Hey Margit, ich kann Dir mein Wissen um die Packer mitteilen, hoffe dabei auch auf die Hilfe von Schle, sie ist viel näher dran als ich ( Geografisch) . Nach meinem Wissen wird der Presa ( Packer) von der ländlichen Bevölkerung noch heute mit wendigeren Rassen gekreuzt, mit dem Zwecke der Funktionalität. Schon seit dem Mittelalter werden die molossoiden Hunde zum Treiben & Packen von wehrhafter Beute eingesetzt. Bei der heutigen Jagd auf Wildschwein und Hirsch. So jagd der Spanier mit Mixrudeln aus Hetz-, Sicht-, und Packhunden. Die Selektion findet mit ca. 6 Mon. statt- die Hunde müssen ihre Raubschärfe an ( meist) Kaninchen zeigen, die in die Gehege verbracht werden. Wer sich da durchsetzt hat die Prüfung schon geschafft, eine zweifelhafte Karriere beginnt. Meist verwendet der Spanier nur 2 Grundkommandos, der Rest ist "learning by doing" im Rudel mit den Alttieren. Da Archy noch sehr jung zu Dir kam, wird er kaum eine Konditionierung mitbekommen haben, bringt aber doch das Potential mit. Selten wird sich ein jagender Spanier mit "nichttauglichen" Hunden " belasten", die Elterntiere werden sicher nicht zufällig ausgewählt sein. Ob nun Archy ein Zufallsprodukt ist oder unter dem Zwecke der Verwendung entstanden, wird sich nicht zweifelsfrei klären lassen, seine Anlagen sind aber erkennbar, eine Gegenkonditionierung klingt in diesem Zusammenhang schräg ( das ist als ob ich einem Jagdhund das Jagen abgewöhnen möchte), eine alternative Beschäftigung könnte das Apportieren sein.
Klar, Schleppleine. Ich liebe es, mit den 10 Metern zu kämpfen, besonders wenn Archy sich doch mal ins Gebüsch verklümmelt und ich diese 10 Meter dann wieder rausfuseln muss!!!
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Es gibt Leute, die gehen das dann positiv an: Sie werden eben einfach Weltmeister im Synchron-Leinen-Vertüddeln. :-)
Klar, es sagt doch niemand, daß es leicht ist. Aber mal ehrlich: Bevor Archy nochmal einen Hund verletzt und möglicherweise dann mit Maulkorbzwang und Leinenpflicht abgestraft ist, die Du dann nicht so einfach mehr loswirst, bevor er im Wald ein Reh reißt, das sich dann vielleicht verletzt noch stundenlang im Todeskampf quält, weil ein Mensch keinen Bock auf Schleppleine hatte - ist das doch die bessere Alternative, oder?
Zitat von MargitIch dachte mir schon, dass ich ihn sicher immer im Wald und im unkontrollierbaren Gelände an der Leine haben muss.
Meiner Meinung nach, sorry, wenn das hart klingt, trotzdem sage ich es, gehört Archy nicht nur an Wäldern oder Feldern oder wenn viel Wild in der Nähe ist, an die Leine, sondern derzeit noch immer und überall.
Archy ist aggressiv gegen Artgenossen, noch nicht hundertprozentig abrufbar und alles andere als ein kleiner, harmloser Hund. Er ist ein potentielles und für andere Vierbeiner großes Risiko. Und: Er ist erst sechs Wochen bei Dir. Er hat noch längst nicht alles an wirklichem Verhalten ausgebildet.
Ich bin kurzzeitig ja auch darauf "reingefallen", weil Ben mit mir ja sooooo süß war. Aber nachdem der erste Jogger eine zerfetzte Hose hatte, weil er so nah am angeleinten Ben vorbeirannte, daß der Panik kriegte und schnappte, nachdem es den ersten Hundekampf gegegeben hatte, weil ich Trottel auf die andere Haltern gehört hatte, die gemeint hatte "leinen Sie ihn doch ab, die machen das schon" und dann doch Angst um ihr "Schnäuzelchen" bekam und zwischen die kämpfenden Hunde ging - war Ben konsequent über ein Jahr lang nur an der Leine. Freigang gab es nur mit Beißkorb oder da, wo wirklich absolut NIEMAND war und das auch immer sehr vorsichtig und Abruf ständig trainierend.
