Heute waren wir zum BH - Training. Lennox macht das richtig gut, aber wir haben noch immer eine Baustelle und ich weiß erstens nicht so richtig warum er sich so verhält und zweitens wie ich das generell abstellen kann.
Wir waren die ersten auf dem Platz und dann kam eine Dobermanndame mit Herrchen. Die Abfolge ist dabei wurscht, also das wäre auch passiert, wenn sie zuerst da gewesen wäre. Lennox sieht den anderen, fremden Hund und geht so nach vorn, dass es einige Sekunden anstrengend wird. Ohne Kurzführer hätte ich keine Chance. Er knurrt dabei richtig böse, na ja etwas böse, er kann noch wesentlich böser (bös, böser , am bösesten?). Ich bekomme ihn in 5-10 s zur Ruhe, führe ihn sicher mit ruhiger Stimme, Clicker und füttere. Die Angelegenheit ist also in Kürze durch und er arbeitet dann rasch (so nach einer knappen Minute mit mir, kann dann im 1m Abstand an der Hündin mit mir problemlos ohne zu pöbeln vorbei gehen. Weitere 2 Minuten später ist er total unten und beide durften nachdem wir uns angenähert hatten, in den Freilauf und fanden sich sooo toll (ganz froh war, dass das Dobermannherrchen dem zustimmte und keine Angst vor dem Dicken hatte).
Als nächstes kommt Tyson, ein sehr triebhafter DSH - Rüde, dasselbe wieder, nur dass wir die zwei lieber nicht aufeinander ließen, auch weil wir ja zum Training da waren.
Auf der Strasse kommt eine Frau mit Kinderwagen und irgendeinem Collimix lang, Hündin, wieder prollt er! Auch hier bekomme ich ihn in 10 s zur Ruhe, er arbeitet wieder mit mir, ist aber sehr aufgeregt und dreht sich permanent nach diesem Hund um.
Nun kann man ja sagen, wo ist das Problem, Du bekommst den Hund ja immer geregelt und dies in kürzester Zeit. Aber ich denke , bei ner BH - Prüfung fallen wir mit diesem Verhalten durch , gell? Ich kann ihn unangeleint ablegen, alles geht, nur dies ersten paar Sekunden! Eines kann ich denke ich ausschließen, das es angstgesteuert ist. Im Freilauf ist mir dies noch nie passiert, er ist IMMER freundlich zu anderen. Warum macht er das verdammt nochmal? Weil wir Mitglieder des Aggressionshundeforums sind? Habe erst kürzlich zu wem gesagt, dieses Problem hätte ich nicht, da habe ich mich wohl geirrt. Die Trainerin ist übrigens auch etwas ratlos .
Wie Du es beschreibst klingt es nach einer "ganz normalen" Aggro aus Unsicherheit für mich. Er ist jetzt erwachsen, das gibt natürlicher Weise wieder eine Veränderung im Verhalten. Meine Sofort-Idee war, er schreit nach vorausschauender Führung (wie zB "Zeigen und Benennen"). Was ein Wunder. Wie ich nur darauf komme.
Bei Loki ging das auch erst in dem Alter los. Nur leider kannte ich damals dieses Forum noch nicht. inzwischen sage ich "ein Hund" Loki schaut sich um "wo isser?" und läßt sich klickern und gut.
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Na ja, wenn ich ihm mitteile, schau da ist ein Hund, würde das genauso ablaufen, ggf könnte ich es mit vorher clickern abfangen, dann geht's auf alle Fälle etwas besser, aber zwei, drei Knurrer kämen trotzdem! Und was nützt mir das bei der BH? Da kann ich nicht klickern und markern, auch nicht füttern. Im Juni ist die Prüfung. Oder sehe ich hier was grundsätzlich falsch und wir sind einfach noch nicht so weit?
Wie alt ist Lennox nochmal? Bei Sancho fing das Leinepöbeln auch erst später an. Er fand anfangs alles und jeden Hund nett, Leinenkontakte waren überhaupt kein Problem. Er war ca 11 Monate, als er zu mir kam und hat sich doch nochmal erheblich verändert. Sieh es positiv: Du kennst jetzt schon den richtigen Trainingsweg und kannst noch gut gegensteuern. Doof ist natürlich, dass du bei der BH nicht Clickern oder markern kannst...
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Lennox ist reichlich 2 Jahre alt. Mmh... mach mir keine Angst!
Eines ist gut im Vergleich zu früher, ich bin dabei total ruhig und ärgere mich nicht mehr. Da hätte ich noch letztes Jahr mit Tränen in den Augen dagestanden. Wenigstens die Nummer ist durch.
Zitat von Sabine 68 im Beitrag #3Na ja, wenn ich ihm mitteile, schau da ist ein Hund, würde das genauso ablaufen, ggf könnte ich es mit vorher clickern abfangen, dann geht's auf alle Fälle etwas besser, aber zwei, drei Knurrer kämen trotzdem! Und was nützt mir das bei der BH? Da kann ich nicht klickern und markern, auch nicht füttern. Im Juni ist die Prüfung. Oder sehe ich hier was grundsätzlich falsch und wir sind einfach noch nicht so weit?
Naja, aber bis Juni sind es noch 4 Monate und wenn Du jedesmal wenn ihr übt mehrere fremde Hunde kommen ließest und das vorrausschauend klickerts bzw benennst, dann hat er es bis Juni vielleicht drauf!
Filmen fände ich auch sehr gut, vielleicht kann man anhand der Körpersprache etc, ja die Motivation herausfinden.
Wollte dich eher beruhigen, indem ich sage, dass es nichts ungewöhnliches ist, wenn ein Hund sich in dem Alter nochmal verändert. Und im Gegensatz zu mir, kennst du die richtigen Strategien. Hätte ich die von Anfang an gehabt, wäre es sicher nicht so weit gekommen.
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Na ja, macht er das im Juni immer noch, gehe ich nicht hin zur Prüfung. Basta!
Mein Dicker ist ja eigentlich nicht der mutigste, ist vor klitzekleinen Terriern schon schwanzklemmend weggelaufen, als die ihn bedrohten . Also eigentlich sucht er keinen Stress, das ist so gar nicht sein Ding. Deswegen macht mich das eben ratlos , weil ängstlich ist er in dem Moment nicht!
Sabine, wenn Skip auf dem Hundeplatz ausrastet wenn andere Hunde kommen, wirkt er auch alles andere als ängstlich! Rute hoch bis in den Himmel, Prollo-Stellung, geifern nach vorn! Darum hab ich ja so ewig nicht erkannt, daß es absolute Unsicherheit in Kombi mit Frust ist und quasi "ich proll erstmal, bevor ich gucke, wer und was das ist, weil dann hab ich schonmal Eindruck gemacht" menschlich gesprochen.
Ich glaube Eva, Du hast Recht. Auch weil mir Unsicherheit besser gefällt als bloßes Prollen Ne, im Ernst, es würde auch besser zu seiner Persönlichkeitsstruktur passen. Das hieße, weiter wie bisher, vorausschauend klickern und üben, oder?
Zitat Mein Dicker ist ja eigentlich nicht der mutigste, ist vor klitzekleinen Terriern schon schwanzklemmend weggelaufen
Hat er auf dem Platz an der kurzen Leine die Chance weg zu laufen? Nein. Also muss er es regeln, so gut er es kann. Besser Du regelst, indem Du samt Hund ausweichst und die Annäherung ganz langsam in großen Bögen machst samt schönklickern. Du wirst sehen, er braucht bloß genug Zeit für die Annäherung. Nach ein paar Sec.geht es doch immer, wie Du schreibst. Also jetzt reagieren, dann muß er nicht erst schlimmer werden sondern kann lernen, Dir zu vertrauen. Ähnlich wie dmals mit dem Skateboard in LE. Ihr schafft das, wenn Du Deinen Dicken deutlich beschützt.
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Dein Lennox kommt ja auf Ideen.. da fängt er kurz vor der BH-Prüfung an zu pöbeln Ich muss sagen, dass mir das von Bootsmann sehr bekannt vorkommt. Also nicht die Prüfung, aber das Verhalten an sich, allerdings mehr bellen als knurren. Leider hat es sich vermutlich schon so verfestigt, dass wir nur langsam Fort- und leider auch immer wieder Rückschritte machen. Wenn Lennox gerade erst damit anfängt, kriegt Ihr das aber bestimmt schnell in den Griff. Ich würde auch versuchen, den Abstand zum anderen Hund so groß zu halten, dass er nicht loslegen muss und dann ruhiges Verhalten belohnen. Auf dem Platz die anderen bitten, nicht auf Euch zu zu laufen usw. Die langsame Annäherung ist auch eine gute Idee, das funktioniert bei Bootsmann in der Regel auch. Leider hat man auf normalen Spaziergängen mit Fremdhunden nur selten die Gelegenheit dazu und ausweichen oder Bögen laufen kennen auch nur die, die selbst Probleme haben. Der Rest läuft schnurstracks auf einen zu und genau das brauchen wir am wenigsten. Wenn Du es mal filmen (lassen) kannst, wäre natürlich interessant.
°Liebe Grüße, Birgit mit Bootsmann°
Jede Beziehung zwischen einem Tier und einem Menschen ist eine einzigartige Brücke, gebaut, um nur diese beiden zu tragen. Deshalb muss sie auch von ihnen selbst erschaffen werden. (Suzanne Clothier)
Mehr Abstand geht aber fast nicht! Wir sind fast am einen Ende des Platzes, der neue Hund kommt am anderen Ende rein, muss er ja! Keiner ist frontal auf uns zu gelaufen, das ist es ja gerade, ich kann nicht mehr weit ausweichen. An zuviel Nähe kann es nicht liegen. Habe das Gefühl, er bemüht sich krampfhaft zu erkennen, kenne ich den da, wer ist das verdammt nochmal. Und wenn er eben fremd ist legt er los. Also doch Unsicherheit?
Er hat auch seine Charlotta schon so auf die Ferne angepöbelt als sie auch mal auf diesem Hundeplatz war, bis wir näher kamen und er sie erkannte... Dann hatte er Herzchen in den Augen!
Wenn ich ihn " zwinge" weiter mit mir zu arbeiten, laufen, ist es etwas besser, als wenn wir statisch dastehen....
Kann es sein, daß - so rein vom menschlichen Verhalten ausgegangen - Lennox auf dem Platz auf Arbeiten eingestellt ist und dann aus dem Konzept kommt, weil da was anderes passiert ? In diesem Falle kommt ein Hund und bringt Lennox "aus seiner Konzentration" ??
Der Gedanke kam mir schon gestern Abend, ich weiß aber manchmal nicht ob das zu menschlich gedacht ist. Vielleicht ist er gerade in einer Phase, wo er mit der Konzentration Schwierigkeiten hat und deshalb so "genervt" reagiert ??
Zitat Wenn ich ihn " zwinge" weiter mit mir zu arbeiten, laufen, ist es etwas besser, als wenn wir statisch dastehen....
Glaub ich sofort. Damit sagst Du ihm ein Alternativverhalten und er hat das GEfühl, die "Alte" weiss, was sie macht. Ich werde geführt. Ich bin sicher.
Dennoch würde ich gerade in der Kombi jeden Blick zum Neuling klickern. Loki hat am WE sogar Dalmatiner Florentine dadurch ertragen.
Es könnte bei Lennox noch territoriales Verhalten dazu kommen, weil er schon auf demn Platz war und dieses Revier nun verteidigt gegenüber Eindringlingen. Spielt aber keine Rolle. Schönklickern und Alternativverhalten ist wichtig. Vielleicht kannst Du in dem Moment versuchen, ihn etwas machen zu lassen, was er sehr liebt.
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