Da die letzten Beiträge zu diesem Thema im April eingestellt wurden, wenn ich mich richtig durchgewühlt habe, und dazu noch ziemlich positiv klangen, möchte ich mich hier als Schleppleinen-Vermeider outen. Offensichtlich mache ich mit den Dingern einiges falsch. Ich besitzte eine Nylon-Feldleine mit 10m und eine mit 20m. Beide sind leicht und robust und auch von einem 10 kg Hund gut zu schleppen.
Nun zu den Problemen: In den letzten Wochen habe ich die 10m Leine zum trainieren von 'Komm' und 'Hier' einsetzen wollen. Beide Kommandos kennt Richy, befolgte sie aber zuletzt im Freilauf nur ziemlich widerwillig und garantiert nicht beim ersten Mal (Motivationsunterstützung durch viel Spiel, Leckerchen, viel eigene Bewegung - ganz schön anstrengend bei dieser Hitze). Wir sind mit der Schleppleine ins Feld und mein Hund benimmt sich genauso wie an der kurzen Leine (nur ein paar Meter weiter weg). Er beobachtet mich aufmerksam, er folgt wunderbar, ignoriert Ablenkungen ja sogar andere Hunde (die Entfernung war auch noch groß!), kurzum das ist nicht das gleiche Verhalten wie im Freilauf. Und das völlig unabhängig ob ich die Leine in der Hand halte oder sie am Boden liegt.
Ausgetrickst! Denn kaum ist die Leine ab .... s.o.
Und dafür darf ich meinen Hund immer wieder aus dem Seil auswickeln (schließlich soll er ja vor und zurücklaufen wie im Freilauf!), habe Angst, dass er sich erwürgt, wenn er sich wälzt, mache immer wieder die Leine frei, die sich im hohen Gras verfängt und entknote sie .....
Gut, Schürfwunden an den Händen bleiben mir auch ohne Handschuhe erspart.
Habt ihr Ideen wie ich besser den Gehorsam im Freilauf trainieren kann?
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
zunächst einmal muss ich voranschicken....bin keine Expertin! Kann hier nur MEINE Erfahrung mit der Schleppe wiedergeben.
Erstes und oberstes Gebot: GEDULD! Und diese Phase, die Du beschreibst, hatte ich mit Sally auch: Ich habe gedacht, dass es auf Dauerschleppe hinauslaufen wird: mit Leine-top; ohne-flop! Aber die Zeit war auf meiner Seite....habe von G. Bloch den Spruch aufgefangen "12 Monate Schleppleine ersetzen 12 Jahre!" Da ist für mein Dafürhalten was dran.
Möchte Dir also dringend raten mit dem Training konsequent weiterzumachen.....und jeden Erfolg belohnen, belohnen, belohnen! Irgendwann fällt der Groschen, so war es zumindest bei uns.
Sicherlich haben unsere Expertinnen jede Menge Tipps und Ratschläge!!!
In Antwort auf:Wir sind mit der Schleppleine ins Feld und mein Hund benimmt sich genauso wie an der kurzen Leine (nur ein paar Meter weiter weg). Er beobachtet mich aufmerksam, er folgt wunderbar, ignoriert Ablenkungen ja sogar andere Hunde (die Entfernung war auch noch groß!), kurzum das ist nicht das gleiche Verhalten wie im Freilauf. Und das völlig unabhängig ob ich die Leine in der Hand halte oder sie am Boden liegt.
Ausgetrickst! Denn kaum ist die Leine ab .... s.o.
"Ausgetrickst", denkt sich Richy. Aber du bist schlauer. Denn jetzt trickst du ihn aus Horch: Das "klassische Schleppleinentraining" beinhaltet das langsame Kürzen der SL, gemeint ist tatsächlich: abschneiden. Immer ein paar Zentimeter mehr über einen längeren Zeitraum, sodass ganz am Ende nur noch ein winzig kleines Stück Leine am Hund hängt. Mit dem er sich nicht mehr verheddern oder erwürgen kann. Was ihm aber weiterhin suggeriert "Mist, ich häng an der Leine ..."
Zitat von Schle Miel "Ausgetrickst", denkt sich Richy. Aber du bist schlauer. Denn jetzt trickst du ihn aus Horch: Das "klassische Schleppleinentraining" beinhaltet das langsame Kürzen der SL, gemeint ist tatsächlich: abschneiden. Immer ein paar Zentimeter mehr über einen längeren Zeitraum, sodass ganz am Ende nur noch ein winzig kleines Stück Leine am Hund hängt. Mit dem er sich nicht mehr verheddern oder erwürgen kann. Was ihm aber weiterhin suggeriert "Mist, ich häng an der Leine ..."
