also, Giaia lebt jetzt wie gesagt seit 16 Monaten bei mir und sie war von Anfang an ein sehr selbständiger Hund. Drinnen immer nett und kuschlig, aber auch immer auf Abstand bedacht, v.a. beim Schlafen; draußen völlig alleine unterwegs, ohne Kontakt zu mir aufzunehmen, ganz schlimm im Wald, da war sie total weggetreten, hatte sogar Angst vor mir, wenn sie bemerkt hat, daß da noch jemand am anderen Ende der Leine hängt. Scheu vor Menschen, schnellen Bewegungen, lauten Stimmen.
Ich habe jede Art von Kontaktaufnahme mit Leckerlie belohnt, weil die Dame sehr verfressen ist, und unten am See hatte ich damit auch bald Erfolg, im Wald war das noch nicht möglich. Ich bin im Wald immer dann, wenn ich das Gefühl hatte, sie ist weggetreten, stehen geblieben und habe gewartet, bis sie sich an mich erinnert. Und glaubt mir, wir standen lange! Heute sind wir soweit, daß sie sich weit schneller am mich erinnert, und wenn das Mädel einen guten Tag hat, hält sie auch den Kontakt zu mir.
Ich habe am Anfang einige Einzelstunden mit ihr genommen, von September bis Januar waren wir in der Hundeschule, Gruppentraining. Giaia fand das supertoll, sie war die Streberin in der Gruppe! Wir konnten die Übungen bald ohne Leine machen, und unsere Beziehung hat damals einen enormen Sprung gemacht. Wir waren auf einem guten Weg, ein Team zu werden. Allerdings fing sie da auch an, mehrere Hunde nicht mehr so gut zu finden und sie von mir (und dem Leckerliebeutel) zu vertreiben.
Dann kam Silvester. Ich bin mir heute sicher, daß das ein Super-GAU war, damals habe ich das noch garnicht so recht realisiert. Giaia kam ja Weihnachten 2010, und das Silvester 10/11 war überhaupt kein Problem. Ich war zuhause mit beiden Hunden, wir haben TV geglotzt und als die Knallerei losging, hat Giaia mal kurz nach mir und Carlos gekuckt und als wir nicht mit der Wimper gezuckt haben, hat sie einfach auch weitergeschlafen. So machte ich mir wegen Silvester keinerlei Gedanken.
Wir waren bei Yvonne und Jens eingeladen und ich bin schon so gegen 20 Uhr mit meinen Beiden angereist. Als wir ankamen und kurz vor der Haustüre waren, ging direkt vor der Gartentüre ein Knaller los. Wir sind alle dermaßen erschrocken (ich auch)! Als dann die Knallerei richtig losging, bin ich mit meinen Beiden und Lana (ebenfalls ein Besucherhund - Yvonnes Hunde waren nicht da) ins Schlafzimmer und habe versucht, die Hunde abzulenken. Mit den beiden Senioren ging das auch recht gut, aber Giaia ist regelrecht ausgeflippt. Sie war nicht mehr ansprechbar, von Leckerlie wollte sie garnix wissen und zum Schluß saß sie zitternd im Kleiderschrank. Da haben wir sie ca. ne Stunde später rausgeholt, von selber kam sie nicht, und sie hat immer noch richtig vibriert. Ich bin dann heimgefahren und erst zuhause war sie wieder "da", und ist ins Koma gefallen.
Seitdem hat sich vieles verschlimmert. Sie hatte immer Angst vor Omnibussen, jetzt sind es auch LKWs, Sprinter, laute Dieselmotoren.
Sie ist wahnsinng "launisch", gestern spielt sie mit einem Hund, morgen kriegt er auf den Deckel, wenn er ihr zu nahe kommt. Wenn sie schlecht gelaunt ist, weiß sie nicht mehr, wie sie heißt und wer ich denn bin - sie ignoriert mich draußen total.
Es gibt aber auch Spaziergänge, bei denen sie mir nicht von der Seite weicht, alles ganz toll findet und super aufmerksam ist.
Aufgrund dieser extremen Stimmungsschwankungen habe ich eine Blutuntersuchung machen lassen und wegen ihrem hohen Cortisolwert bestand der Verdacht auf Morbus Addison. Hat sich aber nicht bestätigt. Schilddrüse sei in Ordnung.
