Otto hat im Auto eine Stoffbox im Kofferraum. Die mag er eigentlich recht gerne. Wir können ihn auch längere Zeit im Auto alleine lassen; wenn wir dann zurückkommen, schaut er uns ganz verknautscht an, streckt sich, gähnt und kuschelt sich wieder ins Kissen. Manchmal mag er auch gar nicht aussteigen, weil er gerade so gemütlich eingekuschelt ist.
Trotzdem steigt er nicht gerne ein. Phasenweise gehts problemloser, phasenweise bin ich schon kurz vor der Verzweiflung. Wie heute. Seit zwei - drei Wochen steigt Otto so ungern wie noch nie ins Auto ein. Ich war überrascht, dass er nach unserem Vormittagsspaziergang dem geworfenen Leckerchen hinterher recht problemlos in die Box gehüpft ist. Aber dann war da irgendwas ... und Otto mußte noch mal kucken. Als ich trotzdem die Box schließen wollte, hat Otto mich "zurechtgewiesen" (kurzer aber deutlicher Knurrer in meine Richtung). Jetzt kann ich endlich auch mal sagen: Das hat er ja noch nie gemacht!
Den Knurrer sehe ich nicht als Drama. Otto wird halt lieber überredet als gezwungen und ich war mit dem Schließen der Box heute eindeutig zu schnell, zu überraschend für Otto. (Er braucht eigentlich immer - nicht nur beim Einsteigen - eine gewisse Zeit, sich zu orientieren.)
Also fangen wir wieder von vorne an: Leckerchen immer näher zum Auto werfen, das letzte in die Box. Wenn das klappt, mit Leckerchen vor Ottos Nase gemeinsam Anlauf nehmen und "Einsteigen!". Wenn das klappt, mit Leckerchen in der Hand in die Box zeigen und "Einsteigen". Und wenn das schließlich klappt, nur noch Handbewegung und "Einsteigen"; Leckerchen gibt's dann in der Box. Tja, so weit waren wir schon mehrfach.
Bis wieder irgendetwas den Ablauf stört, Otto verweigert wie ein Pferd im letzten Moment den Absprung ... und wieder heißt es: Gehen Sie zurück an den Start, gehen Sie nicht über Los... Mal ist es, weil ich auf der falschen Seite vom Auto stehe, mal habe ich eine Zeitung unterm Arm, mal steht mein Mann auch da, mal schlenkert meine Handtasche, mal klappert irgendwo etwas, mal bin ich einen Schritt zu weit vorne oder zu weit hinten, mal ist es vielleicht nur ein Duftmolekül an Ottos Nase... In Wahrheit habe ich nicht den geringsten Schimmer.
Es ist schon so, dass Otto sich ziemlich leicht aus dem Konzept bringen läßt, aber irgendwas muß ich auch falsch machen... Fällt euch was dazu ein?
Lumpi hatte mal eine ganz leichte Entzündung an einem Gelenk. Wir haben das so nicht gemerkt, denn er lief ganz normal und spielte auch usw... aber genau beim Auto ein-und aussteigen hat er sich plötzlich angestellt. Plötzlich war alles andere wichtiger, da brauchte nur ein Floh husten. Wir eierten immer minutenlang vor dem Kofferraum herum. Abhilfe schaffte hier eine Autorampe. Vielleicht hilft sowas bei Euch ja auch? Die Autorampe haben wir nämlcih nicht nur ans Auto gestellt, sondern z.B. zum Üben erstmal ans Sofa. Hat super geklappt.
Mo hat ja fürchterlich Angst vorm Autofahren, weil er reisekrank ist. Ihm haben wir auch mit der Rampe das Einsteigen ins Auto leichter gemacht. Wir haben mit Mo 2 Monate lang jeden Tag mehrmals nur einsteigen geübt. Mit Rampe alles super. Heute springt er auch ohne Rampe rein. Otto scheint ja zumindest gerne Auto zu fahren. Mo haben wir ausserdem das Einsteigen mit der Lecktube verschönt.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Bei uns war es ähnlich. Zusätzlich hat Jasper Angst vorm Autofahren gehabt - er hat jedesmal los. Übriggeblieben ist seine Abneigung gegen das Einsteigen ins Auto. Wir haben es ähnlich wie du gemacht, also
Zitat von PudlLeckerchen immer näher zum Auto werfen, das letzte in die Box. Wenn das klappt, mit Leckerchen vor Ottos Nase gemeinsam Anlauf nehmen und "Einsteigen!". Wenn das klappt, mit Leckerchen in der Hand in die Box zeigen und "Einsteigen". Und wenn das schließlich klappt, nur noch Handbewegung und "Einsteigen"; Leckerchen gibt's dann in der Box. Tja, so weit waren wir schon mehrfach.
