Ich wollte hier mal unsere Probleme und Problemchen breittreten. Ich bin mal gespannt auf eure Einschätzungen und Meinungen!
Fange ich einfach mal mit dem offensichtlichsten an. Paula ist territorial veranlagt und das nicht zu knapp.
Ihr Verhalten unterscheidet sich nach anwesenden Personen und Örtlichkeit: Im Haus wird gemeldet, aber nicht vor lauter "Hasskappe" getobt. Sie bellt, lässt sich aber verbal zum Schweigen bringen. Meistens sieht es so aus, dass ich kurz aufschaue/rausschaue und dann weiter mache, wie vorher, kurzer Kommentar an den Hund "das ist nur der Nachbar" oder was halt so passt. Was ich als harmlos absegne, ist dann ok. Ist mein Mann mit ihr alleine, wird verbellt, bis derjenige ausser Sicht ist. Jedoch ohne Toben.
Klingelt es, wird gebellt, zur Tür gerannt und ggf. hochgesprungen um durch die Scheibe zu schauen. Die geht bei uns nicht bis an den Boden. Sie lässt sich problemlos von mir abrufen und des Flures verweisen oder absetzen. Den Besuch kann ich dann ohne Hundekommentar empfangen. Mein Männe muss sie entweder rausbugsieren oder ihr den Vortritt lassen, den Besuch abzuchecken. Kennt sie den Besuch und mag sie ihn sehr, gibts einen wuselnden, wedelnden und bei sehr viel Freude quiekenden Hund im Flur. Dann ist alles gut und sie kann gerne Kontakt aufnehmen.
Bei Besuch, den sie vorher angebellt hat, gibts wieder unterschiedliche Möglichkeiten, wie sie sich verhält. Sie nimmt entweder freundlich Kontakt auf und lässt sich kraulen - oder benimmt sich völlig daneben, wenn man nicht eingreift. Bellen, knurren, gesträubtes Fell (inklusive Rute ist alles gesträubt). Sie lässt keinen Kontakt durch den Besucher zu, sie weicht aus, wenn der Besucher ihr die Hand hinhält, maximal schüffelt sie mit langem Hals dran. Sie lässt sich abrufen und absetzen, behält den Besucher jedoch im Blick, fixiert ihn. Sie ist ziemlich angespannt. Beispielhafte Gegebenheit: Unsere Heizung war kaputt, ein Monteur musste ins Haus. Den fand sie doof. Sie hat ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit bös angebellt, hatte dauergesträubtes Fell, fixierte ihn und schnitt ihn, als ich nicht aufpasste, den Weg ab und blockierte mit quer in die Tür gestelltem Körper jeglichen Ortswechsel. Erfolg hatte sie keinen bei dem Herren, er hat sie einfach mit den Beinen weggeschoben. Das hat sie hingenommen, netter wurde sie nicht dadurch. Es hat den Tag - es war eine große und aufwändige Reparatur - über eine Stunde gedauert, ehe Paula ihre feindseelige Haltung abgelegt hat. Ich habe sie "rausgeschmissen" und ihr verbal den Eintritt in den HWR verboten. Plötzlich stand sie mit einem Ball in der Schnute im Raum und tat, als würde sie die ganze Zeit nichts anderes gemacht haben.
Wir haben sogar schon Besuchern Futter in die Hand gebeben, um unsere Fressmaschine so zu bestechen. Sie nimmt das Futter, aber mit seeeehr langen Zähnen an noch längerem Hals.
Beim Spazieren gehen ist sie neutral bis freudlich zu allen Menschen. Entweder sie lässt sich gerne streicheln oder dreht den Kopf weg, wenn man nach ihr greift.
Garten. Fangen wir mit dem Garten meiner Eltern an, dort ist sie tagsüber, wenn wir arbeiten sind. Radfahrer werden "ganz klassisch" am Zaun begleitet und kräftig angebellt - und das im Doppelpack. Der Goldie Aik machts genau so. Besucher dürfen unbehelligt rein, beide Hunde nehmen stets freundlich Kontakt auf. Der Goldie ist m.E. der Chef unter den beiden Hunden, er ist rassebedingt einfach nur lieb und freundlich. Das übernimmt sie in ihr Verhalten. Ins Haus meiner Eltern darf auch jeder. Beide Hunde bellen, dann ist es gut.
Unser Garten wird peinlich genau überwacht. Nachbarn in den umliegenden Gärten werden mit einem kräftigen Wau darauf hingewiesen, dass es hier einen Hund gibt. Nach kurzem Melden ist aber Schluss. Bekannte Besucher werden freundlich, tendenziell unterwürfig begrüsst. Sie lässt sich dann sofort streicheln. Meistens fordert sie dann mit schnell geholtem und abgelegtem Spielzeug auf, man möge mit ihr spielen.
