicht so gerne fremde Menschen mag.
Mein Hund hat eine Box in der Ecke hinter meinem Schreibtisch und ist nur für ganz wenige Leute (mein Mann und unser Vesperholer) hier im Büro zugänglich. Ich arbeite auch mit der Leine, habe mir extra einen starken Wandhaken besorgen und leine meinen Hund täglich dort an. Inzwischen ist es so, dass mein Hund die Stunden im Büro in seiner Box verschläft wir hatten aber auch andere Zeiten! Sobald fremde Menschen sich meinem Schreibtisch genähert haben und ich gemerkt habe, dass er gleich in Aktion treten könnte, habe ich ihn mit dem Befehl Plätzchen (das bedeutet er muss in der Box bleiben) in seiner Box gehalten und fürs Bleiben und Ruhigsein, d.h. keine Gebelle o.ä., mit Leckerlis belohnt. Ich habe allen meinen Kollegen untersagt sich meinem Hund zu nähern, wenn er angeleint in seiner Box liegt. Kontakt zu Kollegen regele ich, d. h. Hund ableinen und gemeinsam zu dem Kollegen hingehen.
Ich würde Dir auch raten, die Box an einen ruhigen Platz zu stellen. Die Box muss für Deinen Hund einen sicheren Rückzugsort bedeuten. Wenn möglich leine Nela an, dab bedeutet Sicherheit für Sie, für Dich und natürlich für Deine Kollegen. Bei uns ist das mit der Leine absolut kein Problem. Mein Hund hat gelernt es will niemand was von ihm, er muss nicht aufpassen, sondern kann sich entspannen und 4 Stunden am Stück durchschlafen. Die Leine hat uns auch bei einem anderen Problem geholfen. Anfangs konnte ich keine 5 Minuten das Büro verlassen, ohne das mein Hund gebellt oder mir hinterhergelaufen ist. So haben wir dieses Problem auch gut in den Griff bekommen, bei ruhigem Abwarten gabs Lob und Leckerli. Es wäre heute undenkbar, wenn mein 45 kg Bär mir hier auf Schritt und Tritt folgen würde...
vielen Dank für eure Antworten und eure Gedanken. Ich habe jetzt einfach mal um Verständnis eine Skizze des Büros angefertigt.
Nela's Box steht in einer ruhigen Ecke wo kein Durchgangsverkehr herrscht. Kunden kommen nur ganz selten mal hinter den Schreibtisch. Vielleicht um mal etwas am Computer anzuschauen. Dann bin ich aber da und "regel das". Sobald Nela meine volle Aufmerksamkeit hat, habe ich sie auch im Griff, also dann hört sie auf mich und bleibt auf ihrem Platz.
Nela kann sehen, wenn jemand hinter den Schreibtisch geht. Sie kann nicht sehen, wenn ein Kunde zur Tür herein kommt, da der Schreibtisch hinten zu ist. Anfangs lag sie auch unter meinem Schreibtisch. Aber dann kamen ja die Füße direkt auf sie zu, wenn jemand sich dem Telefon genähert hat. Da fing ihr Verhalten dann an.
Nela geht seit 3 Monaten mit ins Büro. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass keine "Ressourcen" herumliegen, die sie verteidigen könnte. Futter gibt es nicht aus den Napf. Das Trockenfutter teile ich in Portionen ein. Damit wird, zusammen mit anderen leckeren Dingen, der Kong befüllt und 1-2 mal am Tag werfe ich Trockenfutter durchs Büro oder Zuhause durch die Wohnung. Dann jagd sie hinterher und das macht ihr viel Freude und es ist eben Beschäftigung und Bewegung. Dabei gebe ich auch Kommandos wie Sitz, Bleib, Lauf, Such.
Ihr seid also eher der Meinung, dass Nela vielleicht bestimmen / regeln will. Daran habe ich auch schon gedacht. Weil eben ihr Verhalten stärker ist, wenn ich telefoniere und nicht 100% auf sie achte.
Wie kann ich ihr vermitteln, dass ich alles regel, auch wenn ich telefoniere und arbeite? Ich habe sie in solchen Situationen schon mal per Handzeichen auf ihren Platz geschickt. Sie kann fast alle Kommandos nur durch Sichtzeichen befolgen. Das habe ich trainiert, damit ich ohne Worte mit ihr kommunizieren kann, eben wenn ich am Telefon bin bei der Arbeit.
Ich habe Probleme damit welches Verhalten ich belohnen soll und welches nicht. Ich muss ja aufpassen, dass ich nicht das falsche bestärke.
