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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Und er spricht doch (öffentlich)
Seiten 1 | 2
Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

15.04.2008 22:59
Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Hier also der erste Teilbericht.

Das Seminar gliederte sich in a) einen Theorieteil am Sa.-Vormittag, b) einen praktischen am Samstagnachmittag, mit folgender Lagebesprechung. Am Sonntag war es umgekehrt, da gab es c) den zweiten praktischen Teil vor dem Mittagessen und d) den zweiten Theorieteil bis zum Ende gegen 17 Uhr.

Im ersten Theorieteil ging es vor allem darum, WIE man einen Hund lesen sollte. Sprich: Hingucken, erkennen, aber NICHT interpretieren. Dr. Blaschke-Berthold schilderte die Problematik, die es mit den meisten Hundehaltern, die mit einem Hundeproblem zu ihr kommen, gibt und die wie folgt aussieht: Halter: "Mein Hund kläfft immer, wenn es klingelt." BB: "Wie bellt er?" Halter: "Wie, wie bellt er, er bellt eben. Laut." BB: "Wie stehen seine Ohren dabei?" Halter: "Seine Ohren? Keine Ahnung, darauf habe ich nie geachtet." BB: "Wie läuft er denn, geht er zur Tür hin, zieht er sich eher zurück ..." Halter: "Er ist halt wütend."

So oder ähnlich laufe das oft ab, sagte sie, und auch in anderen Bereichen seien schnell Worte wie Dominanz, Imponieren, der will nur spielen, der hat halt schlechte Erfahrungen gemacht, bemüht. Dabei gehe es beim Erkennen von Streß- oder Konfliktzeichen des Hundes, auf deren Basis ein Halter dann sein Management ausrichten könne, darum, erst einmal nur wahrzunehmen. Es sei überhaupt nicht wichtig, warum der Hund ein Verhalten zeige, sondern nur wahrzunehmen, daß er es tue.

Wir machten dann erste Übungen. Anhand von Photos und Filmsequenzen sollten wir beschreiben, was wir sahen. Ich merkte, daß mir meine journalistische Vorbildung half, ich gehörte zu den wenigen, die tatsächlich nur erzählten, was sie an Hundeverhalten wirklich sahen (Hund A legt sich hin, Hund B läuft schnell auf ihn zu, Hund A springt auf, Hund B umkreist usw.), während die meisten gleich anders anfingen (Hund A hat Angst, Hund B will spielen, Hund A ist genervt, Hund B will aber unbedingt spielen).

Nach einigen Sequenzen wurde es leichter, und die Beschreibungen waren auch welche.

In diesem Zusammenhang machte Dr. Blaschke-Berthold deutlich, daß sie von den sog. Beschwichtigungs-Signalen, die die gute Frau Rugaas publiziert hat, so nicht viel hält. Sie meinte, a) vergesse das, daß Hunde durchaus auch gähnten, wenn sie müde seien und nicht ständig beschwichtigten, wenn sie die Pfote heben würden und b) sei nicht jedes Konfliktsignal, vor allem, wenn es nach vorne gerichtet sei, dazu angetan, das Gegenüber zu besänftigen.

Man könne an der Körpersprache jedoch zweierlei, und das ganz ohne Interpretation (wofür sie die Unterstellung, der beschwichtigt, eben auch hält), immer erkennen: Erstens, daß der Hund Streß hat bzw. sich in einem Konflikt befindet und zweitens, ob der Hund vorwärts oder rückwärts gerichtet sei.

Sie erklärte, daß hierzu fünf Kriterien vorrangig seien: 1) die Körperachse und deren Ausrichtung (ist der Hund frontal auf den anderen gerichtet oder eher seitwärts, liegt er pfeilgerade und angespannt, wenn er liegt oder sind Kurven in seinem Körper zu sehen), 2) die Ohren, genauer die Ohrenbasis (wichtig vor allem bei Hängeohren) 3) die Augen (sind sie groß und kugelig oder eher schmal und klein, wobei ersteres nach vorne und Streß signalisiert, zweiteres nach hinten und eher weniger Streß) und 4) die Lefzen/die Schnauze (zurückgezogen/kurz -> nach vorne und Streß, lang und hängend -> nach hinten und weniger Streß) sowie 5) Bürste oder nicht, wenn ja, wo.

Zu beobachten seien auch durchaus Kombinationen, was darauf hindeute, daß sich der betreffende Hund in einem starken Konflikt befinde, quasi in einem "Entscheidungsprozeß".

Allerdings erklärte sie in diesem Zusammenhang, daß keins dieser Signale vom Hund willentlich herbeigeführt werden können bzw. dem Bewußtsein unterliege. Es handele sich um biochemische Prozesse im Körper, es gehe um Hormonausschüttungen, und der Hund habe keinerlei bewußte Kontrolle über sein Verhalten. Gerade deshalb obliege es dem Menschen, ihm in solchen Situationen Streß dadurch zu nehmen, daß er dem Tier einen Ausweg biete/zeige und zwar rechtzeitig, bevor ein Konflikt eskaliere.

Für mich spannend war, wie früh man, wenn man etwas genauer hinguckt und selbst etwas übt, einen solchen bereits erkennen und damit eben auch umgehen/lösen kann.

Deutlich wurde das im ersten Praxisteil, den wegen der besseren Lesbarkeit in einem eigenen Beitrag.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

15.04.2008 23:08
#2 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Ich denke es gibt diese Signale beim Hund. Aber oft werden sie aus dem Zusammenhang gerissen. In meinem lieblings Buch (Pizza Hunde) ist dies ausführlich erklärt worden. Da ist z.B. gezählt worden, wie oft ein Hund in welcher Situation gähnt. Meist wenn kein anderer in der Nähe war!
Anfangs fiehl es mir bei meinen beiden schwer die Signale zu erkennen bzw. zu deuten. Heute, wo ich sie besser kenne kann ich sehr gut beurteilen, was sie sagen wollen oder eben nicht. Aber ich muss die Situation, das Umfeld und den ganzen Hund dabei einbeziehen. Klingt kompliziert, aber ich bin sicher bei Euch ist es auch so.

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

15.04.2008 23:28
#3 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Ich dachte auch viel an Bloch, der ja ebenfalls die These vertritt, daß Hunde eher Konfliktzeichen zeigen als "Beschwichtigungssignale".

Du sprichst einen weiteren wichtigen Aspekt an: Auch Dr. Blaschke-Berthold erklärte, daß es wichtig sei, immer auch den Kontext und das Umfeld des Hundes einzubeziehen, aber eben situativ betrachtet, nicht so sehr auf Basis von "der hat aber eine böse Vorgeschichte". Diese hält sie, wenn es um ein Training mit einem Hund mit Problemen geht, eher für Ballast bzw. sagt, es sei keineswegs nötig, sie zu kennen, da es eben nur darum gehe, mit dem gezeigten Verhalten umzugehen. Warum es entstehe, sei belanglos, wichtig sei, daß es da sei bzw. gezeigt werden und gelöst werden müsse.

Und um das nochmal zu sagen: Sie sagte, es gehe eben nicht darum, was der Hund "sagen wolle", denn das könne nur der Hund wissen. Es gehe darum, zu sehen, was er zeige, nämlich Zeichen für Streß oder einen Konflikt.

Ich persönlich glaube auch, daß wir uns, wenn wir praktisch "übersetzen" wollen, ein Bein stellen. A) weil es viel zu lange dauert, es zu versuchen und b) weil wir nun einmal keine "Muttersprachler" sind, wenn es um Hunde geht.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

16.04.2008 11:09
#4 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

praktisch übersetzen finde ich beinahe unmöglich. Je besser man seinen Hund kennt, desto besser kann man ihn einschätzen. Weil man eben viele Situationen mit ihm erlebt. Ein kleines Beispiel, was es aber wohl ganz deutlich zeigt: Ich saß mit Shiva im Bus, sie auf meinem Schoß. Eine Frau saß uns gegenüber. Diese sagte plötzlich: Ihr Hund droht mir, der will mich beißen! Aus den Gedanken gerissen antwortete ich nur kurz: nein, bestimmt nicht! Diese dann: ich kenn mich aus, ihr Hund zeigt mir seine Zähne! Ich musste schmunzeln! Klar, wenn Hunde ihre Zähne zeigen ist dies aggressiv, aber Shiva kann nunmal nicht anders. Da hat die gute Frau sich nur an ein Signal geklammert!

Ich bin allerdings froh, über jedes Detail aus der Vorgeschichte meiner Hunde. Klar hat die BB recht, es ändert nichts daran, dass wir an den Mankos arbeiten müssen. Aber mir hat es besonders bei Busky sehr geholfen zu verstehen, warum er das ein oder andere tat. Hätte ich nichts über ihn gewusst, und hätte ich ihn angesehen wie einen "normalen" Hund, dann hätte ich ihn für blöd erklärt...

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

16.04.2008 13:09
#5 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten
Zitat von Elektra
Sie erklärte, daß hierzu fünf Kriterien vorrangig seien: 1) die Körperachse und deren Ausrichtung (ist der Hund frontal auf den anderen gerichtet oder eher seitwärts, liegt er pfeilgerade und angespannt, wenn er liegt oder sind Kurven in seinem Körper zu sehen), 2) die Ohren, genauer die Ohrenbasis (wichtig vor allem bei Hängeohren) 3) die Augen (sind sie groß und kugelig oder eher schmal und klein, wobei ersteres nach vorne und Streß signalisiert, zweiteres nach hinten und eher weniger Streß) und 4) die Lefzen/die Schnauze (zurückgezogen/kurz -> nach vorne und Streß, lang und hängend -> nach hinten und weniger Streß) sowie 5) Bürste oder nicht, wenn ja, wo.

Wirklich spannendes Thema!!!
Aber anhand dieser Beschreibung scheint es mir teilweise sehr schwierig, das bei Hunden wie Murphy oder Camillo überhaupt zu erkennen. Einen Igel könnte ich bei Murphy überhaupt nicht sehen, Augen und Lefzen bedingt.

Über das Interpretieren hatten wir am Samstag ja schon kurz gesprochen. Das ist, glaube ich, wirklich sehr weit verbreitet (und das übrigens nicht nur, wenn es um die Beobachtung von Hunden geht).

Aber wie gesagt, sehr spannendes Thema. Bin neugierig weiter zu lesen!




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
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Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

16.04.2008 13:55
#6 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Was man bei Murphy aber auch sehen kann/könnte, ist ihre Körperausrichtung. Es ist schon unglaublich, aber allein an er Haltung/Stellung kann man schon ausreichend Konflikte erkennen. Wie gesagt, es standen ja auch immer hinter den Paarungen Beobachter, eben weil der Hundehalter auch oft hinter dem Hund ist. Und von da quasi die "Murphy-Perspektive" hat, also auch Augen und Lefzen kaum sehen kann.

Ich habe schon überlegt, hier mal entsprechend Filme einzustellen und ein gemeinsames "Spiel"/Erkennen anzubieten, damit das, was ich jetzt erzählt habe, greifbarer wird. Was meint Ihr?

Viele Grüße
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Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

16.04.2008 14:40
#7 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Ich habe schon überlegt, hier mal entsprechend Filme einzustellen und ein gemeinsames "Spiel"/Erkennen anzubieten, damit das, was ich jetzt erzählt habe, greifbarer wird. Was meint Ihr?

Fänd ich klasse!!!




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
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Mielita Offline



Beiträge: 1.325

16.04.2008 19:26
#8  Zitat · Antworten

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

16.04.2008 19:39
#9 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Ich verstehe, was Du meinst. Nur leider ist nicht jeder so reflektiert wie Du. Ich kenne tatsächlich Leute, die das Buch gelesen haben und dann an ihren Hund nur noch Beschwichtigungssignale wahrnahmen. Eben, weil sie interpretierten. Und zwar falsch. Da kann Wissen dann zu einer echten Falle werden, weil es letztlich eher unfundiertes Halbwissen ist, das -angewendet- Hund und Halter schadet.

Ich kann erinnern, daß Bloch damals sagte, er habe mal versucht, Fr. Rugaas zu bewegen, ihre Erkenntnisse auch zu belegen. Ihm wurde, so sagte er, nur mitgeteilt, daß es Studien gäbe, aber man verweigerte ihm die Auskunft, wie sie zustandegekommen seien, wer was und in welchem Kontext genau gezählt hätte, wieviele Hunde in welchen Zeiträumen beobachtet worden waren usw.. Das ist für einen echten Forscher natürlich eine Katastrophe, denn genau darauf basieren dessen Erkenntnisse - auf exakt dokumentierter Beobachtung, die nicht Interpretation ist.

Und genau darum ging es auch im Seminar vorrangig: Eben nicht was zu behaupten oder blind zu übernehmen, sondern selbst hinzugucken und herauszufinden, was der Hund wie anzeigt, möglichst ohne "Brille". Wie schwer bis unmöglich das ist, erklärte Dr. Blaschke-Berthold übrigens durchaus auch. Erstens, weil Menschen nun einmal nur eine menschliche Sicht haben können und zweitens, weil jeder immer irgendwie eine wie auch immer geartete Brille aufhat (z.B. eine Rasse-Brille).

Wenn die Leute halt hinterfragen würden, statt einfach zu glauben, hättest Du ja Recht, und ich glaube, Dir hat das Buch helfen können, weil Du die Differenzierung ganz von selbst gemacht hast, einfach, weil Du logisch denken konntest und das auch getan hast.

Leider, leider ... bist Du da eine Ausnahme. Außer hier im Forum, natürlich. Da sitzen wir bekanntlich alle in der gleichen Gummizelle. :-)

Viele Grüße
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Denise Offline



Beiträge: 26

16.04.2008 22:28
#10 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten
Zu den "Calming Signals" und ihrer Wirkung: Ich habe neulich eine überzeugte AL-Anhängerin getroffen, die sektiererisch diese "Anschauung" vertrat. Ich gebe zu, ich werde inzwischen bei solchen Leuten ein bisschen böse, bleibe aber immer sehr freundlich dabei... Ich erzähle dann z.B. gerne, dass wir beim Jäger in der Ausbildung waren, weil ich weiß, dass dann bei dieser Fraktion alle Schotten dicht gehen und ja "alles klar" ist. Und schwupps - sah sie auch gleich, oh Wunder, ständige Beschwichtigung meines Hundes mir gegenüber. Und das Situationsfoto habe ich unten angehängt... Der Moritz hebt da nämlich die Pfote. Na ja, jeder mit ein bisschen Verstand, kann sich zusammenreimen, warum er das in dem Moment tut und das ist sicherlich keine Beschwichtungsgeste.

Egal, eine Liste mit den Konfliktzeichen, so wie Turid Rugaas sie beschreibt, ist übrigens schon vorher veröffentlicht worden. In Weidt/Berlowitz: "Vom Wesen des Hundes". Nur hatte sie entweder die bessere Marketing-Strategie oder die Zeit war reifer.

Ich habe das Seminar bei Ute auch schon gemacht und fand es auch ganz hervorragend!
Angefügte Bilder:
Herbst Mori.JPG  
Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

17.04.2008 00:27
#11 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Breitestens grinsend: Jaaaaaaaa, DAS Pfote heben kenne ich auch. Gepaart mit DEM Blick. :-)

Schön, daß Du mal wieder da bist, by the way. Wie geht es denn Deinem kleinen Bettel-König? Und wo hast Du so lange gesteckt? Gar nicht neugierig bin. ;-)

Viele Grüße
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Scraty ( gelöscht )
Beiträge:

18.04.2008 22:00
#12 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten
In Antwort auf:
ich habe schon überlegt, hier mal entsprechend Filme einzustellen und ein gemeinsames "Spiel"/Erkennen anzubieten, damit das, was ich jetzt erzählt habe, greifbarer wird. Was meint Ihr?
Ja, bitte unbedingt,...
Ciao Kiara
camijojo Offline



Beiträge: 1.630

26.04.2008 20:00
#13 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Zitat von Mydog

Wirklich spannendes Thema!!!
Aber anhand dieser Beschreibung scheint es mir teilweise sehr schwierig, das bei Hunden wie Murphy oder Camillo überhaupt zu erkennen. Einen Igel könnte ich bei Murphy überhaupt nicht sehen, Augen und Lefzen bedingt.



Habe ich ja ganz überlesen :-)Dabei einspannendes Thema:-).
Meiner Meinung nach lssen sich auch Hunde wie Schäfchen oder Camillo lesen!
Erinnert ihr Euch an das Video vom Coh mit dem Flaschenfund? Eben.
Die ganze Körperhaltung ist entscheidend, und in der kann ebenso viel Ausdruck liegen wie z.B. in einem abgewendeten Blick. Ich erkenne -inzwischen- bei Coh schon auf große Entfernung, wie eine potentielle Hundebegegnung verlaufen wird und kann sie deshalb bei Bedarf vermeiden. D.h. in der Regel, wenn ich aufmerksam bin, weiß ich im selben Moment wie mein Hund, ob sich zum Bleistift ein zweijähriger Knilch nähert (Körperspannung erhöht, Brust raus -das sieht man!!!- "breiteres" Gehen, bei Annäherung immer steifer, Rute hoch, mit wenig Bewegung. Seitdem er Geschirr trägt, sehe ich auch deutlich mehr Veränderungen am Kopf, Brustkorbbereich, da dieser nicht mehr, wie am Halsband, bei Zug automatisch "angestrengt" wird (tendenziell hochgezogener Kopf dann).
Er redet auch sonst permanent mit mir und wir verstehen uns ganz gut, sprich:: ich habe inzwischen geschnallt, was eine Frage ist (z.B. wo geht´s weiter?), was eine Bitte (hol mir das Ästchen aus dem Fell!), was ein Streßsignal (dieser Mensch ist mir zu laut). Das Buch "Calming Signals" hat mir, ähnlich wie Mielita auch geholfen. Ich wäre aber aufgrund der Lektüre auch nie auf die Idee gekommen, diese für immer und überall anzuwenden. Häufig sehe ich die sog. Beschwichtigungen eben ohne andere Hunde, manchesmal als reine Befindlichkeitsäußerungen, manchmal als eine Art von Selbstregulation. So scheint mir Camillo tatsächlich extrem häufig zu Züngeln, wenn er vor einer Entscheidung steht, bzw. (schwer auszuhalten für einen entscheidungswilligen OH! ) auf meine warten muss- z.B. bezüglich der weitren Richtung des Spazierweges. So eine Art "Ungeduldsreaktion", die ich- und das find ich nochmal wichtig zu betonen, aber für absolut unproblematisch, "normalst" und "nebenbei" halte. Das betone ich so sehr, weil mich bei AL-Trainern schon mal genervt hat, dass auf "Beschwichtigungssignale" mit ängstlicher, furchtsamer Fixierung reagiert wurde. So erlebte ich einmal, dass eine Begegnung zwischen Coh und einer eher unsicheren Dalmatinerhündin sofort abgebrochen wurde, als diese gähnte. eigentlich hatten sie gerade erst begonnen, sich langsam anzunähern und ansonsten keinerlei Streß in Sicht!!! Mir erschien (und erscheint) das recht übertrieben. Da wird meiner Meinung nach auch einem unsicheren Hund zu wenig zugetraut, bzw. zuviel abgenommen.

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

26.04.2008 22:40
#14 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Da gebe ich Dir absolut Recht, Scho! Unsere Hunde lassen sich in jedem Fall auch lesen. Ich meinte auch nur, daß einiges, was Elektra beschrieben hat, bei unseren "Fellknäulen" eben nicht lesbar ist.

Ich kann bei Murphy auch recht schnell erkennen, wie eine Hundebegegnung ablaufen wird. Es sind halt vor allem Signale der Körperhaltung bei der Annäherung, die mir zeigen, ob sie sehr angespannt ist, oder ob sie die Begegnung "locker" angeht.

Was mich aber nach wie vor interessieren würde, wären die Filmbeispiele, die die mal angedacht hatte. Wie schaut´s denn damit aus? Wär doch sicher ganz spannend, das mal zu sehen, oder was denkt Ihr?




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Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

26.04.2008 22:44
#15 RE: Das Kleingedruckte i.d. Körpersprache 1 Zitat · Antworten

Ich habe leider die versprochene DVD noch nicht bekommen. Sobald sie da ist, stelle ich natürlich gerne was rein.

Viele Grüße
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