Mini geht ja sehr gut mittlerweile an Hunden – auch sehr nah – vorbei. Zudem hat sie momentan sogar wieder Freude gezeigt, wenn sie einen anderen Hund erblickte (Schwanzwedeln, Badekappe bei Ansicht, kein Gekreische bei Anblick). Sie will eigentlich auch unbedingt zu den unbekannten Hunden hin. Das Problem entsteht nun, wenn sie da ist: Da wird dann losgekreischt, aber erfreulicherweise nicht mehr aggressiv, sondern eher aus Unsicherheit, es ist ein ganz anderer Belltyp und auch das Hackenschnappen hat sie in den letzten Trainingseinheiten nicht mehr gezeigt. Sie wirkt mit dem ganzen Körper einfach so, als ob sie nicht mehr weiß wie sie sich verhalten soll.
Die Frage ist nun, wie man Mini wieder beibringen kann, normalen Hundekontakt zu haben und nicht sofort auszuflippen, wenn ein anderer Hund zu nahe ist? Unsere Trainerin hat schon einmal Zauntraining ins Spiel gebracht, mir fallen sonst noch Spaziergänge mit souveränen Hunden ein. Habt Ihr vielleicht noch Ideen?
Du könntest Dich an Euer örtliches Tierheim wenden. Zum einen könntest Du die dortigen Gassigänger begleiten, so könntest Du ein Annäherungstraining verabreden und sehen, ob die Kleine wirklich schon soweit ist, Hundekontakte zu üben. Zum anderen könntest Du selbst Gassigänger werden und wechselnde Hunde gemeinsam mit Deinen Kleinen ausführen.
Allerdings: Ich tue mich generell ein wenig schwer mit der Idee, die Kontakte jetzt mehr oder weniger zwanghaft herstellen zu wollen. Ich glaube, daß es meist eher unseren menschlichen Wünschen/Vorstellungen entspricht, solche Dinge unbedingt "produzieren" zu wollen, während die Hunde gar nicht wirklich danach suchen, ständig "Kontakte" zu haben.
Ich finde, Mini hat jetzt Tolles geleistet, und auf diesen Lorbeeren solltet Ihr Euch ruhig erstmal eine Weile ausruhen. Ich bin fest überzeugt, daß Mini die Kontakte dann im Verlauf Eures neuen qualitativ hochwertigeren Zusammenseins ganz von sich aus herstellen wird. Das wird vermutlich eher ein schleichender Prozeß sein, einer, der ihren Möglichkeiten, ihrem Tempo entspricht. Ich bin überzeugt, sie wird von selbst "auftauen", wenn Du sie einfach in Ruhe führst und sie begleitest, wenn sich die Gelegenheiten im Alltag ohnehin ergeben.
Kurz und gut: Vertraue Deinem Hund, er weiß, wann er was und wie kann und das wird er Dir zeigen, da bin ich ganz sicher.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
bei uns stellte sich auch mal die Frage als ich sah, dass Richy zwischen annähern und meiden schwankte und ständig ein Bild der Unsicherheit bot.
Da ich aber nicht glaube, dass wir in der hundlichen Kommunikation als Mittler dienen können, habe ich mich auf die Auswahl des Ortes und der Hunde beschränkt. Konkret hieß das für Richy: Annäherung nur im Freilauf, nie an der Leine und dort wo viel Platz zum Ausweichen ist (Wiese, Feld). Dazu nur bei älteren und ruhigen souveränen Hunden, die sein Gegrummel ignorieren konnten.
Anfangs war es schon ein Erfolg, dass er sich beschnüffeln ließ und jeder der Hunde dann wieder seines Weges zog. Später ging das auch mit mehreren Hunden, aber immer in Bewegung. Ich gehe meist langsam weiter, so dass er aus der Situation wieder heraus findet.
Richy hat mit jeder guten Begegnung mehr Selbstvertrauen gewonnen und geht nun ganz selbstverständlich in die Begegnung. Er hat auch gelernt in Situationen, denen er sich nicht gewachsen sieht, zu mir zu kommen und zu bleiben. Nach den ersten guten Begegnungen war das ein Selbstläufer.
Ich kann nicht beurteilen, ob das Vorgehen so für dich und für Mini passt. Vielleicht kennst du Hunde in deiner Umgebung, denen ihr öfter in geeigneter Umgebung begegnen könnt?
Du hast so viel mit Mini erreicht, das wird schon!
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
@Elektra: Mini wünscht sich eigentlich so sehnlich Hundekontakt. Sie will total gerne hin, zieht immer noch zur Hundewiese, freut sich wie Bolle, nur ganz zum Schluss kommt der Aussetzer. Vielleicht ist es jetzt echt zu früh, ich war mit Mini und Elmo gemeinsam unterwegs und es wurde fleißig gebellt. Man merkt sofort, dass ich diese Woche noch nicht trainiert habe und es zeigt, dass es noch nicht gefestigt ist.