Erst jetzt, mit den Ergebnissen beim neuen Trainer und wo Herr Ben, wenn man ihn nur sietzt (Heeeeeerr Ben, das Zauberwort ;-)), abrufbar ist und zwar auch und gerade angesichts anderer Hunde, darf er wieder von der Leine.
Margit, sorry, aber mach Dir bitte die Ernsthaftigkeit der Lage klar. Der eine verletzte Hund war der eine zuviel. Warte nicht, bis Euch (wieder) jemand anzeigt. Bitte.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Margit, ich halte es auch für sehr gefährlich ihn von der Leine zu lassen. Ich gehöre ja auch zu den Leuten, die der Meinung sind, ein Hund muss Freilauf haben. Aber nicht unter allen Umständen. Du musst die Umwelt und vorallem IHN schützen. Sicherlich ist die Schleppleine anstrengend für Dich, sie nervt total. Aber ich würde bei Archy auch den Maulkorb empfehlen. Es klingt blöd, grausam, hart. Das ist mir klar, aber er dient nicht zuletzt seinem Schutz. Wenn was passiert, die Folgen mag ich mir gar nicht ausmalen! Der Maulkorb und die Leine sollen ja keine Strafe für ihn sein, nur eine Möglichkeit möglichst normal zu leben! Du kannst es mit ihm, ganz in Ruhe, erarbeiten, dass er sich sogar über den Korb freut. Weil er damit Fun und Action asoziert. 6-8 Wochen wird im allgemeinen als Eingewöhnungszeit genannt. Aber meiner Meinung nach gilt dies nur für "normale" Hunde. Jetzt wird Archy erst anfangen sein wahres Ich zu zeigen, immer ein Stück mehr! Sieh es nicht als Strafe für Euch, sondern als Aufgabe, die Ihr gemeinsam erarbeitet. Das wird Euch verdammt nahe bringen! Es wird werden, Stück für Stück und auch mal wieder ein Stück zurück. Auch Du wirst mit den Aufgaben wachsen und was ist da schon eine Schleppleine?
Da habe ich mich wohl ein wenig missverständlich ausgedrückt: Klar ist Archy an der Leine, immer und in jeder Situation. Mit dem Joggergürtel geht das auch sehr gut.
Heute haben wir zum Glück einen ehrlich netten Hundesitter aufgetan: mit viel Hundeerfahrung, Haus mit eingezäuntem Garten, und allem was dazu gehört. Deshalb muss der Herr jetzt nur noch in Ausnahmesituationen mit in die Firma. Dort sind ja alle wirklich heiklen Situationen gewesen. Jetzt können wir richtig Ruhe in die Sache bringen. Da haben wir wirklich Glück gehabt und es erleichtert mich schon sehr, dass der Druck von dieser Seite genommen ist.
Die Sache mit dem Maulkorb habe ich mir auch schon überlegt. Mit 2-Beinern ist er ja wirklich ein Schatz (wie ein schmerzhafter Besuch beim Tierarzt gestern wegen Ohrenentzündung entgültig bewiesen hat) aber mit 4-Beinern...
Ich melde mich wieder wie es weiter geht.
Viele Grüsse
Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
was ist denn so nervig mit der Schleppleine? Ich arbeite heute auch noch mit ihr, wahlweise 5 oder 10 Meter, um Anton abzurufen wenn er andere Hunde sieht, klappt mittlerweile richtig gut. Sie ist auch praktisch zum "nicht da rein" üben, in Deinem Fall dann das Gebüsch .
Meine Kommentare bzgl. Schleppleine waren eigentlich eher lustig gemeint. Für Archy ist sie ideal, da er gerne etwas Radius um mich hat, aber sowieso die meiste Zeit zufrieden am Schnüffeln ist.
"Raus da" üben wir gerade, die Felder um unser Haus sind frisch mit Jauche getränkt worden, da liegt es schon im eigenen Interesse, ihm das möglichst schnell begreiflich zu machen...
Viele Grüsse Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)