Also mein Hund ist ja wirklich manchmal ein bißchen Banane... Luna war gestern wieder total nervös. Ich weiß nicht ob das die ersten Frühlingsgefühle waren, auf jeden Fall war mit ihr nichts anzufangen. Sie war so dermaßen hochgefahren, dass ich dachte statt irgendwelche wilden Sachen mit ihr zu machen geh ich auf unsere Wiese am Haus und mach ein paar ruhigere Dinge mit ihr.
Also Schleppleine dran (Wiese ist nicht eingezäunt und sie HASST unseren Nachbar), unseren 1-m-Tunnel und den Futterbeutel mitgenommen... Erst haben wir ein paar einfache Gehorsamkeitsübungen gemacht, weil ich das ganze positiv angehen wollte und sie das schon aus dem FF beherrscht. Sitz, bei (Fuß), Down... Dann ein bißchen Apportieren mit Distanzkontrolle. Da bleibt sie normal total cool und macht schön mit. Gestern hatte sie aber den Schalk im Nacken sitzen und wollte den Dummy schon nicht abgeben, bzw. ihn teilweise gar nicht erst bringen. Hatte ja die Schleppi dran, von daher war das nicht so schlimm. So konnte ich sie ganz ruhig zu mir holen.
Dann wollte ich sie durch den Tunnel laufen lassen, was sie nur sehr widerwillig tat. Normalerweise findet sie das klasse! Gordo (der Dackelmix meiner Schwiegerma, mit dem Luna zur Zeit nicht so ganz grün ist) hat vor ein paar Tagen allerdings gegen den Tunnel gepinkelt. Vielleicht fand sie den Tunnel deshalb schon blöd!? Naja, auf jeden Fall hat sie den Tunnel nachdem sie durchgelaufen ist regelrecht verprügelt. Ich weiß echt nicht wie ich das sonst nennen soll... Luna packt den Tunnel, schleift den mit und beißt immer rein und springt drauf rum. ^^ Ich hab dann "No!" gesagt, hat sie aber nicht weiter gejuckt. Also Schleppi kurz genommen, damit sie mir nicht entwischt. Ich wollte ihr den Tunnel dann wegnehmen, wieder "Luna no!", keine Reaktion. Ich wollte sie dann körpersprachlich etwas zurück drängen (mache ich beim Dummy auch, sonst gibt sie den ab und an gar nicht her), nehm also den Tunnel und drück ihn an mich (Luna hängt an der anderen Seite am Tunnel dran), mach mich groß, schaue Luna an und sage noch mal leise und dunkel no und gehe ruhig auf sie zu. Beim Dummy ist das so, dass sie den dann fast sofort loslässt und vor mir ins Sitz geht oder sich hinter mich stellt oder setzt. Gestern war sie dann aber schon so in Rage, dass sie kurz laut knurrte und in meine Hand geschnappt hat. Ich war ja noch "in Bewegung" auf sie zu und hab dann noch einen Schritt auf sie zu gemacht und sie weiter angeschaut, da hat sie dann einen Satz an mir vorbei gemacht und sich hinter mich gestellt. Sie war immer noch ziemlich erregt, aber sie versuchte dann nicht mehr an den Tunnel ranzukommen. Die Situation ließ sich dann auch gut auflösen. Ich habe den Tunnel weggebracht (mit ihr zusammen, ging auch gut) und dann noch kurz wieder Sitz, Down, Bleib auf der Wiese, dann rein.
Also erstens: Warum um alles in der Welt verprügelt sie auf einmal den Tunnel? Und zweitens: Habe ich mich richtig verhalten? Wenn sie so in Rage ist passiert das schon mal, dass sie nach einem schnappt, wenn man ihr zu Nahe kommt. Ich lasse mich davon dann nicht weiter beeindrucken und mache ruhig und bestimmt das weiter, was ich am machen bin (also sie zurückdrängen z.B., sie bei den Pferden auf ihren Platz bringen etc...). Feste beißen tut sie dann nicht und ich bin mir recht sicher, dass sie das auch nicht machen würde. Ich denke der Stresspegel ist dann nur einfach viiiel zu groß für sie...
Ohne es erlebt zu haben, ist es schwer zu sagen, aber ich vermute mal, daß es zweierlei war: Streß bzw. Streßabbau und vielleicht auch Ärger über die "fremde" Pinkelspur. Wenn sie das jetzt ständig macht, würde ich dem nicht allzuviel Bedeutung beimessen, wenn sie es häufiger tut, würde ich schauen, wo Du in Eurem Alltag gezielt Streß abbauen kann, z.B. indem Du Zuhause für absolute Ruhe sorgst (bei uns ist "null action" Programm, hier wird nur gefressen und geschlafen, es sei denn, die Dreifarber rangeln ein wenig, aber auch die liegen dann schnell wieder auf ihren Plätzen), aufregende Spiele wie Spiele mit dem Ball oder einem Stöckchen u.ä. reduzierst und Deinen Hund vorher und nachher sorgfältig entspannst. Es gäbe sicher mehr, aber dafür müßte man Eure Lebensumstände und Euren Tagesablauf kennen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Danke erstmal für die Antwort! Ja, mit dem Runterfahren haben wir des öfteren noch so unsere Probleme. Anfangs ging sie im Haus sowieso über Tisch und Bänke, aber das hat sich gelegt. Nur zwischendurch hat sie noch so Tage, wo ich einfach keine Ruhe rein kriege. Vielleicht bin ich dann auch innerlich unruhiger, ich weiß es nicht... Ball- und Stockverbot hat sie sowieso, sie ist ein wahrer Bällchenjunkie. Sobald ich den Ball in der Hand habe achtet sie nicht mehr auf mich sondern starrt nur noch den Ball an und steht absolut unter Spannung. Der Ball wird nur noch ausgepackt, um zu üben, dass ich ihn auf den Boden legen kann ohne dass sie ihn sich sofort nimmt und rumflippt. Übrigens habe ich gestern, nach ihrem kleinen Ausraster, versucht sie draußen etwas zu entspannen. Abends sind wir einfach ganz ruhig eine Runde raus gegangen, an kurzer Leine, haben 10 Minuten auf einer Bank gesessen und uns danach noch auf unsere Wiese gesetzt. Ich habe einfach versucht ihr ein bißchen Ruhe zu vermitteln und nach ca. einer Viertelstunde fiepen und nervös durch die Gegend schauen hat sie sich sogar kurz auf die Seite gelegt. Sollte ich sowas täglich machen mit ihr?
Wieso sie den Tunnel verprügelt, weiß ich auch nicht. Aber was ich aus deinen Zeilen lese, ist dass ihr ein ganz schönes Übungsprogramm habt. Das kann an Tagen, wo der Hund einfach nur Banane ist, zu viel sein.
Ich handhabe es so, dass an Tagen, wo einer von uns beiden nicht gut drauf ist, Übungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden und wir uns einen ganz entspannten Spaziergang an Schleppleine oder gar Flexi gönnen. Oft setze ich mich dann, wenn das Wetter es zulässt, zwischendrin ne Viertelstunde ins Gras und wir gucken einfach nur in der Landschaft herum, sie schnuffelt und buddelt. Kommuniziere einfach nur Ruhe, wenn es bei Luna so lange gedauert hat, bis sie sich entspannt hat, dann zeigt das ja auch, WIE hoch der Stresspegel war und wie schwer sie runter kommen konnte. Das kann man üben, aber vor allem würde ich zusehen, dass sie nicht die ganze Zeit bespaßt wird, sondern Ruhe und Entspannung den Großteil des Alltages für sie einnehmen. Bei manchen Hunden geht ganz langsam spazieren gehen ohne Üben zum entspannen besser als sich irgendwo hinsetzen. Musst halt gucken, was bei ihr wirkt.
Schmusen/Hundemassage ist natürlich bei Bedarf erlaubt. Das tut uns beiden gut und reduziert die Gefahr, dass ich mir das Training boykottiere. An solchen Tagen klappt es eh nicht und wir brauchen keine schlechten Trainingserfahrungen.
Ja, da hast du recht! Ich glaube ich war da gestern auch etwas unbedarft und habe wohl tatsächlich noch zuviel von ihr verlangt. Mein Problem ist manchmal, dass ich zwischendurch echt vergesse, dass sie ja nun erst gute 3 Monate bei uns ist. Sie hat innerhalb der ersten 3 Wochen das Sitz, das Down, Pfötchen geben, das Kommando Decke und auch Apportieren gelernt, ebenso dass die Kommandos erst aufgehoben sind, wenn ich unser Freigabesignal gebe. Das alles hatte sie ganz fix drauf, ohne dass wir da riesenlang üben mussten. Meine Trainerin meinte, dass bei vielen Hunden die Dinge ewig lang wiederholt werden müssten, Luna macht's ein- oder zweimal richtig, wird gelobt und hat's dann drauf. Ich glaube weil das normal schon so gut klappt und mehr oder weniger schon Routine ist (zumindest im Garten ohne große Ablenkung) sind meine Erwartungen oft zu hoch.
Normalerweise mache ich am Tag 2 "Übungssequenzen". Morgens vor der Arbeit einmal und nachmittags, wenn ich nach Hause komme nochmal. Heute waren wir dann nachmittags wie du schon sagtest einfach mal schön spazieren. War dann aber auch Stress für sie. Sie hat überall geschnüffelt wie ein Trüffelschwein und zwar so nervös, dass sie nach kurzer Zeit Schaum vorm Maul hatte. Ansonsten war sie aber weitaus weniger nervös wie gestern. Im Haus wird eigentlich soweit nichts Aufregendes mit ihr gemacht und sie bekommt jetzt auch nicht den ganzen Tag Aufmerksamkeit. Inzwischen schafft sie es sogar, sich mal alleine in einen Raum auf die Decke zu legen und ne Runde zu knacken. Sonst ist sie mir auf Schritt und Tritt gefolgt.
Dass sie angestrengt geschnüffelt hat, kann am Wetter liegen. Meine Nase findet es im Moment auch seeehr spannend. Aber vielleicht auch daran, dass sie noch nicht wieder zur Ruhe gekommen ist. Vielleicht macht ihr einfach mal ein paar Tage Übungspause. Neben dem Effekt, dass sich Gelerntes in einer Pause wunderschön festsetzt, wird es ihr sicher gut tun. Für Kira sind Pausenzeiten enorm wichtig.
Guck sie musste ja nicht nur auf der Decke bleiben und Sitz lernen, sondern sich an neue Leute anpassen, sie muss eure Körpersprache erst einordnen lernen, sie muss ihr Revier und all die anderen Hunde kennenlernen/einschätzen, sie muss sich innerhalb der Erwartungen, die an sie gestellt werden, zurecht finden, wahrscheinlich auch eine Ernährungsumstellung schaffen, sich an andere Trainingsmethoden gewöhnen oder überhaupt erst einmal daran, dass es Training gibt.
Selbst wenn sie superschlau ist, dann ist das alles dennoch eine riesige Aufgabe und es kann einfach sein, dass sie das eine Zeitlang durchgehalten hat, aber jetzt erschöpft ist. Insofern- geht es ruhig an. Ihr habt noch ein ganzes Hundeleben Zeit.
Hm, also morgens eigentlich recht kurz. Wir laufen ca. 5-10 min bis zu unserer morgendlichen "Übungswiese" und dieselbe Strecke wieder zurück. Auf dem Weg üben wir das an der Leine gehen, das klappte bis vor ca. 2 Wochen mal so überhaupt nicht. Dann mal 5 Minuten den Weg an der Wiese zum Schnüffeln und Lösen rauf, ab auf die Wiese und dann ca. 20 Minuten Beuteltraining oder einfach Sitz, Down auch auf Distanz und dann ran rufen ohne Beutel. Nachmittags kommt es immer drauf an. Wenn ich sie mit zu den Pferden nehme sind wir ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde dort. Eigentlich müsste ich das wohl auch als Training bezeichnen, auch wenn sie dort gerade lernt cool zu bleiben und eben größtenteils NICHTS zu tun. Das bedeutet für sie dann je nach Tagesform auch Anstrengung. Sie ging anfangs meine Pferde ziemlich heftig an, inzwischen bleibt sie auf ihrem Platz (legt sich sogar dort hin) und sucht Blickkontakt zu mir und wird dann natürlich ganz viel gelobt. Zwischendurch machen wir dort immer kleine Suchspiele so dass die Pferde nicht in Sichtweite sind, damit sie den Stall nicht nur als negativ empfindet. Danach gehe ich dann meistens nochmal ca. eine halbe Stunde mit ihr auf eine angrenzende Wiese. Je nach Laune üben wir da wieder mit dem Futterbeutel, machen "Anti-Bällchen-Junkie-Training". Oft darf sie da auch mal ohne Leine flitzen, weil ich da einen guten Weitblick habe. Ab und an treffen wir dort ihren Hundekumpel und dann ist auch einfach nur toben mit dem angesagt. Wenn wir nicht zu den Pferden fahren machen wir im Garten auch schonmal Light-Geräte-Training oder einen kleinen Bachspaziergang.
Mir ist auch gerade ein kleines Licht aufgegangen... Ich glaube sie versucht sich dann gerade mal so richtig in die Familie einzuordnen. Den Dackel mobbt sie zur Zeit regelrecht, meine Schwägerin und Schwiegermama versucht sie teilweise auch unterzubuttern... Sie sucht wohl gerade nach ihrem Platz hier denke ich. Könnte das sein?
Habe mir meinen Beitrag gerade mal selber durchgelesen. Im Alltag kommt mir das gar nicht soviel vor, wenn ich das jetzt so lese ist es aber wahrscheinlich doch zu viel, oder? Ich habe sonst immer gesagt bekommen, dass ich sie auspowern und auslasten muss, eben weil sie so ein agiler Hund ist. Ich hatte dann manchmal eher das Gefühl ich mache zu wenig... Hmpf.
Uh, ich finds sehr viel. Bin selbst über genau diesen Stolperstein auch gefallen mit Kira. Sie ist ja auch sowas von agil und musste auch schnell viel lernen. Allerdings fing sie erst an zu entspannen, als ich die Trainingszeiten extrem zurückfuhr. Nicht mehr alle Spaziergänge dauernd geübt habe. Vor lauter Sitz und Platz kam sie garnicht dazu, mal in Ruhe was zu machen.
Wenn du einen agilen Hund ständig auspowerst und auslastest, dann schaffst du dir selbst einen Hochleistungssportler. Der vielleicht vor laute Auspowern garnicht mehr zur Ruhe kommt. Ein agiler Hund muss vor allen Dingen eins lernen: zur Ruhe überzuwechseln. Klar braucht der Hund ein gewisses Maß an Auslastung und es ist schön, wenn ihr Sachen zusammen macht, aber im Moment gibt es so viel zu lernen und so viel für sie einzuordnen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie unterbeschäftigt ist.
Seit wir nur noch punktuell zu trainieren brauchen, weil das Wichtigste sitzt, hat Kira angefangen, sich super zu entspannen. Und sie war anfangs ein Hund, der keine Minute still sitzen konnte, ständig nach Aktion verlangte. Inzwischen ist sie ein normaler Hund, immer noch temperamentvoll und immer noch gern herausgefordert, aber der Wechsel in die Ruhe funktioniert inzwischen problemlos. Entspannung ist nur noch ein Thema, wenn wir zusammen sehr viel vor haben, dann geht es mir aber genauso.
Wie wäre es denn, wenn du es mal mit 3x 5min oder 2x10min versuchst. Vielleicht einfach mal alles nicht wirklich Wichtige weglassen, was du nur zur Beschäftigung tust und dich auf das Wichtige konzentrieren. Wenn das an der Leine gehen halbwegs klappt, ist das schonmal gut, denn das ist die einzige Übung, die nicht nicht zurück fahren würde, einfach weil man dabei auch konsequent sein muss. Wenn dein Hund z.b. noch wegzulaufen droht, wäre bei manchen Spaziergängen eine Alternative, sie nach einer gewissen Zeit an die Leine zu hängen, damit ihr beide entspannt laufen könnt und nicht dauernd üben müsst. Allerdings würde ich da auch keine Extra-Wege machen. Vielleicht weiß sie noch garnicht, wie es ist, in Ruhe zu schnüffeln, weil irgendwie immer Action ist?
Achte vielleicht einfach mal die nächsten Tage drauf, wieviel von dem, was du mit ihr machst, eigentlich üben ist. Auf einem Platz bleiben bei den Pferden und das so lange ist auf jeden Fall richtig anstrengend, vor allem wenn sie unsicher ist bezüglich der Pferde.
Zitat von lizSollte ich sowas täglich machen mit ihr?
Ja. Das ist eine der wenigen "Übungen", die man kaum genug und schon gar nicht zuviel machen kann, wenn man einen sehr nervösen Hund hat.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
@Schnuffelnase: Danke, ich glaube Luna war wirklich arg gestresst. Bin dann ja gestern und heute morgen "nur" spazieren gegangen und ich habe schon das Gefühl, dass sie etwas zur Ruhe gekommen ist. Mein Freund meinte was ich mit ihr gemacht hätte, sie wäre ja wie erschlagen.
Die wichtigsten Dinge sitzen ja eigentlich auch schon recht gut. Außer in Ausnahmesituationen (Wild in Sicht oder andere Hunde etc.), aber das kann und muss ich dann ja eh in den jeweiligen Situationen üben...
Ableinen tu ich Luna wie schon geschrieben eher selten. Eben weil sie Probleme mit anderen Hunden und teilweise Menschen hat, aber auch, weil sie einen ganz schönen Jagdtrieb hat und wir hier eine sehr hohe Wilddichte haben. Ich möchte nicht, dass sie mal mit dem Jagen Erfolg hat. Sie läuft dann größtenteils an der 10-m-Schleppleine oder im Wald an der 5-m-Schleppleine.
In Ruhe mal was machen, nein, das hat sie definitiv noch nicht gelernt. Ist mir jetzt auch nochmal richtig bewusst geworden. Sie kann noch nicht mal beim Pinkeln stehen bleiben. Selbst das macht sie während dem Laufen. Hinten pinkeln, vorne schnüffeln... Da bleibe ich dann immer extra schon stehen, damit sie nicht denkt ich laufe in der Zeit weg oder so.
Zitat von lizDanke, ich glaube Luna war wirklich arg gestresst. Bin dann ja gestern und heute morgen "nur" spazieren gegangen und ich habe schon das Gefühl, dass sie etwas zur Ruhe gekommen ist. Mein Freund meinte was ich mit ihr gemacht hätte, sie wäre ja wie erschlagen.
Schööööön. Bestimmt merkt sie jetzt erst, wie erschöpft sie eigentlich ist. Lass mal schön pennen das Hundetier, macht euch einen gemütlichen Tag und hängt euch knuddelnderweise aufs Sofa oder so :-)
leise Flüstergrüße an die schlafende Luna und dich
Also die Sache zu dem Tunnel würde ich wohlmöglich auch unter Stressabbau einordnen. Dann habe ich noch eine Frage zu deinem Dummytraining und zwar hierzu:
Zitat Ich wollte sie dann körpersprachlich etwas zurück drängen (mache ich beim Dummy auch, sonst gibt sie den ab und an gar nicht her), nehm also den Tunnel und drück ihn an mich (Luna hängt an der anderen Seite am Tunnel dran), mach mich groß, schaue Luna an und sage noch mal leise und dunkel no und gehe ruhig auf sie zu.
Ist das ein Futterdummy? Macht sie dieses Training gerne? Ich persönlich würde da nicht so ein "Machtkampf" daraus machen und sie körperlich bedrängen, sondern einfach das Spiel beenden mit einem (konditioniertem) "Schade". Nur so eine Idee.
Zitat Feste beißen tut sie dann nicht und ich bin mir recht sicher, dass sie das auch nicht machen würde. Ich denke der Stresspegel ist dann nur einfach viiiel zu groß für sie...
Hmmh, 100%ig kann man das nie sagen. Wenn sie dauerhaft keinen Erfolg mit diesem "Schnappen" für sich sieht, kann sie da schon noch einen drauf legen. Deshalb wäre ich immer vorsichtig mit körperlichem Bedrängen, wenn die Situation eh schon sehr angespannt ist.
LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
@Schnuffelnase: Sie kommt mir auch beim Spazieren gehen schon etwas relaxter vor. Werde es in Zukunft wohl wirklich so halten, dass ich eher mit ihr spazieren gehe und zwischendurch dann mal 5 oder 10 Min irgendwas übe. Dachte nur vorher ihr würde dann vielleicht langweilig...
@Nicole: Ja, das ist ein Futterdummy. Ich bin in einer Natural Dogmanship-HuSchu. Und bevor hier jetzt ein allgemeiner Aufschrei ertönt: Ich werde bestimmt nicht streng nach dieser oder einer anderen "Philosophie" arbeiten, sondern mich möglichst weiträumig informieren. Beim Natural Dogmanship wird wenigstens geschaut, was der Hund für ein Problem hat und dann darauf eingegangen. Meine Trainerin halte ich für sehr kompetent und ich brauche jemanden an Lunas und meiner Seite, der uns unterstützt.
Soweit ich das beurteilen kann macht sie das schon gerne. Sie macht mal immer schön mit und das Training ist ja auch nicht so ultra-actionreich. Das Problem ist an manchen Tagen, dass sie den Dummy einfach nicht hergibt. Sie knurrt dann auch nicht oder schnappt, sie sitzt vor mir und hält ihn einfach fest oder kaut so drauf rum, dass ich ihr den dann nicht aus dem Maul nehmen kann. Von Kommandos lässt sie sich dann auch nicht beirren, sage ich dann z.B. "Bei" setzt sie sich zwar sofort hinter mich, behält den Dummy aber im Maul. Wie gesagt, das ist nicht immer, an guten Tagen legt sie ihn mir sogar in die Hand. Wir sind halt noch am üben. Meistens reicht es dann schon, dass ich aufrecht stehe, sie anschaue und den Dummy an mich drücke. Lässt sie dann nach kurzer Zeit nicht los beuge ich mich leicht vor und gehe einen Schritt auf sie zu. Mir scheint es, als ob das dann für sie ganz klare Ansage ist. Sie lässt dann sofort los und setzt oder stellt sich meistens hinter mich. Ich mache da kein Trara draus, aber überlassen kann ich ihr den Dummy dann ja auch nicht. Macht sie das nicht nur einmal sondern öfter beenden wir das Training dann ganz schnell, so wie du das schon sagtest. Dann sage ich "Schluss" und es geht auf direktem Weg ins Haus.
Das mit dem Schnappen passiert nur in Situationen, in denen sie ganz enorm gestresst ist und ich ihr zu Nahe komme. Dann weiß sie nicht mehr was sie tut. Zu ihr würde ich Stressbeißer sagen, denn Angstbeißer trifft es nicht so ganz. Schade dass ich kein Video habe von einer der Situationen. Ihre Aggressionen richten sich dann eigentlich nicht gegen mich, ich komme ihr dann quasi nur in die Quere.
Zitat von lizvon Kommandos lässt sie sich dann auch nicht beirren, sage ich dann z.B. "Bei" setzt sie sich zwar sofort hinter mich, behält den Dummy aber im Maul.
Glückwunsch, du hast einen tollen Hund! Viele Leute arbeiten hart darauf hin, dass ihr Hund mit Dummy im Maul ein anderes Kommando befolgt und das Ding nicht gleich fallen lässt
Insgesamt macht das ein wenig den Eindruck, als wüsste sie garnicht so genau, was du von ihr willst. Kann das sein, dass sie garnicht immer versteht, dass sie den Dummy hergeben soll? Wenn es z.b. auf der Wiese klappt, muss sie nicht automatisch wissen, dass das im Wald genauso gilt.
Einen Schritt drauf zu und vorbeugen usw. geht körpersprachlich schon in die Richtung einer Drohung. Ich glaube nicht, dass sie dadurch lernt, den Dummy freudig abzugeben. Vielleicht das abgeben nochmal ganz neu aufbauen, so dass sie Spaß dran hat? Bekommt sie denn immer was aus dem Beutel, wenn sie ihn abgibt? Sie muss irgendeine Motivation haben, ihn behalten zu wollen und da ist im Grunde dein Ansatzpunkt.