Unbekannte Besucher werden wieder in 2 Kategorien unterschieden. Mag sie und mag sie nicht. Die, die sie nach einer Kläff-Bell-Orgie als nett eingestuft hat, werden dann erst vorsichtig abgeschnüffelt und dann freundlich behandelt. Und nu fängt unser richtiges Problem an: Wehe, sie mag die Besucher nicht... Dann bellt sie richtig laut, hat restlos alle Haare gesträubt, steigt auf die Hinterläufe und springt Scheinangriffe. Sie geht - bis jetzt - nicht nahe an die betroffenen Menschen ran, Gott sei Dank! Aber ein großer schwarzer Hund, der Scheinangriffe startet ist eindrucksvoll... Fast alle bleiben wie angewurzelt in der Einfahrt stehen... Meine Angst ist, dass sie irgendwann raus kriegt, dass man ungewollten Besuch los wird, wenn man mal kräftig reinbeisst... Einmal reicht ja, dann ist die sprichwörtliche Kacke am Dampfen und das muss ja nicht sein.
Meine eigene Problemanalyse: 1) Mein Mann und ich ziehen nicht am selben Strang, was die Erziehung angeht. Er lässt alles durchgehen, naja fast alles, ist nicht konsequent und verbringt zu wenig Zeit mit ihr. Ich meine jetzt nicht, dass die beiden sich nicht sehen, sondern qualitative Zeit, in dem Interaktion zwischen Beiden stattfindet. Fast alle Interaktionen mit meinem Mann werden von Paula gestartet, sie möchte gestreichelt werden und schiebt ihren Kopf unter seinen Arm, sie legt ein Spielzeug hin etc. Hundeschule, Gassi, Spassprogramm (wir Fährten), Futter - das mache alles ich. Mein GöGa liebt Paula, aber Bock auf die Pflichten (ausser Futter) hat er nicht. 2) Paula ist unsicher. Vorallem, wenn sie sich genötigt fühlt, eine Entscheidung alleine treffen zu müssen. Den Schuh darf ich mir anziehen. Fragt mich jetzt nicht, aus welchem Buch ist das habe, aber ich habe von Anfang an bei Geräuschen, die Paulas Aufmerksamkeit erregt haben, selbst aufmerksam geschaut und ihr dann signalisiert, dass da nichts ist. Gruselige Dinge habe stets ich zu erst untersucht. Zu fremden Hunden und fremden Menschen habe ich als erstes Kontakt aufgenommen. Dadurch verlässt sie sich sehr auf mich und "hat keinen Schimmer" was sie allein unternehmen soll, wenn ihr versteht wie ich meine... Wie nennt man das? Erlernte Hilflosigkeit?
Ich bin ja mal gespannt, ob ihr euch bis hierhin durchgelesen habt. Bin ein wenig ausschweifend geworden.
Zitat von Gerli im Beitrag #1... er hat sie einfach mit den Beinen weggeschoben[/b]. Das hat sie hingenommen, netter wurde sie nicht dadurch nicht
Bitte verhindere so etwas! Das kann,wie du ja selber sagst dazu führen,dass sie irgendwann zubeisst(grusel). Mit meinem Hund wäre so eine Situation übrigens völlig ausgeschlossen,er würde beissen und das obwohl er nicht besonders territorial ist. Erist "nur" völlig unsicher.
Territorialität kann schon ne grosse Rolle spielen,aber ich denke Unsicherheit,wie dui bereits erkannt hast macht auch ne Menge aus.
Zitat von Gerli im Beitrag #1Wir haben sogar schon Besuchern Futter in die Hand gebeben, um unsere Fressmaschine so zu bestechen. Sie nimmt das oFutter, aber mit seeeehr langen Zähnen an noch längerem Hals.
Besser wäre ,du füttesrt,damit sie nicht in einen Konflikt gerät
Zitat Unbekannte Besucher werden wieder in 2 Kategorien unterschieden. Mag sie und mag sie nicht. Die, die sie nach einer Kläff-Bell-Orgie als nett eingestuft hat, werden dann erst vorsichtig abgeschnüffelt und dann freundlich behandelt. Und nu fängt unser richtiges Problem an: Wehe, sie mag die Besucher nicht... Dann bellt sie richtig laut, hat restlos alle Haare gesträubt, steigt auf die Hinterläufe und springt Scheinangriffe. Sie geht - bis jetzt - nicht nahe an die betroffenen Menschen ran, Gott sei Dank! Aber ein großer schwarzer Hund, der Scheinangriffe startet ist eindrucksvoll... Fast alle bleiben wie angewurzelt in der Einfahrt stehen... Meine Angst ist, dass sie irgendwann raus kriegt, dass man ungewollten Besuch los wird, wenn man mal kräftig reinbeisst... Einmal reicht ja, dann ist die sprichwörtliche Kacke am Dampfen und das muss ja nicht sein.
