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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Pflicht und Kür (öffentlich)
Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

02.12.2008 01:31
Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten
Hallo ihr Lieben!

Tja, ich weiß ich war sehr untreu in der letzten Zeit. Habe meine Internet-Sucht etwas eingeschränkt, was meinem Hund und meinem restlichen Privatleben sehr zu Gute kam . Aber ganz kommt man ja von seinen Suchtmitteln doch nicht los - wär ja auch schade, daher bin ich jetzt auch amal wieder hier.

Ich möchte euch in möglichst kurzen Worten berichten, was ich und die kleine Oha so treiben zur Zeit.

Zur Erinnerung: Mein Hauptproblem mit Oha ist das spechten anderer fremder, unsicherer Hunde, v.a. Hündinnen.

Ich habe versucht, sie konsequent angesichts anderer Hunde anzuleinen, ruhig und souverän dran vorbei/ weiter zu gehen, OHNE selbst den anderen Hund anzugucken, auch ohne groß auf Oha einzugehen. Oft ignoriert Sie den anderen Hund dann völlig oder guckt nur mal kurz. Wir gehen entspannt noch ein Stück weiter, dann darf sie wieder laufen. Kommen wir nahe an dem anderen Hund vorbei und ist die Oha entspannt, lasse ich schon mal ein begrüßen mit beschnüffeln zu, was vielfach gut klappt. Meist im Falle eines schicken Rüdens, der noch im Besitz seiner Klöten ist .
Wenn ich sie mit dem anderen HUnd nicht kontakten lasse, mache ich entweder das entspannte Leine-gehen wie oben oder kleine "Hier zu mir"-Übungen und "bei mir" gehen. Dies ist von der Entfernung und "Beschaffenheit" des anderen Hundes abhängig, von Ohas Tagesform und Laune.
Vor kurzem (sie war so gut drauf weil es geschneit hatte) hat sie innerhalb von zwei Tagen mit einer Schäfer-Mix-Hündin und einer Labbihündin gespielt . Ich hab gedacht ich seh nicht recht.

Ich habe jemanden kennengelernt, der eine Feltmann Ausbildung macht, und mir bisher in zwei Treffen etwas von den Grundlagen zeigen und erklären lassen. Ich finde es, soweit ich jetzt beurteilen kann, ein sehr schönes und logisches Erziehungskonzept. Vieles war nicht neu, da ich mit Oha ja schon einiges gemacht hab und auf ähnliche Art und Weise mit ihr gearbeitet und umgegangen bin. Aber sehr hilfreich, da ich so vieles viel bewusster und konsequenter mache. Die Methode bietet finde ich einen sehr entspannten, aber konsequenten Umgang mit dem Hund.
Durch einige Übungen kann ich sie angesichts anderer Hunde auch schön und entspannt beschäftigen und auf mich konzentrieren, ohne dass zuviel Anspannung durch klassische Unterordnung rein kommt. Da fährt sich Oha dann gerne hoch im Erregungslevel. (Das ist beim Arbeiten ganz positiv, da sie sehr eifrig ist, in Konfliktsituationen aber weniger toll.)

Insgesamt habe ich das Gefühl sie ist ruhiger und selbstbewusster geworden. Aber auch dominanter gegenüber anderen Hündinnen. Sie begrüßt Rüden häufiger mit hoher Rute, freundlich und duckt sich seltener weg und flüchtet. Wenn ich merke, dass ihr das Beschnüffeln durch einen anderen Hund doch unangenehm ist, entferne ich diesen. Wenn ich grundsätzlich merke, dass sie keinen Wert auf den Hundekontakt legt, was auch häufig ist, dann weiche ich aus. Zum Teil wirkt sie auf mich dann richtig erleichtert. Mir gegenüber wird sie unterwürfiger und immer knutschiger . Mich begeistert immer wieder, wenn ich sie mir zwischendrin so betrachte, was sie eigentlich für ein normaler Hund geworden ist.

Kommentare, Ratschläge, Zusätze und weitere Übungsideen: Gerne gerne gerne her damit!!!

Einige unserer Verhaltensweisen und das mentale Training für mich stammen ja von schlauen Köpfen hier - Danke dafür!


