GRÖSSE UND GEWICHT : Die erwünschten Widerristhöhen sind : Rüden : 63 cm bis 69 cm Hündinnen : 61 cm bis 66 cm
Gewicht : Rüden : 36,5 kg Hündinnen : 32 kg
Der Originalstandard, von F.R.Barnes 1922 in Bulawayo, Rhodesien, aufgestellt, gründete auf dem Dalmatiner-Standard und wurde von der Kennel Union des Südlichen Afrika 1926 anerkannt. Entstanden ist die Rasse aus den Hottentotten-Hunden und verwilderten Haushunden der ersten Siedler.
Dominant ist der Rückenkamm, der sich bei mehr als 90 % der Welpen immer wieder durchsetzt.
Es handelt sich um eine relativ ruhige Rasse, wobei die Energie dieser Tiere nicht zu unterschätzen ist. Sie haben einen natürlichen Jagd-, Wach- und Schutzinstinkt. Auf dieser Basis gab es Versuche diese Rasse für den Polizeidienst auszubilden, was misslang. Diese Tiere lassen sich nicht auf Mann ausbilden. Ein Einsatz als Spür- und Suchhund ist aufgrund der guten Nase zwar möglich, doch durch die Schwierigkeiten bei der Schutzhundausbildung nur bedingt machbar. So ist es z.B. schon vorgekommen, dass RR bei simulierten Angriffen nicht den gepolsterten Arm angegriffen haben, sondern die Ausbilder an den ungeschützten Stellen angriffen. Die Jagdspezialisten sind hier die Damen.
Der Rhodesian begreift sehr schnell, doch monotones Üben liegt ihm nicht. Man kann mit ihm mehrere Übungen gleichzeitig trainieren, allerdings immer in kurzen Übungseinheiten. Unser Asterix liebt z.B. Kopfspiele: Leckerlie verstecken in Zimmern (dabei die Zimmernamen üben), oder Hütchenspiel, Fährtensuche, Aufräumen (Plastikflaschen wegräumen, Wäsche wegräumen). Natürlich immer im Austausch mit Naschwerk. Da er sich viel bewegt, hat er kein Problem mit der Figur.
Mit viel Geduld kann man ihn auch zu Agility trainieren. Lieber sind ihm jedoch solche Ausbildungen wie z.B. zum Sanitätshund; denn er liebt die Abwechslung im Gelände. Inzwischen gibt es auch Jagdvereine für Rhodesian, um die natürlichen Anlagen der Tiere zu nutzen und zu fördern.
Es handelt sich um einen starken, muskulösen und aktiven Hund. Wer sich für einen Rhodesian entscheidet, muss wissen, dass er sich ein sehr bewegungsfreudiges Tier ins Haus holt. Der RR ist absolut kein Stadthund. Er braucht sehr viel Auslauf. Bei Runden nur um den Block wird der Hund verkümmern. Er braucht sehr viel Beschäftigung, in dem man ihm Aufgaben stellt. Er will arbeiten. Als Welpe und Junghund legt der Hund eine gewisse Scheu an den Tag, was sich jedoch später legt.
Die Rhodesian wurden/werden u.a. als Herdenschutzhunde in Afrika im Rudel von 3 – 5 Tieren eingesetzt. Sie bewachen die Viehherden meist allein. Dieser Urinstinkt ist auch in der Rasse ähnlich wie bei den Border Collies oder Aussies verhaftet.
Unseren Asterix haben wir von einer Privatperson, die ihre Hündin einmal decken ließ. Der Wurf bestand aus 14 Welpen. Unser Junior war Nr. 11. Als wir ihn abgeholt haben, hat er gestunken wie eine Rotte Frischlinge. Wie unsere Sarah kommt auch er aus Thüringen. Die Rückfahrt gestaltete sich etwas anstrengend. Es regnete in Strömen, somit konnten wir kein Fenster aufmachen. Sarah sabberte schon und unser Kleiner konnte sich selbst nicht riechen und spukte prompt das Auto voll.
Die Ernährung des Rhodesian sollte nicht unbedingt mit Trockenfutter erfolgen. Auch Dosenfutter ist nicht angebracht. Er frisst gerne Äpfel, Trauben, Apfelsine, Birnen und rohe Karotten.
Kleine Anekdote:
Im vergangenen Jahr hat einer unserer Bauern seine 5 Schafe auf einer einfachen Koppel (kein Elektrozaun) gehalten. Die Tiere konnten ohne weitere im Umland spazieren gehen. Als ich mit unserem Asterix einmal über das Feld kam, als die Schafe sich wieder außerhalb der Koppel befanden, konnte ich unseren damals gerade Einjährigen gar nicht so schnell bremsen. Er legte sich flach auf den Boden, den Kopf zwischen die Pfoten, kam zur Hälfte hoch und ging im Schleichgang auf das erste Schaf zu. Das lief dann zu den anderen. Asterix legte sich wieder, kam auf und lief im geduckten Gang und im Bogen wieder auf die Schafe zu. Langsam und ohne einen Laut zu geben, trieb er die Tiere zurück. Erst als alle 5 wieder im Koppel waren, kam er Schwanz wedelnd auf mich zu. Man konnte ihm ein breites Grinsen im Gesicht ansehen. Das riesen Lob war natürlich seins.
Die Rhodesian entscheiden sich nicht nur in der Farbe sondern auch im Körperbau. Wir haben einen sehr schlanken Rüden. Trotzdem soll man sich nicht täuschen lassen. Der Hund besitzt sehr viel Kraft. Er ist ein absoluter Familienhund. In Afrika lassen viele Farmer aufgrund der politischen Unruhen ihre Kinder nur noch mit diesen Hunden auf der Farm frei spielen. Er ist absolut verlässlich, bellt nur in absoluten Ausnahmesituationen. Also nur dann wenn wirklich etwas los ist. Er hat beim Spielen allerdings oftmals eine etwas ungestüme Art, so dass es schon mal zu blauen Flecken kommen kann. Als Zweithund sollte man unbedingt einen gleichwertigen Partner für ihn auswählen. Kleinere Rassen sind ungeeignet, da er seine Spielkameraden schon mal aus vollem Lauf umrennt. Er ist ein Spezialist im Hakenschlagen.
Hin und wieder sieht man die Tiere auch beim Lure Coursing (eine Beute wird über eine festgelegte Strecke – meist im Kreis – gezogen und die Hunde jagen hinterher). Manchmal machen sie ihren Menschen aber einen Strich durch die Rechnung. Da sie eine sehr gute Beobachtungsgabe haben, bleiben sie einfach stehen. Die Beute kommt ja im Kreis wieder auf sie zu – also warum rennen??
Eigenes Beispiel:
Seine Beobachtungsgabe ist enorm. Asterix hat mich oft beim Zähneputzen beobachtet. Eines Tages legte (naja eher knallte) er mir immer wieder seine Pfote aufs Bein. Also nahm ich eine Zahnbürste (natürlich eine neue) machte ein bisschen Zahncreme drauf und hielt sie ihm hin. Er kaute auf beiden Seiten darauf rum, dann habe ich ihm fließendes Wasser per Hand gegeben, was er aufschlabberte. Seitdem ist Zähneputzen eines unserer Rituale.
Ich habe schon viele Hundebabys gesehen und alle sind knuffig und man möchte sie nur liebhaben. Der Rhodesian Ridgeback ist aber als Welpe so ein absoluter Charmebolzen und hat die Gabe seine Menschen um sämtliche Pfoten zu wickeln (subjektive Ansicht meinerseits – Suchtgefahr). Dieses Verhalten behält er auch bei. Er ist eine leidenschaftliche Knutschkugel und Kuschelmonster. „Seinem“ Menschen folgt er wie ein Schatten. Am liebsten schläft er auch dicht bei ihm. Die Erziehung ist sehr einfach. Harte, laute Worte sind absolut tabu, ebenso schimpfen. Damit hat man in den Augen eines Rhodesian bereits verloren, gleiches gilt für Launenhaftigkeit.
Da der Rhodesian bereits zu den großen Rassen gehört (unser Asterix hat z.B. 70 cm Schulterhöhe) ist sein Skelett erst mit 2 Jahren voll ausgereift und belastbar. Dann steht Trekkingtouren nichts mehr im Weg. Bis dahin reichen Spaziergänge angefangen von ¼-½ Stunde beim Welpen, über 1 Stunde beim Junghund bis 2-4 Stunden beim (fast) ausgewachsenen Hund.
Alles was sich schnell bewegt, ist für den Rhodesian faszinierend. Also muss bei der Erziehung darauf geachtet werden, dass er nicht hinter jedem Radfahrer oder Jogger etc. hinterher saust. Gleiches gilt auch für den Jagdinstinkt. Alles was wegrennt, wird verfolgt (z.B. Katzen oder Hasen).