Ich würde es jetzt so machen: Nela rennt los, wenn jemand hinter den Schreibtisch kommt. Ich schicke sie auf ihren Platz. Dann keine Belohnung. Oft ist sie angeleint, wenn sie losrennen will in die Leine: ich schicke sie auf ihren Platz und belohne sie nicht. Jemand kommt hinter den Schreibtisch und sie bleibt ruhig = Belohnung. Jemand nähert sich schnell und sie bleibt liegen = Jackpot.
So in etwa?
Manchmal rennt Nela, sobald ein Kollege hinter den Schreibtisch kommt, aber auch los und begrüsst denjenigen freundlich. Wie gesagt, sie ist "süchtig" nach Zuneigung. Also bestimme ich, wann sie Kontakt aufnehmen darf?
Dann würde ich Leinenzeiten und "ohne Leine Zeiten einrichten. Ohne Leine dann für das Training, wenn ich Zeit habe voll auf Nela zu konzentrieren.
Wie trainiere ich mit ihr, dass sie ihren Bereich nicht verlassen darf? Das ist ganz schön hart. Und langweilig für den Hund, oder? Allerdings habe ich auch manchmal das Gefühl, dass ei nicht richtig zur Ruhe kommt im Büro. Abends zu Hause schäft sie dann tief und fest.
Hallo Fee! Ich bin bestimmt nicht die Expertin in Erziehungsfragen. Oft handele ich aus dem Bauchgefühl heraus.
Zu :
In Antwort auf:Nela rennt los, wenn jemand hinter den Schreibtisch kommt. Ich schicke sie auf ihren Platz. Dann keine Belohnung. Oft ist sie angeleint, wenn sie losrennen will in die Leine: ich schicke sie auf ihren Platz und belohne sie nicht.
Wenn sie dann auf ihrem Platz ist warum dann nicht belohnen? Ich finde das sollte man machen. Du wolltest was von ihr und sie hat es ausgeführt.
In Antwort auf:Jemand kommt hinter den Schreibtisch und sie bleibt ruhig = Belohnung.
Jackpot
In Antwort auf: Jemand nähert sich schnell und sie bleibt liegen = Jackpot.
Superjackpot
Wie gesagt, daß wäre meine Handlungsweise.
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Zitat von Fee Wie trainiere ich mit ihr, dass sie ihren Bereich nicht verlassen darf? Das ist ganz schön hart. Und langweilig für den Hund, oder? Allerdings habe ich auch manchmal das Gefühl, dass ei nicht richtig zur Ruhe kommt im Büro. Abends zu Hause schäft sie dann tief und fest.
Zunächst mal, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen, dass es zu langweilig ist. Soviel Leben um den Hund herum ist eher ein bisschen zu viel um zur Ruhe zu kommen. Dieses Hervorschießen und regeln wollen, zeigt eben auch, dass Nela nicht richtig entspannen kann. Richy pennt in seinem Korb 3-4 Stunden am Stück und damit fester als zu Hause, wo er sich eher als Wächter der häuslichen Ordnung sieht. Viel Bewegung gibt es für Richy morgens und abends und mittags eine kleine Pinkelrunde.
Wie macht ihr das denn zu Hause? Hat sie da einen festen Rückzugsbereich? Schickst du sie zwischendurch mal dorthin?
Richy kennt 'Körbchen' und 'Bleib' auch von zu Hause. Das würde sicher helfen, wenn ihr es ohne Ablenkung schon mal übt. vielleicht mit der Box aus dem Büro? Immer mal wieder eine Runde ins Körbchen schicken und das 'Bleib' belohnen.
Mit einem 'Bereich' wird es schwieriger, denn den kannst du nur unter erschwerten Bedingungen im Büro trainieren.
edit: Danke für die Skizze! So kann ich es mir besser vorstellen. Der Platz für die Box scheint ideal.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Ich gehe morgens vor der Arbeit auch ausgiebig spazieren und in der Mittagspause auch 1/2 Stunde. Und dann gibt es ja auch zwischendurch noch Beschäftigungspausen. Da mache ich mit Nela ein paar Übungen, sie darf hinter dem Futter herjagen oder Futter suchen oder den Futterbeutel apportieren. Sie bekommt Kongs und Kauknochen.
Also Zuhause habe ich jetzt eingeführt, dass Nela auf ihren Platz gehen muss, wenn wir essen. Das hat sie schon ganz gut drauf. Nela hat mehrere Plätze zu Hause. Ist das zu viel? Sie hat in der Wohnung eigentlich alle Freiräume. Wenn ich das jetzt schreibe, runzel ich selbst die Stirn. Es gibt wohl zu wenig Regeln bei uns? Sie darf sogar ins Bett, aber nur zum schmusen, bzw. sie verlässt das Bett alleine wenn das Licht ausgeht und geht dann auf ihren Platz.
Habe ich alles falsch gemacht?