Jetzt, nach fast 1,5 Jahren klappt es recht zuverlässig, manchmal müssen wir aber noch Aufzug für ihn spielen. Belohnung gibt es nur beim selbstständigen Einsteigen, wenn wir nachhelfen, gibt es nix. Einen anderen Weg haben wir leider auch nicht auf Lager...
-------------------------------------------------------------------- Liebe Grüße, Esther mit Jasper
"Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche" Ernesto Che Guevara
Nur mal so eine ganz blöde Frage: kann es sein, dass Otto das Leckerli-Spiel so toll findet?
Das ist nämlich bei Lotta bei ein paar Dingen so, die macht sie eigentlich problemlos, aber dann erinnert sie sich wieder, dass es doch mal Leckerlis dafür gab und verweigert plötzlich wieder. Ihre Methode besteht allerdings darin, sich einfach hinzulegen und nicht mehr aufzustehen. Funktioniert leider immer noch sehr effektiv, da ich oft keine Lust habe, zu warten (sie kann ewig liegen bleiben, da hilft dann auch kein Anstupsen, nachhelfen, so ein Schäferhund wiegt dann plötzlich mehr als ein Sack Zement) und dann halt doch das Leckerlis rausrücke.
Wenn bei Sheila die Gelenke und Knochen (Hüfte) wieder mehr weh taten sprang sie auch schlecht ins Auto. Beim laufen viel uns das erst gar nicht auf. Ich dachte auch, das sie auf Leckerlis scharf war. Mit der Rampe lief es dann gut. Problem behoben.
LG Anja
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Das ist nämlich bei Lotta bei ein paar Dingen so, die macht sie eigentlich problemlos, aber dann erinnert sie sich wieder, dass es doch mal Leckerlis dafür gab und verweigert plötzlich wieder.
Das kenne ich von Mio auch. Grad seit er im neuen Auto im Kofferraum sitzt. Wenn er´s eilig hat und schnell fahren will, dann denkt er garnicht nach und springt mit einem Satz rein. Wenn ihm aber langweilig ist, dann weigert er sich ab und an und springt erst rein, wenn ich ein Leckerli rein schmeiße .
Ich würde zunächst auch erst einmal abklären, ob kein gesundheitliches Problem vorliegt.
Und dann hab ich hier noch eine kleine Diaschow. Diese Hündin mochte überhaupt nicht in den Kofferraum des Autos einsteigen. Das Problem haben wir mit Pendeltraining gelöst. Also Hund nicht mit Leckerchen ins Auto locken, sondern sein Interesse am Auto belohnen. Dieses Video treibt mir immer wieder Tränen in die Augen, die Maus hatte soooooo lange Zeit sehr grosse Angst einzusteigen. http://www.youtube.com/watch?v=wB9BDriXHPU
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von JasperJetzt, nach fast 1,5 Jahren klappt es recht zuverlässig, manchmal müssen wir aber noch Aufzug für ihn spielen. Belohnung gibt es nur beim selbstständigen Einsteigen, wenn wir nachhelfen, gibt es nix.
Wenn wir nur wenigstens eine kontinuierliche Verbesserung hätten! Wir haben das Problem ja auch schon seit 1 1/2 Jahren. Nur dass wir mit jedem Fehlschlag sofort auf Null zurückfallen. Und wenn ich Aufzug spielen muss (=Otto hineinhebe), ist das der letzte Garant dafür, dass wir noch unter Null zurückfallen. Heben ist nämlich auch so eine Zwangsmaßnahme, die Otto komplett verunsichert. Das mit dem Belohnen mache ich auch so. D.h., wenn wir im Programm so weit kommen, dass er halbwegs anstandslos einsteigt.
Zitat von NinaNur mal so eine ganz blöde Frage: kann es sein, dass Otto das Leckerli-Spiel so toll findet?