Generell würde ich es aber schon gerne irgendwann einmal trainieren, denn gerade hier im Wohngebiet kann ganz plötzlich mal ein fremder Hund auftauchen. Zwei Hunde gleichzeitig packe ich nicht, ich gehe ja mit meinen schon einzeln, um sie besser handeln zu können. Dazu kommt, dass die Tierheimhunde hier in HH oft noch wesentlich größere Probleme haben als Mini. Ein Tierheim erlaubt auch gar keine Gassigeher. Ich werde erst einmal weitermachen wie bisher, meine Trainerin ist derzeit auf eine Fortbildung und befragt auch gerade verschiedene Trainerkollegen (auch Ute Blaschke-Berthold, da musste ihn sofort an Dich denken )
@Iris: Vielleicht sind viele kontrollierte Begegnungen mit älteren, ruhigeren Hunden gut, mit denen klappt es auch bei Mini am besten. Mal schauen, vielleicht kann ich dazu ja Figuranten anwerben. Im Freilauf kann ich nicht riskieren, weil Mini wirklich bei der Annäherung ausflippt. Ich muss mindestens mit Schleppleine arbeiten. Am besten funktioniert es mit Bogen, parallel laufen für 4min und dann vorsichtig Kontakt.
Zitat von SanneIm Freilauf kann ich nicht riskieren, weil Mini wirklich bei der Annäherung ausflippt. Ich muss mindestens mit Schleppleine arbeiten. Am besten funktioniert es mit Bogen, parallel laufen für 4min und dann vorsichtig Kontakt.
Bei der Annäherung durch einen anderen Hund? Oder wenn sie selbst näher kommt?
Das Annähern durch den anderen Hund kannst du ja vielleicht steuern, indem der andere ganz langsam geht oder auch sitzt.
Solange Mini aber noch 'ausflippt', halte ich es nicht für sinnvoll in Begegnungen gezielt zu gehen. Da würde ich es zunächst noch bei Annäherungen belassen. Offensichtlich bedeuten Hundekontakte noch eine Menge Stress für sie.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
also ich würde auch den wirklichen Kontakt etwas hinauszögern. Noch scheint es für sie nicht der richtige Zeitpunkt zu sein,...denn sie will zwar hin ....aber im letzten Moment überkommt sie nochmals schnell die Panik vor dem anderen Hund. Dazu müßte sie noch etwas gelassener werden. Aber das wird schon. Suche dir ein paar nette Trainingspartner, und übe einfach mal das Aneinandervorbeigehen, das Aufeinanderzugehen, das Miteinandergeradeausgehen.....all diese Dinge. Das ist schon sehr viel, wenn die Kleine das mal schafft.....wenn du gute souveräne Hunde hast, die helfen, dann geht es auch recht zackig voran. Lobe sie immer sehr intensiv wenn sie die anderen Hunde auch nur ansieht.....überschwänglich.....total toll.....super macht sie das. Wenn mal die Annäherung an sich klappt, dann geht es auch mit der Kontaktaufnahme......mit deiner Unterstützung bald richtig gut.
Aber erstmal kurze kleine Einheiten mit guten souveränen Hunden ......aber noch nur beim Aneinandervorbeigehen usw....
Ich wünsche dir viel Spass und muß dir ein gaaaanz großes Lob aussprechen, dass du sooo viel mit den Kleinen arbeitest!!
danke, dass Ihr Euch mit unseren Problemen beschäftigt. Das Ausflippen findet statt, wenn sie direkt vor dem anderen Hund steht und dann regulär entweder Schnüffelkontakt oder ein vorbeigehen bzw. Abwenden stattfinden würde. Die Annäherung, das Vorbeigehen, das frontal aufeinander zugehen schaffen wir schon ohne Ausflippen und Anbellen. Auch Sitz, Platz, etc. ist direkt vor dem Hund möglich *stolzbin*.
Allerdings: Nur alleine bzw. auch mit Elmo zusammen, wenn ein anderer (mein Mann) Elmo führt. Dabei ist sie aber natürlich sehr aufgeregt.
Das letzte Mal haben wir beide Hunde parallel gefüttert und Mini konnte kurz hinten schnüffeln, ohne dass sich der andere Hund umgedreht hat, was sie verunsichert hätte. Ebenfalls war nach einer Weile ein sehr kurzer Schnüffelkontakt durch den Zaun möglich.
Bei einem Spaziergang vor etwa zwei Wochen hatte sie auch schon wieder normalen Hundekontakt, einmal mit zwei fremden, sehr ruhigen Hunden, wo wir einfach nicht mehr ausweichen konnten und mit einem anderen fremden Hund hatte sie sogar gespielt (sah einer Hundereundin von ihr sehr ähnlich). An diesem Tag war sie aber auch sehr gut drauf und man merkte ihr den Stolz und die Zufriedenheit nach dem Spaziergang wirklich an. Eine reine Freude war das, Mini hat richtig gegrinst (das macht sie wirklich. Wenn sie gut drauf ist, grinst Mini)
Ich mache erst einmal weiter wie bisher und versuche auch hier Figuranten zu finden, die ganz langsam mit mir Annäherung üben, wenn ich eine zeit lang parallel zu einem Hund gegangen bin und dieser Hund ruhig ist, dann funktioniert es ja auch des öfteren. und mal schauen, was sich unsere Trainerin so ausgedacht hat.
Was auch noch gar nicht geht, sind beide Hunde zusammen mit mir alleine. Da spielt aber bestimmt auch mein Unwohlsein und meine Unsicherheit eine große Rolle. Elmo alleine macht gar keine Probleme mehr, eventuell bellt oder grummelt er einmal kurz bei sehr großen, unkastrierten Rüde, was ich aber ok finde. Es ist auch kein Ausflippen, wie bei Mini. Oft weint er sogar richtig, wenn ein Hund am Horizont auftaucht und wir müssen da eher den Abruf üben, weil er dann unbedingt zu dem anderen Hund hin möchte.
Ich bleibe dran, irgendwann werde ich das noch packen und keine kläffenden Fußhupen mehr haben.