Es gab in der Vergangenheit ja schon einige "Vorfälle" mit INA: Ein Bekannter, den wir im Wald getroffen haben, mein Bruder, ein Spaziergänger, als wir INA in der offenen Haustür nicht richtig gesichert hatten. Alle wurden sie am rechten Arm gepackt. Zum Glück alles nur "ratzer", vermutlich durch das zurückziehen des Arms. Zusätzlich beobachte ich immer wieder ein heftiges "verbellen", wenn Menschen überraschend auftauchen, zb. in der Haustür, an einer Staßenecke, aus dem Auto. Exemplarisch der Besuch bei meinen Eltern: Ich klingle an der Haustür und gehe so wit wie möglich im Hof zurück, ca 7-8 Meter. Wenn meine Mutter die Tür öffnet, wird heftigst verbellt. Meine Mutter geht dann wortlos,rein und wir folgen, sobald sich INA einigermaßen beruhigt hat. Meine Mutter sitzt dann in der Küche auf einem Stuhl, INA schnüffelt eimal durch die Küche und zieht dann aufgeregt zu meiner Muuter um sich ihre Leckerlies abzuholen, die sie immer von ihr bekommt. Mein Vater wird wie alle großen und stattliche Männer verbellt. Seit einigen Tagen haben wir wegen der Auslastung mit dem Fährten begonnen. Meiner Meinung nach hat sie schon Fährtenerfahrung, uns fehlt nur der "Schalter" um unerwünschtes fährten zu vermeiden.
Nachdem ich mir im Netz einige Videos von Schutzhunden angeschaut habe, glaube ich in manchen Sequenzen parallelen zu INA`s Verhalten zu sehen.
Kann es sein, dass mit INA eine Schutzausbildung gemacht wurde, die dann aus dem Ruder gelaufen ist und sie dann abgegeben wurde (an den Vorbesitzer)? INA kam mit ca. 2 Jahren zu uns. Wie kann/soll man gegensteuern?
Unsere Trainerin hatte gestern beim Fährtentraining einen Helfer zum Legen einer kreuzenden Fremdfährte dabei. Da ich ihr von den Problemen erzählt hatte, wollte sie sich das mal selbst ansehen. Der Helfer musste sich hinter dem Auto verstecken und kam (für INA) unvorhergesehen hinter dem Auto hervor, als wir uns auf ca. 10 Meter genähert hatten. INA ging sofort in die Leine und war kaum zu beruhigen. Sobald der "Feind" wieder in ihr Blickfeld kam gings wieder lös. Die Trainerin sagte selbst, dass INA hier eine extrem niedrige Reizschwelle hat.
Pfälzer Grüße
Andy&INA
GEDULD ist der Schlüssel in der Hundeerziehung, Hoffnung das Schlüsselloch!
Ich hab von Schutzdienst keine Ahnung, könnte Dir aber auf Anhieb eine Menge Hunde nennen, die genau wie Ina reagieren, aber nie mit Schutzdienst zu tun hatten. Ich würde eher sagen: Schäferhund eben...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Das kann ja durchaus sein, daß Ina eine total verkorkste Schutzdienstausbildung hat. Wäre bei einem abgegebenen Schäferhund nicht ungewöhnlich. Das was Du aber beschreibst kann aber genausogut Zufall sein. Oder sie wurde im Schutzdienst trainiert, aber nicht "verkorkst" und sie wurde abgegeben, WEIL sie eben für den Schutzdienst eine zu niederige Reizschwelle hat. Mein Hund verbellt z.B. auch alles und jeden (wenn ich nicht klickere) und besonders Leute, die Türen öffnen etc. Da rastet er regelrecht aus. Und er klappert ja beim Verbellen mit den Zähnen in der Luft und schnappt und berührt manchmal dne Arm der Leute bzw. "täuscht an". Er hat zwar einige Wochen die Anfänge vom Schutzdienst mitbekommen, allerdings waren wir da noch garnicht bis zum Verbellen gekommen! Er kann garnicht schutzdienstmäßig verbellen und tut es eben doch einfach von sich heraus. Und all die Verhaltensweisen zeigte er schon von seiner 9. Lebenswoche an, da hatte er noch keinen Hundeplatz von Nahem gesehen.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Das Verhalten, das Du beschreibst, ist ein ganz natürliches, insbesondere für einen Hund, der eine hochterritorialen Rasse angehört und zum Beschützen gezüchtet wurde. Das heißt, es wird eher umgekehrt ein Schuh daraus: Diese Veranlagungen führen dazu, daß diese Hunde oft als Diensthunde oder im sportlichen Schutzdienst geführt werden, sie zeigen es jedoch ohne Schutzdienstausbildung ganz genauso, nur dann eben nicht durch Signale kontrolliert.
Was Du beschreibst, hätte ich auch über Ben schreiben können, nur daß der das alles nicht unsicher tut, sondern als sehr souveräner Hund. Einen Schutzdiensthelfer oder -ärmel kennt er nicht, ich würde mit ihm nie Schutzdienst machen, weil er nicht über ausreichend Beutetrieb verfügt und wenn überhaupt sofort Wehren würde. Das jedoch ist nicht Sinn des Schutzdienstsports.
Übrigens gehen schon sehr junge Hunde mit viel Beutetrieb oder einem hohen genetischen Potential, Konflikte eher aggressiv zu lösen, zunächst einmal auf den Arm. Meist, weil der nun einmal am besten zu erreichen bzw. vom Menschen angeboten wird (entweder zum Spiel oder aus Selbstschutzgründen vorgehalten). Die meisten haben jedoch keine Schutzdienstausbildung bzw. Schutzdienstausbildung begonnen.
Es ist natürlich möglich, daß Ina einmal im Schutzdienst gearbeitet wurde. Es ist auch möglich, daß sie gerade weil sie vom Nervenkostüm her nicht geeignet war/ist, abgegeben wurde. Ihr Verhalten würde ich aber mit ihrer Disposition und Rassezugehörigkeit, ggf. auch mit Vorerfahrungen, die nichts mit Schutzdienst zu tun haben müssen, erklären. Es ist auch nicht auszuschließen, daß Ina im Schutzdienst falsch gearbeitet wurde, aber zwingend oder nur wahrscheinlich ist es nicht, daß das Verhalten damit zu begründen ist.
Man kann allerdings durchaus herausfinden, ob sie Schutzdienst kennt oder nicht. Dazu müßtest Du Dir einen GUTEN Platz und einen GUTEN Helfer suchen, dieser Helfer müßte MIT Ärmel mit ihr arbeiten, an dem Verhalten, das sie DANN zeigen würde, könnte ein geübtes Auge mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen, ob sie Vorerfahrungen hat oder nicht. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber im Zweifel wäre das hier machbar und bei Bedarf auch mit Hilfe eines Trainers bei der Polizei zu verifizieren, wenn es Dir wichtig wäre.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Hallo ihr lieben, vielen Dank für eure Antworten. vieleicht habe ich mich ja doch nur in eine Idee verrannt. Ich werde nun erstmal INA weiter Sichern, klickern was das Zeug hält und für eine vernünftige Auslastung sorgen. Sollte ich jedoch nicht weiterkommen, würde ich mich gerne an die wenden.
Viele liebe Grüße
Andy&INA
GEDULD ist der Schlüssel in der Hundeerziehung, Hoffnung das Schlüsselloch!
Bei allen schlechten Erfahrungen mit Schäferhunden, mein Joschi wurde fast totgebissen, ist deine Ina eine wunderschöne Hündin, was man auf den Avatar erkennen kann.
Ich bin mir sicher, dass du das Problem mit Hilfe unserer in den Griff bekommst!
Nur nicht die Geduld verlieren.
Tschüssi Ille und Joschi für immer im Herzen
************************ Ich kann meinem Hund nicht so viel Gutes tun, wie er mir selbst guttut! Ille