kennt ihr das auch? Hundi soll auf Signal etwas tun, tut aber leider das Falsche, was mit einem anderen Signal belegt ist.
Beispiel: bei "Touch" macht er "Sitz".
Nun will ich ihm mit einem Wort bedeuten, dass es zwar nett ist, dass er etwas ausprobiert hat, dass es aber leider nicht das Gewünschte war.
Was benutzt ihr da? Ist es überhaupt sinnvoll, sein Tun in solche einem Fall zu kommentieren oder ist es besser, das unkommentiert zu lassen?
"Nein" ist mit sofortigem Abbruch seines derzeitigen Tuns belegt. "Schade" wird bei zu langsamer bzw. gar keiner Ausführung benutzt. Danach kann ich ein neues Signal geben. "Looser" scheint mir irgendwie zu "hart". "Schäm dich" ist zwar nett, aber für diesen Fall ungeeignet, finde ich.
Ich hatte auch mit einem neutralen "falsch" angefangen, aber irgendwie kriege ich es in meinen Ohren nie wirklich neutral hin, klingt für mich immer so, als ob ich dabei mit den Augen rollen würde ... versuche es jetzt mit einem "ups"
------------------------------------------ Willst du Meinungen über Tiere, frag die Menschen. Willst du Fakten, frag das Tier. - J. Allen Boone
Das Falsche lasse ich unkommentiert, weil ich den Hund durch einen Kommentar nicht noch weiter verwirren will. Schließlich weiß er offensichtlich nicht, was ich von ihm möchte. Mir entfleucht dann mal ein erstauntes OOOOHHHH. Ist aber ungeplant.
Wenn er statt 'Touch' ein 'Sitz' oder 'Platz' anbietet (etwas Statisches also) dann sage ich das richtige Signalwort und Markerwort bzw. Clicker und belohne. In Bewegung, wenn er z. B. statt auf der 'Hand'- auf der 'Fuß'seite geht, korrigiere ich ohne Kommentar mit einer Armbewegung.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Ich nehme das ups auch nur, wenn ich Lola neue Tricks beibringe und sie die durcheinander bekommt. Oh, da kommt sie gerade, ich glaub, ich muss mal kuscheln gehen!
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Ich benutze falsch Wenn sie ein Kommando nur so halbherzig ausführt, zum Beispiel bei "Wie müde" nur die Schnauze leckt oder den Mund nur schnappartig öffnet sage ich "gscheit". Mit Akzent.
Ein Mareike-typisches "nö" wäre doch auch denkbar.
Generell nützt Dir aber kein Wort etwas, wenn Du Ide nicht beigebracht hast, was es heißen soll. Du müßtest also mit ihm trainieren, daß der eine Versuch nix war, aber ein angebotenes neues Verhalten gern genommen würde.
Das war genau der Sinn des Signals "schade", das Du übrigens durchaus in diesem Kontext verwenden kannst. Es spielt doch keine Rolle, ob er etwas langsam, gar nicht oder falsch macht, "schade" sagt immer: "Versuch's nochmal, das war so nicht richtig, was Du getan hast."
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
"Nein" ist mit sofortigem Abbruch seines derzeitigen Tuns belegt.
Warum sollte man dann nicht "nein" sagen und das was man wollte wiederholen?! Im Prinzip soll er/sie doch das was er "falsch" ausgeführt hat abbrechen. Dieses "nein" kann ja freundlicher gesagt werden als sonst.
Wenn Laika z. B. Sitz macht anstatt mein "gefordertes" Platz, dann sage ich: "Nein" (aber nicht so scharf) und nach einer kurzen Pause "Platz".
Sabine, das "Nein" ist deshalb bzw. dann unglücklich, weil bzw. wenn der Hund gelernt hat, daß er sein Tun SOFORT und ABSOLUT abbrechen muß. Darauf folgt bei mir bzw. den Hunden, die ich trainiere, IMMER ein positives Signal, trotzdem ist das "Nein" quasi ein Alarmsignal. Stell Dir vor, Du solltest statt links rechts herum gehen, und ich würde Dir, weil Du links hinzugehen tendierst, ein harsches "Nein", von dem Du weißt, daß das einen Absolutheitsanspruch erhebt, um die Ohren hauen. Dann würdest Du Dich vermutlich fragen, ob ich einen Hau haben könnte. Du würdest in einer solchen Situation doch wahrscheinlich ein leises "hey, Du, nicht darum, hier rum" angenehmer finden, oder?
Ich denke, wenn ich möchte, daß mein Hund von sich aus eigenes, neues Verhalten anbietet, ist das etwas anderes, als wenn ich ihn mit einem Signal in seinem Tun abbreche und sofort ein anderes, ihm Bekanntes, von ihm VERLANGE. Ein "Nein" ist klar und eindeutig, in der Folge geht es eher nicht darum, daß der Hund etwas ausprobieren/anbieten soll, sondern um konkret abgefragtes alternatives Verhalten in einer Krisen- oder Streßsituation. Ein "schade" hingegen bedeutet: "Das war jetzt nicht ganz richtig, aber versuch's doch nochmal (oder etwas anderes), dann könnte es klappen mit dem Leckerchen."
Ich meine, wir müssen unseren Hunden, die unsere Sprache SO ja nicht sprechen, über unterschiedliche Worte und Intonierungen soviele EINDEUTIGE Informationen geben, wie es uns überhaupt möglich ist. Und dazu gehört IMHO dann halt auch eine Trennung von absoluten und relativen Signalen, von "Du mußt" und "Du solltest oder darfst oder könntest". Trennst Du es nicht, können zudem zwei "Nebenwirkungen" auftauchen.
Zum einen "verwässert" man sich das eigentlich absolut gemeinte und trainierte Signal "Nein" möglicherweise sogar, wenn man es in allen möglichen Situation einsetzt, der Hund lernt damit nämlich nicht, zu unterscheiden, den Ernst der Lage zu erkennen, den ich damit verbinde, "Nein" zu sagen.
Zum anderen kommt man leicht in eine Verhaltenskette aus Signal, Nichtausführung, Abbruchwort, Signal, Nichtausführung usw.. Ich hatte dieses Problem mit Ben, als es um das Einnehmen der Grundstellung "Fuß" ging. Er machte es nicht genau genug, ich sagte "Nein", er korrigierte nach. Ich merkte irgendwann, daß er nie sofort die richtige Position einnahm, immer war das "Nein" und seine Eigenkorrektur eingebaut. Dann schaltete ich um, ich trainierte ein Signal "schade" mit Ben. In diesem Rahmen lernte er, daß "schade" lediglich eine Verzögerung der Belohnung bedeutete, weil er nicht sofort tat, was den Click und das Leckerchen brachte. Ich merkte, daß Ben irgendwann versuchte, sofort alles richtig zu machen und mit dem anderen Wort auch ein anderes Verhalten verband, ein deutlich positiveres und motivierenderes nämlich.
Von daher: Vielleicht solltest Du mit Laika auch mal versuchen, ihr statt des Abbruchwortes "Nein" ein Hilfssignal "schade" anzubieten. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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