Ich bin grad total verzweifelt, denn Nelas Verhalten hat sich gestern Nachmittag und heute morgen gesteigert. Aggressiver. Bisher war es meist so, dass sie nach meinen Kollegen schnappen wollte, wenn diese sich zum Telefon bewegt haben. Also so 1m von mir entfernt. Gestern war jetzt schon eine Situation in der sie in die Leine gesprungen ist, also vorschnellen wollte und wo sie heftig wütend genurrt hat, als einer meiner Kollegen nur zum Regal gegangen ist. (2 Meter von Nelas Box entfernt). Heute hat sie sich genauso verhalten, als mein Kollege zum Drucke gegangen ist (noch ein Stück weiter entfernt.) Mein Chef hat nur gesagt, dass sie jetzt nicht hoffentlich das bellen anfängt. Das würde ja gar nicht gehen!
Und es ist Personenabhängig. Bei 2 meiner Kollegen geht es. Bei meinem Chef und dem anderen Kollegen ist es ganz schlimm und wird gerade immer schlimmer....
Meiner Meinung nach sind die Kollegen, auf die sie nicht so reagiert die, die sich etwas mit Hunden auskennen. Aber auch vom Schritt her ruhiger und haben leisere Stimmen.
Ich könnte wirklich grad schon wieder losheulen... Meine verstorbene Hündin war auch nicht so einfach im Büro. Ich glaube das ist eine ganze schöne Anforderung für einen Hund. Sie war ein Spitz und als solcher misstrauisch gegen Fremde und unbestechlich. Aber sie hat "nur" Kunden angebellt. Leute die sie gut kannte waren ok.
Für meinen Chef ist es bestimmt nicht schön in der eigenen Firma angeknurrt zu werden und das Gefühl zu haben, dass wenn der Hund nicht angeleint wäre, er sich in deinem Bein verbeissen würde. Ich weiß nicht wie lange er das noch mitmacht...
Hm, einen direkten Rat kann ich dir nicht geben, ich kann dir nur sagen, wie ich es mit Xena handhabe.
Ihre Box ist den ganzen Tag offen, sie kann raus, wann sie will. Sie will relativ selten, kommt alle paar Stunden mal raus, dreht ne Runde durchs Büro, lässt sich von allen streicheln, säuft und geht wieder rein.
Wenn viel Publikumsverkehr herrscht, mache ich die Box zu. Es gibt auch die Regel, dass man nicht in die Box greifen darf - das will ich nicht. Bei ein paar Leuten kommt Xena raus, andere wiederum sind ihr völlig schnuppe.
Beschäftigung gibts bei uns im Büro GAR nicht, nur die Mittagspause gehört ganz Xena. Das Büro soll ihr als Ruhepol dienen, soweit ich das einschätzen kann, klappt das auch, denn das Hundedings pennt den ganzen Tag durch. Gespielt und geübt wird abends daheim.
Sie scheint irgendwas verteidigen zu wollen.. aber ich bin ehrlich gesagt ratlos.
Aber mach dich jetzt nicht so fertig, sondern denk lieber positiv. Du weißt ja, schlechte Stimmung überträgt sich ;-)
Sheila und Jacky haben auch mehrere Plätze in der Wohnung. Sheila würde ich schon als dominante Hündin bezeichnen. Und beide dürfen aufs Bett, zum Kuscheln oder auch schlafen.
Zum Geschehen im Büro kann ich Dir leider keinen Rat geben.
Kopf hoch und jetzt ist ja erst mal Wochenende....
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Zitat von sinnerle Aber mach dich jetzt nicht so fertig, sondern denk lieber positiv. Du weißt ja, schlechte Stimmung überträgt sich ;-)
Ja, ich weiß. Ich werde mir am Wochenende mal ein paar Bachblüten für mich besorgen. Meine Stimmung ist insgesamt etwas ängstlich und sorgenvoll momentan und das spürt Nela wahrscheinlich auch.
Ich habe jetzt Kontakt zu einer Trainerin aufgenommen und dieses "Beistand in Aussicht" beruhigt mich schon. Heute ist es sehr ruhig und ich kann mich neben der Buchhaltung auf Nela konzentrieren. Eben verliefen 2 Situationen sehr gut. Ich habe die ganze Zeit den Clicker am Handgelenk und auf meinem Schreibtisch stehen 3 Döschen. Eine mit Trockenfutter, eine mit kleinen Trainingsleckerlies und eine mit Leberwurst. Das sieht aus... Jedenfalls clicker ich heute jedes liegenbleiben und ruhig sein, sobald auch nur 1 Bürostuhl sich bewegt, oder jemand hier durchs Büro geht.
Also JA JA JA wir glauben an uns und bereiten jetzt eine ganz entspannte Stimmung!
Es tut echt gut einfach mal die Sorgen mit jemandem zu teilen.