Nach Barbaras Trainingsbericht nun der meine. Es war wirklich Hilfe in großer Not die Barbara zu uns brachte, denn die letzte Schappattacke von Tom hat mich total heruntergezogen. So einige persönliche Probleme dazu machten das Kopfdesaster komplett. Tom erschien mir langsam aber sicher als unlösbare Aufgabe. Wir sahen uns immer mehr isoliert, da schon Besuch von Nachbarn mit leichter Panik besetzt war. Jedes Klingeln ein Alptraum. Hilfe in der Nähe zeigte sich nicht. Trainer fühlten sich mit der Thematik wohl vor allem mit einem Hörnix überfordert. Wir vor uns hin „trainierend“ völlig unsicher was wir da richtig oder falsch machen... Eine besorgte und sehr ehrliche Antwort der zu einem Beitrag von mir war der Auslöser um ihre Hilfe zu bitten und ihr Angebot dazu kam genauso ehrlich und rasch. Niemand kann sich vorstellen, was ich in den 10 Tagen davor durchgemacht habe. Die Sorge dass Barbara diesen weiten Weg in den fernen Osten Deutschlands macht, bei schönstem Osterwetter, mit Bennie - oh pardon Seppi, dem es nicht sooo gut geht wegen einer Kreuzbandgeschichte – und das für uns – die sie gar nicht richtig kennt....auch wenn wir sie engagiert haben, ist das eigentlich unbezahlbar...mein Mann megaskeptisch...
Heut sieht das sehr anders aus – ich bin sehr sehr froh über unsere Entscheidung.
Alles lief wiedermal so ganz anders als gedacht... Souverän hat sich Barbara erstmal den Zugang zum Türchen und Tom erarbeitet. Richtiger Herzschmerz als ich feststellen musste, dass nach einer halben Stunde mein Baby, mein Schatten an Barbaras Bein klebte und mir nicht mehr ins Haus folgen mochte. Das war der erste Schock. Der in mir alarmartige Fragezeichen auslöste...
Dann wurde der Trainer Ben dazugezogen und mir ging ein Körperteil mit Grundeis.. Das ganze Annähern hat unter begeisterter Beobachtung der Mitarbeiterin der benachbarten Arztpraxis (die sich eifrig Barbaras Telefonnummer am Auto notierte)stolze 5 Minuten gedauert!! Danach hieß es im Wäldchen „Leine los“ und Tom trabte im Paradeschritt los um ganz offensichtlich Ben anzuspielen!?!? Danach wuselte mein Werwolf brav online in unserem Dunstkreis. Trotz Ben in der Nähe. Ich gebs zu - mir kamen Freudentränen...
Ab jetzt hieß es jeder Blick zu mir wird belohnt. Es musste nämlich auch ohne Vibrationshalsband gehehn, denn auch das nachgeorderte funktionierte nicht!
Gegen Abend war Treffpunkt zum großen gemeinsamen Trainingsspaziergang an der Spree. Den hat Barbara ja bestens beschrieben. Es war traumhaft, Alle Hunde glücklich, nur Ben hat immer einen so melancholischen abgeklärten Blick....Herzensbrecher eben... Dafür sieht Seppi immer nur eifrig und glücklich aus. Es ist erstaunlich wie ruhig alles verlief, die Hex hat ein klasse Management.
Ich war natürlich begeistert dass sie Tom gleich mochte, er wie sie uns gestand, bei näherem Kennen auch gleich diesen Beschützerinstinkt in ihr weckte. Den wir nun endlich gemeinsam in die richtige Bahn lenken wollen.
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Und heut den absoluten tollsten Tagesbericht!!!! Nicht nur dass es nur supergut lief, die Hunde sich zu viert in unsrem Garten vertrugen, sie völlig entspannt miteinander umgingen, Tom einen so sicheren, souveränen Eindruck machte, wach und freudig alles mitmachte - nein das reichte alles nicht... ens neuer Zauberlehrling musste noch eins drauf setzen!
Nach dem wieder gemeinsamen entspannten Spaziergang beschlossen wir zu ihrem Quartier zu fahren um dort "Tom im Urlaub" zu üben. Heißt wir besuchen ein Lokal und eine völlig fremde Umgebung in der sich verschärfend noch weitere Hunde befinden.
Wunderschön wohnt die Hex da, Idylle pur. Nette kleine Gaststube, deren Veranda aber nur über eine etwas steile offene Treppe zu erreichen war.
Das war zuviel. Mein Tomski streikte auf ganzer Linie. Er presste sich zitternd platt an den Boden und war nicht bereit sich der Treppe auch nur zu nähern. Wir wären in dem Fall eben umgekehrt und fertig. Nicht aber die - die diese Gelegenheit gleich beim Schopfe packte. Und nach viel geduldigen Minierfolgen letztlich zu unwiderstehlichen Hilfsmitteln griff. Unglaublich, aber sie zauberte eine Mischung aus Gouda und Putenschnitzel hervor und diesen Waffen konnte Tom nicht widerstehen: Unter Beifall der zuschauenden Gäste erklomm er die Treppe und kam fix und foxy aber glücklich oben an. Große Party Danach war unser Lehrling offensichtlich der Meinung seine Gesellenprüfung bestanden zu haben, denn er musste mit stolzgeschwellter Brust erstmal sein Glück in einem wilden Spiel auf dem nahen Feld herauslassen. Echt - er war total glücklich!! Und ratet mal wer mindestens genauso glücklich war - na klar - die Die hätte am liebsten mitgetobt auf dem Acker....
Und wir beide mit meinem Mann waren nicht minder froh. Mensch Tomski, er bekommt echt langsam Flügel... Ein wahrhaft krönender Abschluß des Tages!!! (Ich habe dann versucht die Sache zu filmen, mal sehen was da rauskommt)
So - morgen noch ein letzter Tag und dann sind wir auf jeden Fall erstmal restlos erschöpft. Schon jetzt haben wir zwei todmüde Dalmatiner die nur noch ihr Kissen wollten...
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Zitat von tomtom Richtiger Herzschmerz als ich feststellen musste, dass nach einer halben Stunde mein Baby, mein Schatten an Barbaras Bein klebte und mir nicht mehr ins Haus folgen mochte. Das war der erste Schock. Der in mir alarmartige Fragezeichen auslöste...
Dazu kann ich dir berichten: gestern entfleuchte mir ungnädigerweise, unverhofft eine Knoblauchknolle... leider in Richtung Körbchen(-Rest), sprich: mir fiel eine Knolle auf den Boden, ungeplant. Leider lag das Fixelix in Selbigem und quittierte diesen, meine Fauxpas mit sofortigem Aufsprigen aus Selbigem und Nichtachtung meiner Person. Was tat das Podi-deluxe? Er flüchtete zu meinem Ex, auch: Übernachtungsbesuch genannt und holte sich dortselbst alles an Streicheleinheiten ab, die ich ihm, trotz vorsichtiger Annhäherung, nicht (mehr) gewähren durfte. "DerHenni" beruhigte ihn, gegötscherte ihn, verhätschelte ihn.
Aber: auf wen hört das Fixelix? Auf mich! Ich fordere ihn auf, "Sitz" zu machen etc. Sorg dich nicht! Stell dir einfach vor, der Hund wäre in einer Art "Großfamilie" gelandet. Und nach wie vor hast du die (absolute) Autorität, an dir orientiert sich dein Hund, die Andere(n) sind einfach nur dazu da, dass/damit sich der Hund von anderer Seite Streicheleinheiten abholen kann , woischt? Du bist und bleibst das "Non-plus-ultra"! Sie, die Andere, ist (nur) temporär anwesend. Es kommt (nach wie vor) auf dich an! Du musst es richten. An dir wird sich der Hund orientieren! Und dafür hat dir die nun das Handwerkszeug gegeben: du musst Sicherheit ausstrahlen, du musst ihm Sicherheit vermitteteln, damit sich der Hund an dir orientieren kann. Dann bist du ihm Führung, dann kannst du ihm helfen. Und damit ist dieser Vergleich nicht 1:1 nicht vergleichbar .
Oh doch, liebe Margit, ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Aber ich bin ganz sicher, daß du sie mit Hilfe der vertreiben und deinem Vierbeiner ein starkes Frauchen sein wirst. Und daß da so Gefühle, die an Verrat grenzen aufkommen, wenn der eigene Hund am Bein einer wildfremden Frau klebt und ihr nicht nur sprichwörtlich aus der Hand frißt, auch das ist mir gut in Erinnerung. Ich wünsche euch hervorragende Trainingserfolge.
Bärbel
Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück. (Charles Darwin)
Zitat von f-sharp-minor[Du bist und bleibst das "Non-plus-ultra"! Sie, die Andere, ist (nur) temporär anwesend. Es kommt (nach wie vor) auf dich an! Du musst es richten. An dir wird sich der Hund orientieren! Und dafür hat dir die nun das Handwerkszeug gegeben
Das wird sicher so sein Mareike, aber es tat weh zu sehen wie sehr er allein der klaren Körpersprache, der ruhigen Ausstrahlung sofort folgte. Verstehen kann er ja nix. Und das muss ich alles viel mehr für ihn werden - klar und ruhig zu lesen. Und ich muss noch allerhand an mir arbeiten. Das wird mit Sicherheit nicht einfach. Aber was ist schon einfach mit unseren Kandidaten???
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Zitat von tomtomDas wird sicher so sein Mareike, aber es tat weh zu sehen wie sehr er allein der klaren Körpersprache, der ruhigen Ausstrahlung sofort folgte. Verstehen kann er ja nix. Und das muss ich alles viel mehr für ihn werden - klar und ruhig zu lesen. Und ich muss noch allerhand an mir arbeiten.
Und genau das ist dein Weg: sei klarer, kuck von der ab, dann orientiert er sich nur noch an dir!
Zitat von tomtomUnd ich muss noch allerhand an mir arbeiten.
Und mit dieser Erkenntnis hast du doch den ersten Schritt gemacht. Viele andere hätten gesagt, ne, ich komm nicht klar mit dem Hund, der muss eben weg. Ihr kämpft, und davor und vor euch habe ich höchsten Respekt. Ich bin mir sicher, ihr seid auf dem richtigen Weg und könnt bald ein ganz normales, glückliches Leben mit eurem Hunderudel leben...
Ich hab die tolle Beschreibung eines großen Augenblicks eben erst gelesen, und auch mir rinnen, von wegen professionelle Distanz, Essig isses damit, die Freudentränen immer noch. Dieser Tom, er ist einfach genial, gelehrig ohne Ende, besonders, wenn Margit ihn ruhig führt, was immer öfter richtig gut klappt.
Vor allem aber: Kann Tom stolz sein. Und zeigt dann, daß er gerne lernt, wirklich richtig gerne. Nachdem wir die berüchtigte Treppe erklommen hatten, tat das Tupfentier nämlich noch etwas sehr Spannendes. Er schaute mich bittend an und wollte: Runter. Nicht etwa, um abzuhauen. Nein. Er wollte: wieder rauf. Unbedingt mußte er jetzt zeigen, daß er kapiert, begriffen und jetzt überhaupt keine Angst mehr hatte. Plötzlich hatte die Treppe all ihren Schrecken verloren, dokumentiert im kleinen Film, die zeigt, wie todesmutig der Super-Dalmi plötzlich war, die beiden Photos bilden ein ganz klein wenig davon ab, wie er beim allerersten Angang mit sich und gegen die Angst kämpfte.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Margit, Du hörst Dich wieder so positiv an und es ist wirklich klasse, was Tom in der -Zeit gemeistert hat. Großes Kompliment an an alle Vier- und Zweibeiner!!!!!
Der letzte Trainingstag ist zu Ende. Die auf dem Weg nach Hause. Zurück bleibt ein 12beiniges Team welches ziemlich erschöpft und freudig fassungslos ist. Darüber was man mit Energie, Liebe, Wissen und Wollen erreichen kann...
Heut am letzten Tag wurde fleißig "Alltag" geübt. Vom Besuch empfangen bis zu plötzlichen Hundebegegnungen. Es war megaanstrengend für uns alle, das ist fakt. Aber diese Mühe hatte ihren Lohn. Besonders unser Zauberlehrling hat unglaubliches geleistet. Mein tapferer Tomski hat wirklich alles gegeben. Er war gestresst, er war auch oft etwas erschöpft aber er hat ohne Murren durchgehalten, folgsam getan was erwartet wurde. Nie auch nur den Ansatz eines gereizten Verhaltens gezeigt. Ich bin so stolz auf ihn!!!! Auf uns alle weil wir das ja gemeinsam geschafft haben.
Das hatte natürlich seinen Preis - TONNEN von Leckerlis (zum Schluss schon fast mikroskopisch zerkleinert...)# Der schon obligatorische Abendspaziergang an der Spree wurde heut sogar von einem Quartettspiel gekrönt, welches Cora leider pfotenbedingt sichtlich traurig vorzeitig abbrechen musste. So waren die Herren unter sich. Ja, ja...auch Herr Ben ließ sich anstecken - Ihr habt richtig gelesen....
Cora und Tom sind gleich auf ihre Kissen gefallen und schlafen sich aus. Und träumen bestimmt von unglaublichen Dingen... Und ich werde in den nächsten Tagen viel Revue passieren lassen, viel versuchen zu verinnerlichen und in den Alltag fest einzubauen.
So wie das brave Lehrlinge tun. Danke Barbara.
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Zitat von tomtomZurück bleibt ein 12beiniges Team welches ziemlich erschöpft und freudig fassungslos ist. Darüber was man mit Energie, Liebe, Wissen und Wollen erreichen kann....
Aber man muss eben auch bereit sein, das alles einzusetzen und ich bin tief, tief beeindruckt, welche Energie Ihr aufgebracht habt...... alle zusammen. Was Ihr bereit seid, für Eure Hunde zu tun, ist wirklich aller Ehren wert.
Es hat mir sehr viel Freude gemacht, die letzten Tage mitzuverfolgen und ich wünsche Euch jetzt, daß sich das alles im Alltag festigen kann und wird. Aber eigentlich habe ich gar keinen Zweifel daran. Ihr wollt es, Ihr könnt es und deshalb werdet Ihr es auch machen.
Ein Krauler von mir an die Tupfentiere, gute Besserung für Cora und ein dickes, dickes *umärmel* für Dich.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)