Zitat von Fried4everBevor ich in den Urlaub für eine Woche fahre, will ich euch noch an meiner Freude teilhaben lassen:
Paul hat mich angeknurrt, als ich ihm ein Kauteil abnehmen wollte! Klingt für einige vielleicht seltsam, aber für mich heißt es, dass sich mein kleiner tapferer Kämpfer endlich aus seinem, ich will schon sagen Zwang,mir alles recht zu machen, befreit!
Es heißt für mich, dass er anfängt, sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zunehmen, sich selbst zuhört und seine Angst,mir nicht gefallen zu können, abnimmt. Das heißt- mehr Vertrauen! Ich freue mich so für ihn! Mal sehen, was da noch für ein Hund zum Vorschein kommt, wenn er keinen Angstpanzer mehr hat!?
Ein großartiger Hund, der immer mehr in Richtung "meine Augenhöhe" steigt!
Nicole schrieb diese Erfolgsmeldung in einem anderen Thread. Also ich kenne ihre Geschichte nicht wirklich... bin ja noch ziemlich neu hier. Aber ich freu mich für die beiden, wenn das eine so tolle Entwicklung für sie ist. Zu diesem Thema möchte ich aber mal was nachfragen:
Pepe will mir nicht immer unbedingt gefallen und ich denke, er hat auch seinen eigenen Kopf und ist auch schon mal dann und wann eigenwillig. Für mich, mit Pepe, wäre es ein Unding, wenn er mich wegen eines Knochens / Spielzeuges anknurren würde. Das gibt es bei uns nicht. Klar zeigt er mir, wenn er etwas nicht hergeben will, indem er es dann nicht loslässt. Aber mit einem deutlichen "Aus" und etwas Geduld bekomme ich es dann doch. Aber ich wäre entsetzt, wenn er knurren würde. Das gibt's bei uns nicht. So, nun aber meine Frage: Liege ich mit der Einstellung / dem gefühl so falsch?
Und wie gesagt... meine Frage ist bitte vollkommen losgelöst, von Nicoles Schilderungen zu sehen. Bloß ich habe diese Nachricht gelesen und habe das auf Pepe übertragen. Für Nicole, mit einem Hund, der unsicher ist, freu ich mich, wenn er an Selbstbewusstsein gewinnt. Aber wie sieht es mit einem "normal" selbstbewussten Hund (wenn es sowas gibt - weiß nicht wie ich es sonst nennen soll) aus? Darf der tatsächlich ein Familienmitglied anknurren?
Ich denke das kommt immer wieder auf den Hund an, und die Art des Knurrens. Es gibt auch unterschiedliche Arten des Bellens.
Man muss den Hund sehr gut kennen, um zu sehen, ist es ein knurren aus dem Spiel heraus, oder weil er mir wirklich was böses will.
Im Spiel durfte sowohl mein Labbi damals als auch Aimie mich anknurren. Das ist ein Teil des Spiels und der Lebenfreude.
Ausserhalb des Spiels wurde ich von Sam (dem Labbi) nie angeknurrt, aber er hätte das auch nicht gedurft.
Aimie hingegen ist ein Angsthund, wenn sie schnappen würde, dürfte sie auch knurren vorher....denn dann wüsste ich, dass irgendwas ihr nicht geheuer ist.
LG von Ilka mit Aimie und Soxi
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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.
Schwierige Frage. Ich denke generell darf jeder Hund knurren. Es gehört eben zur hundlichen Komunikation. Kajla knurrt mich auch nicht an, wenn sie etwas nicht will (kämmen z.B.) nimmt sie meine Hand in den Fang und schiebt sie weg.
Ich glaube, knurren zu unterbinden ist schwierig und hier kommt es auf den Hund an. Denn Einige können lernen: Knurren (warnen) bringt nix, ich beiße gleich rein. Wenn ein Hund also knurrt, muss ich ein alternatives Verhalten lernen (ich, nicht der Hund) wie ich das Gewünschte stressfrei bekomme (bei Futter z.B. tauschen).
Also freuen würde mich das bei Kajla auch nicht, wenn sie mich anknurrt, wir haben andere Wege der Komunikation gefunden, aber ich würde sie dafür nicht bestrafen, sondern es respektieren und mir gedanken machen, warum sie knurrt.
