Hallo! Mich würde mal Eure Meinung zu folgendem Thema interessieren:
Paco schaut bei uns im Wohnzimmer gerne aus dem Fenster. Er macht es sich dann auf der Couchlehne so richtig gemütlich und beobachtet. Das gestehe ich ihm zu. Finde ich in Ordnung. Wenn er manchmal komische Geräusche von draußen hört (z.B. einen bellenden Hund) dann ist er nicht entspannt, stellt sich auf die Lehne und bellt raus. Das unterbinde ich mit einem Nein und signalisiere ihm, daß alles in Ordnung ist. Dann schicke ich ihn auf seinen Platz.
Heißt, ruhiges entspanntes Schauen ist OK, rumpöbeln nicht.
Mir wurde von einigen Leuten gesagt, ich solle Paco generell nicht aus dem Fenster beobachten lassen, da das eine Art von Kontrollieren ist. Und da er ja so ist wie er nunmal ist, wäre das nicht sehr sinnvoll.
Ich habe Rieke die erste Zeit in unserer alten Wohnung auch das Fenster gucken gestattet.Sie hatte extra einen Hocker und konnte von da aus in den Garten schauen. Mit der Zeit wurde mir bewußt,daß ich ihr somit die Möglichkeit einräume ihr Revier zu vergrößern und zu kontrollieren.Sie war oft sehr angespannt und ich befürchtete manches Mal sie springt mir raus,wenn sie eine Katze sichtete. Der Hocker wurde weggeräumt.
Hier in der neuen Wohnung sind die Fenster so ,das sie sich hinstellt und dabei raus sehen kann.Sie kontrolliert also wieder.Nur kann ich es diesmal nicht so einfach unterbinden.Ich möchte mir nicht alle Fenster mit Möbeln verbauen. Wenn ich es mitbekomme,schick ich sie weg.
Ra Rieke ja auch so ein Radauschaf ist,was bei jeder Bewegung im Treppenhaus hochfährt,muß sie nicht noch die Straße kontrollieren. Wenn sie ein ruhiger Vertreter wäre,den nichts aus der Reserve bringt,der nur beobachten möchte und dabei relaxt ist,hätte ich nichts dagegen.
Hallo, Katja Klar, der Hund schaut aus dem Fenster aus um die Umgebung/sein Territorium unter Kontrolle zu halten. Das finde ich nicht schlimm, wenn sich das Bellen in Grenzen hält und kontrollierbar bleibt. Es ist eine Art Beschäftigung - Türglockejob. Ob ich dem Hund es erlauben würde wenn ich nicht da bin - das weiss ich nicht. Wahrscheinlich nicht. Dann kann das Bellen/Herumspringen ausarten und wäre schwer wieder unter Kontrolle zu kriegen. Nur als Anmerkung, weil ich es interessant finde - meine Hunde bellen sehr selten wenn ich nicht zu Hause bin. Anscheinend finden sie es sinnlos, weil da niemand ist, wer die Information bekommen sollte und reagieren konnte. Barbara
Danke schon mal für Deine Antwort! Zu 90 % ist Paco beim "Fensterln" ruhig, er wirkt entspannt, und er bellt auch nicht bei jedem Geräusch das er hört. Und auch nicht bei diversen Sichtungen. Er schaut nur sehr interessiert.
Zitat von critter meine Hunde bellen sehr selten wenn ich nicht zu Hause bin. Anscheinend finden sie es sinnlos, weil da niemand ist, wer die Information bekommen sollte und reagieren konnte. Barbara
Das ist ja lustig. Bei uns ist es auch so. Wenn keiner zu Hause ist, bellt er noch nicht mal, wenn es klingelt. Weiß ich von den Nachbarn, weil ich immer mal nachfrage. Er verhält sich total ruhig.
Ja, das ist echt lustig. Ist bei Meinen auch so. Wenn wir nicht da sind gibt es keinen Mucks.
Lumpi darf bei uns zu Hause auch aus dem Fenster schauen. Wenn er bellt, bin ich sofort mit Leckerli zu stelle und dann wird gezeigt und benannt und belohnt. Er bellt aber nur bei Leuten bzw. Hunden, die er auch draussen anbellen würde. Deshalb ist das für uns eine gute Übung.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Puh, einen Moment dachte ich bei dem Thema schon, Katja würde sich doch am Badezimmerfenster abseilen.
Meine Erdgeschosswohnung hat ausschließlich Fenstertüren, also die Fenster sind bodentief. Und alle (bis auf die Terrassenfront) gehen auf die Straße. Ein echter Fulltime-Job für Richy, da alles zu kontrollieren. Wenn er entspannt ist, nimmt er die Aufgabe auch ziemlich locker und kann durchaus in so einer Position einschlafen.
Hat er sich aber schon vorher aufgeregt, dann nimmt er hocherfreut jeden Anlass zur Kenntnis, der sich da draußen bietet und bellt.
Dann (und nur dann) bekommt er von mir die Aufforderung ins Körbchen zu gehen. Ansonsten sehe ich das als häusliche Beschäftigung.
Bei seinen (ehemaligen) Feinden wie bei Guismo, dem Neuzugang im Haus, habe ich den Kontrollposten auch zusammen mit ihm genutzt um Hunde schön zu füttern. Daraus hat sich ein Anzeigebellen (1X Wuff) entwickelt, das natürlich belohnt wird.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Ich denke, ob man einen Hund wachen lassen sollte, kommt sehr auf den Hund an und auch auf die Situation insgesamt.
Meine Wohnung hat praktischerweise keine Fenster, die so angelegt sind, dass sie sich zum Bewachen eignen würden. Aber meine Erfahrung ist es, dass Kira, wenn ich in Holland bin (Terassentür zur Straße hin in erhöhter Position) schon gern von dort hinunter sieht und bellt, sobald sich was bewegt. Das habe ich von Anfang an unterbunden, die Straße ist nicht das, was ich von ihr bewacht haben möchte und es hindert sie daran, sich zu entspannen. Die Tage dort sind aufregend genug und wenn wir dann zuhause sind, sollte sie in ihrem Körbchen verschwinden und Ruhe haben. Ich lasse sie also weder dort noch unten im EG den Wachhund spielen, da ich das nicht für sinnvoll halte (und ich möchte nicht in einer Veranstaltung sitzen, in der Kira, wenn da Glasfenster bis auf den Boden sind, Vorbeigehende kommentiert). Dagegen finde ich es gut, wenn sie zuhause die Klingel kommentiert oder wenn jemand das Haus betritt. Das allerdings nicht als Daueralarm, sondern als Melden.
Wenn ich eine Wohnung hätte, wo viele Aussichtspunkte wären, würde man ein Wachen sicher garnicht verhindern können. Aber im Wesentlichen denke ich, dass man sich überlegen muss, ob man möchte, dass der Hund einen Wachjob übernimmt oder nicht. Dabei kommt es natürlich auch auf die Rasse an, einem Herdenschutzhund das Wachen gänzlich zu verbieten, würde m.E. nicht wirklich funktionieren und der Hund wäre nicht glücklich. Aber wenn Wachjob, wäre für mich auch die Frage, ob der Hund dazu neigen würde, seine Aufgabe über das Melden hinaus auszuweiten. Das müsste man im Auge behalten.
Außerdem käme es für mich darauf an, wie angespannt der Hund dabei wäre. Samson z.b. döst den ganzen Tag im Garten, der hat sogar die Augen zu, aber wenn irgendwas ist, dann ist er hellwach. Einen Hund, der sich entspannt, kann man eher wachen lassen als einen, der die ganze Zeit angestrengt aus dem Fenster starrt.
Mir wäre viel wichtiger, wie Du Dich verhältst. Ich halte von einem aversiven Signal ("Nein") nur dann etwas, wenn darauf das Positive folgt, also z.B. ein "Hier" oder ein "Schau" oder auch ein freiwilliger Blickkontakt auf das "Nein" und ein Click o.ä.. Du sagst, Du signalisierst ihm, daß alles in Ordnung ist. Genau hier stünde die Frage: Wie machst Du das? Wie verhältst Du Dich?
Die zweite wichtige Frage wäre, wie zuverlässig ist Dein Verhalten, im Sinne von bleibst Du ruhig oder ärgerst Du Dich und er bekommt das mit? Wenn Du ruhig und zuverlässig immer, "danke Paco, jetzt übernehme ich" sagen und ihn belohnen würdest, wenn er aufhört, hätte ich keinerlei Probleme damit, Paco "fensterln" zu lassen.
Ist er denn da weniger aufgeregt als bei Geräuschen im Treppenhaus oder gar einem Klingeln bei Euch? Denn das wäre die dritte, eigentlich entscheidende Frage bei einem Hund wie Paco, wie sehr regt er sich auf, wie hoch fährt er und wie gut kommt er runter und was tust Du dazu? Okay, das sind gleich vier Fragen, aber sie gehören zusammen. ;-)
Auf Basis Deiner Antworten oder im Normalfall als Trainer gefragt, würde ich sagen, Pacos Verhalten und Deines müßte ich sehen, um sagen zu können, ob das, was Du machst bzw. er an Verhalten zeigt, so okay ist. Und ich glaube, solche Fragen lassen sich auch nur so beantworten, im persönlichen Erleben und nicht aus der Entfernung. Ich brauche nur daran zu denken, wie die klassischen Ratschläge, Paco beim Türklingeln auf seinen Platz zu verweisen, genau das Gegenteil dessen bewirkten, was sie bewirken sollten, nämlich mehr Streß und aggressives/lautes Verhalten bei Paco und mehr Hilflosigkeit/Streß bei Dir/Euch. Für ihn war ein anderer Weg richtig und wichtig, und wer weiß, vielleicht gilt das auch für's "Fensterln", hängt von ihm und von Dir ab, zuallererst, würde ich meinen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Elektra Die zweite wichtige Frage wäre, wie zuverlässig ist Dein Verhalten, im Sinne von bleibst Du ruhig oder ärgerst Du Dich und er bekommt das mit?
Meistens bin ich ruhig und mache es genau wie oben beschrieben. Es kann aber natürlich auch mal vorkommen, daß es mich grade stört und dann wird der Tonfall auch mal etwas schärfer.
Zitat von Elektra Ist er denn da weniger aufgeregt als bei Geräuschen im Treppenhaus oder gar einem Klingeln bei Euch? Denn das wäre die dritte, eigentlich entscheidende Frage bei einem Hund wie Paco, wie sehr regt er sich auf, wie hoch fährt er und wie gut kommt er runter und was tust Du dazu? Okay, das sind gleich vier Fragen, aber sie gehören zusammen. ;-)
Er ist definitiv weniger aufgeregt. Wie gesagt, wenn er fensterlt, ist er die meiste Zeit entspannt und verfolgt nur das Geschehen draußen aufmerksam. Wenn es vorkommt, daß er sich über etwas aufregt, bekomme ich ihn schnell wieder beruhigt, ich muß halt nur aktiv werden und ihm sagen, jetzt ist gut, du brauchst nicht aufpassen. Und dieses Verhalten ist in den letzten Wochen sehr viel entspannter geworden, vor einigen Monaten hat er beim Fensterln viel öfter heftig reagiert, so daß ich diese Aktivität oft schon im Ansatz unterbinden mußte. Inzwischen lasse ich ihm dieses "Vergnügen", solange es ruhig bleibt. Und das bleibt es inzwischen sehr oft!
Zitat von Elektra Genau hier stünde die Frage: Wie machst Du das? Wie verhältst Du Dich?
Wenn er aufgeregt bellt, gehe ich zu ihm, sage Nein und sehe selbst aus dem Fenster. Dann signalisiere ich ihm, daß er sich auf die Couch legen soll und dann bekommt er einen dicken Brust- oder Ohrkrauler.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Five macht das ja beruflich. Im Moment hat er auch so eine Phase, wo er ganz aufgeregt ist, wenn ein Auto vorfährt oder jemand auf unsere Bude zukommt. Da kommt dann auch ein "Ist okay" und dann muss er auf seiner Decke Platz machen,weil ich dann ja raus muss.
Bei Hunden und normalen Passanten macht er kein Theater.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt