tja nachdem ich nun monatelang geschwiegen habe, melde ich mich mit einem besorgniseregenden Problem.
Meine Shari wird zunehmend aggressiver, vor allem gegen Artgenossen, aber auch gegen Menschen.
Zwei Beispiele aus der letzten Woche:
Ich bin mit Shari draußen gewesen, es war noch hell, alles gut. Dann kamen wir an einer Bank vorbei, auf der ich auch schon mal gesessen habe. Da saßen zwei junge Leute drauf, unterhielten sich leise und tranken ein Bier. Shari ist sofort knurrend und bellend auf die beiden los. Ich habe das ganze ein bisschen runter gepielt, von wegen, da sitzt sonst niemand und sie hätte sich erschrocken. Aber mir war schon komisch.
Vorgestern Abend bin ich mit einem Freund und seinem Hund raus gegangen, es dämmerte schon halb, da stand ein junger Mann auf der Straße, wartete wohl auf jemanden und ohne, dass dieser Junge etwas gemacht hat, hat Shari ihn verbellt und der Hund von meinem Bekannten gleich mit und dann ist der Junge natürlich davon gelaufen und hat die Arme hoch gerissen. Ich konnte Shari zwar abrufen und der andere Hund kam auch gleich zurück, aber es war nur sch.....Nun hat Shari Leinenpflicht, aber ich wüsste lieber, was in ihrem kleinen Köpfchen vor sich geht und vor allem, wie ich daran gehen soll.
Vielleicht gibt es hier jemanden, der eine ähnliche Erfahrung hat.
Ich habe Shari nun schon zwei Jahre, sie folgt mir sehr gut und wir sind ein gutes Team. Ich habe schon soooo viele Bücher gelesen und sooo viele Vorträge gehört, aber nun bin ich ratlos.
Liebe Grüße Sabine
Diskutiere nie mit einem Idioten, er zieht Dich auf sein Niveau herab und schlägt Dich dort mit Erfahrung.
ich war ja am Wochenende bei Alex im Bayrischen Wald, und da war auch Christine (Mielita), die gerade ein sehr interessantes "Train-the-Trainer"-Seminar hinter sich hat. Und sie hat was erzählt, was für mich sehr gut zu deinen Schilderungen passt, ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob es auf diesem Seminar passiert ist oder in einem anderen Zusammenhang, das ist aber auch egal.
Es gab da jedenfalls eine Gruppe Herdenschutzhundhalter. Sie war beeindruckt von diesen Leuten, sagte, dass sie allesamt sehr viel Fachwissen und Hundeverstand hatten und eine unglaubliche Ruhe ausstrahlten. Ihre Hunde waren sehr gut erzogen, tobten ganz normal mit anderen Hunden über die Wiese und waren absolut sozialverträglich. Aber, und hier kommt der interessante Punkt: sobald es dämmerte, nahmen ALLE ausnahmslos ihre Hunde an die Leine. Weil, sobald die Dunkelheit kommt, diese Hunde einfach wesentlich wachsamer sind und viel eher "nach vorne gehen" als ein anderer Hund.
Ich erinnere mich, und es ist ja auch unübersehbar , dass deine Shari Kangal-Blut hat, das ja auch optisch enorm durchschlägt. Von daher vermute ich: auch du wirst einfach akzeptieren müssen, dass du mit deinem Hund nach Anbruch der Dämmerung besser nur mit Leine rausgehst. Das heisst ja nicht, dass du nicht zusätzlich daran arbeiten kannst, sie in solchen Situationen besser im Griff zu haben.
Aber vielleicht hilft es dir ja, zu wissen, dass das ein Verhalten ist, das bei diesen so ursprünglichen Rassen einfach angeboren ist und auf das man sich einstellen kann....
In Antwort auf:Vielleicht gibt es hier jemanden, der eine ähnliche Erfahrung hat.
Jep. Nu is mein Otter nich annähernd so Hsh-lastig wie deine Shari, ich kann aber von Territorialverhalten diverse Lieder singen, die zu einem wahren Chor anschwellen, wenn es um die Zeit der Dämmerung geht. So wie Bine auch berichtet, ist genau diese Zeit des Lichtverlusts die, zu der mein Oh am wachsamsten ist. Befindet er sich dann noch im eigenen Revier (oder tritt gar aus dem Haus), brauch ich gar keine Experimente zu machen. Leine dran und fertig.
Was sein Territorialverhalten angeht, so findet auch er Leute, die an "seinen" Plätzen (oder andernorts, allerdings "unvermutet") hocken, mehr als mysteriös. Darüber hinaus merkt er sich jeden Grashalm, an dem er mal geschnüffelt hat, jeden Platz, an dem wir mal saßen, und jeden Baum, um den er mal gerannt ist. Und findet: Fremde haben da nichts zu suchen.
Wie alt is denn deine Puppe jetzt? Wat um die 2 zufällig? Ist oder wird sie läufig, ist sie gesundheitlich ok, ist irgendwas "anders" in letzter Zeit, habt ihr mehr Programm oder könnte sonst etwas die Ursache sein für ein "plötzliches Auftauchen" dieser Veränderung? Ist es überhaupt ein solches? Oder kam das mehr schleichend?
Das Verhalten tritt in der Tat nur draußen auf, in die Wohnung darf jeder,nicht jeder Hund, aber jeder Mensch.
Das Dämmerungsverhalten von Shari habe ich irgendwie verdrängt, aber darauf wurde ich ja schon von Anfang an von den erfahrenen HSH Besitzern "gewarnt". Shari wird schätzungsweise im Oktober drei, leider ist sie ja ein Fundhund, da ist es schwer genau zu sagen, wie alt sie ist. Shari ist vermutlich ein Karrabash, ein Schwarzkopf, die ursprüngliche Form der Kangals, aus dem Karrabash ist der Kangal entstanden. Ja, nun ist die Leine dran im Dunkeln. Wir haben einen Garten mit 2000 m2, da kann sie nach Herzenslust toben. Ja und es gibt einige Änderungen in unserem Leben, die auch Unruhe mit sich bringen, wir überlegen auch, ob das eine Rolle spielt.
Eins habe ich in zwei Tagen an der Leine gemerkt (Ich nehme sie dann am Geschirr) , Shari reagiert sensibler am Geschirr und scheinbar fühlt sie sich da sicherer und blökt nicht so viel rum.
Liebe Grüße Sabine
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Ach so, ja noch eine Antwort. Also bisher hat sie nur gestellt, dass aber recht eindrucksvoll und nachdrücklich, sie setzt auch nach, wenn ein Hund geht, kommt darauf an "wie" der Hund geht, kann das jemand nachvollziehen, dass mit dem "wie"?
Liebe Grüße Sabine
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In Antwort auf:kann das jemand nachvollziehen, dass mit dem "wie"?
Wenn du mal nen Hinweis gibst, "wie" er denn geht, dann vielleicht. Erzähl mal, setzt sie nach bei den unsicheren Kandidaten, bei denen, die nur zögerlich abdrehen oder bei den Selbstbewussten?
Bei eher unsicheren Hunden macht es ihr offensichtlich einen höllenspaß diese in Angst und Schrecken zu versetzen, wohl weil Shari eigentlich selber ein Angsthase ist, bei selbstbewussten Hunden macht sie es aus der Ferne und es gibt ganz souveräne Hunde, da versucht sie es noch nicht mal, sondern verhält sich mustergültig.
Ich muss noch mal eines klar anmerken; Shari gehorcht aussergewöhnlich gut, sie ist sehr gut abrufbar, auch aus größerer Distanz.
Liebe Grüße Sabine
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