Seit dem Trainingsseminar mit Barbara habe ich den Clicker nochmal neu konditioniert und wir clickern seitdem wie die Weltmeister. Außerdem habe ich mein Laufpensum eingeschränkt und wir machen Spiele zuhause. Ich halte es im Moment so, daß sie morgens mit ihren (und meinen) Freunden frei laufen darf und auch Eichhörnchen kucken darf. Sie ist meist voraus und wenn es mir zu weit ist, muß sie herkommen, sonst lasse ich sie. Mittags gehe ich mir ihr alleine im Ort, und beclickere, was des Weges kommt. Max. 30 min. Abends wieder freilauf, aber dann mit Futterbeutel, Spielzeug, Bäume hüpfen usw.
Ich denke, daß Giaia mir nicht mehr vertraut. Ich wäre sehr dankbar für eure Ratschläge, denn im Moment sind wir alle sehr unglücklich. Falls ich mich nicht gut genug ausgedrückt habe, bitte nachfragen!
Also erstmal zum Thema Vertrauen. Lumpi war ein Hund, der wirklich gar kein Vertrauen zu Menschen hatte. Bei mir hat er sich mehr oder weniger "in sein Schicksal ergeben", wenn irgend was war (z.B. Haare schneiden). HERRCHEN wurde 3 Jahre lang angeknurrt. Auch bei uns kam ein Supergau dazu: Als HERRCHEN mit Lumpi unterwegs war, kam Lumpi mit der Rute an den Eletrozaun der Pferdeweide, gerade als er ihn ansah. Seitdem war HERRCHEN böse und alles verschlimmerte sich noch mehr.
Bei Lumpi kam noch dazu, dass er eine Schilddrüsenunterfunktion hat, was Ängstlichkeit, Geräuschangst, Aggression und/oder viele andere Verhaltensauffälligkeiten verstärken kann. Würde ich also auch mal testen lassen an Deiner Stelle, insbesondere weil Du auch von Launenhaftigkeit und Unberechenbarkeit schreibst. "Schilddrüse sei in Ordnung" hört man von vielen TÄ, obwohl es meist nicht wirklcih stimmt. Ansonsten kann ein sehr hoher Cortisolwert schlicht und ergreifend nicht nur eine körperliche Krankheit, sondern schlichtweg Dauerstreß bedeuten. Cortisol ist ein Streßhormon und wenn eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden kann, muss man hier dringend ansetzen und dem Hund STreß nehmen. Notfalls mit Hilfe eines auf Verhaltensmedizin spezialisierten Tierarztes. Wir wissen selbst wie wir uns fühlen, wenn wir über Wochen Streß haben. Das mergelt einen regelrecht aus und launisch, gereizt und stellenweise unkonzentriert bin ich dann auch. Wenn ich dann noch überlege, es kommen noch diverse Situationen dazu, in denen ich richtig Angst habe, mit Herzrasen, ohne Aussicht auf Flucht oder Hilfe (rein subjektiv gesehen), dann kann ich mir ungefähr vorstellen wie ein Hund sich fühlen muss. Streßhormone, insbesondere wenn sie immer wieder ausgeschüttet werden, bleiben ewig lange, teils Tage oder Wochen im Körper. Wichtig ist bei solchen Hunden enorm drauf zu achten, dass der Streßpegel einen erträglichen Rahmen behält. Lieber mal einen Tag eine Runde weniger laufen und daheim was Schönes zusammen machen - das macht ihr ja schon richtig!
ABer ich kann Dir auch Mut machen: es erfordert bei einem solchen Hund eine Menge Geduld und Spucke, aber WENN ein solcher Hund einem Vertrauen schenkt, ist es wirklcih etwas ganz Besonderes und wirklcih eins der größten Geschenke, die man bekommen kann im Leben. Lumpi hat fast anderthalb Jahre quasi keinen Blickkontakt draussen aufnehmen können. So überwältigt war er von den vielen Eindrücken. Das was Du beschreibst mit dem Warten, bis der Hund sich an einen erinnert, kenne ich nur zu gut. Im Nachhinein betrachtet weiß ich heute, dass Lumpi zum Einen total reizüberflutet war und manchmal einfach nicht mehr aufnahmefähig. Ausserdem war er nicht nur durch die Reizüberflutung, sondern durch seine generelle Ängstlichkeit sehr gestresst.
Silvester... ja, das kenne ich auch. Nils war das erste Silvester zwar ängstlich, aber er war noch so kurz da, dass vermutlich die vielen neuen Eindrücke ihn einfach überforderten. So war alles gar nicht so schlimm. Das zweite Silvester war ein Supergau. Ich dachte Nils stirbt mir, weil er hyperventilierte, literweise lief der Speichel wie Wasser aus ihm raus, die Augen weit aufgerissen, gezittert und das über Stunden. Und dann hatte er wochenlang vor jedem Geräusch Angst. Er frass tagelang nicht mehr. Es hat sich letztendlich wieder gebessert. Hätte es das nicht, hätte er einen Angstlöser bekommen. Punkt. Und vor dem nächsten Silvester - und dazu kann ich nur jedem Halter eines geräuschempfindlichen Hundes raten - bekommt er schon eine Weile vor Silvester Alprazolam. Das tu ich ihm nicht wieder an.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Und dann kann ich dir sagen, dass Ella auch als kleines Angstpaket aus ihrer Flugbox kam un die nächsten Wochen in München nur mit eingeklemmter Rute durch München ist. Ihre Ängste waren vor allem vor Menschen, auch vor Kindern. Sie wurde auch in ihren ersten MOnaten hier von andern Hunden mehrfach gejagt/gehetzt. Ich konnte sie nicht beschützen. Das noch nicht gefestigte Vertrauen war damit natürlich dahin...
Ella konnt auch zu Anfang gar nichts mit menschlicher NÄhe anfangen, wenn sich einer von uns zu ihr auf die DEcke setzte, ging sie nach wenigen Minuten weg. In der Hundeschule hat sie gut mitgearbeitet, ansonsten war sie draußen von allen möglichen Reuzen schnell abgelenkt und orientierte sich kaum an uns. Sie hatte einen recht goßen Freilaufradius...
Nähe und Vertrauen aufzubauen hat sehr lange gedauert. Jetzt nach etwas über 3 Jahren bei uns, kommt sie zu mir, wenn was ist. Sie schmust mit uns und kommt nach einer kurzen Sequenz von weiter weg, schnell wieder zu uns zurück gedüst, wenn wir außerhalb ihres Blickfelds sind.
Ich denke, du hast einen guten anfang gemacht mit der neuen Trainingsorientierung, dem reduzierten Programm - jetz packe noch viel Geduld mit rein und den unerschütterlichen Glauben an die Trainingserfolge - und du wirst in einigen MOnaten ein großes Stück glücklicher sein. Manche Dinge brauchen eben ein ordentliches Maß an Zeit - musste ich auch lernen, auch wenn ich manchmal mehr verzweifelt als hoffnungsvoll war.
Denk daran, dass auch die ganz kleinen Schritte weiter führen.
vielen Dank, die Ermutigungen können wir gebrauchen! Morgen gehts erst mal zu meiner TÄ, dann wird die Schilddrüse nochmal nachgekuckt.
Ich habe den Eindruck, daß allein schon diese Woche viel geholfen hat. Wir waren heute mittag mit Yvonne, Wilma und Moritz am Mitteldamm und mein Mädel hatte so gute Laune wie schon lange nicht mehr! Die Mädels haben gespielt und Giaia hat den Kasper gegeben. Das war schön, mal wieder zu sehen, daß es dem Kind auch mal wieder gut geht!
Das Programm mache ich jetzt weiter, und ich werde ein Trainigstagebuch anfangen. Spieltipps gibts hier ja genügend!
Es tut mir nur so leid, daß ich das nicht erkannt habe, daß Giaia völlig überfordert ist! Ich dachte immer, ich mache viel zu wenig für diesen schnellen, quirligen Hund. Wir wären ein ganzes Stück weiter, hätte ich das mit dem Streß schneller erkannt. Sie ist halt auch so komplett anders wie mein Carlos. Den bringt so schell nix aus der Ruhe...
Hallo Tanja!ja das kenne ich. Ich habe auch gedacht, ich laste Pepe nicht aus und hab mich total unter Drück gesetzt. Pepe ist auch zum großen Teil nicht ansprechbar draußen und vergaß mich am anderen Ende der Leine. Meine Angst und meine Verzweiflung wuchsen täglich. Erst Barbara öffnete mir die Augen und sagte mir, ich missversteht einmal Pepes Stress extrem runterfahren und gaaanz langsam in vielen kleinen Schritten arbeiten... Denn er ist nicht unterfordert, sonder war schlichtweg überfordert mit den alltäglichen Situationen außerhalb seines sicheren Gartens.
Also machen wir auch sehr viel drinnen, was schon mal das Vertrauen und die Bindung stärkt.
Wir sind noch ganz am Anfang und ich kann dir nur sagen: Es motiviert und macht Mut, wenn man all die Erfolgs-tagebucher hier liest.
Gib euch Zeit und ihr werdet Erfolge verzeichnen....
das Blöde ist, daß ich zwar direkt am See wohne, aber keinen eigenen Garten habe. Ich muß also immer da hin, wo alle anderen auch hingehen. Ein Garten wäre super für Giaia, weil sie einfach auch gerne draußen ist. Sie liegt gern an der Sonne, schreddert Stöcke, entrindet Weiden..
Meint ihr, es wäre ihr zuviel, wenn wir uns unten am See eine kleine Bucht suchen und da dann ein, zwei Stunden bleiben? Ich möchte ja auch mal schwimmen gehen. Soll ich sie da lieber daheim lassen? Letztes Jahr haben wir das ein paarmal gemacht und sie bleibt ohne Probleme bei mir, aber es kommen natürlich auch immer wieder Menschen und Hunde vorbei.
leider haben wir eine nicht ganz neue, aber immer größere Baustelle: Giaia verteidigt ihren Leckerliebeutel. Wir waren heute abend unten am See und saßen eine zeitlang am Ufer. Da kam Lynn, eine schwarze Galga, erst mal ohne Frauchen ums Eck. Giaia hat sofort geigelt, ich habe sie zu mir gerufen und Lynn ist wieder verschwunden. Dann kam sie wieder (mit Frauchen) und wollte uns bzw. mich begrüßen - Giaia kennt Lynn und ist auch schon mit ihr gerannt.
Aber heute ist sie hochgeschossen und hat sie ganz nachdrücklich vertrieben. Sie ist mit komplett gestelltem Kamm und knurrend zu ihr hin und Lynn hat sich auch gleich verzogen. Sie ließ sich da auch nicht abrufen.
Leider werden es immer mehr Hunde, die Giaia nicht mehr leiden kann. Dazu kommt, daß der Weg unten am See sehr unübersichtlich ist und teilweise auch sehr eng. Was soll ich machen? Sie jetzt immer an die Leine nehmen, wenn ein Hund kommt? Bin ratlos, v.a., weil das doch der einzige Weg hier ist, wo Freilauf für sie überhaupt möglich ist...
Ich kenne Euch nicht und kann deshalb nur aus dem schließen, was ich lese. Aber es erscheint mir so, dass Giaia ein Hund ist, der sehr viel mehr Unterstützung benötigt. Und zwar auch bei bekannten Hunden. Für mich bedeutet so eine Unterstützung für meine Hunde, dass ich meine Hunde zu mir rufe, auch in Begegnungen mit bekannten Hunden per Clicker und verbal bestätige und gute Stimmung mache. Sie scheint ja sehr unsicher zu sein und solche Hunde muss man sehr stark unterstützen und ihnen auch einfach Entscheidungen abnehmen.
Es ist immer ein Unterschied, ob Hunde zusammen laufen, man also in Bewegung ist oder ob man sich fest an einem Ort befindet, vielleicht steht oder sogar sitzt. Da würde Lumpi sehr viele Hunde vertreiben, die er sonst sogar mag. Vielleicht hätte es in der Situation schon geholfen, wenn man dem Hund und Frauchen nach dem ersten Kontakt im Bogen entgegen gegangen wäre.
Alles, was der Hund grundsätzlich verteidigt, würde ich ohnehin nur dann zur Verfügung stellen, wenn kein anderer Hund in der Nähe ist.
Ist nicht immer einfach alle Situationen richtig einzuschätzen. Aber das klappt mit der Zeit immer besser.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zum einen kennen wir Lynn, Giaia ist schon mehrmals mit ihr gerannt - wenn genügend Platz da ist. Das habe ich schon herausgefunden, daß Giaia besonders dann zintig reagiert, wenn sie zuwenig Platz hat. Zum anderen wollte Lynn garnicht zu Giaia, sondern mich begrüßen, was meinem Mädel nicht gepasst hat.
Als Lynn alleine kam, habe ich Giaia zu mir gerufen. Und genau dann fängt mein Dilemma an. Gebe ich ihr dann , wird sie weit schneller grob dem anderen Hund gegenüber. Meist kommt der andere Hund dann ja her, WEIL es was leckeres gibt und schon geht Giaia ab.
