Da ja gerade wieder das Thema aktuell ist....wie trainiert man denn am besten, dass nichts aufgenommen wird?
Anni spuckt Äste/Zweige aus, wenn ich aus sage. Ich kann ihr alles abnehmen, aber etwas "leckeres" ausspucken...ne, das macht sie nicht oder nur selten.
Und Leo natürlich auch nicht. Auch ihm kann ich was abnehmen, aber ausspucken tut er gar nichts.
Also ich brauche für Beide sicher eine kleinschrittige, nicht komplizierte Vorgehensweise.
Ich hatte das Glück ein wirklich gutes Antigiftködertraining machen zu können. Das Geheimnis bei dieser Art des Trainings ist es, dass der Hund eben NICHT auf Signal ausspuckt, er komplett OHNE irgendeine Einflussnahme NICHTS aufnimmt. Denn genau das spiegelt die Realität! Im echten Leben sehe ich nicht, dass mein Hund etwas frisst oder ich bin zu langsam. Ein Signal zum Ausgeben / Ausspucken zusätzlich ist sicher nicht verkehrt. Erstrebenswert ist allerdings tatsächlich, dass der Hund nichts aufnimmt.
Angefangen haben wir, indem wir herausgefunden haben, welchen Typ Hund man da so hat. Es gibt zwei Mögliche Zielszenarien: 1. Der Hund zeigt Futter zuverlässig an 2. Der Hund meidet das Futter zuverlässig.
Vorgehen: Man legt Futter sichtbar aus, hält die Leine so, dass der Hund nur fast dran kommt und wartet. Es gab Hunde, die sich gesetzt haben und das Futter einfach nur anschauten. DAs wurde natürlich sofort belohnt und zwar fürstlich. Und es gab eben Hunde, die waren so frustriert, dass sie nicht dran kamen, dass sie den KOpf wegdrehten, weil sie es nicht weiter anschauen konnten. Natürlich wurde auch das sofort belohnt! LUmpi gehörte zur 2. Fraktion und er mied relativ schnell und holte sich schon von allein sein Futter ab. Hätte ich nicht gedacht.
Nach vielen Durchgängen, in denen Lumpi Futter nicht erreichen konnte, wurde ein Parcours aufgebaut. Da lagen Käse, Wurstbrötchen, Fleischstücke, Brot, Frikadellen... man musste aufmerksam sein, damit der Hund auch wirklich nirgends dran kam. Und was soll ich sagen? Bei der zweiten Runde meinte die Seminarleiterin "Du sollst Dich nicht zwischen den Hund und das Futter stellen!!!!" (weil man eben im echten Leben das Futter auch nicht sieht!)... tja, meine Antwort lautete "MAch ich gar nicht, Lumpi ist von sich aus auf die andere Seite gegangen!!!"
Und es klappte bei jedem Hund! Die einen zeigten an, die anderen gingen schnell weg.
DIe Hausaufgaben:
Schritt 1: Hund sicher "parken" > sichtbar Futterstelle auslegen > HUnd an lockerer Leine führen > Beim minimalsten Zögern des Hundes > Bestätigen und Belohnen Wichtig: rechtzeitig reagieren, wenn der Hund in Richtung Futter geht (rückwärts von der Futterstelle weggehen, Hund soll folgen) Bei ZUverlässigkeit weiter mit mehr Futterstellen und Alternativverhalten aufbauen
Schritt 2 Hund sicher parken > mehrere Futterstellen sichtbar auslegen > an lockerer Leine führen > bei minimalstem Zögern bestätigen und belohnen Bei Zuverlässigkeit nächster Schritt
Schritt 3 Hund parken > mehrere Futterstellen sichtbar auslegen > an lockerer Leione führen > bei Zeigen des Alternativverhaltens (Anzeigen /Meiden) sofort Bestätigen und Belohnen Bei Zuverlässigkeit nächster Schritt
Schritt 4 Hund ist ausser Sciht (im Auto, im Haus etc.) > mehrere Futterstellen auslegen > Hund an lockerer Leine führen > Bei Zeigen des Alternativverhaltens Bestätigen
Schritt 5 Wie 4, nur neue Umgebungen, verschiedene Untergründe
Weitere mögliche Schritte: schleppende Schleppleine, ohne Leine, besonders gutes Futter, komplett unbekanntes GEbiet, mehrere Hunde etc.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ach so: die Hunde kannten übrigens den Unterschied natürlich, ob man ihnen das Futter geworfen hat und sie es erlaubtermaßen nehmen durften. Das ist also kein Hindernis für lustige Leckerchen-Wurf-und Suchspiele!
Es wurde noch betont: Wenn der Hund etwas findet, das er haben darf, den Hund am Besten nicht selber aufheben lassen, sondern aufheben und dem Hund geben oder eben werfen und freigeben.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Danke für die tolle Anleitung Frau_T! würdest Du das z.B. im Haus beginnen oder ist das "freie" Zone? In den Garten könnte ja jemand was werfen, also auch da soll eigentlich nichts aufgenommen werden.
Allerdings suchen meine Beiden häufig das Futter im Garten (teilweise auch ohne, dass ich daneben stehe, allerdings gebe ich die Suche immer explizit frei...). Sollte ich das ggf. sein lassen und statt dessen auch dort drauf achten, dass nichts aufgenommen wird
Lieben Gruß Andrea mit Shadow und Sitala
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. Arthur Schopenhauer
Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen. Ernst R. Hauschka
Ich denke, man sollte zumindest bei einem Teil der Hunde keinesfalls nur selbst ausgelegtes Futter zum Üben nehmen. Im Gegenteilhabe ich schon mal überlegt, dass es eigentlich recht clever wäre, dass alles mit eigenem Geruch erlaubt ist, alles ohne den eigenen Geruch nicht. Hatte dann aber den Hakrn, dass ich ja schon will, dass Milki von Fremden Futter nimmt. :/
Also ich würde auf jeden Fall mal Fremde Futter auslegen lassen, wenn das irgendwie machbar ist.
Zitat von varjo im Beitrag #5Allerdings suchen meine Beiden häufig das Futter im Garten (teilweise auch ohne, dass ich daneben stehe, allerdings gebe ich die Suche immer explizit frei...). Sollte ich das ggf. sein lassen und statt dessen auch dort drauf achten, dass nichts aufgenommen wird
Mache ich auch so und das macht Cora mit so großer Begeisterung, daß ich es ungern lassen würde.
Ich denke, wenn man außerhalb des eigenen Grundstücks/Wohnung übt, kann das der Hund bestimmt einordnen. Ich hoffe es jedenfalls.
Viele Grüße Rena & Yana und Cora im Herzen
Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit und Liebe. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben.
Wie geschrieben, wenn der Hund die Freigabe bekommt, darf er suchen! Das machen wir auch weiter so.
Der Aspekt, den Katharina eingebracht hat, ist natürlich wichtig! Am Besten sollten auch andere das Futter verstecken wegen Eigengeruch. Im Wohnzimmer würde ich nicgt anfangen, da mache ich das gar nicht. Ich mache das nur draußen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin