@Marie: Paula ist auch so ein Kandidat; am liebsten bei Christiane auf dem Schoß, oder wenn das nicht geht auf den Füßen. Wenn das auch nicht geht, dann wenigstens so, das sie mich sehen kann. Bei ihr ist das wirklich Kontrolle, sie hat Angst, das ich verpuffe, wenn sie nicht aufpasst. Und es liegt an mir, wieviel Kontrolle ich ihr zugestehe; ich kann sie an mich gekuschelt liegen lassen, oder nicht. Ich kann sie im Raum lassen, in dem ich mich aufhalte, oder ich schicke sie raus. Sie geht übrigens auch zu Charly, und kuschelt sich in seine Nähe. Der findet das so blöd, das er dann weg geht. Er traut sich, nicht, sie wegzuschicken, weil er weiß, das sie im Streitfall am längeren Hebel sitzt, weil sie sehr viel überzeugter von sich ist, als er.
Der Hund meiner Schwester hasst es, wenn sie ihm überhaupt zu nahe kommt. Das hat er ihr einmal sehr deutlich gesagt, und sagt es ihr ständig wieder, wenn sie ihm zu nahe kommt. Also versucht sie es bei ihm gar nicht mehr. Letztendlich macht er nichts anderes als ich, nur das ich es öfter mal erlaube, das sie sich an mich kuschelt....weil ich es selbst sehr genieße. "Schwach" oder "dominiert" fühle ich mich deswegen von ihr aber überhaupt nicht. So lange ich also meine Meinung vertrete (jetzt darfst du nicht hier liegen) und das sofort akzeptiert wird (der Abstand zu mir auf Wunsch vergrößert wird)...warum sollte ich dahinter irgendeine "Herrschsucht" des Hundes vermuten?
Das mit dem "Dominanz-Vorsprung" weil er als erster geboren ist...das ist ja schon fast absurd. Mußtest du dann auch noch in Erfahrung bringen, welche Milchquelle er bei seiner Mutter bevorzugt hat, um daran zu erkennen, das sich beim Säugen seine Dominanz weiter ausgeprägt hat?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Vorsicht, würde ich sagen. Nicht jedes Kontrollverhalten ist Unsicherheit. Genauso, wie nicht jedes Kontrollverhalten der Versuch ist, eine Beziehung zu dominieren.
Ich finde es genauso, wie ich diese, sorry, bescheuerten Dauer-Dominanz-Theorien ablehne, auch nicht richtig, im Umkehrschluß jetzt alles und jeden Hund, der irgendein Verhalten zeigt, als unsicher zu bezeichnen.
Der Kern ist IMHO, daß alles, was ein Hund tut, situationsabhängig ist bzw. sein kann, manches von seinem Wesen abhängt und sehr viel davon, was er einfach gelernt hat, sprich, womit er Erfolg hatte oder hat. Denn genau das wird er weiter zeigen, das, was ihm etwas bringt. Und diesen Erfolg definiert halt ER, nicht wir. Sprich: Nur, weil wir vielleicht mal nicht verstehen, was ihm ein Verhalten bringen KÖNNTE, muß das nicht heißen, daß er es nicht mit persönlichem Erfolg (der genauso darin liegen kann, sich etwas vom Hals zu halten wie darin, einen Körperkontakt als solchen zu haben/zu bekommen usw. usf.) verbindet.
Ich habe hier vier Lehrmeister, die mir zeigen, daß ein Hund nie einfach nur unsicher bzw. NUR unsicher ist. Ilias hat vor vielen Dingen Angst und ist in vielen Situationen unsicher. Im Umgang mit anderen Hunden ist er genau das NIE. Ich kenne wirklich keinen Hund, der so ausgefeilt kommuniziert und genau weiß, wie weit er gehen kann und darf und was er besser läßt. Und dabei ist er genau so rotzfrech, wie er es sich beim anderen halt erlauben kann.
Athos ist in Bezug auf Menschenkontakte anfangs sehr unsicher gewesen, kein Wunder bei seiner Vorgeschichte. Jetzt begrüßt er Menschen, die er mit mir kennengelernt hat, manchmal sehr stürmisch, am liebsten will er ihnen auf den Schoß springen. Das kann sicher ganz viel bedeuten, ich bin auch gar nicht willens, darüber zu spekulieren, warum er es tut, aber es kann halt theoretisch alles sein, von einfacher stürmischer Freude bis hin zur Manipulation. Fakt ist: Wenn es unerwünscht ist, müßte ich dem Mali mitteilen, daß er es lassen soll, ich würde ihm Menschen aber garantiert nicht (mehr) schönfüttern, weil er sehr klar anzeigt, daß er mit ihnen keine Probleme (mehr) hat. Da sind einfach Charakterstärke, die dieser Hund einfach hat und die Offenheit, die ich einfach nur wieder wecken mußte, wie ich glaube, zusammengekommen, und es besteht gar kein Grund für "Therapieeingriffe". Im Gegenteil, wenn ich sowas mit ihm anfange, zeigt er gerne mal das unerwünschte Verhalten, weil er weiß, daß er auf die Korrektur schließlich was Feines kriegt (Du siehst Detlef, DAS kenne ich auch ;-)).