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
----------------------------------------------- „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)
Das sehe ich genauso... Im Spiel knurrt Pepe auch. Stimmt. An's Spielen habe ich gar nicht gedacht. Und auch in einer Situation, in der er Angst hat oder ähnliches und auch nicht ausweichen kann, ist es mir natürlich auch lieber, er knurrt und teilt sein Unbehagen mit... bevor geschnappt wird oder so. Wär ja schrecklich, wenn gleich gebissen werden würde.
Aber auch zum Beispiel mit meiner Tochter: Sie hat Narrenfreiheit bei ihm. Ich weise sie aber auch in ihre Grenzen. Und sie darf ihn nicht zu sehr bedrängen. Und sein Hundeplatz ist tabu für sie, damit er immer einen Rückzugspunkt hat, wo er ungestört sein kann. Wenn er mal keinen Bock auf sie hat... was ja mal vorkommt, wenn sie aufdreht, stehte er auf uns geht. Und das finde ich richtig und das muss sie auch dulden. Aber ein Knurren z.B. in ihre Richtung würde ich nicht dulden.
Ich frage mal umgekehrt: Wenn Dir Dein Mann das leckere Steak vom Teller nehmen würde, würdest DU ihn dann anknurren? Vermutlich schon. Und womit? Mit Recht.
Umgekehrt: Wenn Deine Tochter Dich anknurren würde, weil sie Pepe aber gerade nerven WILL, würdest Du sie anknurren oder ihr eine runterhauen? Eher nicht. Du würdest ihr vermutlich erklären, warum sie ihn in Ruhe lassen soll und sie ggf. positiv daran hindern, auf jeden Fall würdest Du ihr nicht das Knurren verbieten, denke ich.
Zitat Aber ein Knurren z.B. in ihre Richtung würde ich nicht dulden.
Ganz generell halte ich diese Einstellung für falsch. Sie unterstellt, daß knurren etwas Böses ist. Das ist es aber nicht.
Zunächst ist es einfach ein Teil der Kommunikation eines Hundes. Er sagt Dir damit etwas, z.B., daß er einen Knochen als den seinen betrachtet und Dir nicht geben will. Das ist ein absolut natürliches Verhalten. Vor allem für den Hund. Aus seiner Sicht tut er also nichts, das irgendwie schlecht oder gar böse oder gar bestrafenswürdig wäre.
Und nun frage ich Dich: Warum sollte er NICHT knurren? Weil er doch wissen müßte, daß es unseren menschlichen Idealvorstellungen widerspricht, es zu tun? Weil er ein "Unrechtsbewußtsein" haben müßte? Weil er ahnen müßte, daß "man" das nicht tut?
Ich kann nur immer wieder sagen: Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund. Wir sollten endlich akzeptieren, daß er damit andere "Moralvorstellungen" hat. Und aufhören, ihm die unseren überzustülpen, vor allem, wenn wir sie dann auch noch negativ durchsetzen wollen.
Mal von der Unfairness abgesehen, ist das übrigens auch extrem gefährlich. Die meisten "Beißer", die ich kenne, sind "hausgemacht". Weil Menschen meinten, Hunden alles wegnehmen zu dürfen, knurren bestraften und vergaßen, daß Hunde am Mißerfolg und Erfolg lernen und ein aggressives Verhalten bei Mißerfolg einer milderen Form IMMER steigern. Heißt: Verbiete Deinem Hund das Knurren regelmäßig und negativ, und Du läßt ihm keine andere Wahl, als statt dessen beim nächsten Mal gleich zu schnappen. Dann legst Du lustig eigene Aggression nach ... und schon steckst Du in der schönsten Gewaltspirale.
Von daher ist es nicht nur fair, sondern auch ausgesprochen sinnvoll, ein Knurren NICHT zu verbieten. Was ja nicht heißt, daß ich es nicht abstellen könnte. Nur, daß das eben nicht über Verbote und Strafen geht, sondern darüber, positive Alternativen aufzubauen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich frage einfach mal: Was würdest du denn tun, wenn dein Hund deine Tochter anknurrt? Wie bringst du ihm bei es nicht zu tun? Bestrafst du ihn? Was verbindet er möglicherweise damit? Tochter=nicht gut weil Strafe? Was lernt deine Tochter dann? Wenn ein Hund knurrt, muss er bestraft werden? Wenn du es unterbindest, gar bestrafst läufst du ja wieder gefahr, das er beim nächsten Mal eben nichtmehr knurrt.
Als ich noch ein kleines Kind war, hatte mein Onkel einen mittelgrossen Mix, den ich immer geärgert habe. Als dieser mich angeknurrt hat, bin ich ängstlich zu meiner Ma gelaufen (diese saß daneben) und sie hat mir erklärt, ich müsse Misiu in Ruhe lassen, ich würde es ja auch nicht mögen, wenn mich jemand ärgert. Das habe ich schon verstanden (ich war vielleicht 4, oder 5) und Misiu dann nichtmehr geärgert.
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
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Zitat von ElektraMal von der Unfairness abgesehen, ist das übrigens auch extrem gefährlich. Die meisten "Beißer", die ich kenne, sind "hausgemacht". Weil Menschen meinten, Hunden alles wegnehmen zu dürfen, knurren bestraften und vergaßen, daß Hunde am Mißerfolg und Erfolg lernen und ein aggressives Verhalten bei Mißerfolg einer milderen Form IMMER steigern. Heißt: Verbiete Deinem Hund das Knurren regelmäßig und negativ, und Du läßt ihm keine andere Wahl, als statt dessen beim nächsten Mal gleich zu schnappen. Dann legst Du lustig eigene Aggression nach ... und schon steckst Du in der schönsten Gewaltspirale.
Von daher ist es nicht nur fair, sondern auch ausgesprochen sinnvoll, ein Knurren NICHT zu verbieten. Was ja nicht heißt, daß ich es nicht abstellen könnte. Nur, daß das eben nicht über Verbote und Strafen geht, sondern darüber, positive Alternativen aufzubauen.
Klingt logisch. Und ich weiß, dass das seine Art ist, sich mitzuteilen. Aber er hat ja eine Alternative... das Weggehen. Stimmt...für mich ist Knurren immer noch was Böses... das ist ein Gefühl, auch wenn mein Kopf weiß, dass er sich mitteilt. Es ist ja bisher auch noch nicht dazu gekommen, dass er jemanden aus der Familie angeknurrt hat. Sollte das mal passieren, wie wäre denn eine korrekte Reaktion bzw. welches Alternativverhalten sollte man evtl. üben?
Ich denke das beste aktuelle Beispiel ist Ernie (Anfänger)! Der kleine Kerl warnt leider nicht mit Zähne zeigen oder knurren vor, weil vermutlich genau DAS der Hintergrund war. Er wurde sicherlich bestraft fürs drohen und nun hat man den Salat, dass er direkt zubeißt. Ich würde mich sehr freuen, wenn er uns einfach durch knurren o.ä. zeigen würde, dass er das grad nicht möchte! Von daher kann ich mich Barbara nur anschließen .
Zitat Mal von der Unfairness abgesehen, ist das übrigens auch extrem gefährlich. Die meisten "Beißer", die ich kenne, sind "hausgemacht". Weil Menschen meinten, Hunden alles wegnehmen zu dürfen, knurren bestraften und vergaßen, daß Hunde am Mißerfolg und Erfolg lernen und ein aggressives Verhalten bei Mißerfolg einer milderen Form IMMER steigern. Heißt: Verbiete Deinem Hund das Knurren regelmäßig und negativ, und Du läßt ihm keine andere Wahl, als statt dessen beim nächsten Mal gleich zu schnappen. Dann legst Du lustig eigene Aggression nach ... und schon steckst Du in der schönsten Gewaltspirale.
In meiner ersten Hundeschule hatten wir einen Hund, dem das Knurren so lange unterbunden und verboten wurde, bis er irgendwann ohne Vorwarnung zubiss. Woher will ein Mensch denn wissen, wenn es einem Hund zu viel wird? Er hat doch keine andere Möglichkeit sich mitzuteilen und auch ein Hund ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen und das sollte er auch artikulieren können. Diesem Hund wurde sehr behutsam und mit Bedacht das Knurren wieder beigebracht, mit Clicker und Belohnung. Wobei die Belohnung im dem Fall darin bestand, dass nach dem Click sofort ein Distanzaufbau zum Hund stattgefunden hat. Der Hund hat danach nie wieder gebissen, weil er es schlichtweg nicht mehr musste. Er konnte mit seinem Knurren sagen: "Bis hier hin und nicht weiter" und man konnte diesen Hinweis hören udn somit auch berücksichtigen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat Es ist ja bisher auch noch nicht dazu gekommen, dass er jemanden aus der Familie angeknurrt hat. Sollte das mal passieren, wie wäre denn eine korrekte Reaktion bzw. welches Alternativverhalten sollte man evtl. üben?
Ich denke, wenn er weiß, er kann weggehen, wird er euch jetzt nicht auf einmal anknurren. SOLLTE er es doch tun, würde ich erstmal komentarlos aus der Situation herausgehen und mir dann überlegen: Warum hat er jetzt geknurrt und wie übe ich diese, konkrete Situation
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
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Zitat von DeMoIch frage einfach mal: Was würdest du denn tun, wenn dein Hund deine Tochter anknurrt? Wie bringst du ihm bei es nicht zu tun? Bestrafst du ihn? Was verbindet er möglicherweise damit? Tochter=nicht gut weil Strafe? Was lernt deine Tochter dann? Wenn ein Hund knurrt, muss er bestraft werden? Wenn du es unterbindest, gar bestrafst läufst du ja wieder gefahr, das er beim nächsten Mal eben nichtmehr knurrt.
Als ich noch ein kleines Kind war, hatte mein Onkel einen mittelgrossen Mix, den ich immer geärgert habe. Als dieser mich angeknurrt hat, bin ich ängstlich zu meiner Ma gelaufen (diese saß daneben) und sie hat mir erklärt, ich müsse Misiu in Ruhe lassen, ich würde es ja auch nicht mögen, wenn mich jemand ärgert. Das habe ich schon verstanden (ich war vielleicht 4, oder 5) und Misiu dann nichtmehr geärgert.
Ich kann gar nicht genau sagen, was ich tun würde. Meine Tochter ist fast 4. Und ich erkläre ihr, dass sie bestimmte Dinge bei Pepe nicht zu tun hat. Das versteht sie. Und wie gesagt, er hat 'ne Engelsgeduld und geht dann einfach.
Unsere Hündin davor, hat sie aber mal angeknurrt. Dafür gab's damals auch Strafe. Und ich kann eure "Spirale des Knurrens" nur bestätigen... ich hatte die Monate danach immer das Gefühl, dass sie sich unwohl / ubehaglich in der Nähe meiner Tochter fühlte. Ich denke, es lag daran, dass sie die Strafe nicht auf ihr Knurren, sondern auf meine Tochter bezog. Sie wirkte immer recht verunsichert.
Zitat Sollte das mal passieren, wie wäre denn eine korrekte Reaktion bzw. welches Alternativverhalten sollte man evtl. üben?
Wir sind erstmal auf Distanz gegangen, also ein paar Schritte weg, haben Lumpi dann freundlich angesprochen und ihn zum kommen aufgefordert und ihn ruhig irgendwohin geführt, wo er seine Ruhe hatte - und da hat ihn dann NIEMAND mehr gestört. Das klappt gut. So hat er gelernt, dass er weggehen kann. Der Distanzaufbau ist wichtig, dass der Hund lernt, dass seine Kommunikation verstanden wurde. Danach bietet man eine Alternative an.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von PepeKlingt logisch. Und ich weiß, dass das seine Art ist, sich mitzuteilen. Aber er hat ja eine Alternative... das Weggehen. Stimmt...für mich ist Knurren immer noch was Böses... das ist ein Gefühl, auch wenn mein Kopf weiß, dass er sich mitteilt. Es ist ja bisher auch noch nicht dazu gekommen, dass er jemanden aus der Familie angeknurrt hat. Sollte das mal passieren, wie wäre denn eine korrekte Reaktion bzw. welches Alternativverhalten sollte man evtl. üben?