Viel Erfolg! Und nich zu schnell kürzen dat Ding!
Toll, wäre ich nie drauf gekommen. Ich hatte in die gegengesetzte Richtung gedacht - je länger, desto mehr Freiraum. Bei 10m wirds ja auch eine ganze Weile dauern bis wir beim 'winzigen Stück' angekommen sind.
@ Claudia ich leide mit dir - und habe Hochachtung, dass du trotzdem weiter mit Schlepp unterwegs bist.
@ Sallysue überzeugt - ich bleibe dran. Nun mit der Aussicht 'Stück für Stück' dem Ziel näher zu kommen.
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Was das Verheddern und vor allem das Erwürgen angeht... hast du die Schleppe am Halsband befestigt? Falls ja: Schleppe benutzt man besser nur in Verbindung mit Geschirr. Dann hängt sie in aller Regel nicht zwischen den Beinen rum, wird nicht angepinkelt , wenn er mal reinlaufen sollte, isses nicht schlimm, weil es ihm nicht halb den Hals bricht, und Erwürgen wird auch zielsicher vermieden. ;-)
Ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich hab auch schon mal das Geschirr vergessen und notgedrungen die Schleppe am Halsband befestigt... und die ganze Zeit geflucht, weil ich ständig diverse Hundebeine wieder auswickeln musste. Passiert mit Geschirr nicht oder jedenfalls kaum!
Richy läuft immer mit Geschirr. Er hätte sich sonst zu seinen Haupt-Pöbelzeiten schon die Kehle zugeschnürt.
Aber die Schlepp soll ja den Freilauf simulieren und absichern. Und wenn man so wie Richy vor und zurückläuft und springt, mal übern Hindernis springt, mal untendrunter oder vorbei rennt, runter zum Bach und woanders wieder rauf, dann wirds ganz schön schwierig. Es ist auch schon mal vorgekommen, dass er etwa 5m vor mir ins Gebüsch abhaut, ich rufe ihn und er saust zu mir (braaaaaver Hund) bis ihn die blöde Schlepp ausbremst, die sich am Strauch verfangen hat.
Vielleicht läuft er deshalb jetzt so gesittet an der Schlepp wie an der kurzen Leine??!!
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Ich dachte nur, weil du von "Erwürgen" schriebst, dass du die Schleppe vielleicht am Halsband hast. Aber klar, auch mit Geschirr bringt Hund es unter Umständen fertig, sich das Ding dreimal um den Hals zu wickeln, wenn er so ein kleiner Quirl ist wie dein Richie...
*anmerk* Wenn er an der Schleppe so gesittet läuft, kannst du auch mal ausprobieren, eine ganz normale Leine einfach an ihm runterhängen zu lassen. Die zieht er dann mit sich, fühlt sich also angeleint, ist es aber nicht - und benimmt sich möglicherweise trotzdem gesitteter. Kann klappen, muss nicht. Wenn nicht, hast du immer noch die Möglichkeit, nach und nach die Schlepp zu kürzen.
*auchanmerk* wir verwendeten die Schleppe ebenfalls dazu Kepri beizubringen eben nicht ins Gebüsch zu gehen, sie soll auf dem Weg bleiben, lernt sie dies nicht an der Schleppe, wie soll sie dann ohne Leine im Unterholz nicht zufällig auf potentielle Beute treffen? Unterholz ist für Kepri ein absolutes Tabu.
Zitat von Sonora*auchanmerk* wir verwendeten die Schleppe ebenfalls dazu Kepri beizubringen eben nicht ins Gebüsch zu gehen, sie soll auf dem Weg bleiben, lernt sie dies nicht an der Schleppe, wie soll sie dann ohne Leine im Unterholz nicht zufällig auf potentielle Beute treffen? Unterholz ist für Kepri ein absolutes Tabu.
Hallo Sonora,
Richy hat absolut keinen Jagdtrieb, Kaninchen, Rebhühner, Fasane etc. gäbe es hier zu Genüge, ist ihm aber wurscht, Rehe, Hirsche und Wildschweine haben wir schon zusammen in freier Wildbahn beobachtet, keinerlei Erregung bei ihm. Das einzige, was er 'jagt' ist Fressbares: Pizzastücke, Grillknochen, Brot und Essensreste jeglicher Art. Bei seiner guten Nase schafft er es aber auch an der kurzen Leine (im Vorbeigehen) diese 'Beute' zu erwischen.