Ben hingegen füttere ich Menschen immer noch schön. Nicht, weil er sie nicht mittlerweile gut "haben" könnte, sondern weil er, wenn ich es nicht tut, unsicher werden kann. Hier gehe ich kein Risiko ein, gebe den Leuten Leckerchen, sie füttern ihn, ich stehe immer so, daß ich ihn beschützen kann, falls einer übergriffig wird, und genau auf diesem Weg können ihn dann Menschen streicheln und er den Kontakt mit ihnen genießen. Herr Ben ist definitiv von Natur aus aber ein Hund, der kontrollieren WILL. Er hat vermutlich schlicht gelernt, daß er für sich allein sorgen muß, daß er trotz allem, was man ihm angetan hat, überleben konnte, lag wahrscheinlich daran, daß er darin, in diesem "für sich selbst sorgen" ziemlich gut war. Das hat aber weder mit Dominanz, noch mit Unsicherheit, sondern einfach mit Überlebenswillen/-notwendigkeit zusammen. Mittlerweile hat er den Kontrolletti weitgehend an der Garderobe abgegeben und dafür den Manipulator übergeworfen, den er perfekt verkörpert. Und ganz sicher nicht, weil er unsicher wäre, sondern weil er einfach weiß, wie er mich (oder andere Menschen) zu einem bestimmten Verhalten bringen kann. Auf "Nein" oder das Ignorieren von Bettel- und anderen Manipulationsverhalten reagiert er bei mir ganz brav damit, es zu lassen, aber wenn ich einem meiner Hunde den Versuch, Beziehungen zu dominieren, wirklich unterstellen würde, wäre es Ben.
Der Vollständigkeit halber: Der Kontrollfreak im Sinne dauernden "Meldens" aller möglichen realen oder vermeintlichen Gefahren ist Herr Seppl. Der ist zwar ein eher unsicherer Hund, aber deswegen "meldet" er nicht. Sondern sehr oft auch ganz einfach, weil er ein "Kläffer" ist. Für ihn ist das Bellen oft Selbstzweck, es dient nicht dazu, einen externen Erfolg zu haben, sondern ist einfach sein Ventil, und Seppl bellt definitiv einfach GERNE.
Wie man sieht, der Motivationen hundlichen Verhaltens sind so viele, daß die Reduktion auf Dominanz einerseits oder eben Unsicherheit andererseits ihnen meiner Meinung nach schlicht nicht gerecht wird.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Die Erfahrung zum Thema Dominanz-Hundeexperte musste ich damals mit Carlos auch machen.
Da Carlos anfangs Menschen anknurrte, ging ich mit ihm eu einer Hundetherapeutin-trainerin.
Sie sagte mir, ich hätte einen seeeehr dominaten Hund, als er seinen Kopf zwischen ihre Beine legte, sagte sie: " Sehen sie, dass ist eine deutliche dominante Geste."
Er sollte nix mehr dürfen, kein Sofa, so wenig streicheleinheiten wie möglich, viel ignorieren und kurze Leine. Ich bezahlte den unverschämten Preis von 90 Euro und bin nie wieder hingegangen.
Zum Glück lernte ich Barbara kennen und sie meinen kleinen Lord. Mit der Knurrerei war es schnell vorbei, wir lernten ihn zu schützen, so dass er das Knurren nicht mehr nötig hatte. Es gab nur noch wenige Ausnahmen und endlich verstanden wir, warum er es machte!
Was bin ich froh, dass ich nicht auf die Therapeutin gehört habe, wir hätten dem Dicken sehr unrecht getan, hätten wir auf sie gehört!
Lg Heike
mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen
-------------------------------------------------- An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. von E. Kästner
Nee , war nicht natural dogmanship Training. Hab aber danach auch nicht viel Gutes von der Dame gehört und froh, nicht auf sie gehört zu haben.
Lg Heike
mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen
-------------------------------------------------- An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. von E. Kästner
Zitat von ElektraVorsicht, würde ich sagen. Nicht jedes Kontrollverhalten ist Unsicherheit. Genauso, wie nicht jedes Kontrollverhalten der Versuch ist, eine Beziehung zu dominieren.
Ich finde es genauso, wie ich diese, sorry, bescheuerten Dauer-Dominanz-Theorien ablehne, auch nicht richtig, im Umkehrschluß jetzt alles und jeden Hund, der irgendein Verhalten zeigt, als unsicher zu bezeichnen.
Da hast du natürlich Recht. Es ist etwas zu pauschal gedacht. Das stimmt schon.
Meine Nachbarin hat ein kleines Jacky-Mädel - gaaanz bezaubernd im Übrigen. Mit der war sie, als si 10 Wochen alt war, im hiesigen Hundeclub in der Welpengruppe - Hündchen war das kleinste von Allen und hat sich in der Runde zwischen Frauchens Beine gestellt, und dabei ihr Pfötchen auf den Fuß meiner Nacbarin platziert. Da wurde ihr gleich gesagt, dass sie da ein besonders dominantes Exemplar hat, und sie sicher vieeel Freude mit dem Tier hat - wenn es in DEM Alter schon versucht, Frauchen zu dominieren... Dann wurde das kleine Tier von allen anwesenden größeren Hunden über den Haufen gerannt und rumgejagt.. Sie ging nicht mehr hin.