Unser Asterix ist ein Hund, denn man einfach gern haben muss, ein absolutes Herzblatt.
Hätte ich mich nicht auf Doggen eingeschossen wäre ein RR eine Alternative für mich. Eindrucksvoller- mutiger und trotzdem in sich ruhender Hund-Toll!! Sachen wie der Angriff nicht auf den Beißarm sondern direkt ans Eingemachte gefallen mir..... (die Art) Sie sind halt nicht doof und laßen sich nicht uzen :-)
Zitat von AzraelHätte ich mich nicht auf Doggen eingeschossen wäre ein RR eine Alternative für mich. Eindrucksvoller- mutiger und trotzdem in sich ruhender Hund-Toll!! Sachen wie der Angriff nicht auf den Beißarm sondern direkt ans Eingemachte gefallen mir..... (die Art) Sie sind halt nicht doof und laßen sich nicht uzen :-)
LG Daniela & Azrael
Ne sind se nich. Aber viele unterschätzen die Rasse, halten sie für Schisser, nur weil sie sehr zurückhaltend sind und erstmal beobachten, bevor sie losrennen.
Übrigens hab ich auch mal mit Doggen geliebäugelt. In unseren Golfcenter in Niedersachsen hatten die eine stahlgraue. Ein Traum von Hund. Tagsüber im Hochbetrieb handzahm. Nachts allein - nein danke -.
Vorneweg ich liebe Rhodesian Ridgebacks - die Schwester meiner Freundin hat einen prachtvollen Rüden in edlem kastanienbraun und es ist wahrlich eine Seele von Hund. Trotzdem ein paar Anmerkungen zu deiner wundervollen Beschreibung diese edlen Rasse:
Zitat von Aenn In Afrika lassen viele Farmer aufgrund der politischen Unruhen ihre Kinder nur noch mit diesen Hunden auf der Farm frei spielen. Er ist absolut verlässlich, bellt nur in absoluten Ausnahmesituationen. Also nur dann wenn wirklich etwas los ist. Er hat beim Spielen allerdings oftmals eine etwas ungestüme Art, so dass es schon mal zu blauen Flecken kommen kann.
Und vergiß nicht, die Striemen an den Oberschenkeln zu erwähnen, die man im Sommer von seinem Peitschenwanz abkriegt Unsere Kinder rennen eher immer johlend weg, wenn Sambo (so heißt der Prachtkerl) im Anmarsch ist - nicht weil er so bös wäre, sondern so lieb - er will immer alle abschlabbern und anspringen - und das ist bei 4-8jährigen Kids in Anbtracht seiner stattlichen Größe nicht unbedingt jedes Kindes Freud.
Zitat von AennAls Zweithund sollte man unbedingt einen gleichwertigen Partner für ihn auswählen. Kleinere Rassen sind ungeeignet, da er seine Spielkameraden schon mal aus vollem Lauf umrennt. Er ist ein Spezialist im Hakenschlagen.
Das Talent inkludiert auf jeden fall auch Kinn-haken. Ich weiß nicht, wie oft es mir schon passiert ist, dass ich im Zuge der freudigen Begrüßung meine Kopf etwas zu langsam weggezogen habe....
Zur Ausführung: bellt selten - das mag stimmen, aber das lautstarke Begrüßungsgejodel bei jedem Wiedersehen ist schon legendär!
Zitat von AennAlles was sich schnell bewegt, ist für den Rhodesian faszinierend. Also muss bei der Erziehung darauf geachtet werden, dass er nicht hinter jedem Radfahrer oder Jogger etc. hinterher saust. Gleiches gilt auch für den Jagdinstinkt. Alles was wegrennt, wird verfolgt (z.B. Katzen oder Hasen).
und dass er nicht alles und jeden anspringt, denn das ist bei so einer kapitalen Größe mitunter schon riskant..
Zitat von AennUnser Asterix ist ein Hund, denn man einfach gern haben muss, ein absolutes Herzblatt.
Das glaub ich dir aufs Wort - ehrlich, Sambo ist auch eine Seele von Hund!
Wie sind denn eure Erfahrungen in der Verträglichkeit des RR mit Artgenossen? Wie stark äußert sich der Schutztrieb bei euren - wie stark ist deren Territorialverhalten?