Bei meiner Morgenrunde habe ich mir (endlich mal) Gedanken gemacht, was soll Richy lernen und warum klappt das noch nicht. Wozu brauche ich die Schlepp? Und bin auf ein paar Einsichten gestoßen, die mir vorher (d.h. vor euren Beiträgen) eben nicht kamen. Richy gehorcht auf der Straße verlässlich, im Park braucht er wegen seiner territorialen Aggression die kurze Leine - und im Feld? Da kann ich mich darauf verlassen, dass er kommt, wenn ich rufe, wenn auch nicht sofort. Hundebegnungen? Im Feld kein Problem, manchmal Gegrummel (in letzter Zeit bedeutend weniger?), oft ein unsicheres Vorbeilaufen aber manchmal sogar ein kurzer Anflug von Mitlaufen und Kontakt halten. Immer versichert er sich dabei, wo ich bin und wie meine Reaktion ist. Also brauche ich da keine Schlepp. Eher ein dickes Fell bei manchen Begegnungen, die ich kontrolliere, weil ich weiß, dass der andere Hund nicht abrufbar ist.
Aber ich brauche ein Abrufsignal. 'Hier' klappt wunderbar, wenn ich es so ausführen lasse wie auf dem Hundplatz: Erst 'Fuß', dann 'Platz' und 'Bleib', dann in gleicher Richtung weitergehen und ihn mit 'Hier' abrufen. So klappts überall. Mir ist klar geworden, dass ich garnicht erwarten kann, dass Richy versteht, was ich von ihm mit 'Hier' erwarte, wenn er einige Meter entfernt eine schöne Spur findet.
Ich werde also ein neues Abrufsignal aufbauen müssen. Grübel, grübel ....
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Zitat von stoppelAlso brauche ich da keine Schlepp. Aber ich brauche ein Abrufsignal. \\'Hier\\' klappt wunderbar, wenn ich es so ausführen lasse wie auf dem Hundplatz: Erst \\'Fuß\\', dann \\'Platz\\' und \\'Bleib\\', dann in gleicher Richtung weitergehen und ihn mit \\'Hier\\' abrufen. So klappts überall.
Also ich finde, dass Du hier schon Die Schleppe, das Material Deiner Wahl sein sollte - gerade, weil Du einen sicheren Rückruf trainieren willst - und das geht einfach nur an einer Leine/Schleppe. Schleppleinentraining ist ein Langzeittraining, das geht leider nicht so rasch - ein Jahr muss man meist schon rechnen in etwa, v.a. bei kleinen Sturköpfchen (und geh ich nicht recht in meiner Erinnerung, dass in deinem richi einShiba steckt? Täte mich doch sehr wundern, wenn er da nicht ein bissl was abbekommen hätte )
Auch ich will eigentlich "nur" dass mein Hund sicher abrufbar ist - in Wald und in Feld. Das wollen wir doch alle. Aber dieser Rückruf ist doch die Königsdisziplin des Hundeteams. Sitz, Platz und Tricks sind doch vergleichsweise easy - der Hund ist auf dich konzentriert, er will gefallen, ist motiviert und -schwupps- er macht was man verlangt. Aber, er ist draußen und da liegt ein leckerer Knochen im Gestrüpp und justament jetzt will Frauchen, dass ich komme - das ist eine ganz andere Herausforderung. Ich rate Dir: Schleppe dran und zwar vorerst immer, RAdhandschuhe ahben sich als sehr erfolgreich erwiesen um Brandmale an den Händen zu vermeiden und um Verwicklungen zu vermeiden - 1) der Hund lernt mit der Schleppe umzugehen 2) 10 m reichen bei weitem 3) Leine auslassen der Schleppe wenn er grad hinter einem Busch neben Dir ist und wieder am Hund in die Leine greifen. Es mag schwer zu glauben sein, ich selbst konnte mir dsa nicht vorstellen, aber man übt sich recht rasch damit umzugehen - und heute aht Yashi an der Schleppe sehr viel Freiheit.
Mittlerweile lass ich sie acuh wieder öfter von der Leine - allerdings nur im Gelände ohne jagdbarem Wild, also über der Waldgrenze ooder bei uns in den Innauen. Da klappt der Rückruf wunderbar.
Zitat von stoppelMir ist klar geworden, dass ich garnicht erwarten kann, dass Richy versteht, was ich von ihm mit \\\'Hier\\\' erwarte, wenn er einige Meter entfernt eine schöne Spur findet.
....sagtest Du nicht er jagt nicht? Was für eine Spur denn dann - Kuchenkrümel?
Zitat von stoppelIch werde also ein neues Abrufsignal aufbauen müssen. Grübel, grübel ....