Es grüßen euch ganz lieb

Anna und Cara
soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

02.12.2008 23:54
#2 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten

Ich hatte von Frau Feltmann vor Jahren eine VHS angeschaut. Kann mich nur noch erinnern, daß ich die Art des Trainings total blöd fand. Sicher lags an meiner Einstellung.

Magst du mal beschreiben, was Besonderes an dieser Ausbildung ist?





Liebe Grüsse
Kerstin

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

04.12.2008 14:27
#3 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten
Hallo Kerstin!

Also, ich muss dazusagen dass ich mir ein Video oder ähnliches nicht angeguckt habe, und auch noch nicht dazu gekommen bin, mich in ihre Literatur richtig einzulesen (habe ich schwer in Planung ;).

Ich werde es versuchen:
So wie ich es in den Stunden gelernt habe fand ich zum einen sehr schön, dass es eine ganz entspannte Art ist mit dem Hund zu arbeiten. Da zum Beispiel Futter nicht als direkte (SOFORT nach einer Handlung) Bestätigung eingesetzt wird, ist der Hund in sich ruhiger, trotzdem aber aufmerksam. Ich kann mit meiner Hündin super Unterordung oder ähnliches machen, sie wartet dann auf ihre Belohnung und ist dadurch sehr arbeitsbereit und auch angespannt. Dadurch, dass hier mehr Ruhe, mehr Kommuniktion und weniger sofortige Belohnung untergebracht wird, ist sie ruhiger und nimmt von ihrer Umgebung mehr wahr. Ich finde auch sehr schön, dass die "Schule" eine wirkungsvolle Körpersprache sehr auf den Punkt bringt. Dies stelle ich mir vor allem für Leute wichtig vor, die kaum Hundeerfahrung haben. Für mich war das nicht so neu, aber trotzdem gut, es sich mal wieder bewusst zu machen.
Am schönsten finde ich den Grundsatz, dass die Individualdistanz und damit der Respekt vor dem Hund im Zentrum steht. (Meine Hündin reagiert darauf wahnsinnig sensibel, da sie eben großen Wert auf eine angemessene Individualdistanz legt.) Man wird sich dabei dessen bewusst, wann man Druck auf den Hund ausübt, und dass man diesen im richtigen Moment wieder wegnimmt. So ist ein Schritt weg vom Hund immer, und oft die einzige, Belohnung für eine korrekt ausgeführte Aufgabe. Und für den Hund eine schöne, oft ausreichende Bestätigung!
Ich habe auch nicht gedacht, bevor ich es selbst ausprobiert habe, wie diese eigentlich simplen, zum Teil albern anmutenden Gesten und Bewegungsmustern einen Hund aus der Reserve locken und zu engagierter, entspannter und freudiger Mitarbeit anregen.

Ich bin selber grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber "Schulen" und ganzen Ideologien. Ich werde auch immer viele Komponenten mehreren Trainer für mich sinnvoll zusammenstellen und mit dem kombinieren, was ich mir selbst erarbeitet habe.

Es ist auch keine reine "tüttel" Schule, wie ich anfangs dachte, sondern es geht wirklich um konsequente Erziehung. Unerwünschtes Verhalten wird durchaus korrigiert, und zwar in einer Art und Weise die den Hund nicht zu "diskutieren" anregt. Das heißt: nicht: NEIN --- jaa soo isses fein ---- NEIN --- ja sooo isses fein. Wie ich es beispielsweise von A. Fichtelmeiers Schülern kenne. Sondern es gibt ein NEIN, einen Alternativbefehl (z.B. Sitz), dann eine sogenannte Nachkontrolle, dass der Hund nicht direkt wieder zum verbotenen Verhalten überschwenkt. Dann wird weitergegengen, mit oder ohne Leine, oder der Hund wieder entlassen, je nach Situation. Das heißt, nach dem Abbrechen eines unerwünschten Verhaltens folgt nicht gleich eine positive Bestätigung, da man damit die eigene Autorität direkt wieder untergräbt.

Wie gesagt, ich denke, für Leute, die sich schon länger mit Hunden beschäftigen, sind viele Komponenten nicht neu. Trotzdem ist der Gesamtzusammenhang und die kleinen Übungen für den Alltag sinnvoll und effektiv. Schon alleine, weil man sich vieler Dinge wieder bewusster wird, sie konsequenter durchführt und sie sich zusammen mit den neuen Komponenten wirklich gut zusammenfügen.

Ich bin ja jetzt auch noch nicht so weit vorgedrungen bei der Geschichte. Aber das Gesamtkonzept finde ich bis jetzt auch für Neuhundebesitzer wirklich sehr gut. Es vereint das Erlernen einer Hundegerechten Körpersprache, Respekt vor dem Hund und einen konsequenten Umgang.

Tut mir leid dass es so lange geworden ist, ich fand das jetzt irgendwie schwierig zusammenzufassen. Schon dadurch, dass alles aufeinander aufbaut und auch alles seinen Hintegrund hat. Es ist schwierig, nur anhand eines Fokusses jemandem den Sinn des Ganzen klarzumachen. Ich hoffe, es ist irgendwie verständlich geworden....

LG, A&Oha
soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

04.12.2008 18:40
#4 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten

Hallo Anna,
danke für deine Erklärung.
Ich glaub ich hab die VHS damals auch beiseite gelegt, weil viele Übungen, wie du ja auch schreibst, auf mich albern wirkten. Besonders das oft von ihr, sehr betont langsam ausgesprochene: Fein mein Hund, brav
mein Hund.

Was mich damals schon sehr beeindruckte war das Beachten der Individualdistanz.

Danke!
Liebe Grüsse
Kerstin

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

tomtom Offline




Beiträge: 2.255

10.12.2008 14:04
#5 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten

Hallo Anna! Erstmal finde ich wunderbar, dass Ihr zwei soviel erreicht habt, Euer Zusammensein offensichtlich viel entspannter abläuft, ihr ein richtig tolles Team seid!Hast Du so richtig glücklich rübergebracht!

Ich habe keine Ahnung, was das für eine Ausbildung ist, von der Du da schreibst, aber es hört sich für mich richtig gut an.

Zitat von Lionne
Da zum Beispiel Futter nicht als direkte (SOFORT nach einer Handlung) Bestätigung eingesetzt wird, ist der Hund in sich ruhiger, trotzdem aber aufmerksam. Ich kann mit meiner Hündin super Unterordung oder ähnliches machen, sie wartet dann auf ihre Belohnung und ist dadurch sehr arbeitsbereit und auch angespannt.

Wann und wie kommt denn dann konkret die Belohnung? Wie bringt er das mit der richtigen Handlung noch in Verbindung?
In Antwort auf:
Unerwünschtes Verhalten wird durchaus korrigiert, und zwar in einer Art und Weise die den Hund nicht zu "diskutieren" anregt. Das heißt: nicht: NEIN --- jaa soo isses fein ---- NEIN --- ja sooo isses fein. Wie ich es beispielsweise von A. Fichtelmeiers Schülern kenne. Sondern es gibt ein NEIN, einen Alternativbefehl (z.B. Sitz), dann eine sogenannte Nachkontrolle, dass der Hund nicht direkt wieder zum verbotenen Verhalten überschwenkt. Dann wird weitergegengen, mit oder ohne Leine, oder der Hund wieder entlassen, je nach Situation. Das heißt, nach dem Abbrechen eines unerwünschten Verhaltens folgt nicht gleich eine positive Bestätigung, da man damit die eigene Autorität direkt wieder untergräbt.

Das ist interessant. Einmal geht es bei Tom oft gar nicht anders, da er ja nix hört. Ich muss also oft etwas "zwischenbauen" um seine Aufmerksamkeit für das eigentliche Lob zu bekommen wenn er das Vibrationshalsband nicht umhat. Da denke ich manchmal aber: begreift er jetzt wofür er eigentlich gelobt wird?
Zum anderen merke ich genau das bei Cora. Sage ich "Nein", sie unterlässt die Handlung , ich lobe sie unverzüglich "Feiiin", dann setzt sie oft sofort wieder eins drauf! Also habe ich seit einiger Zeit das Loben bei manchen (eigentlich selbstverständlichen) Dingen unterlassen. Das verunsichert etwas und sie hält sich eher an das Kommando.
Berichte ruhig noch mehr davon.

Es grüßen Margit, Tom und Cora
....................................................

"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)

Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

14.12.2008 00:16
#6 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten
Zitat von tomtom
Hast Du so richtig glücklich rübergebracht!


Danke

In Antwort auf:
Wann und wie kommt denn dann konkret die Belohnung? Wie bringt er das mit der richtigen Handlung noch in Verbindung?


Mit dem Absatz über Unterordnung und Anspannung meinte ich übrigens unser "herkömmliches Arbeiten" mit sofort-Futterbestätigung. (ich glaube das war etwas undeutlich)
Bei der Feltmanngeschichte ist die erste unmittelbare Belohnung das vergrößern der Individualdistanz um einen Schritt nach hinten, das herunternehmen der eigenen Hände und Deine entspannte Körperhaltung. (Auch ein "fein" wenn man möchte, aber Cara hat diese Bestätigung auch ganz wortlos angenommen.) Das "Leckerchen" gibt es daraufhin auf ein "Aufmerksamkeitskommando" wie "Magst du es?" oder was ähnliches als positiven Kontakt. So soll der Hund lernen, zunächst für Dich zu kommen, da du mit ihm kommunizierst, und nicht unmittelbar konditioniert für ein Stück Futter.
Die Belohnung wird dann hochgehalten, so dass der Hund einem ins Gesicht guckt. Damit soll wohl die Gabe der Belohnung persönlicher, aufmerksamer und kommunikativer gestaltet werden (hab ich zumindestens so verstanden), als wenn man sie "bloß" reinschiebt. M.E. wird dadurch zum einen das ruhige Verharren auf das vorige Kommando hin bestärkt (meist das Sitzen), zum anderen die Aufmerksamkeit belohnt und dabei gleichzeitig freundlich und positiv das "bei-Dir-sein" bestätigt.
Ich denke insgesamt auch, dass ein Hund über eine längere Aufmerksamkeistspanne als 2-3 sec zum lernen befähigt ist. Die ist dann halt keine reine Konditionierung mehr, aber der Hund bezieht denke ich ein solches Lob auf die Gesamtsituation und damit auch auf eine Längere Handlungsabfolge.

Richtige Unterordnung oder so machen die GLAUBE ICH nicht. Kleine Tricks beibringen läuft glaube ich ganz normal mit Lob und Futter. (Wie gesagt, Einschränkungen, da ich bzgl. der Schule noch nicht richtig eingelesen bin und mir der Gesamtüberblick noch fehlt.)


In Antwort auf:
Das ist interessant. Einmal geht es bei Tom oft gar nicht anders, da er ja nix hört. Ich muss also oft etwas "zwischenbauen" um seine Aufmerksamkeit für das eigentliche Lob zu bekommen wenn er das Vibrationshalsband nicht umhat. Da denke ich manchmal aber: begreift er jetzt wofür er eigentlich gelobt wird?


Hmmm, das ist schon schwierig. Ich denke nicht, dass der Hund das Lob, wenn er es erst bei dir erhält, auf eine vorige Situation mitbezieht, in der du nicht unmittelbar daneben anwesend warst (sprich: komplett anderer Kontext). Hier wird wohl eher das zu dir kommen und die Aktion bei dir bestätigt. Aber beschreib es doch mal genauer, finde ich sehr interessant. In welchen Situationen würdest Du ihn da z.B. gerne loben wollen?
(Ich finde die Arbeit mit einem tauben Hund wirklich spannend - und eine echte Herausforderung! Hut ab vor Dir!! )

LG
tomtom Offline




Beiträge: 2.255

16.12.2008 11:05
#7 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten

Danke für Dein Lob Anna - kanns grad gut gebrauchen...
Man muss sehr präsent sein bei Tom, immer voll da, das schlaucht mich momentan, man ist ja nicht immer gut drauf...
Deine Ausführung in Sachen Belohnung waren sehr interessant. Manchmal hab ich es ähnlich gehandhabt, grad bei Tom, da er mich lange lange Zeit nicht angeschaut hat. Das hat sich durch das Kommunikationsmittel Vibrationshalsband total verbessert. Für unsere Beziehung ist es ja unverzichtbar, dass der Blickkontakt super ist.
Eine ganz typische Situation in der es schwierig ist, ihn zu loben, ist z. B. am Fahrrad. Wenn er da ohne Tamtam an einem anderen Hund vorbeikommt, dann möchte ich ihn am liebsten knutschen, aber ich müsste absteigen, erreichen, dass er mich ansieht, das Leckerchen rauskramen und dann ist der Moment lang vorbei. Ist auch so, dass er da nur Rennen im Kopf hat. Anhalten ist nicht so toll.
Oder wenn ich mit ihm an einer langen (5 m)Leine an eingezäunten Waldstücken vorbeigehe. Da gibt es immer Schlupflöcher vom Wild. Wenn er die passiert ohne reinhuschen zu wollen, möchte ich ihn auch gern loben, aber ich muss ihn ja erst zu mir holen, dazu muss die Leine eingeholt werden, kleiner Ruck, damit er mich anschaut und dann wird er herangewunken. Das Lob dann wird er wohl kaum mit dem nichtbeachteten Zaunloch in Verbindung bringen...
An dieser Strecke mag ich aber auch nicht das Vibrationshalsband umtun, da er damit leicht im Zaun hängenbleiben kann und es kaputtgehen könnte.

Das ist manchmal wirklich sehr schwierig. Man ist sehr oft versucht, sein Verhalten über negative Bestärkung zu korrigieren. Z.B. Wurfkette am Zaun.
Denn nie kann ich einfach sagen: "Fein gemacht" wie ich das bei Cora tue. Nur wenn er unmittelbar bei mir ist funktioniert das Lob eindeutig.
Selbst an der Leine schaut er ja nach vorn und ich muss erst erreichen, dass er mich anschaut um das Lob zu bekommen.
Bin gespannt wie Du das siehst.

Es grüßen Margit, Tom und Cora
....................................................

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Lionne Offline

Knutscht ihre persönliche Ordnungshüterin für Verhaltensketten im Unterholz


Beiträge: 239

08.01.2009 02:12
#8 RE: Hallo & Kleiner Oha-Zwischenbericht Zitat · Antworten
Hallo Margit!

Tut mir leid dass ich erst so spät schreibe. Ich kann mir gut vorstellen, dass du da einen sehr langen Atem brauchst - alles ist ein ganzes Stück komplizierter, man muss um viele Ecken denken. Und man muss sich ja auch selbst ganz von den eigenen Sinneseindrücken lösen, da sich deinem Hund ein ganz anderes Bild von der Welt präsentiert... Manchmal möchte man einfach etwas weniger denken und gucken müssen. Geht mir zumindestens so.

Am Fahrrad belohne ich meine mitunter auch im fahren mit einem kleinen Leckerchen, dass ich ihr am ausgestreckten Arm entgegenhalte. Das klappt gut und sie merkt auch ohne angesprochen zu werden, dass es was gibt. Vielleicht könntet ihr das versuchen, zunächst in niedrigem Tempo, später flotter? (Wobei ich ja nicht weiß, wie schnell ihr so fahrt - wir sind eher Sonntagsfahrer , zumindestens mit Hund. Mein Tier simuliert sonst einen derart dramatischen Ermüdungstod, dass jeder Beobachter sofort die Nummer des örtlichen Tierschutzvereins ins Handy tippt.)

Die Situation im Wald ist echt schwierig. Vllt. wäre ein Gedanke, ihn trotzdem mit leichtem Zupfen auf den gewünschten Blickkontakt aufmerksam zu machen, ihm daraufhin aber sofort das Leckerchen zuzuwerfen. So wäre das ganze näher an der Situation, die Belohnung kommt aber trotzdem von dir, auch wenn sie nicht perfekt punktgenau ist. Vllt. assoziiert er ja auch nach einigen Wiederholungen das Zupfen an der langen Leine schon mit der geworfenen Belohnung. So dass, im Sinne einer Konditionierung, dein Zupfen an der langen Leine schon die Erwartungshaltung auslöst und für Tom schon positiv belegt ist.
Sind natürlich sehr theoretische Überlegungen, ich weiß ja nicht ob das so in euer Umgangsmuster miteinander überhaupt hineinpasst und es für euch möglich ist, das von der sonstigen Kommunikation über die Leine irgendwie abzuheben.

Was meinst Du dazu?

LG
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