Das Problem ist, daß die Annahme, er hätte doch eine Alternative, nämlich das Weggehen, oft eine Fehleinschätzung ist. Wenn ein Hund nämlich oft genug erlebt hat, daß ihm nur ein aggressives Verhalten aus seiner Sicht Erfolg bringt, kann er in der Folge nicht mehr meiden, das entspräche einfach nicht hundlicher Logik.
Sollte er wirklich mal knurren, würde ich erst einmal Distanz aufbauen. Dann würde ich ihn rufen, in diesem Fall ruhig auch locken und ihn clickern, wenn er kommt. Dann würde ich ihn, wenn er da nicht auch wieder knurrt, ruhig streicheln und ihm zeigen, daß ich ihm gar nichts wegnehmen wollte bzw. will.
Das wäre aber nur ein Management einer konkreten Situation. Um diese effektiv zu verhindern, würde ich ihm a) beibringen, daß es normal ist, mir Dinge zu geben, indem ich ruhig und positiv ein Signal "aus" trainiere und b) ihn nicht in den Konflikt bringen, knurren zu müssen, indem ICH mich VORHER richtig verhalte.
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Zitat von Elektra[Sollte er wirklich mal knurren, würde ich erst einmal Distanz aufbauen. Dann würde ich ihn rufen, in diesem Fall ruhig auch locken und ihn clickern, wenn er kommt. Dann würde ich ihn, wenn er da nicht auch wieder knurrt, ruhig streicheln und ihm zeigen, daß ich ihm gar nichts wegnehmen wollte bzw. will. ´
Das wäre aber nur ein Management einer konkreten Situation. Um diese effektiv zu verhindern, würde ich ihm a) beibringen, daß es normal ist, mir Dinge zu geben, indem ich ruhig und positiv ein Signal "aus" trainiere und b) ihn nicht in den Konflikt bringen, knurren zu müssen, indem ICH mich VORHER richtig verhalte.
Das Wegnehmen und so ist kein Problem. Wir haben keine Probleme mit Ressourcenverteidigung oder so. Das "Aus" kann er... auch wenn nicht immer gleich und sofort. Glaube auch nicht, dass er uns anknurren würde.
Meine Frage galt tatsächlich eher meiner Tochter. Und das, was du vorschlägst, versuche ich ja eh schon. Sie hat Grenzen, was Pepe betrifft und wenn ich denke, sie hat ihn genug belagert (noch bevor er aufsteht und geht), sag ich es ihr. Dann muss sie eine Spiel- / Kuschelpause einlegen. Da passe ich auf... denn mir ist schon klar, dass auch Pepe nicht alles dauerhaft erdulden muss.
Häufig kommt es auch zum Knurren, weil jemand dem Hund eine Ressource wegnehmen will. Das ist besonders bei Kindern riskant, wenn sie das Knurren nicht beachten. Da kann man aber im Vorfeld einiges tun. Natürlich sollte das Kind lernen, darauf zu reagieren und Distanz aufzubauen. Aber es können auch mal andere Kinder da sein oder das eigene Kind vergisst aus Übermut die Regel.
Der Hund kann lernen, dass es für ihn kein Nachteil ist eine Ressource abzugeben. Ich habe das mit meinen Hunden geübt, indem ich tausche. Meine Hunde geben ihre Ressource (das Dummy) gerne ab, weil sie gelernt haben, dass sie dafür belohnt werden. Ich habe ihnen das Dummy abgenommen und es wurde darauf sofort mit einem mindestens gleichwertigen Spielzeug gespielt oder sie haben ein Leckerchen bekommen und anschließend sofort wieder das Dummy. Ich nehme ihnen nie etwas weg, ohne zu tauschen. Das Signal "Aus" brauche ich schon lange nicht mehr - es ist nicht mehr nötig, sie geben gerne ab. Man kann auch den Futternapf kurz wegnehmen, sofort ein hochwertiges Leckerchen geben und anschließend sofort den Futternapf wieder hinstellen. Das Gleiche kann man mit einem Knochen machen. Ich finde solche Übungen sehr hilfreich.