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Dieses Thema hat 25 Antworten
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 To help or not to help (öffentlich)
Seiten 1 | 2
stoppel Offline



Beiträge: 8.461

14.02.2011 11:22
#16 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Zitat von bullitesse
Also ich kenne das aus der Pädagogik. Das drücken hat etwas mit Körperwahrnehmung zu tun. Es wirkt in einer aufgeputschten und/oder beängstigenden Situation beruhigend. Kinder die gerade völlig out of order laufen, wickel ich z.B. in eine Decke ein und lege schwere Kuscheltiere oder weitere Decken auf das Kind. Klingt evtl. etwas befremdlich aber die Kinder beruhigen sich augenblicklich und eine Kommunikation ist dann erst möglich. Dieses mache ich allerdings nur dann, wenn ich den Kindern vorher erklärt habe, was ihnen da gerade *geschieht*.


Die Kinder können sich erst dadurch anders wahrnehmen und beruhigen, weil sich die Situation grundlegend geändert hat!
Du nimmst sie damit raus aus der Reiz-Reaktion-Spirale, auch, weil du den Konflikt (z. B. ein anderes Kind, mit dem der Streit stattfand) nicht unverändert bestehen lässt. Stell dir die Wirkung vor, wenn du ein Kind einwickelst, während das andere weiterschimpft!

Genau das müssen wir auch für unsere Hunde schaffen, die Situation verändern. Die Umarmung, wenn sie positiv vermittelt ist (in nicht angespannten Situationen), kann entspannend wirken wie ein Beruhignungssignal, ein Geschirrgriff oder etwas Kaubares. Tut sie das, dann ist damit die gesamte Situation weniger bedrohlich (wie beim Tierarzt zum Beispiel).

Solange ich die Situation aber nicht im Griff habe (fremde Menschen, fremde Hunde, die sich nähern z. B.), sorge ich lieber dafür, dass der aversive Reiz in einem vertretbaren Abstand bleibt. Schaffe ich das nämlich nicht und der Reiz nähert sich unkontrolliert, ist die beruhigende Wirkung der Umarmung dahin!

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Toni Offline

wo langjährig unschuldig sitzender Knasti entschädigt wird


Beiträge: 6.180

16.02.2011 12:39
#17 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Zitat von stoppel

Zitat von bullitesse
Also ich kenne das aus der Pädagogik. Das drücken hat etwas mit Körperwahrnehmung zu tun. Es wirkt in einer aufgeputschten und/oder beängstigenden Situation beruhigend. Kinder die gerade völlig out of order laufen, wickel ich z.B. in eine Decke ein und lege schwere Kuscheltiere oder weitere Decken auf das Kind. Klingt evtl. etwas befremdlich aber die Kinder beruhigen sich augenblicklich und eine Kommunikation ist dann erst möglich. Dieses mache ich allerdings nur dann, wenn ich den Kindern vorher erklärt habe, was ihnen da gerade *geschieht*.


Die Kinder können sich erst dadurch anders wahrnehmen und beruhigen, weil sich die Situation grundlegend geändert hat!
Du nimmst sie damit raus aus der Reiz-Reaktion-Spirale, auch, weil du den Konflikt (z. B. ein anderes Kind, mit dem der Streit stattfand) nicht unverändert bestehen lässt. Stell dir die Wirkung vor, wenn du ein Kind einwickelst, während das andere weiterschimpft!

Genau das müssen wir auch für unsere Hunde schaffen, die Situation verändern. Die Umarmung, wenn sie positiv vermittelt ist (in nicht angespannten Situationen), kann entspannend wirken wie ein Beruhignungssignal, ein Geschirrgriff oder etwas Kaubares. Tut sie das, dann ist damit die gesamte Situation weniger bedrohlich (wie beim Tierarzt zum Beispiel).

Solange ich die Situation aber nicht im Griff habe (fremde Menschen, fremde Hunde, die sich nähern z. B.), sorge ich lieber dafür, dass der aversive Reiz in einem vertretbaren Abstand bleibt. Schaffe ich das nämlich nicht und der Reiz nähert sich unkontrolliert, ist die beruhigende Wirkung der Umarmung dahin!




Naja, manchmal lassen sich aber Konfrontation nicht so steuern, das ich immer im gruenen Bereich bin, wobei es aber auch fuer die Entwicklung foerderlich sein kann, wenn man sich ab und zu in den “orangenen” Bereich begibt.

Und da kommt u.a. diese Baerenumarmung zum Tragen.
Die Baerenumarmung soll ja folgendes bewirken.

1. Dem Hund deutlich machen, das man in der Lage ist, ihn in seinem Tun zu stoppen- Staerke vermitteln

2. Moeglichkeit eines Strategiewechsels deutlich machen

3. Hund entspannt bei seinem Menschen


Ich habe ja mit Tobi diese Baerenumarmung sowohl in kontrollierten als auch unkontrollierten Situationen gemacht.
Fuer mich war es eine tolle Erfahrung, Tobi bei seinem “Ausraster” so nah zu sein und was mich damals richtig “flashte” war, wie er in meinem Arm, “unter dem Reiz”, entspannte, also ich konnte richtig spueren, wie er sich zuruecknahm und sein Koerperspannung wich.

Eine wichtige Voraussetzung bei dieser Umarmung ist natuerlich eine gute Vertrauensbasis !!

**************
Liebe Grüße
Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen

"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."

Jean Donaldson

DorisDrahthaar Offline




Beiträge: 329

09.03.2011 22:18
#18 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

..zum Thema Bärenumarmung möchte ich etwas erzählen. Alta reagiert immer sehr extrem, wenn sie ein Eichhörnchen sieht.
Vor 2 Tagen fixierte sie etwas beim Aussteigen..natürlich: ein Eichhörchen hoppelte über die Straße, ca 25m entfernt. Ich umarmte sofort unseren Jagdhund (im wahrsten Sinne des Wortes ) mit dem Gedanken und der Hoffnung, dass ALTAs Reaktion dann vielleicht milder ausfällt...ich hielt sie so lange im Arm -beruhigend und leise auf die einredend- bis das Tierchen aus unserem Blickfeld verschwunden war.
Nun stieg ALTA aus, ging ruhig!mit mir zum Haus. Klar, hat sie sich noch ein paar mal umgeguckt, ob das Fellbüschel doch wieder zu sehen sei...aber im großen und ganzen war sie entspannt!!!!
Werde es wieder probieren - bei der nächsten Gelegenheit

Grüßle von Doris mit ALTA
und stets BRANCO im Herzen

-------------------------

Übe dich auch in Dingen, an denen du verzweifelst.
Mark Aurel,röm.Kaiser (161-180)

Petrella Offline

wo für Schafe die goldene Regel "nur gucken, nicht knabbern" gilt


Beiträge: 3.384

10.03.2011 16:21
#19 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Hallo Doris,

klingt toll!

Ich habe es mit so einem Arm rumlegen jetzt auch schon ein 2 x geschafft, dass Ella zwar mit Anspannung, aber doch bei mir bleibend/sitzend aushalten konnte, wenn ihre "Hasshundegruppe" in unsere Nähe kommt (wieder). Das ist eine wilde Gruppe von ehemaligen rumänischen Straßenhunden (ein paar sind immer die gleichen, ein paar immer neue Hunde) einer privaten Tierschützerin, die immer mal wieder Hunde aus Rumänien holt.
Hasshunde deswegen, weil Ella kaum war sie ca. 5 Monate (2009) da, von einigen gejagt wurde. Wir haben sie danach 1 1/2 Stunden lang gesucht, bis wir sie zitternd dunter einer Parkbank fanden. Leider kam es insgeamt noch ein paar Mal dazu, dass Ella gejagt wurde. Ich konnte überhaupt gar nichts tun, da sofort das Programm Panik/Flucht ablief. Ich bin schom immer zu anderen Zeiten gegangen als diese Truppe, die Tierschützerin versprach mir zwar die ganz "Schlimmen" an die Schleppleine zu nehmen, aber tat sie doch nicht. Ich hab dann Ella von meier Seite aus wieder an die SL..
Der Höhepunkt war im vergangenen Juni, als einer dieser Hunde nicht mehr von ihr abließ, ich die Grußppe nicht rechtzeitig bemerkte, ich die SL nicht in der Hand hatte, weil Ella kurz vorher mit einem andern Hund gespielt hatte, ich nicht schnell genug drauf treten konnte - und sie von diesem einen Hund über eine vielbefahrene Straße jagte...
Ehrlich, ich dachte, jetzt ist Ella tot....GsD hatte sie einen riesigen Schutzengel, nicht ein Häärchen wurd ihr gekrümmt. Ella saß dann in völliger Panik vor dem Büroeingang...Nach diesme Vorfall, ging ich bis vor ca. 3 Wochen nie mehr auf diesen Wegen. Nun hab ich langsam wieder mit ganz kurzen Spaziergängen dort angefangen...und zu Zeiten, wo ich die Gruppe dort wahrscheinlich nicht antreffe. Wie es der Zufall so will, sind sie uns nun doch eben schon 2 begegnet. Ella sucht dann meinen Blick, kommt zu mir (was vorher kaum der Fall war, da sofort das Programm Flucht ablief). Und ich kann mich mit dieser Art Umarmung in ca. 25/30 Metern Entfernung mit ihr hinhocken, sie dabei füttern und die anderen an uns vorbei ziehen lassen. Das wäre vor Kurzem überhaupt noch gar nicht denkbar gewesen.

Es ist toll zu sehen, wie das Vertrauen - selbst bei solchen große angst machenden Reizen da ist. Und sie bleibt ansprechbar dabei.

Ein Hoch auf unsere Fellnasen
Petra + Ella

Das Leben ist Ansichtssache.
(unbekannte Quelle)

Xenta Offline

liebt Futterkreise, die den Schalter "Menschenfreundin" umlegen und findet hundliche Wehleider ausgesprochen verwirrend


Beiträge: 2.450

02.01.2012 10:21
#20 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Hallo,

ich bin Ende letzten Jahres (schon lang her ) auf diesen Fred gestoßen und fand das so interessant, dass ich mir fest vorgenommen habe, das mal bei Xenta auszuprobieren. Dazu bin ich bisher nicht gekommen, aber an Silvester konnte ich eine abgewandelte Bärenumarmung erfolgreich einsetzen, um Pauli den Silvesterstreß zu nehmen. Er stand die ganze Zeit fix und fertig vor unserer Couch (Pauli geht nicht auf die Couch, was auch ganz gut so ist) und guckte uns ganz erbärmlich an. Wir versuchten natürlich, uns so normal wie möglich zu verhalten, redeten mit den Hunden wie immer, gingen also nicht explizit auf seine Angst ein. Aber als an Mitternacht die Ballerei richtig losging, konnte er sich vor Panik kaum noch auf den Beinen halten. Also habe ich mich links neben ihn gehockt und mit der linken Hand leicht, aber spürbar auf seinen Brustkorb gedrückt. Mit dem rechten Arm habe ich ihn umarmt und mich dabei an ihn gelehnt. Ich weiß nicht, ob das so richtig war und ob das auch nur annähernd was mit Bärenumarmung zu tun hat, aber ich weiß, dass er sofort aufhörte zu hecheln und zu züngeln, und er schaute mich an, was für mich ein Zeichen war, dass es ihm nicht unangenehm war (ich hab mir natürlich sofort eingebildet, dass 'Danke Mami' in seinen Augen stand). Wir haben minutenlang so verharrt, leider schliefen mir irgendwann die Beine ein, da war er zum Glück schon wieder so ruhig, dass ich ihn 'entlassen' konnte. Also ich bin wirklich begeistert von der Wirkung einer solchen intensiven Berührung. Und es hat mich bestärkt darin, das bei Xenta im Einzeltraining auszuprobieren (ansonsten kann ich das nicht machen, da ich mich voll auf sie konzentrieren und dadurch Pauli aus den Augen verlieren würde). Mich würde aber interessieren, ob es eine genaue Beschreibung gibt, wie man es richtig macht - oder ist es ok, wenn ich es wie bei Pauli rein intuitiv mache? Xenta läßt sich nicht gerne umarmen, sie erträgt es, dreht aber den Kopf weg und züngelt. Aber ich habe natürlich verstanden, dass ich das erst mal in ruhiger Umgebung positiv aufbauen muss, also ich werde nicht in der nächstbesten Situation Xenta umklammern.

LG Kerstin

LG Kerstin
mit Pauli und Xenta, die ich im Herzen bewahre

Niko2208 Offline



Beiträge: 2.035

02.01.2012 14:30
#21 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Ich habe in Niko´s Tagebuch am 30.12. erwähnt, dass ich für eine
solche Umarmung fürchterlich schimpfen bekommen habe.

Harald hat Niko provoziert (ich wusste vorher nicht dass er das tun wird,
dachte eigentlich, dass er ihm nur aus der Entfernung Leckerchen zuwirft)
und Niko rastete aus und wollte auf Harald los gehen.

Ich habe Niko an der Leine zurück gehalten. Als er aufhörte mit Keifen und
knurrte, habe ich mich links neben ihn gehockt,ihn mit dem rechten Arm umarmt und leicht
die Brust gekrault. Er war sehr schnell wieder ruhig.

Niko mag das auch so gerne, da wird er immer streichelweich.
Ich habe ihn aber nicht fixiert, war nicht notwendig.
Er lehnt sich dann immer mit seiner Seite an meinen Fuß an.

Harald hat mich sehr gerügt, dass kann man nicht machen, das ist wie Belohnung für
Niko´s agressives Verhalten.

Ich fand´s aber in dem Moment richtig um Niko zu beruhigen.
Sind halt so Instinkthandlungen, was weiß ich ob das richtig war?

Bei Begegnungen mit Menschen und Hunden machen wir das schon einige Zeit so,
wenn keine Möglichkeit besteht auf Distanz zu gehen.
Dann gehen wir an den Wegrand und hocken uns erstmal hin.
Bisher musste ich Niko nie festhalten, er bleibt bei mir sitzen.

baraloki Offline




Beiträge: 7.411

02.01.2012 17:35
#22 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Zitat
Wir versuchten natürlich, uns so normal wie möglich zu verhalten, redeten mit den Hunden wie immer, gingen also nicht explizit auf seine Angst ein.


Ich weiß, die Klassiker raten immer, so tun, als sei nichts. Seit ich in diesem Forum bin verlasse ich mich mehr auf mein Körpergefühl oder was manche Intuition nennen.
Nicht auf die Angst eingehen vermittelt dem Hund sicher nur, dass man die vermeintliche Gefahr nicht erkannt hat. Sicher ist es nicht gut, den Hund nervös zu betütteln. Aber Geborgenheit und damit Sicherheit vermitteln durch entspanntes Sprechen in freundlichem ruhigem Ton ist m.E. Immer gut.

Zitat
Ich weiß nicht, ob das so richtig war und ob das auch nur annähernd was mit Bärenumarmung zu tun hat, aber ich weiß, dass er sofort aufhörte zu hecheln und zu züngeln, und er schaute mich an, was für mich ein Zeichen war, dass es ihm nicht unangenehm war (ich hab mir natürlich sofort eingebildet, dass 'Danke Mami' in seinen Augen stand). Wir haben minutenlang so verharrt,


Dann weißt du also doch, dass das richtig war. Eine feste Technik dafür würde sicher nur wieder am Individuum vorbei gehen. Du hast beobachtet, was ihm gut tut und es hat funktioniert.

Zitat
Xenta läßt sich nicht gerne umarmen, sie erträgt es, dreht aber den Kopf weg und züngelt. Aber ich habe natürlich verstanden, dass ich das erst mal in ruhiger Umgebung positiv aufbauen muss, also ich werde nicht in der nächstbesten Situation Xenta umklammern.


Ich glaube Xenta würde eine ganz andere Form von Berührung brauchen, um Geborgenheit zu transportieren. Es scheint mir vielversprechender, diese raus zu finden, als was Neues zu konditionieren. Wie Du sagst, nicht umklammern, sondern umarmen macht den Unterschied, wie bei Menschen auch.
Beispiel: Meine Mutter hat mich als Kind gern heftig an ihren umfangreichen Busen gedrückt, was mir sehr unheimlich war. Aus der Erfahrung heraus (na gut, meine körpertherapeutische Ausbildung war auch nicht umsonst) umarme ich Menschen, indem ich meinen Druck dessen Atembewegungen anpasse.

Zitat
Als er aufhörte mit Keifen und knurrte, habe ich mich links neben ihn gehockt, ihn mit dem rechten Arm umarmt und leicht die Brust gekrault. Er war sehr schnell wieder ruhig.


Das bedeutet doch, wenn wir von belohnen reden, Du hast belohnt, dass er nur noch geknurrt hat, statt zu kläffen. Das ging in die richtige Richtung. Ich finde, da es um Angst geht, ist alles, was ein scönes Gegengewicht zu dem sclimmen Gefühl schafft passend. Also nicht nur Füttern, sondern alles was gut tut. Oder liege ich da falsch?

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]

[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]

Xenta Offline

liebt Futterkreise, die den Schalter "Menschenfreundin" umlegen und findet hundliche Wehleider ausgesprochen verwirrend


Beiträge: 2.450

02.01.2012 18:40
#23 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Zitat von baraloki

Ich weiß, die Klassiker raten immer, so tun, als sei nichts. Seit ich in diesem Forum bin verlasse ich mich mehr auf mein Körpergefühl oder was manche Intuition nennen.
Nicht auf die Angst eingehen vermittelt dem Hund sicher nur, dass man die vermeintliche Gefahr nicht erkannt hat. Sicher ist es nicht gut, den Hund nervös zu betütteln. Aber Geborgenheit und damit Sicherheit vermitteln durch entspanntes Sprechen in freundlichem ruhigem Ton ist m.E. Immer gut.



Mit 'nicht explizit auf die Angst eingegangen' meinte ich ja nicht, dass wir ihn ignoriert hätten. Wir haben (wie immer) viel mit den Hunden geredet und sie ganz normal geknuddelt wie immer... naja bisschen mehr schon, er hat ja permanent unsere Nähe gesucht. Ich denke, wir haben ihm schon so gut wie möglich versucht zu zeigen: da ist nix Außergewöhnliches, alles läuft wie immer. Er hat es nur anscheinend nicht wirklich geglaubt . Und als ich ihn dann umarmt habe, war das eher so ein spontanes Bedürfnis von mir, weil ich das Gefühl hatte, das ist jetzt genau das Richtige. Wobei eben die Ratio dann schon ein wenig durchgeschimmert hat, als ich die Hand auf seinen Brustkorb gelegt habe, das hätte ich sonst vielleicht so nicht gemacht. Es war also eine Mischung aus (angelesenem) Wissen und Fühlen.

LG Kerstin
mit Pauli und Xenta, die ich im Herzen bewahre

Skip ( gelöscht )
Beiträge:

02.01.2012 18:55
#24 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Interessant, ich musste heute sowas anwenden, ohne den Thread gelesen zu haben. Wir kamen von unserer Pischirunde und gingen den schmalen Fußweg an der Hauptstrasse. Hinter uns kamen Jugendliche, uns entgegen kam ein Mann mit schwarzer Jacke und Rucksack (Feindbild).
Skip blähte schon die Schnute und knurrte leise. Ich konnte aber nicht zurück, und nicht die Strassenseite wechseln (Hauptstrasse mit nur einseitigem Fußweg) und nicht auf dne Acker, weil der ziemlich hoch unter Wasser steht.
Und ich merkte, wie Skip trotz Klickern immer aufgeregter wurde. Ich hab mich also einfach an die Seite gestellt, munter weitergeklickert und als der Mann dann in "Anspringweite" war und Skip kurz vorm Explodieren war, habe ich mich neben ihn gehockt und ihn umarmt. Mir fiel nix Besseres ein. Einen Arm um den Körper, einen an die Brust.
Er ist NICHT ausgerastet, nachdem Mann 3 m weg war konnte ich ihn loslassen, er guckte nur kurz hinterher und lief fröhlich mit mir weiter.

Ich war doch sehr erstaunt, hatte mich darauf eingestellt den Hund mit vollen Kräften halten zu müssen.
Anscheinend hat ihn mein Festhalten beruhigt, ich konnte es kaum glauben.

Ist zwar sicher jetzt nicht mein neues Trainingskonzept, aber im "Notfall" eine Option.

baraloki Offline




Beiträge: 7.411

02.01.2012 19:20
#25 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Das find ich auch spannend. Ich habs nur im Zusammenhang mit Heißluftballonen genutzt. WErd ich mal im Hinterkopf behalten.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
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Mona Offline




Beiträge: 25

31.10.2017 23:08
#26 RE: Bärenumarmung? Zitat · Antworten

Ich lese hier grad zum ersten mal etwas über Bärenumarmungen.
Als Ayuin zu mir kam war er so aufgeregt, dass ich ihn an der Leine kaum halten konnte, wenn er Hunde sah. Ich suchte dann so viel Abstand zu ihnen wie in der Situation grad noch möglich und entweder umarmte ich ihn so, oder wenn ich mir das noch nicht zutraute, hielt ich ihn zwischen meinen Beinen und streichelte langsam seinen Kopf, während ich liebevoll mit ihm sprach.
Beides hatte immer eine deutlich positive Wirkung auf ihn!
Allerdings liebt und sucht Ayu Körperkontakt oft auch so sehr wie ich es bisher noch kaum von Tieren kannte. Ich denke, in diesen Situationen, wo er nicht mal im entferntesten hätte essen mögen, war das das einzige Schöne was ich ihm geben konnte.
Inzwischen ist er fast immer entspannt genug um ausweichen zu können. Aber direkt nachdem er attackiert wurde, gab es jetzt doch noch wieder zwei solche Situationen und in beiden konnte ich in dem Moment wo meine Hand ihn berührte, fühlen und hören, wie es ihn beruhigt.
Aber ganz sicher ist das, wie so vieles, sehr individuell und nicht auf alle Hunde übertragbar.

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