Moment mal. Hat sie wirklich gebissen (beschädigt/verletzt) oder geschnappt?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Laut Mann hat sie gebissen, in den Arm, nicht nur hingeschnappt. Von Blut oder so habe ich aber nichts gehört und der Mann sagte wohl sofort, es sei nichts und alles in Ordnung. Genaueres weiß ich erst später, weil mein GG und ich uns nur heftigst angezofft haben und uns die Schuld am Verhalten unseres Monsters gegeben haben und dann ist er zu einem Termin verschwunden.
Hundetrainerin kommt nächste Woche zu uns ins Haus und die Hundeschule geht auch wieder los, die haben wir nach der Läufigkeit noch nicht wieder angefangen.
Nicht aufgeben, dass wird schon. Hätte sie wirklich zugebissen wäre mit Sicherheit mehr passiert. Immerhin können unsere Fellnasen mühelos große Knochen zerbeissen. Aus ihrer Sicht hat sie zunächst nur ihren Job gemacht. Das kriegt ihr in den Griff,
Ich kann verstehen, das ihr alle ganz aufgeregt und erschreocken seit! Aber hey...vielleicht erst einmal in Ruhe drüber schlafen, dann in Rühe drüber reden. Vielleicht könnt ihr dann das Verhalten genau analysieren? meistens ist doch vielleicht im Schock und vor Schreck alles etwas ärger, oder?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
soory, ich bin neu hier und war eigentlich noch nicht fertig. Muß wohl auf eine falsche Taste gekommen sein.
Also neuer Versuch. Ja erstmal bin ich sehr erschrocken. Allerdings macht es für mich schon einen Unterschied wie stark der Hund gebissen hat und wie die Verletzung ausgeschaut hat.
Es gibt ein Standartsystem bei dem man Beißer nach der Stärke ihrer Beißkraft einteilt.
Grad 1:Knurren, Zähne zeigen, Bellen, Fixieren, Schnappen, kein Beißkontakt. (Entsprechendes menschlichen Verhaltens: Streiten Drohen
Grad 2: Einzelner leichter Biss, kein Blut, Hund speichelt. Entsprechendes menschliches Verhalten: Stoßen Schubsen
Grad 3: Einzelner Biss mit 1 bis 4 Verletzungen, die höchstens halb so tief gehen wie ein Hundezahn lang ist. Entsprechendes menschliches Verhalten. Körperlicher Angriff, Schlag.
Wird dir vieleicht kein großer Trost sein, aber wenn dein Schäfi wirklich gebissen hätte , wäre für deinen Besucher nicht mehr alles in Ordnung gewesen und Du hättest mit Sicherheit eine Verletzung sehen können.
Ich wünsche Dir und deinem Hund noch viel Erfolg und bitte nicht den Mut verlieren.
Ich denke, wenn sie wirklich hätte beißen wollen, dann wäre auch etwas passiert.
Die Situation, daß jemand einfach auf das Grundstück kommt ist für viele Hunde extrem. Streitet Euch nicht, im ersten Schreck ist wirklich oft alles schlimmer, als später, wenn man es in Ruhe analysiert. Da hat Christiane sicher Recht.
Es ist viel wichtiger jetzt zu überlegen, wie Ihr in Zukunft besser managen könnt. Türklinken nach oben drehen ist da sicher eine gute Idee. Und dann, Kopf hoch, den Mut nicht verlieren und solche Situationen in Ruhe weiter trainieren.
Ich schafft das, ganz bestimmt!!!
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Ich habe nochmal genau nachgefragt. Es war nur ein Mann und Chila hat ihn tatsächlich so in den Arm gebissen, dass er durch die Jacke hindurch Kratzer am Arm hatte.
Allerdings hat mir mein Mann auch erzählt (wußte ich noch gar nicht), dass er mit dem Herrn schon einmal gesprochen hat, daß wir jetzt einen Hund haben und er doch bitte künftig am Gartentor klingeln soll und nicht mehr hereinkommen. Der meinte nur, er habe doch selbst einen Hund und das klappe schon. Ja, denkste Manche Leute haben aber auch Nerven...
Was natürlich nichts daran ändert, dass ich keinen Beisser haben will . Bekannte waren heute da und wir haben geclickert und Chila war ganz freundlich. Ich hoffe, dass die Trainerin uns hier vor Ort noch einen Tip geben wird, wo Chila am besten hinsoll, wenn es klingelt. Hab sie heute im Korb angeleint. Aber bei Fremden gibt das vermutlich heftig Radau. Eigentlich habe ich sie am liebsten bei mir. Wenn ich sie mit der Leine mitnehme?
Auch unser Abendspaziergang war richtig gut. Sie kam im Galopp auf Rufen, sie kehrte an der Schleppe um, wenn sie mal gezogen hat, sie ignorierte einen Jogger. Sie geht super bei Fuß. Alles Dinge, die vor drei Wochen noch unmöglich waren.
Also angeleint hat sich Merle bei uns erst richtig hochgespult. Kommt vieleicht auf den Hund an. Als Schäfi passt sie auf, als unsicherer Hund fühlt sie sich ohne Leine sicherer. Der Typ ist einfach schon aufs Grundstück, der Hund registriert das viel eher als du. Und unterscheidet das auch. Beispiel, meine Schwiegermutter isst oft bei uns zu Mittag, Merle kennt sie und ist friedlich. Trotzdem dürfte sie nicht einfach allein zu Merle in die Küche gehen. ICH muß vorgehen und sie so sozusagen herrein bitten. Dann ist alles in Ordnung. Als meine Freundinnen Sylvester da waren, erlebten wir ähnliches. Wir waren im Garten und meine Freundinnen wollten vor uns ins Haus. Merle ging in die Leine und bellte, obwohl vorher alles gut war. Dann ging ich mit Merle vor und sie liefen direkt hinter uns. Nichts. Merle war friedlich und alles war schön. Ruhe ist ganz wichtig. Du mußt Ruhe und Sicherheit ausstrahlen.
Erstmal: Danke, Aggi. Genau darum ging es mir. Es wird so leicht darüber gesprochen, daß ein Hund angeblich gebissen hat. Und in fast allen mir bisher bekannten Fällen, waren am Ende maximal Kratzer gemeint. Ich denke, wir müssen immer wieder versuchen, unsere Sprache anzupassen, damit wir unseren Hunden kein Unrecht tun.
Für mich ist das, was Chila gemacht hat, ein Warnsignal. Sie hat gezeigt, daß sie Fremde, die sich auf ihrem Territorium bewegen, solange versuchen wird, fernzuhalten, wie sie keine anderslautenden Aufgaben bekommt. Sie ist ein Schäferhund, daran ist also schlicht nichts ungewöhnlich.
Das Fehlverhalten lag wie immer auf Seiten der Menschen. Zum einen hatte der Mann auf dem Grundstück nichts zu suchen. Er war unbefugt eingetreten, obwohl er wußte, daß hier ein Hund lebt und ein Schild explizit darum bat, ERST zu klingeln. Zum anderen, und das ist jetzt keine Schuldzuweisung, sondern nur eine Bestandsaufnahme, waren es die Halter, die das Verhalten des Hundes begünstigten.
Das klingt erstmal hart, soll es aber gar nicht sein. Fakt ist einfach, daß ein Hund, der genau weiß, was er soll und was nicht, der wirklich geführt wird und weiß, daß seine Leute ihm schon sagen, wenn er etwas regeln soll/darf, es nicht nötig haben wird, sich zu verhalten wie Chila es tat. Sprich: Ihr arbeitet an Eurer Beziehung. Das ist gut und richtig. Reicht aber bei einem Hund wie Chila einfach nicht aus. Denn sie vereinigt eine fatale Kombi in sich. Einerseits ist sie ein Wachhund, der bewußt territorial sein SOLL, seinen Anlagen nach, andererseits ist sie ein tendentiell unsicherer Vertreter seiner Art, der von seinen Menschen nicht genug dieser Unsicherheit genommen bekommt. Und genau das macht diese Hunde so brandgefährlich.
Für Euch heißt das meiner Meinung nach, daß Ihr neben der Arbeit an Eurer Beziehungen dringend auch am Grundgehorsam und am sicheren Handling arbeiten müßt.
Ich würde als allererstes managen. Schließt das Tor zu Euren Grundstück schlicht und einfach ab. Setzt NIE auf die Vernunft oder Kooperation von Menschen. Es gibt immer die selbsternannten Experten, die doch seit 100 Jahren Hunde hatten und nie Probleme. Es gibt immer die, die irgendwem irgendwas beweisen müssen. Da hilft kein Schild und kein Argument. Sperrt sie aus. Punktum.
Parallel würde ich Chila an einen Beißkorb gewöhnen, darüberhinaus bzw. parallel zwei einfach Grundsignale trainieren: Platz. Bleib.
Dann würde ich mit Freunden, Bekannten oder Verwandten üben. Bestellt Euch, wenn Ihr als Familie keine Lust mehr habt, dauernd zu klingeln, Leute, die es tun. Konditioniert Chila auf die Klingel. Es klingelt. Chila wird gerufen. Beißkorb kommt darauf. Chila wird abgelegt. Es kommt KEIN Besuch. Erstmal wird Chila nur beim Klingeln KURZ abgelegt. Dann Click -> Futter. Die Zeit des Ablegens baut Ihr langsam aus. Jeden Tag ein, zwei SEKUNDEN mehr, wenn Ihr merkt, daß es gut läuft, macht die Schritte etwas größer.
Wenn Chila ein paar Minuten liegen kann, legt sie nach dem Klingeln ab, gebt ein Leckerchen und geht zur Tür. Öffnet die Tür, redet kurz mit dem, der dort kommt. Da das zunächst Leute sind, die sie nicht bedrohlich findet, kann sie sich in aller Ruhe an das Liegen und hinten bleiben gewöhnen. Baut auch hier die Zeit langsam aus.
Im nächsten Schritt kommen die Leute rein. Sie beachten Chila nicht. Ihr beachtet die Leute UND Chila, die in kleinen Abständen immer mal gelobt wird und ein Leckerchen bekommt. Von Euch. NICHT von den Leuten.
Im nächsten Schritt kommt ein Mensch, den sie nicht kennt. Auch er kommt erstmal NICHT rein. Ihr redet an der Tür mit ihm.
Wenn das alles gut klappt, kommt fremder Besuch rein. Nur kurz, nicht weit. Dauer und wie weit er reinkommt, wird in der Folge gesteigert.
Um Chila abzusichern, könnt Ihr sie ruhig an die Heizung anleinen. MIT Beißkorb. Denn das Ziel ist am Ende, daß sie nach Freigabe rumlaufen und Kontakt aufnehmen darf. WENN sie es möchte. Aber wir gesagt, das ist das Endziel. Erstmal muß die Lütte lernen, daß Klingel immer Beißkorb/Liegen/Superleckerchen heißt. So nehmt Ihr ihr nicht nur die Aufgabe ab, sondern besetzt auch Klingel und Besuch positiv.
Vielleicht versucht Ihr es einfach mal. Laßt Euch aber bitte Zeit bei allem, egal, was und wie Ihr trainiert.
Und: Chila ist KEIN Monster. Sie tut nur, was sie glaubt, tun zu müssen. Und das tut sie solange und mit absolutem Fug und Recht, bis Ihr ihr in ihrer Sprache und Logik vermitteln könnt, daß es nicht nötig ist.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Danke, Barbara! Ihr macht Euch so viel Mühe, das ist toll. Ich habe es mir jetzt schon ein paarmal durchgelesen und werde es wohl noch öfters tun . Über einen elektrischen Gartentoröffner werden wir uns beraten, hatten wir früher und war toll wegen dem Hund.
Gehen Leckerlis mit Maulkorb denn überhaupt? Auf jeden Fall werde ich am Freitag einen kaufen.
Und noch eine Frage: Keine Leckerli vom Besuch, nur von uns? Was ist der Gedanke dahinter?
Schwierig wird nur, Testbesuch herzukriegen. Klingel mit dem Handy aufgenommen interessiert sie übrigens nicht
Danke für Eure Unterstützung, es ist echt toll hier!
Zitat [/Gehen Leckerlis mit Maulkorb denn überhaupt?
Ja, das geht. Ich habe in Lucky´s Maulkorb vorne eine Strebe herrausgeschnitten und dadurch kann man prima füttern. Mist, das Foto habe ich vor ein paar Tagen vom PC gelöscht weil ich dachte ich brauche es nicht mehr. Ich kann ja morgen mal ein neues machen.