Ich hab es jetzt so in dem Forum nicht gefunden und wollte mal um Rat fragen. Mein Nino hat so ein paar Ticks aber das größte Problem bin meist ich und in letzter Zeit sind das schlimmste andere Hundehalter. Typische Situation: Älterer Mann mit supersozialisiertem Traumhund, der freudig auf uns zurennt. Nino sofort in Stresshaltung, Haare aufgestellt, ich lass noch schnell die Leine los aber es ist eh alles zu spät und Nino verbeisst sich sofort in die arme, verdatterte Hündin. Der Halter rastet voll aus, meint ich brauch einen Maulkorb blabla. Ich total überfordert, entschuldige mich und Nino und ich laufen frustriert nach Hause. Situation 2: Nino ohne Leine, ich sehe einen Hund von weitem, kann nicht erkennen ob mit oder ohne Leine und nimm ihn an die Leine. Anderer Halter fragt ob Rüde, Hündin, sagt seiner ist auch ein bisschen ängstlich blabla. Wir stehen da schon viel zu lang, die Hunde haben sich bereits fixiert und sind auch viel zu nah einander, da is nix mehr mit Kennenlernen. Mann weicht kein Stück zur Seite also muss ich Nino am Geschirr nehmen, um ihn stänkernd an den Beiden vorbeizubekommen. Hundehalter fängt mit Vortrag an, Hund am Geschirr so wegschleifen geht ja gar nicht (ja, ich weiss, aber wie denn sonst in der Situation). Ich Depp anstatt zu ignorieren und weiterzugehen sag "jaa, sie haben recht, ich hätte ihn einfach gleich von der Leine lassen sollen" (dann gibts fast nie Stress). Was macht der? Lässt seinen Hund von der Leine obwohl die sich seit Minuten drohen. Und ich Volltrottel lass Nino auch von der Leine, erst geht es gut, sie beschnuppern sich, plötzlich redet der auf die Hunde ein. Nino verbeisst sich wieder sofort und zwar heftig. Muss ihn mit lautem Schreien aus seiner Rage bringen. Der Halter ist total sauer und ich bin sauer auf mich, Nino und die Welt. V.a. auf mich, ich wusste doch dass das nicht gut geht! Dazu noch: Ich bin nicht gerade sehr alt oder sehr kräftig und ich hab das Gefühl, dass jeder mich und meinen Hund meint erziehen zu müssen. Kennt ihr sowas? Müsst ihr euch auch ständig bevormunden lassen und könnt nicht mit Konflikten umgehen? Was macht man da? Mich macht das total fertig und für unsere Bindung ist es auch schlecht
Du arme, ich kann dich gut verstehen. Ich kenne dich und deinen Hund ja nicht, aber ich kann mir Vorstellen bei euch muss sich grundlegend erst mal ein bisschen was ändern, da werden sich sicher die erfahreneren hier noch zu Wort melden. Aber als erste Hilfe würde ich dir raten einfach umzudrehen. Wenn du merkst, dass Nino Stress kriegt und ihr nicht entspannt vorbei kommt, dann geh doch einfach wo anders hin, damit ersparst du dir auch die "Unterhaltung" mit dem anderen Herrchen. Die kenne ich auch nur zu gut. Weil ihr Hund keine Probleme hat, denken sie sie wüssten alles über jeden Hund. Lass dich nicht entmutigen!
Liebe Grüße von Marlis (ohne "E", dafür) mit Mann, Kind und Taxi dem Anti-Terror-Terrier _________________________________________________________________________ Unter hundert Menschen liebe ich nur einen, unter hundert Hunden neunundneunzig.(Marie von Ebner-Eschenbach)
Liebe Grüße von Marlis (ohne "E", dafür) mit Mann, Kind und Taxi dem Anti-Terror-Terrier _________________________________________________________________________ Unter hundert Menschen liebe ich nur einen, unter hundert Hunden neunundneunzig.(Marie von Ebner-Eschenbach)
Zitat Weil ihr Hund keine Probleme hat, denken sie sie wüssten alles über jeden Hund.
So eine war ich mit meiner früheren Hündin auch. Inzwischen bin ich über sechzig, aber auch mich belehren andere Huhas gern. Inzwischen kann ich da antworten: DAnke, ich weiss was ich tue. Allerdings stimmt das eben auch. (Was leider nicht immer heisst, dass ich auch tue, was ich weiss) Ich kenn auch die Situationen, wo ich überfordert bin.
Weiträumig ausweichen und gar nicht erst Kontakt versuchen ist das sicherste. Ausserdem lege ich Dir einen oder mehrere der Workshops ans Herz, die Barbara(Elektra) anbietet. Da kannst Du Grundlagen lernen und Dich gut mit anderen austauschen. Vieles muss man sehen, um sinnvoll Rat zu geben. Ausserdem kannst Du andere Teams beobachten und am Beispiel lernen, auch an dem, wie man es nicht machen sollte. NAtürlich kannst Du auch Einzelstunden nehmen, aber ich bin von Workshops überzeugter. Schließt sich natürlich nicht aus.
Klickerst Du? Ich musste erst lernen, nicht nur wenn nötig, sondern bei jedem Hund und immer zu klickern und deutlich die Führung zu übernehmen. Ein guter Anfag ist, wenn Du Dich hier im Forum weiter umschaust. Da sind alle Situationen mehrfach beschrieben und disskutiert, möchte ich behaupten, auch schon im öffentlichen Teil findest Du viele Grundlagen.
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
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Oh Janni, ich kann dich da sehr gut verstehen. Gäbe es keine anderen, bzw. solche HH und deren Hunde, dann würden wir ein viel glücklicheres und sorgenfreieres Leben führen können
Ich bin auch immer noch dabei mir ein dickeres Fell zuzulegen. Funktioniert nur leider nicht so einfach
Also erst einmal sollten dir andere Hundehalter egal sein :) klar, das sagt sich so einfach, aber in dem Moment, in dem dein Hund Stress hat und es ihm nicht gut geht, gibt es nur dich und deinen Hund! Schimpfen bringt da nicht so viel und ärgern noch weniger. Also: schnell hinter dir lassen und nach vorne schauen!
Ich würde den anderen Hund verscheuchen, wenn er auf mich zu kommt, du weißt doch, dass dein Hund nicht so super mit anderen kann.... Leine fallen lassen finde ich etwas fatal... aber gut, passiert dir sicher nicht mehr :)
Und im Freilauf würde ich dem Hund einen Maulkorb anziehen, wir hatten z.B. letztens die Situation, dass aus dem Nichts ein großer Rüde aufgetaucht ist und ich gar nicht mehr schnell genug reagiert konnte, ich hab ihn einfach nicht gesehen (kam von hinten aus dem Wald gedüst). Chico trug einen Maulkorb, da an der Schleppleine und ich war entspannt, zur Erklärung: meiner kann auch nicht so super mit fremden Hunden und er kann sich eine Beißerei absolut nicht leisten wegen seiner Rasse.... Ich hab aber gesehen, dass der Andere in freundlicher Absicht unterwegs war, deswegen konnte ich die Situation laufen lassen und Chico dann ruhig und bestimmt zum Weiterlaufen animieren.
Zu Begegnungen mit Leuten, mit denen man sich unterhält: lauf mit ihnen und ihren Hunden ein kurzes Stück an der Leine. So entspannen sich beide Hunde (schon 100fach erprobt ;) ) und können sich gar nicht fixieren. Wenn man dann möchte, dass kann man ja ableinen und spielen lassen, aber dann ist die Gesamtstimmung schon nicht mehr so angespannt. Die Hunde konnten schon aneinander schnüffeln und markieren usw.
Tausend Dank erstmal für die Antworten. Vielleicht noch ein bisschen besser erklärt: Nino ist ohne Leine inzwischen ziemlich klasse, nur dehr ängstliche Hunde mobbt er leider. Wenn einer auf ihn zugerast kommt, dann beisst er- oder rennt weg. Mit Leiner geht halt gar nicht. Meine Trainerin macht viel Bindungssachen, wir sind momentan bei Leinenführung und Vertrauen aufbauen. Konkret sind wir noch nicht bei Hundebegegnungen, die passieren, laufen dann aber gut weil er sich sicher fühlt. Ihre beiden Hündinnen gehen auch gut für ihn. Maulkorb find ich keine schlechte Idee. Will aber auch meinem Hund nicht die Möglichkeit nehmen sich zu wehren, hab da schlechte Erfahrungen gemacht. Und ich will ja auch Begegnungen mit Maulkorb laufen alle vor mir weg (Nino will übrigens auch unbedingt zu den Hunden hin aber manchmal kommt dann plötzlich doch die Panik). Wie ist das bei dir? Ich habe angefangen mit Clicker, momentan aber viel zuhause weil ich bei schlechtem Wetter nicht die ganze Zeit draußen sein will und Nino viel Beschäftigung braucht. Clcikern bei Hunden läuft wie? Vielleichgt fang ich bald mal damit an..