Oder,"findet sie gefährlich und findet sie nicht so gefährlich",das ist oft ne Frage der Körpersprache. Bitte lasst sie nicht so in diese Situationen laufen. Sichert sie lieber,gebt ihr einen sicheren Platz,beschützt sie vor Besuchern und ergreift mehr die Initiative und zur Not bringt sie in einen anderen Raum. Solche Situationen sollten einfach nicht mehr passieren.
[quote]Meine eigene Problemanalyse: 1) Mein Mann und ich ziehen nicht am selben Strang, was die Erziehung angeht. Er lässt alles durchgehen, naja fast alles, ist nicht konsequent und verbringt zu wenig Zeit mit ihr. Ich meine jetzt nicht, dass die beiden sich nicht sehen, sondern qualitative Zeit, in dem Interaktion zwischen Beiden stattfindet. Fast alle Interaktionen mit meinem Mann werden von Paula gestartet, sie möchte gestreichelt werden und schiebt ihren Kopf unter seinen Arm, sie legt ein Spielzeug hin etc. Hundeschule, Gassi, Spassprogramm (wir Fährten), Futter - das mache alles ich. Mein GöGa liebt Paula, aber Bock auf die Pflichten (ausser Futter) hat er nicht.
Welche Rolle spielt denn dein mann in der erziehung? Im Grunde ist es egal,was er tut(naja,was heisst egal,man kann zumnindest trotzdem arbeiten)wenn du immer da bist,wenn was passiert,wie Besuch. Ob er auf ihre Animationen anspringt oder nicht dürfte auf ihr Verhalten keine Auswirkungen haben. Ich streichen meine Hunde übrugens auch,wenn sie es wollen,wieso auch nicht?
Ich finde übrigens,soo schlimm hört sich das nicht an. So ähnlich benimmt sich mein Zwerg auch und den nenne ich meinen unproblematischen Hund. Damit will ich dein Problem nicht klein reden,aber ich glaube,das ist gut in den Griff zu bekommen. Mach dir ruhig Hoffnungen
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Ja, ich schließe mich Ines an und ich kenne Vieles von dem was Du da schreibst.
Mein Lumpi ist auch sehr territorial. Aber er ist auch sehr unsicher und DAS sagt mir, dass das bei Deiner Maus nicht anders ist:
Zitat Wir haben sogar schon Besuchern Futter in die Hand gebeben, um unsere Fressmaschine so zu bestechen. Sie nimmt das Futter, aber mit seeeehr langen Zähnen an noch längerem Hals.
Damit gerät sie wirklcih in einen Konflikt, den Du vermeiden solltest. Sie will das Futter, möchte aber auf keinen Fall zum Besucher. Damit macht man die Situation auf keinen Fall besser.
Grundsätzlich: Mein Hund wird von keinem Fremden angefasst, wenn er das nciht möchte. Es ist an mir das zu verhindern und meinen Hund zu schützen. Ich denke das, was Du da beschreibst zeigt einen eher unsicheren denn territorialen Hund. Sie hat gelernt, dass sie nicht in Ruhe gelassen wird. Mit den Beinen weggeschoben werden ist da schon fast die Krönung und da kannst Du froh sein, dass sie nicht zugebissen hat.
Zitat Sie nimmt entweder freundlich Kontakt auf und lässt sich kraulen - oder benimmt sich völlig daneben, wenn man nicht eingreift. Bellen, knurren, gesträubtes Fell (inklusive Rute ist alles gesträubt). Sie lässt keinen Kontakt durch den Besucher zu, sie weicht aus, wenn der Besucher ihr die Hand hinhält, maximal schüffelt sie mit langem Hals dran.
Auch das zeigt mir nur eins: Deine Maus will MEIDEN, dann sollte man sie auf jeden Fall lassen und sie nicht durch solche Aktionen bedrängen.
Ich schließe mich da Ines voll und ganz an: Hund sichern, an einen geschützten Ort bringen (Box, Körbchen), der so gestaltet sein sollte, das keiner direkt vorbei geht und ihre Individualdistanz eingehalten wird.