Beim zweiten Mal mit Frauchen stand ich bereits und habe Giaia wieder zu mir gerufen. Da wir uns ja kennen, habe ich kurz mit der Frau geredet und da wollte Lynn zu mir. Und schon ist Giaia an mir vorbei hoch geschossen. Es war nicht schlimm, sie hat sie wie gesagt nur verjagt, aber ich würde schon gerne andere Hunde begrüßen können, die ich mag. Blöd!
Ich kann dein Dilemma gut verstehen; hier ist es nämlich ähnlich. Paula ist not amused, wenn andere Hunde uns zu nahe kommen. Und wenn Paula etwas zu essen hat (oder meine Keksitasche im Blick), teilt sie sehr schnell ordentlich aus, um andere Hunde (und früher auch Menschen) weiträumig fern zu halten. Und auch Paula wird unsicher und teilt aus, wenn der Raum zu eng ist, oder ein fremder Hund nicht ihren Geforderten Abstand einhält. Wird sie gar bedrängt, tillt sie manchmal total aus, und sie ist dabei so überzeugend, das sie selbst sehr große Hunde in Grund und Boden stampft.
Ich begrüße andere Hunde immer sehr ruhig, weil das für Paula dann überschaubar ist. Leckerlis füttere ich an andere Hunde (außer Charly) gar nicht (meine Hunde werden allerdings auch unterwegs nicht von anderen gefüttert, da kann ich ziemlich gnatschig werden, ich erlaube das überhaupt gar nicht). Ich habe so ein paar Hunde, die mich sehr lange kennen, und die ich gerne begrüßen und knuddeln möchte. Ich setze Paula dazu ab, und gehe so mit dem anderen Hund auf Abstand zu ihr. Dazu habe ich mit Paula ein wirklich sicheres "bleib!" trainiert....ich brauche das bei ihr wirklich sehr dringend, und das muß verlässlich klappen. Bei ihr ist es so, das ich sie mittlerweile auch mit einer Handbewegung "einfrieren" kann. heißt; ich gebe mit links ein Handzeichen für sie, und knuddele mit rechts schon mal den anderen Hund (ist blöd zu beschreiben). Dieses Handzeichen hilft ihr...Paula braucht oft eine Verhaltensanleitung, um in Situationen nicht unsicher zu werden. Weiß sie nicht, was sie tun soll, entscheidet sie selbst...und ihre Entscheidung ist ganz schnell eben "alles weg hier, jetzt gibt es Kloppe".
Wie sieht es also mit diesem Grundgehorsam bei Giaia aus? Kannst du sie absetzen, und in drei Meter Entfernung etwas tun (rumhopsen, deinen anderen Hund füttern z.B.) ?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat Es war nicht schlimm, sie hat sie wie gesagt nur verjagt, aber ich würde schon gerne andere Hunde begrüßen können, die ich mag. Blöd!
Manche Dinge muss man aber erstmal trainieren bevor sie klappen. Du lernst jetzt immer mehr über Giaias Verhalten und ihre Probleme und dann finden sich auch Wege.
Dass Leckerchen in direkter Anwesenheit eines anderen Hundes ein Problem sind, schließt aber doch Clickern und Bestätigen nicht aus. Auch, dass Du mit ihr ein paar Schritte zu Seite gehst, kann für sie schon Belohnung sein. Bei Lumpi muss ich immer für gute Stimmung sorgen. Wenn ich also merke, dass ihm etwas, das der andere Hund macht nicht passt, wird er sofort mit "Guuuaaad" und Click umgepolt und das funktioniert wirklich. Heute! Das hat natürlich eine Weile gedauert. Und genauso wie in dieser Situation ein "Zu mir" funktionieren muss, sollte auch ein von Christiane beschriebenes Sitz klappen. Dann kann man auch Hunde oder Menschen begrüßen.
Glaub mir: meine Hunde können allein aus Erregungsgründen nicht bei jedem Hund ein Sitz. Bei bekannten, die sie zumindest akzeptieren aber schon. Den anderen gehe ich eh aus dem Weg. Wie Christiane sagte, brauchen unsichere Hunde oft einfach Handlungsanweisungen und die müssen eben einstudiert werden.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Grundgehorsam klappt, dachte ich, ganz gut. Wurden bei Barbara in München aber eines Besseren belehrt
Giaia folgt immer dann, wenns nicht drauf ankommt. Trockenübungen, Hundeschule, alles super. Ernstfall: Keine Chance. Außerdem ist sie auch so launisch, wie schon beschrieben. Sie macht durchaus Sitz, wenn ein anderer Hund kommt, schießt dann vor, wenns ihr beliebt. Da muß ich noch richtig viel tun, die Dame entscheidet einfach viel zu oft selbst.
Leckerlies bekommen andere Hunde nicht von mir und Giaia bekommt auch keine von anderen Menschen, da werd ich sauer. Yvonne mit Wilma und Moritz ausgenommen, aber bei FREUNDEN gibts auch nicht mal den Ansatz eines Problems. Sie sortiert gerade in Freunde, Bekannte und Doofe aus. Und die Doofen nehmen sehr zu.
Ich muß viel mehr mit ihr üben, vor allem auch alleine. Und den Weg am See erst mal nicht mehr so oft gehen, denn den nutzen eben alle Menschen mit jagdlich interessierten Hunden.
Vielen Dank für eure Ratschläge, die Maus muß jetzt erst mal Sitz in allen Lebenslagen lernen.
Zitat von Jagdkatze Giaia folgt immer dann, wenns nicht drauf ankommt. Trockenübungen, Hundeschule, alles super. Ernstfall: Keine Chance. Außerdem ist sie auch so launisch, wie schon beschrieben. Sie macht durchaus Sitz, wenn ein anderer Hund kommt, schießt dann vor, wenns ihr beliebt. Da muß ich noch richtig viel tun, die Dame entscheidet einfach viel zu oft selbst.
Den Satz mußt du ein bißchen verändern. Wichtig ist nämlich auch,das du lernst, so zu entscheiden, das Giaia mit deinen Entscheidungen einverstanden ist.
Wenn Paula nicht wüsste, das ich durchaus versuche, ihre Individualdistanz bei anderen Hunden einzuhalten bzw. sie beschütze und mich vor sie stelle, würde sie mir die Entscheidung niemals überlassen. Dazu gehört eben auch, das ich dafür sorge, das ein Hund, dessen Gesellschaft ihr nicht angenehm ist, auf Abstand bleibt. Notfalls gehe ich mit Paula auch weg, obwohl ich mich gern noch mit dem Frauchen des Hundes unterhalten würde (wenn es nicht hilft, den anderen zu bitte, den Hund auf Abstand zu halten). Es ist also durchaus so, das man selbst dem eigenen Hund ein sehr großes Stück entgegen kommen muß. Nur dann darf man erwarten, das man auch entscheiden darf. Zu gutem Teamwork gehört nun mal Vertrauen...und unsichere Hunde können nur vertrauen, wenn man sher auf ihre Bedürfnisse eingeht.
Was ich damit meine; bevor du von Giaia nun ein "sitz in allen Lebenslagen" erwartest, wirst du dich erst einmal glaubwürdig machen müssen. Du mußt versuchen zu erkennen, was Giaia braucht, um sich bei dir sicher und wohl zu fühlen. Wenn sie Abstand braucht, muß sie den zunächst einmal unbedingt auch bekommen! Bedingungsloser Gehorsam hilft dir im Notfall nämlich nicht, dein Hund muß sich auf dich verlassen können, sonst wird er -wenn es drauf ankommt- doch lieber seine eigenen Entscheidungen treffen. Wer würde das nicht, wenn er sich in seinen Bedürfnissen nicht ernst genommen fühlt? Wenn er Angst um sich hat? Du vertraust dein Leben, deine körperliche Unversehrtehit doch (im Ernstfall) auch nur Personen an, von denen du glaubst, das sie wissen, was sie tun.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ich bin da einfach noch überfordert, was die Hundebegegnungen angehen. Giaia hat bis vor kurzem mit jedem Hund gespielt, sie war lustig, ist mit allen gerannt. Es gab nur zwei Hunde, die sie von Anfang an nicht mochte, und da habe ich sie an die Leine genommen und alles war gut.
Daß sie die letzten zwei, drei Monate so reagiert, und das ja auch nicht jedesmal gleich, ist für mich schwierig zu händeln. Ich muß doch erst rausfinden, WAS sie so stört. Wie habt ihr das rausgefunden? Ich weiß zumindest schon, daß sie Platz braucht und daß sie nach Streß besonders zintig reagiert.
Wie würdet ihr jetzt vorgehen? Nicht mehr runter zum See? Sie an der Leine lassen? Bedingungsloser Gehorsam ist nicht meins. Ich will, daß Giaia und ich ein Team werden.