Hallo Ihr Lieben, jetzt starte ich mal ein Thema zu meinem Training mit Jenny. Das Ziel wäre, dass ich mit ihr an fremden Hunden vorbei gehen kann, ohne dass sie negativ auf diese reagiert und auch, dass sie im Park mal frei laufen kann und andere Hunde dort entweder in Ruhe lässt oder sogar mit ihnen spielt.
Jenny und ich trainieren jeden Tag im Doggypark oder in der Stadt. Außerdem treffen wir einmal die Woche den Trainer privat und einmal die Woche Gruppenstunde. Wenn wir mit dem Trainer draussen sind, ist Jenny wesentlich beherrschter. Das mag vor allem daran liegen, dass dieser eine erstaunlich schnelle Reaktion hat. Wenn sie auf einen Hund losgeht, dann springt der mit vollem Körpereinsatz dazwischen und hat sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie scheint zu wissen, dass es sich gar nicht lohnt, los zu legen. Meine Reaktion ist viel schlechter, weil es für mich kompliziert ist, meinen 40 Kilo Hund zu halten und gleichzeitig noch was anderes zu machen. In der Gruppe ist Jennys Verhalten jedes Mal eine Überraschung, entweder sie ist ein Lamm, oder aber sie versucht sofort, die ganze Gruppe zu dominieren und zwar mit Gewalt. Das hängt vor allem davon ab, wie viele Labradors und Retriever da sind, die mag sie nämlich gar nicht und der Trend ist hier gerade auf einem Höhepunkt. Letztes Mal in der Gruppe war Jenny tatsächlich der einzige nicht Labrador von 8 Hunden! Happy time für mich! Und zwischen drin ist jeder Spaziergang wieder anders. Mal läuft sie schwanzwedelnd zum nächsten Hund und schnuppert, mal kriegt sie schon Anfälle, wenn sie Omis mit diesen Ziehköfferchen sieht, weil sie denkt, dass sind Hunde (jaja, die Augen sind jetzt nicht sooo scharf). Sie hat gewisse Rassen, die sie gar nicht abkann, aber große schwarze Jungs mag sie schon eher. Wenn sie einen schlechten Tag hat, hänge ich nur noch an der Leine und kann ihre Aufmerksamkeit überhaupt nicht auf mich lenken. Nicht mit Futter, nicht mit anfassen und nicht mal, wenn ich sie zu mir drehe, sie ist einfach fixiert.
Und jetzt die Masterfrage: Habt ihr Erfahrung mit so einem "Black-out" bei Hunden? Wie kriege ich sie dazu, die Aufmerksamkeit auf mich zu richten? Wie beruhigen (ohne zu bestätigen)? Ich bin dankbar für jede Idee
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Zitat von Clytemnestra Meine Reaktion ist viel schlechter, weil es für mich kompliziert ist, meinen 40 Kilo Hund zu halten und gleichzeitig noch was anderes zu machen.
Wenn Du es richtig machst, und ihr rechtzeitig ein alternatives Verhalten anbietest, wirst Du dieses Problem nicht mehr haben. Zu Beginn einen Abstand zum anderen Hund wählen, in dem sie noch ansprechbar ist, erst, wenn das klappt, den Abstand langsam verringern. Wenn sie nicht reagiert, ist der Abstand zu gering, dann muß man wieder vergrößern. Oder aber schönclickern, siehe hier: topic-threaded.php?forum=25&threaded=1&id=7241&message=165647
Zitat von Clytemnestra Wenn sie auf einen Hund losgeht, dann springt der mit vollem Körpereinsatz dazwischen und hat sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
Hm...kannst du das mal näher ausführen? Also er springt einfach vor sie? Und dann ist die ruhig? Oder wozu braucht er da soviel Körpereinsatz?
Zitat von ClytemnestraIn der Gruppe ist Jennys Verhalten jedes Mal eine Überraschung, entweder sie ist ein Lamm, oder aber sie versucht sofort, die ganze Gruppe zu dominieren und zwar mit Gewalt.
Für einen Hund, der Probleme mit anderen Artgenossen hat, sind solche großen Gruppen doch totaler Stress. Denkst du nicht, das es besser wäre, sie da etwas langsamer ranzuführen? Also zunächst mal mit einem Retriever in etlicher Entfernung anfangen. Wenn sie da noch für dich ansprechbar ist, den Abstand langsam verringern usw. Wenn sie nicht mehr ansprechbar ist, ist der Abstand einfach zu gering...das ist Überforderung.
In solchen Situationen werden Stresshormone ausgeschüttet, der Hund agiert/reagiert nur noch so, wie er es verinnerlicht hat. Lernen/umlernen oder überhaupt nur denken...das kann er unter diesem Stresshormonausschüttung nicht (Adrenalin/Noradrenalin sorgen dafür, das der Körper "unter Strom" steht, sie machen eine Lebewesen "stärker"; ermöglichen eine schnelle Flucht...oder einen aggressiven Kampf mit niedrigen Schmerzempfinden). Der Hund kann nichts gegen diese Hormonausschüttung tun, dies geschieht automatisch im Alarmzentrum des Gehirnes, sobald ein Reiz (=in eurem Fall ein anderer Hund) so negativ verknüpft wurde.
Wirklich dauerhaft umlernen kann dein Hund also m.E. nur, wenn ihr diese Situationen nicht übertreibt, sondern die Anforderungen langsam (ganz langsam!) steigert....8/9 Hunde sind (meiner Meinung nach) aber dann schon die Höchstleistung, und keine Anfängerübung.
Zitat von Clytemnestra Wie kriege ich sie dazu, die Aufmerksamkeit auf mich zu richten?
Indem du sie auch da langsam dran gewöhnst. Zunächst sicherst du dir ihre Aufmerksamkeit in geringer Ablenkung, also daheim. Ein beispiel wäre da das "guck mal". Jedesmal, wenn dein Hund dich anschaut, clickst du (wenn du noch nicht clickerst, solltes du es ausprobieren), und gibst sofort ein Leckerli. Alternativ zum clicker sagst du ein bestimmtes Wort "guck mal" zum Beispiel. Wenn sie guckt, gibt es keksis (bitte extra gute!). Wenn das gut funktioniert, steigerst du Ablenkung, und spielst diese Aufmerksamkeitsspiel draußen im Garten. Wenn es da funktioniert, suchst du dir eine ruhige Gassigegend dafür. Und erst wenn es auch dort funktioniert, versuchst du es, wenn ein Artgenosse (weit weg am Anfang!) zu sehen ist. Und so machst du immer weiter, bis du sie für ein "guck mal" (oder ein sitz) auch belohnen kannst, wenn Artgenossen dichter dran sind.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Meine Sheila war auch so eine Granate. Wir haben geclickert und sind im Training so vorgegangen wie Christiane es schon beschrieben hat.
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Was Christiane (Pauly) schreibt, hätte ich jetzt auch gefühlsmäßig gesagt. Wenn ihr andere Hunde solches Unbehagen bereiten, setze ich sie als allererste Maßnahme diesem Streß nicht aus. Und dann geht es langsam los.
Wie genau trainiert ihr denn in Einzelstunden? Welches Alternativverhalten bringt ihr Jenny bei? Das Clickertraining wäre sicher eine gute Sache für Euch. Dabei lernt der Hund alternatives Verhalten - aber über den Clicker kann man einem Hund auch positive Emotionen transportieren. Bei uns war es der Durchbruch!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich musste es auch erst lernen, dass mein Joschi nicht hundegruppentauglich ist. Das Erste was ich hier erlesen habe oder auch als Hinweis bekam, meinen Hund aus der Situation zu nehmen.
Das ist für mich im Moment das Amen in der Kirche. Ich hoffe, ich beleidige hier niemanden mit dem Ausdruck!
Ich lebe ruhiger und mein Hund lebt ruhiger. Mich erstaunt, dass dir dein Trainer nicht den Hinweis gegeben hat.
Bei mir war es so, dass ich sofort wieder aus der Spielstunde gegangen bin, weil Joschi wieder gebissen wurde. Dadurch hat sich die Situation von selbst entschärft.
Ich finde du solltest erst einmal die Einzelstunden nutzen. Dabei kannst du dich vorerst auf den Trainer verlassen.
Ich wünsche dir Standhaftigkeit bei deinem 40 kg Hund. Meiner wiegt 10 kg, aber schon die können Kräfte entwickeln.
Tschüssi Ille und Joschi für immer im Herzen
************************ Ich kann meinem Hund nicht so viel Gutes tun, wie er mir selbst guttut! Ille
So, bin wieder da. Hatte einen kompletten Hardware Zusammenbruch, daher die Pause.... Erst mal zu den Schilddrüsenwerten, die sind laut Tierarzt in Ordnung, hab erst vor kurzem ein ganz großes Blutbild machen lassen, weil mir eine Bekannt erklärt hat, dass ich Jenny falsch füttere und sie bestimmt Mangelerscheinungen hat. Hat sich erledigt, sie könnte gar nicht gesünder sein. Das ist es dann wohl nicht. Wenn der Trainer vor Jenny springt, das hat dann den Sinn, dass sie erst mal ein Überraschungseffekt da ist. Dadurch verliert sie die Fixierung auf den anderen Hund und erinnert sich wieder an ihren Menschen. Ich hab mal länger über die Situationen nachgedacht, aus denen ich sie raus nehmen könnte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das die Lösung ist. Wir trainieren seit September, am Anfang wäre an Gruppenstunde mal gar nicht zu denken gewesen. Aber nach einem halben Jahr war ja doch schon sehr viel Veränderung zu sehen. Ich denke auch, dass Jenny gern da hin geht, wenn sie nämlich merkt, wohin wir gehen, zieht sie mich quasi schneller in die Richtung und kanns gar nicht erwarten. Und, wie gesagt, manchmal ist sie total lieb zu den anderen und spielt, ist sofort abrufbar und richtig locker und manchmal stellt sie sofort das Fell vom Nacken bis zum Schwanz auf und versucht zu beißen. Wenn ich merke, dass sie mitten in der Stunde keine Lust mehr hat, dann nehme ich sie schon raus und geh mit ihr ein bisschen spazieren, meistens muss sie dann mal und danach ist auch alles wieder in Ordnung, aber es gibt eben so Tage, an denen von vorn herein gar nichts geht. Die Frage ist, ob ich sie dann wieder einpacke und nach Hause schaffen sollte? Unterstütze ich damit den Gedanken, dass sie richtig reagiert hat, der andere Hund Feind ist und man besser Abstand hält? Beim normalen Gassi gehen ist jeder Hund erst mal prinzipiell Feind, aber meistens können wir mittlerweile schon dran vorbei gehen. Manchmal reagiert sie gar nicht und guckt nur, manchmal stellt sie ein bisschen das Nackenfell auf und manchmal legt sie halt voll los. Wenn das passiert, dann ist der fremde Hund aber meistens schon sehr nah, das heisst, um Jenny aus der Situation raus zu bekommen, muss ich einfach nur weiter gehen. Da reagiert sie aber auch auf gar nichts mehr und es passiert so zu sagen von 0 auf 100 sofort. Bis zu dem Moment in dem sie explodiert ist dass Fell unten, sie läuft ganz normal und die Ohren sind auch in Normalstellung, es ist wirklich schwer vorher zu sagen. Wenn wir aber im Doggypark sind, ist prinzipiell mal alles cool, sie rennt an der Schleppleine und spielt mit anderen, aber manchmal mag sie einfach einen speziellen Hund da gar nicht und fängt an zu stänkern. Zum Beispiel letzte Woche, der erste Hund, der ankam war ein Shar Pei, eine sehr freundliche und umgängliche Hündin, nach der Jenny erst mal geschnappt hat. Ich hab sie von der anderen weit weg auf eine andere Wiese genommen und dort hat sie dann mit einem Windhund gespielt (auch Weibchen), bis sie nicht mehr konnte. Dann kamen das Shar Pei Mädchen und ein Malteser an. Jenny ging wieder auf die Hündin. Ich hab ihr ´aus´gesagt und sie hat auch aufgehört, zu schnappen und die Dame einfach ignoriert, solang sie nicht zu nahe kam. Der Malteser war extrem nervig und hatte Frühlingsgefühle, Jenny hat ihn kurz angeknurrt als er sie besteigen wollte, dann war alles geklärt und sie haben gespielt. Windhund immer noch dabei und Shar Pei ein bisschen am Rand. Dann kam ein Labrador vorbei und Jenny hat sofort aufgehört zu spielen, die anderen von sich weg geknurrt und wollte sich auf den Labrador stürzen. Die Besitzerin hat den Labrador in Sicherheit gebracht und Jennys Spielkumpels waren auch weg. Und Jenny sah einfach nur zufrieden aus. Klar, sie muss nicht jeden mögen, aber weniger heftig wäre besser. Denkt Ihr, ich bin zu voreilig? Sollte ich sie da dann langsamer tun,im Park zum Beispiel?
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Erstmal ein OT: Ein paar Absätze wären gut, dann kann man es besser lesen. Danke.
Zum zweiten, hast Du die vorherigen Antworten mal gelesen? Ich schließe mich da Christiane (Pauly) an, mach langsamer. Warum muß sie in den Hundepark, wenn sie Stress damit hat, fange doch erstmal mit 1-2 bekannten Hunden an, dann nach und nach einen dazu. Sie ist kein Goldie, der sich über jeden Hund freut, sondern eine Treibhundrasse, mit territorialen Ansprüchen und Schutzinstinkten. Quo ist ein Schäfer-Mali Mix, arbeiten in der Gruppe ist für ihn normal, Freilauf braucht er mit fremden Hunden nicht, gibt nur Stress. Für seine sozialen Kontakte zu Artgenossen hat er einige Hunde, die er kennt, das klappt super und reicht völlig aus, er spielt sowieso nicht.
Ich bin kein Befürworter von " alle Hunde mögen sich und Spielen", das liegt nicht ihn ihrer Natur, bei ihren Vorfahren gibt es Kontakte im eigenen Rudel, mit Fremden gibt es Knarsch, Basta. Unsere Hunde sind nun schon etwas anders, aber ab und an kommen die alten Verhaltensweisen bei einigen wieder durch.
Zitat Erst mal zu den Schilddrüsenwerten, die sind laut Tierarzt in Ordnung, hab erst vor kurzem ein ganz großes Blutbild machen lassen
Soweit ich informiert bin, ist ein Blutbild für die SD nicht aussagekräftig, da werden noch speziellere Untersuchungen gemacht. Das Blut muss nüchtern und zu bestimmten Zeiten abgenommen werden, bei Five waren drei Blutabnahmen zu unterschiedlichen Zeiten notwendig, und alleine das Labor hat ca. 150.-€ gekostet. Es gibt TÄ, die sich auf SD spezialisiert haben.
Früher war ich mit paul auch im Freilauf. Das war Stress pur für ihn. Und wenn es zwischendurch Ärger gibt, warf mich das eher wieder zurück. Außerdem war ich dadurch selbst so angespannt, dass das sicher nicht förderlich war.
Ich schließe mich da Christiane und Hanne an. Heute geht das schon viel, viel entspannter mit anderen Hunden, aber ich mache mir den Erfolg nicht mehr durch unkontrollierte Begegnungen kaputt. Ich mag auch keine zu großen Menschenansammlungen...
Merle ist sehr verträglich mit anderen Hunden, dennoch kommt für sie nur Einzeltraining in Frage. Beim Gruppentraining würde sie nicht konzentriert arbeiten, könnte es nicht, die anderen Hunde wären viel zu interessant. Damit sie lernt, dass sie mir vertrauen kann, vermeide ich möglichst alle Situationen, in den sie hochfahren könnte. Und das kann sie sehr sehr schnell. Daher lautet hier die Regel Nr.1, RUHE im Umgang mit dem Hund. Ich "verordne" ihr sogar gezielt Ruhezeiten, allein kommt sie manchmal nur schwer zur Ruhe. Und tatsächlich ist sie nach einem halben Jahr deutlich ruhiger und ausgeglichener, damit auch immer besser ansprechbar. Ich fahre mit ihr Sonntags, wenn hier viel los ist, einfach in den Wald. Wo ich ausweichen kann und so ruhig und konzentriert mit ihr arbeiten kann. Sie liebt es und so arbeiten wir uns langsam an die Feindbilder ran.
Zitat von Clytemnestra Klar, sie muss nicht jeden mögen, aber weniger heftig wäre besser.
Ich frag mal ganz deutlich. Warum sollte sie weniger heftig reagieren, wenn das für sie nicht erfolgsversprechend ist? Was tust du denn, um ihr eine weniger heftige Reaktion zu ermöglichen? Führst du sie beim kleinsten Anschein von Unwohl ihrerseits aus der Situation? Greifst du frühzeitig ein, stellst dich vor sie, gibst ihr Hilfestellung? Und bestätigst sie, wenn sie zu dir kommt, übernimmst dann die Situation? Hälst du ihr dann aktiv unerwünschte/unsymphatische Kollegen vom Hals?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ok, erst noch mal zur Schilddrüse, natürlich wurde das Blutbild nüchtern gemacht, es hatte auch T3, T4 und TSH drinnen. Und es war auch dementsprechend teuer. Da alle Werte absolut normal waren, musste nichts weiter überwacht werden. Ich denke schon, dass man dem Test trauen kann.
Jenny muss nicht in den Hundepark, um Stress zu erzeugen, die geht da schon gerne hin. Der Hinweg dauert schon so 20 Minuten und wenn ich unterwechs merke, dass grad nicht ihr Tag ist, dann schleppe ich sie auch nicht weiter. Aber wenn sie auf dem Weg schon an anderen Hunden geschnuppert und gut reagiert hat dort bis zu einem gewissen Punkt mit anderen spielen will, warum soll das falsch sein? Es scheint eher so, dass sie nach einer längeren Pause (Urlaub zum Beispiel) schlechter drauf ist, als wenn wir regelmäßiger gehen.
Im Park kann sie sich aussuchen, welchen Hund sie näher ranlässt und welchen sie wegknurrt und auf der Strasse wird sie manchmal eben damit konfrontiert. Nicht so nah wie im Freilauf, aber die zwei unvermeidlichen Meter manchmal am Gehsteig sind da schlimmer. Und in der Stadt kann mans manchmal leider nicht ganz vermeiden.
Aber jetzt hab ich die Gruppenstunde am Samstag mal sein lassen und lieber noch eine Einzelstunde ausgemacht.
Das mit den unkontrollierten Begegnungen ist tatsächlich so eine Sache. Wenn ich zum Beispiel abends Gassi gehe und eigentlich schon gar keiner mehr draussen ist und dann plötzlich jemand mit einem Hund um die Ecke kommt und Jenny überrascht, dann ist das eigentlich am schlimmsten. Wenn sie den Hund auf der anderen Strassenseite schon kommen sah, dann ist es fast nie ein Problem, sie stellt nur die Ohren auf und guckt, aber wenn der aus dem Nichts kommt, dann ist sie richtig sauer und gar nicht mehr ansprechbar. Und das ist dann auch der Moment, wo ich nur noch festhalten und sonst fast nichts mehr machen kann. Irgendwie sollte ich sie da wohl beruhigen, aber weil ich selber so erschrocken bin, schau ich dann blöderweise nur noch ob ein Auto dasteht, mit dem man mal die Sicht blockieren könnte. Sobald sie den Hund dann nicht mehr sieht, ist auch sofort wieder alles gut. Aber wie krieg ich so was in den Griff? Es ist ja eigentlich schon blöd, sich zu verstecken, oder?
Zitat von Pauly
Zitat von Clytemnestra Klar, sie muss nicht jeden mögen, aber weniger heftig wäre besser.
Ich frag mal ganz deutlich. Warum sollte sie weniger heftig reagieren, wenn das für sie nicht erfolgsversprechend ist? Was tust du denn, um ihr eine weniger heftige Reaktion zu ermöglichen? Führst du sie beim kleinsten Anschein von Unwohl ihrerseits aus der Situation? Greifst du frühzeitig ein, stellst dich vor sie, gibst ihr Hilfestellung? Und bestätigst sie, wenn sie zu dir kommt, übernimmst dann die Situation? Hälst du ihr dann aktiv unerwünschte/unsymphatische Kollegen vom Hals?
Naja, welchen Erfolg hat sie von einer heftigen Reaktion, am besten an der Leine? Was ich tue, ist, dass ich zum Beispiel schon mehr Distanz rein bringe. Wenns geht, die Strassenseite zu wechseln, bevor sie den Hund sieht, dann bleibt sie immer ruhig. Manchmal ist ein usch dazwischen und wenns unvermeidlich ist, versuche ich sie eventuell mit Keks abzulenken, aber meistens nimmt sie den erst, wenn der Hund weg ist. Leider kann ich sie nicht immer aus der Situation nehmen, wenn also ein Hund zwei Meter vor uns um die Ecke kommt und die Möglichkeiten wären, entweder umzudrehen, wo sie dann den Hund im Nacken hat oder weiter zu gehen, so schnell wie möglich vorbei und außer Sicht, dann muss man eben schon mal dran vorbei. Wenn ich aber im Park oder in der Gruppe sehe, dass es ihr reicht, dann gehen wir natürlich. Manchmal klappt es zum Beispiel gut, dass sie sitz macht, bevor der andere zu nahe ist und dann ruhig sitzen bleibt, bis er vorbei ist. Dann bekommt sie ein ein dickes fettes Kekslob!
Soooo....hoffentlich kriege ich jetzt alles zusammen was ich schreiben wollte... Ich habe im letzte halben Jahr hier einiges gelernt und versuche es mal rüber zu bringen.
Zitat Wie kriege ich sie dazu, die Aufmerksamkeit auf mich zu richten? Wie beruhigen (ohne zu bestätigen)?
Also als erstes liegt es in Jennys Natur aufzupassen. Auf dich und auf ihr Territorium. Also macht sie in diesem moment für sich alles richtig. Sie stellt sich auf, schaut, und meint:"Meins!" Nun musst du ihr deutlich machen, dass du es gesehen hast, dass sie das so toll angezeigt hat, und nun die Führerrolle übernimmst. Also kannst du sie für ihr tolles Verhalten bestätigen, denn wenn sie sich nur aufstellt und dir das anzeigt ist das toll!!! Wie du ihre Aufmerksamkeit bekommst? Mit allen Tönen, die du von dir geben kannst, die meisten hier arbeiten mit dem Clicker. Bei Aimie war in ganz schlimmen Zeiten aber auch eine Pfeife ganz hilfreich.
Weiterhin lese ich dass sie einige Hunde respektiert, andere nicht.
Wie sich das liest, ist deine Jenny in meinen Augen eine Dame, die einfach nicht überrumpelt werden will. Der Hundeknigge besagt, dass Hunde sich zum begrüßen immer in einem Bogen annähern. Wenn natürlich Frau Shar-Pei absolut freundlich ist, aber kein Benehmen hat, mag deine Dame das nunmal nicht.
Wenn die Omas die kleinen Leinenzerrer nicht im Griff hat, und du ihr bisher noch nicht klar gemacht hast, dass du dich in der Situation vor sie stellst, fühlt sich Jenny dafür verantwortlich, dass sie es regeln muss.
Wenn ein Hund so einfach um die Ecke kommt und in ihren persönlichen Bereich einschreitet (der mitunter bei Hunden verdammt groß sein kann) muss Jenny reagieren, es tut ja sonst keiner für sie.
Also....was tun?
Langsam an....schraube alles zurück, auch wenn es im sich moment heftig anhört. Spielen sollte sie im moment nur mit bekannten Hunden, wo du genau weisst, dass sie sie mag.
Und nun bist du dran!!!
Schütze deinen Hund!!!!
Halte die Augen offen und sehe Hunde als erstes!
Zeig Jenny, wenn sie sie sieht, dass es toll ist, dass sie sie gesehen hat. (die meisten hier tun es mit Clicker) Wenn die anderen sich nicht benehmen können und frontal auf Euch zu kommen (wie auf dem Gehsteig ja nun meistens) zeig du ihr, dass du dich benehmen kannst. Lauf einen Bogen, wechsel die Strassen oder geh in irgendwelche Einfahrten. Geht gar nichts anderes dreh zunächst einmal um und vergrößer den Abstand!!!
Kommst du einfach nicht weg (was ja auch hin und wieder passiert) Solltest du dich vor Jenny stellen.
Bei Ecken solltest du Jenny an die nehmen und auf der Seite laufen, wo der Hund her kommen könnte...
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich
LG von Ilka mit Aimie und Soxi
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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.