Hunde lernen an Erfolg und Misserfolg. Sie will vom Besucher nicht angefasst werden, will ihre Individualdistanz behalten. Trotzdem wird ihr die Hand vor die Nase gehalten. Sie wird weiter bedrängt. Dann knurrt sie vielleicht und bellt - auch das ist nicht "daneben benehmen", sondern hundlich korrektes Verhalten. Knurren ist nicht böse, sondern Kommunikation, sogar oft ein Friedensangebot! "Lass mich in Ruhe und ich tu Dir nix". Wird das missachtet, wird sie das Knurren und Bellen unter Umständen das nächste Mal gar nicht mehr zeigen, hat ja nix geholfen. Resultat ist ein Hund, der irgendwann "ohne Vorwarnung" zuschnappt. Auch darf aggressives Verhalten auf keinen Fall bestraft werden. Der Hund ist nicht gerne aggressiv. Es ist ein uralter Mechanismus, der das Lebewesen vor Schaden bewahren soll. Das kann der Hund nicht einfach so bewusst beeinflussen.
Neben geeigneten Management, das hier ganz ganz wichtig ist, wenn Du Beißunfälle verhindern willst, sollte hier auch Gegenkonditionierung betrieben werden. Clickerst Du? Das wäre sicher eine gute Maßnahme.
Besucherprobleme sind sehr schwierig von aussen zu beurteilen, deshalb werde ich hier auch keine Trainingstipps, sondern lediglich Managementtipps geben. Schütze Deine Paula, setze sie nicht Übergriffen von Fremden aus, gib ihr die Sicherheit, dass DU ihr die Fremden vom Hals hältst. Und das alles so positiv und ruhig wie möglich. Sonst verknüpft sie die Fremden am Ende auch noch mit Hektik und negativer Stimmung, das hilft Euch auch nicht. Bei Handwerkern etc., die nur kurz da sind, die sie nicht lieb gewinnen muss: bring sie in ein ruhiges Zimmer, gib ihr einen Kauknochen und setz sie nicht diesem Streß aus.
Ich kann Dich gut verstehen. Jeder wünscht sich einen Hund, der mit jedem und allem klar kommt, einen "everybody´s darling". Das ist aber nicht jeder Hund und da heisst es MIT dem Hund arbeiten und nicht GEGEN seine Bedürfnisse. Macht ganz langsam und nehmt da ganz viel Druck raus - für Paula und auch für Euch!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat 2) Paula ist unsicher. Vorallem, wenn sie sich genötigt fühlt, eine Entscheidung alleine treffen zu müssen. Den Schuh darf ich mir anziehen. Fragt mich jetzt nicht, aus welchem Buch ist das habe, aber ich habe von Anfang an bei Geräuschen, die Paulas Aufmerksamkeit erregt haben, selbst aufmerksam geschaut und ihr dann signalisiert, dass da nichts ist. Gruselige Dinge habe stets ich zu erst untersucht. Zu fremden Hunden und fremden Menschen habe ich als erstes Kontakt aufgenommen. Dadurch verlässt sie sich sehr auf mich und "hat keinen Schimmer" was sie allein unternehmen soll, wenn ihr versteht wie ich meine... Wie nennt man das? Erlernte Hilflosigkeit?
Erlernte Hilflosigkeit ist etwas ganz Anderes. In der Psychologie bezeichnet man es als erlernte Hilflosigkeit, wenn das Individuum so lange einer únangenehmen/angsteinflössenden/schmerzhaften Situation ausgesetzt wird und jegliche logische Strategie (Flucht oder Angriff) verhindert. Der Hund lernt regelrecht, dass er sich durch nichts, aber auch gar nichts der Situation entziehen kann. Er gibt auf und tut gar nichts mehr. Das ist erlernte Hilflosigkeit. Das was Du da beschreibst, ist eigentlich der Idealzustand. Einen unsicheren Hund buchstäblich an die Hand zu nehmen, wie Du es getan hast, ist das Beste, was Du machen kannst. Ein Hund, der von Natur aus sicher ist, wird diese Führung nicht in der Form brauchen wie Du sie schilderst! Sei froh und stolz, dass Paula sich da so auf Dich verlassen kann. Nun musst Du das "nur" noch auf die Besuchersituation ausdehnen. Hilf ihr, denn genau das braucht sie!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Dann hatte ich mit meiner Einschätzung, dass Paula "abgeht wie Schmitz Katze" weil sie Unsicher ist, ja Recht. Ich habe versucht, das meinem Mann zu erzählen, damit auch er den Hund abruft und ggf. reinbringt, aber er war der Ansicht, dass unsichere Hunde, also ängstliche, eher weglaufen würden. Das das eine nicht zwangsweise zum anderen führt, sondern eine genau gegenteilige Reaktion hervorrufen kann, konnte ich ihm nicht verständlich machen.
Auf meiner geistigen To-do-Liste steht jetzt erstmal Konfliktvermeidung. Also werden Besucher kein Futter in die Hand bekommen, das ist klar, aber wie sieht es mit der Post aus? Ich versuche, die Post "schön zu füttern", wir, also Paula und ich, hocken in der Einfahrt, hat Paula ihre Aufmerksamkeit ganz bei mir (Blick und Kopf in meine Richtung, weiche Muskeln - ich halte sie nicht am HB fest, sondern habe den Arm um ihre Schultern, da kann ich gut fühlen), dann bekommt sie einen Drops. Falsch? Erste Erfolge konnten wir schon verbuchen, sie bellt nicht mehr, wenn wir in der Einfahrt hocken um die Post zu begutachten. Unsere Postbotin denkt garantiert, ich hab ne Macke...
Zum Thema Sichern. Da fällt mir noch was ein. In manchen Situationen muss Paula an die Leine (die hat 25 Meter), beispielsweise wenn wir viel von Draussen nach Drinnen gehen müssen oder hinten das Tor auf ist. Dann ist sie komplett still, liegt in ihrem Korb (den stell ich dann raus) und beäugt eventuelle Besucher nur. Meine Theorie ist dazu, dass sie durch die Bewegungseinschränkung einen (positiv gefühlten) Verlust von Verantwortung erfährt. Schwer zu erklären, grob gesagt, sie ist froh, dass sie nicht mehr aufpassen muss/kann.
Mein Mann und seine Teilhabe an der Erziehung... Folgendes hat er damit zu tun: nüscht. Er ist nur fürs Schöne da, spielen und so.
@ Tante_Haha
Wir haben versucht zu klickern. Ich wollte von Fährte ihr Aufgabenspektrum auf ZOS erweitern. Das Klickern am Objekt hat dazu geführt, dass sie mich freudestrahlend (der ganze Hund hat gelacht und hatte sichtlich Spass) angewufft hat und rumgesprungen ist wie ein Flummi. So gepuscht hab ich sie noch nie gesehen, völlig aus dem Häuschen! Das war mein Versuch, nach einem Buch zu klickern. Ging in die Hose. Leider gibts hier auch keine klickernde Hundeschule in Reichweite...
In Bezug auf die erlernte Hilflosigkeit meinte ich den Zustand, den ich durch mein Kontrollverhalten und Bevormundung Paula gegenüber ausgelöst habe. Ich dachte, ich machs Hundgerecht und "soft", aber das ging wohl nach hinten los. Ich bin der Meinung, dadurch, dass sie nie "eigene Erfahrungen" mit flatternden Mülltüten und ähnlich bösen Dingen machen durfte, sondern ich alles abgecheckt habe, aus ihr einen unsicheren Hund gemacht zu haben...
Zitat Ich bin der Meinung, dadurch, dass sie nie "eigene Erfahrungen" mit flatternden Mülltüten und ähnlich bösen Dingen machen durfte, sondern ich alles abgecheckt habe, aus ihr einen unsicheren Hund gemacht zu haben...
Der Meinung bin ich ganz und gar nicht. Damit machst Du Dir keinen unsicheren Hund. Zumindest würde sich diese Erfahrung nicht auf alles übertragen, maximal auf "Mülltüten". Aber das erklärt nicht ihre grundsätzlcihe Unsicherheit fremden gegenüber etc. Da brauchst Du Dir also keine Vorwürfe machen.
Schade, dass Du das Clickern aufgegeben hast. Vielleicht versuchst Du es nochmal. Vielleicht nicht gerade bei einer Fährte, aber z.B. bei Alltagsübungen. Der Vorteil ist nämlich, dass so ein positiv aufgeladenes Clickergeräusch - und sie scheint das Geräusch ja sehr schnell positiv verknüpft zu haben - hervorragend zur Gegenkonditionierung geeignet ist. Sie sieht den Postboten > Click > Leckerchen. Das funktioneirt 1.000 Mal besser als nur Leckerchen
Wir haben dazu zwei schöne Freds, die such ich raus, wenn ich Zeit hab.
Ansonsten: vielleicht ist ja mal ein Workshop mit Barbara in Deiner Nähe! Da könntest Du diesbezüglich sicher sehr viel lernen!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Barbara ist auch öfter mal in der Hamburger Ecke... frag sie doch mal! Da reicht oft erstmal ein Crashkurs, damit man gaaanz schnell gaaaanz viel zu tun hat beim Training und gaaaanz viele Erfolge verbucht!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin