Meine Nachbarin hat einen richtigen kleinen Deibel und als ich nach meiner Kur einen Besuch machte, war ich ziemlich geschockt über die Entwicklung trotz freudiger Begrüßung. Hilde ist 1 Jahr und 5 Monate, kam mit ca. 8 Wochen von einer Pflegestelle wo sie im Alter von etwa 5 Wochen vom Tierschutz in Berlin aus einem Hinterhof geholt wurde. Sie ist ein Dackel/Terrier - Mix. Wurde mit 9 Monaten kastriert. Hilde war von Anfang an sehr...selbstbewußt. Sie knurrt alle und jeden an wenn ihr etwas nicht passt. Schnappt auch gern mal und schnappt nach. Wobei sie selten verletzt. Meine Nachbarin bemüht sich sehr um eine Lösung, auf dem Platz ist sie der folgsamste Hund, zu Hause mutiert sie zum Teufelchen. Ihren Platz verteidigt sie aufs schärfste. Die neuste Marotte macht ihnen echt zu schaffen: Hilde zieht ihr Hundekissen genau in die Laufstrecke zwischen Küche und Zimmer (es ist eng) und rammelt wie verückt das Kissen. Danach setzt sie sich rein und knurrt mit gefletschten Zähnen jeden an, der dort lang will. ALle. Ich habs selbst erlebt. Das passiert wohl immer nach dem Füttern.
Habt Ihr dafür eine Erklärung?
Sie quittiert jede Einmischung mit Knurren und / oder Schnappen. Ob es das Verbot zum Buddeln ist, man ihr Spielzeug nimmt, sie beim schlafen stört....vom Futter ganz zu schweigen. Sie kann aber auch sehr lieb sein, es ist aber leider so, dass sie inzwischen weitestgehend bestimmt, was erwünscht ist und was nicht. Eine Hundetrainerin im Haus hatte auch nach der 3. Stunde kein richtiges Rezept außer ein bestimmtes Fütterungsschema. sie war wohl in Ansicht der Vehemenz der kleinen Maus ziemlich beeindruckt.
Meine Nachbarin ist vielleicht nicht immer konsequent genug, aber sie gibt sich echt Mühe. Ich habe selbst ja miterlebt wie schwer es mit Hilde ist. Sie hat jede Menge "kriminelle Energie". Verbote interessieren sie nicht, Belohnungen werden sofort durchschaut. Sprich: sie tut es nur dafür und provoziert sogar die betreffenden Situationen um mit Leckerchen für das Unterlassen belohnt zu werden. Ich mache mir langsam Sorgen, die Nachbarn auch.
Ich habe sie gern, sie ist süß und pfiffig aber auch ich habe größten Respekt vor ihr. Erstaunlicherweise hat sie bei Hundebegegnugen ein ganz sauberes Verhalten, versteckt sich bei Ängstlichkeit dann auch mal hinter der HH.
Ich fühle mich selber da etwas hilflos, möchte aber so gern helfen. Was würdet ihr empfehlen?
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Puh, so aus der Ferne ist das schwer. Vermutlich würde ich zunächst anders belohnen. Und zwar so, dass man sie belohnt, bevor sie das Fehlverhalten zeigt. Um mal ein Beispiel von Kira zu nehmen:
Ich wollte nicht, dass sie mitbellt, wenn die Hunde unten bellen. Normal stürzte sie zur Treppe und bellte. Nun hatte ich sie dann immer abgerufen und fürs aufhören belohnt. Sie fing also an, bei jedem Pups zur Treppe zu stürzen und zu bellen, manchmal war da vermutlich auch nix. Aber abgerufen hab ich sie ja dann trotzdem. Also habe ich versucht, ganz schnell zu sein und sobald unten einer bellte, sie aber noch die Klappe zu hatte, gelobt, gelickt und belohnt was das Zeug hält. Das hat geklappt.
Wenn Hilde also diese Sachen so schnell durchschaut, dann würde ich unbedingt zusehen, dass sie ihr Futter (und ich würde bei einem extremen Ausmaß durchaus überlegen, ob das gesamte Futter) für gewünschtes Verhalten bekommt, möglichst bevor sie einsteigt. Wenn sie also was essen möchte, dann muss sie zusammen arbeiten. Normalerweise bin ich nicht dafür, nicht aus dem Napf zu füttern, aber ich würde es in einem solchen Fall doch erwägen.
Daneben würde ich zusehen, ob man nicht z.b. ihre gewohnte "Laufstrecke" irgendwie blockieren kann, so dass sie nicht direkt das Verhalten abspult, sondern man in der Umorientierung Fuß fassen kann mit Bestärkung fürs Bravsein. Oder dass man nach dem Füttern quasi im Nebenzimmer an einem ruhigen Platz einen "Nachtisch" in Form eines Kongs o.ä. reicht. Sie wird sich dann vermutlich angewöhnen, nach dem Füttern ins Nebenzimmer an ihren Platz zu gehen, damit es endlich losgehen kann mit dem Kong.
So in etwa meine Ideen dazu- einfach ein paar Ideen, die mir beim Lesen eingefallen sind. Beim Doc war sie schon, oder?
Das ist auf die Entfernung nicht zu beantworten. Spontan eben wie immer: Einen guten Trainer würde ich empfehlen. Nur der kann seriös Ratschläge geben, wer den Hund und das Verhalten von Hund und Halterin nicht erlebt hat, kann es leider nicht.
BTW: Ist das die Lütte, die ich auch kurz gesehen habe, als ich bei Euch war letztes Jahr?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Hallo Margit, ich denke auch, daß ein guter Trainer sich die Kleine mal in "Aktion" anschauen sollte.
Zitat Sie quittiert jede Einmischung mit Knurren und / oder Schnappen. Ob es das Verbot zum Buddeln ist, man ihr Spielzeug nimmt, sie beim schlafen stört....vom Futter ganz zu schweigen.
Wenn ich ganz ehrlich sein soll sträuben sich mir beim Lesen dieser Zeilen die Nackenhaare. Und dies nicht weil die Kleine knurrt und schnappt, sondern weil die Menschen scheinbar nicht ganz unschuldig an ihrem Verhalten sind. Ich hoffe, daß ihnen nicht der Gedanke kommt die Hündin fürs knurren zu schimpfen oder sie in irgend einer anderen Weise zu bestrafen.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Barbara: Ja, das ist die Kleine, wo Du auch Ratschläge gegeben hast.
Leider war ihnen das damals alles zu anstrengend. Es ist ein sehr unruhiger Haushalt und die Ruhe für die Kleine, die Du damals dringend angeraten hattest, kam nicht zustande.
Kerstin: Sie wird nicht bestraft, eigentlich geht man erstaunlich ruhig mit ihr um. Aber offensichtlich nicht in richtiger Weise..
Mir sträuben sich eben auch immer die Haare, es ist so fatal, weil sie zwar sehr darunter leiden, aber keinen rechten Ansatz finden. Jeden Tag verfestigen sich die Verhältnisse weiter. mich macht das so traurig, weil sie eine so pfiffige Maus ist, die mit viel viel Konsequenz mit Sicherheit allerhand lernen würde. Und ich mag meine Nachbarn sehr.
Tja, mit Trainern ist es nicht so toll hier, sie hatten diejenige zu Hause, wo Du mir auch den Tip gabst. Aber genau wie bei mir wurde ewig übers Füttern gelabert und es kam auch nach 3 Terminen nichts konkretes raus, kein Trainingsplan wie erhofft.
Ich lasse mir das alles noch mal durch den Kopf gehen und rede noch mal mit ihr...
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Tja, also ICH würde ja den Tomski und Euch auch gerne mal wiedersehen. ;-))))))))))))))))))
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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