Hat ein bissel gebraucht, bis die Kleine wieder ohne zu keifen mit andren Hunden gespielt hat - Jasko hat seeeehr dabei geholfen :-) Und heute lieeebt sie alle großen Hunde (und die kleinen wäfft sie an ... *seufz* *lach*)
Und dann ... haben wir einen Aussie im Bekanntenkreis, der ist ein totaler Proll-Affe... Und JEDESMAL wenn wir uns treffen, besteigt er Jasko. Mein Rüssel schaut gelangweilt und lässt ihn mal machen, aber ich reg mich furchtbar auf. Ich unterbinde seit Jasko es zum ersten Mal bei einem anderen Hund versucht hat, IMMER und jedesmal schon den Versuch.... also lass ich auch nicht zu, dass ein anderer ihn berammeln will. Zum Einen fühlt sich Jassi sichtlich unwohl - zum andren weiss er ganz genau, dass wenn er es sagt und rumschnappt, dass das für unsren Prolli das Blasen zur Attacke ist, denn DANN hat er ja einen grund richtig zu pöbeln. Frauchen von Prolli immer: "Neee ... lass das halt, der ist halt dominant... das müssen die doch unter sich regeeeeln.... " Und ich bin der Meinung, dass sie das eben genau NICHT müssen.
Einmal war Richy mit dabei ... und Prolli hat wieder meinen Jasko bestiegen. Kommt aus dem Auto raus, rennt über die Wiese, sucht meinen Hund und drauf. Da hat er die Rechnung ohne Richy gemacht - der ist hingeflogen und hat ihn runtergeholt und sehr laut und sehr deutlich zusammengeschissen - Naja - das hab ich halt dann die nächsten zwei Mal auch gemacht - Mittlererweile muss ich nur auf Proll zuschnauben und er dreht ab. Wenn ich das sehr frühzeitig am Anfang des Spaziergangs mache, läuft er respektvolle Bögen um uns rum... pfff... und Proll-Frauchen ist immer ganz pikiert... und ich hab ja keiiine Ahnung von hündlichem Verhalten ... tzzzzz....
---------------- Liebe Grüße Sabine und das Rüsseltier
Da hast du aber echt Geduld, wenn du dich trotzdem weiterhin mit ihr verabredet triffst.
Ich hab konsequent alle "das müssen die unter sich ausmachen" Hundehalter aus meinem Gassi-Verabredungen-Terminkalender gestrichen. Mir fehlt dafür die Geduld, und ich werde da auch ganz schnell stinkig. Ich hab kein Problem, wenn Hunde dazu neigen, bei anderen aufzureiten (egal aus welchem Grund)...aber wenn die nicht konsequent und immer wieder zügig von ihrem Besitzer von meinem Charly abgepflückt werden/ oder im besten Fall sofort davon abgehalten, mach ich das genau einmal. Und dann hat man mich zum letzten Mal verabredet getroffen. Mir sind meine Hunde für sowas echt zu schade, aber ich zu ungeduldig, um da lange zu labern und zu erklären
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ja - manchmal bin ich auch geduldig :-) Die Gute hat einen Halbbruder von Jasko - und gelegentlich, so zwei-dreimal im Jahr treffen wir uns eben zu kleineren bis mittelgroßen Familientreffen in der Gegend :-) Sind dann immer so um die 10 Hunde. Und eigentlich isse echt ne Nette. Steht ein bissel auf Natural Dogmanship ..... Letztens haben wir sie zu einem Vortrag von Udo G. eingeladen ;-) da gings um Angst und Aggression
Hätt ich allerdings einen "die machen das schon" - Hundehalter in meiner näheren Umgebung, würd ich mir auch ne andre Gassibegleitung suchen *lach*
---------------- Liebe Grüße Sabine und das Rüsseltier
Zitat von LaEscapia Steht ein bissel auf Natural Dogmanship .....
Da würde ich sie dann wohl gleich ganz dick durchstreichen, in meinem Kalender. Über diesen "Dampfer" diskutiere ich echt gar nicht mehr, da weigere ich mich mit einem kurzen "Nein, danke" überhaupt zuzuhören. Mittlerweile kann ich mir sogar die "Frage aller Fragen" dazu verkneifen.
Zitat von LaEscapiaLetztens haben wir sie zu einem Vortrag von Udo G. eingeladen ;-) da gings um Angst und Aggression
Hoffentlich ist es nicht bei der Einladung geblieben, und sie hat Herrn Dr.Dr. G. dann wirklich zugehört.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ehrlich, ich wollte sie nie wieder aussprechen oder schreiben, weil man damit grundsätzlich eine Diskussion einläutet...und die hängt mir einfach zum Halse raus bei dem Thema.
Ich flüstere sie, okay? Die Frage lautet: "und...pinkelst du denn auch drüber?"
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula