Kennt ihr das auch, Sonntag morgen habe ich mich vorm Obedience an den Zaun gestellt und mich mit einer Frau unterhalten( ca einen m Abstand), damit Blia lernt, dass ihr nichts passiert. Die Leine war locker, ich sehr entspannt(war ja ein Zaun dazwischen)und die anderen Hunde weit weg auf dem Platz. Ich hab jeden Blickkontackt zu mir und der anderen Frau beclickert und trotzdem ist Blia, als sie angeschaut wurde nach vorn gegangen. In solchen Situationen frage ich mich manchmal warum sie nicht einfach zurückweicht (auch wenn ich ja eigentlich weiß warum sie so reagiert) und manchmal könnte ich sie dann kreuzweise. Blia ist nie von Menschen schlecht behandelt worden, bestimmt hat sie aber manches als bedrohlich empfunden, was wir nicht bemerkt haben. Bei Hundebegegnungen war das was anderes. Da fallen mir auf anhieb mindestens zwei Hund ein die super penetrant waren und die wir leider erst zu spät gemieden haben. Das sie nach vorn ging um in Ruhe gelassen zu werden fing als erstes bei Hundebegegnungen an. Hat sie diese Verhalten dann auf den Menschen übertragen? Mit ihren "Attacken" hat sie ja den gewünschten Erfolg, sie wird in Ruhe gelassen. Manchmal wünsch ich mir halt ein kleines Wunder und diese "Macke" wäre weg. Heute morgen beim Joggen kamen rechts von uns zwei Hunde und ihre Besitzer aus einem Weg, einer der beiden, ein imposanter Riesenschnauzer oder ähliches, kam bis auf 2 m auf uns zu und meckert uns an. Ich hatte Blia wie immer rechts von mir, einen Finger in ihrem Halsband und konnte sie nicht so schnell die Seite wechseln lassen. Aber sie hat garnichts gesagt, das habe ich schon öfter erlebt, wenn die anderen Hunde sie zuerst anmeckern. Als Blia ca. ein Jahr alt war trafen wir einen Mann der sie anraunzte als sie rummeckerte und siehe da der Hund war ruhig. Als meine Trainerin mir vor ca. einem Jahr etwas erkären wollte und Blia rumzickte nahm sie spontan die Leine :"Schluss damit" und ging mit ihr ein Stück den Weg runter. Blia war total perplex, guckte zwar immer wieder zu mir ging aber mit und ließ sich auch belohnen. Wenn ich an solche Situationen denke, dann frage ich mich schon, ob ich bei Blia nicht doch etwas über "Ärger von außen" erreichen kann. Also das sich die Leute mal kurz aber mit nachdruck wehren, wenn Blia zickt. Im SV gäbe es da zwei Leute die das glaube ich gut könnten, ohne den Hund weiter unter Druck zu setzen. Ich möchte ja erreichen, dass sie zurückweicht, wenn ihr etwes nicht geheuer ist statt nach vorn zu gehn. Ich möchte aber natürlich nicht das was wir schon erreicht haben kaputt machen. Blia ist definitiv ein unsicherer Hund, aber sie ist nicht panisch. Habt mit solchen Situationen Erfahrungen gemacht ? Zum schönklickern wollte ich als alternatives Verhalten noch "geh ab" belohnen, da kennt sie eigentlich schon wenn sie mir im Weg steht. Vieleicht hab ihr ja noch ander Ideen. Ich bin schon gespannt und hoffe auf viele Tipps und Anregungen.
Liebe Grüße von Elke und Blia
----------------------------------------- "Eine Beziehung zum Hund die funktioniert, nicht der funktionierernde Hund sollte unser Ziel sein."
hmmm Also ich würde einen unsicheren Hund nicht von anderen Menschen anbluffen lassen. Da wäre mir das Risioko zu gross, dass es in echte Agression ausartet und Blia nach vorne geht.
Schönclickern wäre hier für mich das einzige Mittel der Wahl. Was du dann als Alternativverhalten einbaust, bleibt ja dir überlassen. Ich persönlich würde sie aber nicht abgehen lassen, sondern vielleicht neben, oder hinter mir Sitz machen lassen. Einfach um sie in Schutz zu nehmen und vertrauen aufzubauen.
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
----------------------------------------------- „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)
Wie verhält sie sich denn ohne Leine? Wie weit geht sie nach vorn? Finja geht an der Leine tendenziell nach vorn. Ohne Leine will sie zwar hin (neugierig), weicht aber unsicher zurück. Vom Gefühl her würde ich die anderen Menschen nicht zum Nachdruck auffordern. Erklären kann ich das nicht...
Bei uns im Haus und Graten geht sie gucken, wenn wir woanders sind geht sie nicht zu Fremden, außer die haben was zum spielen, das macht sie gern und bringt das Spielzeug sogar in die Hand und wartet das es wieder geworfen wird. Bisher hab ich mich halt auch noch nie getraut jemanden mit Nachdruck reagieren zu lassen, ist halt immer mal wieder so ein Gedanke.
Liebe Grüße von Elke und Blia
----------------------------------------- "Eine Beziehung zum Hund die funktioniert, nicht der funktionierernde Hund sollte unser Ziel sein."
Wenn überhaupt ist das DEIN Job. DU bestimmst, was Dein Hund zu tun oder zu lassen hat. NICHT irgendwelche anderen Leute. Es kann zu guter Führung sehr wohl auch einmal gehören, daß man "ein Machtwort" spricht. Das hängt vom einzelnen Hund und der Motivation seines Verhaltens ab. Manchmal muß mensch einfach beweisen, daß mensch weisungsbefugt ist, und meiner Meinung nach kann auch nicht immer alles nur über Therapie laufen. Oft vergißt mensch dabei nämlich, auch noch Grenzen zu setzen und Strukturen vorzugeben.
Das Gefährliche ist, daß man an diesen Punkten nichts verallgemeinern kann. Die Persönlichkeit des einzelnen Hundes bestimmt, was richtig ist und was auf keinen Fall geht.
In Deinem Fall: Warum verhält Blia sich so? Ist sich wirklich "nur" unsicher? Dann würde ich kein Meideverhalten erzeugen, sondern konditionieren. Ist ihr Verhalten territorial bedingt oder dadurch, daß sie Deine Führung anzweifelt? Dann würde ich deutlich machen, daß DU regelst und niemand anderer.
Nicht zu vergessen ist, daß Du keinen x-beliebigen Hund an der Leine hast, sondern einen Tervueren. Viele dieser Hunde stellen rassebedingte Ansprüche und zeigen rassebedingtes Verhalten. Langhaar-Mali-light eben. ;-)))
Das heißt in der Regel, daß Du gerade einem solchen Hund sehr deutlich zeigen mußt, daß Du WIRKLICH führst, daß Du WIRKLICH führen kannst. Nur clickern und füttern reicht da schlicht und einfach nicht aus, sorry, ist hart, aber so ist es. Woraus folgt, daß DU Dein Verhalten ändern mußt, statt zu veranlassen, daß Dritte das ihre anpassen, denke ich. Aber um das abschließend zu beurteilen und um Dir sagen zu können, WIE das aussehen müßte, muß ich leider das alte Lied anstimmen: Solange ich Euch nicht erlebe, ist es unmöglich, konkret zu raten. Nur eins kann ich Dir sicher sagen: Bringe auf keinen Fall ANDERE dazu, Deinen Hund zu bedrohen oder zu maßregeln. Wenn etwas sicher schiefgeht, dann garantiert das.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Blia-Caraund trotzdem ist Blia, als sie angeschaut wurde nach vorn gegangen.
Unsere Hausregel bei Besuch lautet, der Hund wird NICHT angesehen, bitte zunächst garnicht beachten. Und so halte ich es unterwegs auch. Wenn uns ein Nachbar anspricht, sag ich zuvor immer gleich, bitte den Hund ignorieren. NICHT ansehen. Merle ging früher auch nach vorn, jetzt bleibt sie recht ruhig. Sie fühlt sich sicherer, kann erstmal schnüffeln und entspannt sich dann sichtlich.
Zitat von Elektra In Deinem Fall: Warum verhält Blia sich so? Ist sich wirklich "nur" unsicher? Dann würde ich kein Meideverhalten erzeugen, sondern konditionieren. Ist ihr Verhalten territorial bedingt oder dadurch, daß sie Deine Führung anzweifelt? Dann würde ich deutlich machen, daß DU regelst und niemand anderer.
Das Problem ist doch auch genau das zu unterscheiden,selbst für viele Hundetrainer ist das schwer. Ein Verhalten,das anfangs durch unsicherheit motiviert war,kann mit der Zeit ja auch immer selbstsicherer werden(aussehen),wenn der Hund merkt,dass er mit diesem Verhalten eine Problemlösung hat,die ihm hilft(aus seiner Sicht).
Dadurch ändert sich aber nicht die ursprüngliche Problematik und ein aversiver Reiz unterbricht es zwar,löst aber das Problem evtl gar nicht.
Ausserdem muss man als Halter auch das richtige Timing beherrschen und das ist mitunter schwer. Also einen wirklich guten Trainer braucht es da.
Mit Umlenken,belohnen von Alternativverhalten riskiert man definitiv nicht so viel,selbst,wenn man falsch liegt mit der Einschätzung und mal falsch belohnt,ist das nicht so schlimm,wie eine falsche Strafen,denke ich.
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Ich kenn das von Linus auch. Es kam schon vor, dass er bei Leuten vorgeschossen ist, wenn sie ihn nur im Vorbeigehen angeschaut haben. Das ist sicher eines unseren größten Probleme und ich habe deswegen vor Begegnungen mit Leuten die er noch nicht kennt immer etwas Angst, was natürlich alles noch schlimmer macht. Unsere beiden haben glaube ich charakterlich so einiges gemeinsam ;-)
Ich kenne das natürlich auch. Solche Situationen mit hervorschießen und Bellen sind schließlich unsere Standard-Problemsituationen. Unser Hund zeigt das quasi vom ersten Tag an, ganz ohne je schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Ich habe durch den alten Hundeverein irgendwann angefangen, das Verhalten zu strafen/negativ zu unterbrechen, aber es hat garnichts gebracht, außer daß der Hund in dem Moment dann eben damit aufhört. Das tut er aber auch wenn ich klickere und ruhig spreche. Es reicht also eine Unterbrechung des Verhaltens, es muss kein negativer Reiz sein. Ich würde es allerdings nicht zulassen, daß Fremde mit ihm "Schimpfen" etc. in dem Moment. Das mag bei den ersten paar Gelegenheiten funktionieren, einfach aus Überrumpelung, auf Dauer wird sich aber am Verhalten nix ändern, wenn dann verschlimmern, denke ich.
Ich glaube,wenn wir eine Umfrage starten würden käme raus,dass sehr viele dieses Problem haben! Yuri auch
Ich denke,unsere Hunde kennen ihre Sprache und liegen damit ja auch nicht falsch.Diese dreist glotzenden Menschen haben definitiv keinen Respekt und können kein Hündisch. Wer weiss,ob die nicht ein Agressionsproblem haben??!
Wir üben jetz halt mit unseren Hunden,diese Körpersprachlegasteniker zu ignorieren
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Danke schonmal für eure Antworten. Sie haben mich darin bestätigt, was ich mir ja eigentlich schon gedacht hatte, aber die anderen Überlegungen spukten mir halt immer wieder mal im Kopf herrum. Also werde ich weitermachen wie bisher und mich über die kleinen Fortschritte freuen.(Wunder brauchen halt etwas länger) Heute beim Agytraining hat Bärbel unsere Kleine gefüttert. Sie hat sich leicht abgewand in die Hocke gesetzt und ihr in der offenen Hand etwas Käse angeboten. Blia schaute mich an und und nur die Nase wurde länger. Ich sagte ihr" Ok nimm Lecker" und dann hat sie sich den Käse geholt. Bei den ersten Stücken ist sie noch etwas auf Abstand geblieben, aber dann wurde sie sicher und wartete ab bis das neue Stück in der Hand war ohne zurück zuweichen. Wir werden jetzt zu jedem Training etwas mit ihr üben, Dummy oder Futter werfen oder ähnliches. Ich hoffe das sie dann halt irgendwann die Frauen vom Agy toll findet und dann vielleicht später mal den Mann.
Liebe Grüße von Elke und Blia
----------------------------------------- "Eine Beziehung zum Hund die funktioniert, nicht der funktionierernde Hund sollte unser Ziel sein."