Das ist gar keine blöde Frage. Ich frage mich das immer wieder. Obwohl es nicht den Anschein hat, als hätte Otto Spaß am Leckerchenspiel. Er macht's halt mit, aber eher nach dem Motto: "Wenn Frauchen damit eine Freude hat..." Außerdem müßte er denken: "Wenn ich heute verweigere, kriege ich morgen wieder Leckerchenspiel." Weil wenn er einmal verweigert hat, dann interessieren ihn auch Leckerchen nicht im geringsten. Er steht dann da, schaut mich unsicher an, legt die Rute ziemlich eng an und bewegt sich keinen Schritt mehr. Also auch keinen Schritt vom Auto weg. Allerdings kann ich ihn mit Leckerchen und hüpfen und Spaß machen vielleicht vom Auto weglocken, um dann einen neuen Anlauf zu nehmen.
Zitat von Tante_HahaLumpi hatte mal eine ganz leichte Entzündung an einem Gelenk. ... Plötzlich war alles andere wichtiger, da brauchte nur ein Floh husten. ... Abhilfe schaffte hier eine Autorampe.
Deinen Beitrag habe ich noch im Büro gelesen und dann gleich ausprobiert, ob Otto ins Auto meines Mannes lieber einsteigt. Ja, das tut er! Ich glaube also nicht, dass er Schmerzen hat. Aber es hat sicher mit dem Einsteigen an sich zu tun. Mein Auto hat eine Ladekante und die Box steht ziemlich dicht dahinter. Otto muss also auf die Stoßstange springen und dann in die Box "eintauchen". Bei meinem Mann kann Otto in den Kofferraum hüpfen und muss sich nur leicht ducken, um in die Box zu spazieren.
Eine Autorampe haben wir schon probiert. Allerdings muss Otto dann noch tiefer tauchen, das behagt ihm auch nicht.
Hm. Ich muss mir jetzt aber nicht ein neues Auto kaufen, oder?
Zitat von MioWenn er´s eilig hat und schnell fahren will, dann denkt er garnicht nach und springt mit einem Satz rein. Wenn ihm aber langweilig ist, dann weigert er sich ab und an und springt erst rein, wenn ich ein Leckerli rein schmeiße .
Hmhmhm. Jeden Samstag, wenn wir zum Fährten aufbrechen, springt Otto schon rein, bevor ich ihn dazu auffordern kann. Und seit ein paar Wochen auch jeden Morgen, wenn wir nicht spazieren gehen, sondern mit dem Auto zur ersten Runde aufbrechen.
lg Pudl
P.S. Mein Mann hat zwischenzeitlich den Computer okkupiert, weshalb während meiner Antwort neue Beiträge eingetrudelt sind. Ist jetzt hoffentlich nicht zu wirr. Soffie, Deine Diashow muss ich mir jetzt erst in Ruhe ansehen.
Zitat von soffieDieses Video treibt mir immer wieder Tränen in die Augen, die Maus hatte soooooo lange Zeit sehr grosse Angst einzusteigen.
Das gibt mir zu denken. Immerhin habe ich vorhin geschrieben:
Zitat von PudlWeil wenn er einmal verweigert hat, dann interessieren ihn auch Leckerchen nicht im geringsten. Er steht dann da, schaut mich unsicher an, legt die Rute ziemlich eng an und bewegt sich keinen Schritt mehr. Also auch keinen Schritt vom Auto weg.
Jetzt geht's mir wie Otto: Erst mal sortieren...
Pendeln, wie ich es bisher verstanden habe, funktioniert mit Otto nicht. Also zum Angstauslöser hingehen, so weit es Otto zuläßt, dann wieder weggehen, wieder hingehen etc. Bei Otto schaut das dann so aus, dass wir uns damit nur immer weiter entfernen.
Hat Otto überhaupt Angst? Vor dem Auto selbst? Vor dem Einsteigen? Vor mir? Mit meinem Mann klappt das Einsteigen noch viel schlechter. Mein Mann hat aber auch Mitleid mit Otto und denkt sich jedesmal, dass der arme Hund ja viiiiiiel lieber am Beifahrersitz mitfahren würde. (So weit kommt's noch! Damit er dann wieder alles und jeden aus dem sicheren Auto heraus anpöbeln kann...) Aber mein Mann macht im letzten Moment vor dem Einsteigen auch so eine komische Bewegung in Richtung Otto, die Otto sofort zum Abstoppen bringt. Was mache ich gerade, wenn Otto verweigert?
Wie auch immer. Wenn ich dich richtig verstehe (sonst korrigiere mich bitte!), ging es im Training mit der Hündin nicht um dieses gemeinsame , von Frauchen angeleitete Vor- und Zurückpendeln. Sondern eher darum, jede eigenständige Aktion in Richtung Auto zu fördern. Gleichzeitig aber auch jede eigenständige Aktion vom Auto weg zu akzeptieren. Klingt besser für mich.
In Antwort auf:Deinen Beitrag habe ich noch im Büro gelesen und dann gleich ausprobiert, ob Otto ins Auto meines Mannes lieber einsteigt. Ja, das tut er! Ich glaube also nicht, dass er Schmerzen hat. Aber es hat sicher mit dem Einsteigen an sich zu tun. Mein Auto hat eine Ladekante und die Box steht ziemlich dicht dahinter. Otto muss also auf die Stoßstange springen und dann in die Box "eintauchen". Bei meinem Mann kann Otto in den Kofferraum hüpfen und muss sich nur leicht ducken, um in die Box zu spazieren. Eine Autorampe haben wir schon probiert. Allerdings muss Otto dann noch tiefer tauchen, das behagt ihm auch nicht. Hm. Ich muss mir jetzt aber nicht ein neues Auto kaufen, oder?
Genau das Gleiche Phänomen hatten wir damals mit Lumpi. Mein Freund hat einen Kombi, da ist der Einstieg etwas niedriger und gerade. Da stieg er ein. Bei meinem Auto (Ford Ka) musste er höher springen und auch noch über eine Kante. Vielleicht hat er sich beim Reinspringen mal wehgetan? Wenn die Rampe nicht geht, wie wär´s mit einer Art Hocker oder so, dass er eine Stufe dazwischen hat? Ich kann mir schon vorstellen, dass es unangenehm ist, da so millimetergenau springen zu müssen. Als ich den Ka ganz neu hatte, fuhr Lumpi auf der Rückbank. Da musste er beim Aussteigen auch ziemlich genau zielen beim springen - denn es ist nur ein 3-Türer und wenn man den Vordersitz zum Aussteigen vorgeklappt hat, musste er zwischen die Verstellschienen des Sitzes springen. Das war ihm auch höchst unangenehm, denn er hatte quasi überhaupt keinen Spielraum. Das Gleiche war eben auch beim Kofferraum.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Hahadenn er hatte quasi überhaupt keinen Spielraum.
Damit hast du Ottos Kernproblem in allen Lebenslagen punktgenau getroffen: Keinen Spielraum zu haben, ist für Otto. Und immer wenn ich daran denke, könnte ich noch heute seine Vorbesitzer dafür verkehrt an die Decke nageln... Hilft nur auch nicht...
Zitat von PudlDamit hast du Ottos Kernproblem in allen Lebenslagen punktgenau getroffen: Keinen Spielraum zu haben, ist für Otto. Und immer wenn ich daran denke, könnte ich noch heute seine Vorbesitzer dafür verkehrt an die Decke nageln... Hilft nur auch nicht...
Da sagste was... Lumpi war nur 2 Monate bei seinen Vorbesiztern. Der steigt bis heute in keine Hundebox - Panik pur! Da musste er nämlich stundenlang ohne Wasser oder irgendwas drinsitzen, wenn die Leute in der Arbeit waren - damit er nix kaputt macht. Und wenn er "böse" war, man gerade keine Zeit hatte... Mit 8 Monaten... Ich würde die Sache mit dem Hocker mal probieren - vielleicht habt ihr ja sogar einen zum Testen zu Hause. Ansonsten zum Testen eine umgedrehte Bierkiste mit einem Brett oder so als Trittfläche.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Haha Vielleicht hat er sich beim Reinspringen mal wehgetan?
Den Fall hab' ich mit Eini auch mal erlebt - von einem Tag auf den anderen war er seeeehr zögerlich beim Einsteigen. Dann entdeckte ich einen fiesen Bluterguß. Wo? An seinem "besten Stück"... *autsch* Ich vermute, er war damals beim Einsteigen von der Kofferraumkante abgerutscht und hat sich an der Anhängerkupplung wehgetan. Das hat seiner Freude am Autofahren schon einen kleinen Dämpfer versetzt!
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)