Ok, das mit dem Wehren ist ein Argument, deswegen muss man natürlich die Hundebegegnung nach wie vor gut beobachten und nicht alles einfach nur laufen lassen, klar. Chico hat generell nicht so wirklich Lust auf fremde Hunde. Die, die er kennt, sind ok und gehören zur "Gang". Ich hab dein Mauli halt drauf, weil er in keinem Fall Schaden anrichten darf, da ist unsere Situation schon sehr speziell....
Clickern bei Hunden mach ich so: ein Hund taucht auf, ich sag "Oh, ein Hund!", click, Leckerchen in den Hund rein stopfen, der grade hin starrt. beim nächsten Mal das gleiche. Irgendwann dreht sich der Hund beim Click schon um, da er weiß, jetzt bekommt er was. Das Umdrehen dann mit Click belohnen. Nach und nach wird dein Hund dir andere Hunde mit Hinschauen anzeigen und dann zu dir umschauen, weil er ja für das Hundeschauen eine Belohnung bekommt. Er msus natürlcih dabei ruhig sein, also erst mal mit Abstand üben, bei dem der Hund noch ruhig ist, sonst verstärkt man das Stänkern.
Klappt ganz gut bei uns, wenn Chico sich wieder aufregt, weil da ein Hund ist, dann *wusch* schnell zu Frauchen kucken, da gibt's was für die Nerven!
Gibt es auf deinen Gassiwegen keine Möglichkeit anderen Hunden großräumig auszuweichen? Ich hab so einen Leinenpöbler und ich versuche andere Hunde großräumig zu umgehen, klappt das nicht kommt mein Lieblingskommando "Kehrt" und wir drehen um und gehen weg. Ich weiß auch nicht ob ich Nino überhaupt von der Leine lassen würde. Das was du da so schreibst hört sich schon echt heftig an. Gute Tipps hast du ja schon bekommen.
Aber wart mal was Barbara schreibt. Sie kann dir gewiß raten was zu tun ist. LG Bine mit Rocky und Tanja
Das ist alles was wir tun können: Immer wieder von neuem anfangen-immer und immer wieder. (Thornton Wilder)
Dass Dir die Hundehalter mit Maulkorb weglaufen, ist doch so verkehrt gar nicht. Am Anfang ist weniger einfach mehr. Bei zu vielen Begegnungen stresst sich Nino von Begegnung zu Begegnung mehr. Ich würde, ehrlich gesagt, auch nur abgesprochene, direkte Begegnungen zulassen wo auch der andere Hundehalter seinen Hund gut einschätzen kann.
Wenn ich meine beiden mit fremden Hunden bekannt mache, gehen wir zuerst zusammen eine Runde. Zuerst ist der Abstand groß und wir nähern uns nach und nach an. Je nachdem wie die Hunde sich verhalten, leinen wir nach einer Weile ab ( Lucky mit Maulkorb ). Das aber auch unbedingt in einem ruhigen Moment, nicht wenn sie gerade flitzig drauf sind. Dann gehen wir ruhig weiter. Jeder achtet auf seine Hunde und es wird sehr viel dabei gelobt. Zwischendurch werden sie auch immer wieder mal einfach so abgerufen und dürfen dann aber auch wieder hin. Wenn ich merke, dass Lucky steif wird, rufe ich ihn auch zu mir, in ruhigem, fröhlichen Ton. Dann wird er überschwänglich gelobt und darf nach einer kurzen Weile weiter laufen. So ein Kennenlernspaziergang sollte auch nicht zu lange dauern.
Meine Hündin Tola lobe ich auch immer sehr, einfach auch nur, wenn sie mit den anderen mitläuft und um so mehr, wenn sie sich traut ihre Nase in Richtung des anderen Hundes zu strecken oder gar an ihm schnuffelt.
Ich denke auch, dass so ein Workshop mit Sicherheit eine große Hilfe für Dich sein kann. Du erlebst dort so viele Aha-Momente. Du lernst dort so unheimlich viel über Deinen Hund und auch Dich selber.
Was die anderen Hundehalter angeht, wirst Du mit der Zeit lernen, ihnen selbstbewusster gegenüber zu treten. Ich musste da auch letnen bzw. lerne natürlich immer noch. Mittlerweile kann ich schon in sehr bestimmtem Tonfall ( aber natürlich nicht unverschämt ) sagen, dass die Leute ihre Hunde bitte nicht zu uns lassen sollen. Das hat schon oft geholfen. Je mehr Du lernst, desto sicherer wirst Du mit der Zeit.
Zitat von LuckyTola im Beitrag #13Dass Dir die Hundehalter mit Maulkorb weglaufen, ist doch so verkehrt gar nicht. Am Anfang ist weniger einfach mehr. Bei zu vielen Begegnungen stresst sich Nino von Begegnung zu Begegnung mehr. Ich würde, ehrlich gesagt, auch nur abgesprochene, direkte Begegnungen zulassen wo auch der andere Hundehalter seinen Hund gut einschätzen kann.
Wenn ich meine beiden mit fremden Hunden bekannt mache, gehen wir zuerst zusammen eine Runde. Zuerst ist der Abstand groß und wir nähern uns nach und nach an. Je nachdem wie die Hunde sich verhalten, leinen wir nach einer Weile ab ( Lucky mit Maulkorb ). Das aber auch unbedingt in einem ruhigen Moment, nicht wenn sie gerade flitzig drauf sind. Dann gehen wir ruhig weiter. Jeder achtet auf seine Hunde und es wird sehr viel dabei gelobt. Zwischendurch werden sie auch immer wieder mal einfach so abgerufen und dürfen dann aber auch wieder hin. Wenn ich merke, dass Lucky steif wird, rufe ich ihn auch zu mir, in ruhigem, fröhlichen Ton. Dann wird er überschwänglich gelobt und darf nach einer kurzen Weile weiter laufen. So ein Kennenlernspaziergang sollte auch nicht zu lange dauern.
Meine Hündin Tola lobe ich auch immer sehr, einfach auch nur, wenn sie mit den anderen mitläuft und um so mehr, wenn sie sich traut ihre Nase in Richtung des anderen Hundes zu strecken oder gar an ihm schnuffelt.
Ich denke auch, dass so ein Workshop mit Sicherheit eine große Hilfe für Dich sein kann. Du erlebst dort so viele Aha-Momente. Du lernst dort so unheimlich viel über Deinen Hund und auch Dich selber.
Was die anderen Hundehalter angeht, wirst Du mit der Zeit lernen, ihnen selbstbewusster gegenüber zu treten. Ich musste da auch letnen bzw. lerne natürlich immer noch. Mittlerweile kann ich schon in sehr bestimmtem Tonfall ( aber natürlich nicht unverschämt ) sagen, dass die Leute ihre Hunde bitte nicht zu uns lassen sollen. Das hat schon oft geholfen. Je mehr Du lernst, desto sicherer wirst Du mit der Zeit.
Super erklärt!
Mit einem Hund, der nicht 100% ins Schema der Gesellschaft passt, kann man einfach nicht mehr everybody's darling sein ;)
Zitat von LuckyTola im Beitrag #13Dass Dir die Hundehalter mit Maulkorb weglaufen, ist doch so verkehrt gar nicht. Am Anfang ist weniger einfach mehr. Bei zu vielen Begegnungen stresst sich Nino von Begegnung zu Begegnung mehr. Ich würde, ehrlich gesagt, auch nur abgesprochene, direkte Begegnungen zulassen wo auch der andere Hundehalter seinen Hund gut einschätzen kann.
Das möchte ich mal unterschreiben und Sorry aber,wenn ein Hund so häufig zubeisst finde ich es auch gar keine Frage von "wollen",der MUSS gesichert werden!
Und er soll sich auch nicht verteidigen,das sollte deine Aufgabe sein. Lass ihn nicht in Situationen laufen,wo das passieren kann und wenn es doch passiert,was meinst du denn,welche Vorteile dein Hund hat,wenn er zuschnappen kann? Die meisten Hunde werden auch in Konflikten nicht ernsthaft verletzend zufassen und wenn doch,dann wird es die Situation nicht entschärfen,wenn deiner zurückbeisst!
Ich will nicht Oberlehrerhaft oder fies klingen aber das verstehe ich nicht.
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen