Ich hab da mal eine Frage. Heute hatte ich mit Paco eine ganz blöde Situation. Wir haben in unmittelbarer Umgebung von unserem Reich einen Hund getroffen, mit dem Paco sich nicht gut versteht. Es ist ein riesengroßer Schnauzermix, unkastriert, der sich so manches Mal mit Paco ein lautstarkes Duell geliefert hat. Ich gehe ihm also lieber aus dem Weg. Der Hund war noch ungefähr 30 Meter weit weg. Um in eine Seitenstraße einzubiegen, mußte ich mit PAco noch ca. 7 Meter auf den Schnauzermix zugehen, um dann abbiegen zu können. Das andere Frauchen blieb freundlicherweise stehen. Und was macht Paco? Er legt sich platt wie eine Flunder auf den Boden und ist nicht dazu zu bewegen, sich auch nur einen Milimeter zu bewegen. Da ich aber weiß, daß ich keine Leinenbegegnung dieser Art haben möchte, habe ich versucht, ihn zum Aufstehen zu bewegen (mit Locken, mit Clickern). Kein Erfolg. Ich mußte ihn dann wirklich mit aller Kraftanstrengung am Geschirr hochziehen und in die gewünschte Richtung bugsieren. Das fand er natürlich alles andere als toll und grummelte den anderen ein bißchen an. Er hat solche Aktionen schon mal bei anderen Hunden gemacht, der andere Hund kam dann ran (beide an der Leine) und Paco hat dann fürchterlich rumgezickt. Deshalb lasse ich solche Begegnungen auch nicht zu. Jetzt meine Frage: Warum meint ihr, macht er das?
Bin sehr gespannt über Eure Antworten und darauf, ob Eure Nasen solches Verhalten auch zeigen!
Das ist echt schwierig. Meine Beiden machen das auch. Bei Lumpi hatte ich früher immer den Eindruck, er hat resigniert. Er legte sich hin und wartete was der andere tut. Es war als könnte er sich nicht bewegen vor Anspannung. Heute ist es auch so, dass er wartet, was der andere tut. Nähert der sich langsam, geht Lumpi auch ein paar Schritte vor und legt sich wieder hin. Was das genau zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Es ist irgendwie so ein Lauern oder gespanntes Abwarten. So als möchte man den Anderen auf keinen Fall aus den Augen lassen, weil man ihm nihct traut. Vermutlich ist das allerdings zu menschlich interpretiert.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Hm, ganz ehrlich? Ich weiß es auch nicht. Kira hat das auch öfter gemacht, da war es eher Spielverhalten. Aber ich habs bei ihr jetzt auch schon in mindestens einer Situation gesehen, wo es mit Spielen nix mehr zu tun hatte, da sie sehr angespannt war. Ich hatte da das Gefühl, sie legt sich erstmal, um nicht zu provozieren, aber gleichzeitig die Lage checken zu können.
Der Entgegenkommende war in diesem Fall ein kleiner, ängstlicher Hund und sie startete dann durch und rannte direkt drauf zu. Ist nicht das, was sie normalerweise machen würde, wenn sie sich unsicher ist. Ich hatte das Gefühl, das hinlegen hatte was damit zu tun, Zeit zu gewinnen, dann aber entschlossen vorzugehen, wenn sie den anderen eingeschätzt hat. Ich persönlich habe mir vorgenommen, das so nicht mehr zuzulassen, aber wie du schon sagst, ist das schwerer getan als gesagt.
Paco legt sich manches Mal auch hin, wenn er ohne Leine ist. Dann meine ich, daß er sich klein machen will, denn er läßt sich dann vom anderen Hund beschnuppern, steht dann langsam auf und kommt sofort zu mir. Er will dann nur weg vom anderen Hund. Aber online geht sowas nicht gut.
Max macht das nie . für ihn ist es schon eine Zumutung sich zu setzten wenn sich ein anderer Hund nähert ...aber er haßt es wenn sich andere Hunde hinlegen .. Meistens ist es ja so das Hunde sich hinlegen und im letzten Moment lossprinten , hätte Paco das auch gemacht ?
Zitat von Tina67 Meistens ist es ja so das Hunde sich hinlegen und im letzten Moment lossprinten , hätte Paco das auch gemacht ?
Wenn er nicht an der Leine ist bleibt er wie erstarrt liegen und läßt alles über sich ergehen (das Schnüffeln und Taxieren des anderen Hundes). Dann flüchtet er zu mir. Wenn er an der Leine ist, bleibt er so lange liegen, bis der andere Hund bei ihm ist und dann gehts rund. Ich habe den Eindruck, er hat vor diesen gewissen Hunden (es passiert ja nicht bei vielen Hunden) wirklich großen Respekt, und er will abwarten was passiert.
Zitat von pacolinoWenn er nicht an der Leine ist bleibt er wie erstarrt liegen und läßt alles über sich ergehen (das Schnüffeln und Taxieren des anderen Hundes). Dann flüchtet er zu mir.
Das hört sich für mich aber dann danach an, dass er einfach in der Klemme sitzt. Er hat Flucht oder Angriff als mögliche Lösungsstrategien schon ausgeschlossen. Dann bleibt ihm quasi nur noch Resignation. Dass er sich dann noch zu Dir flüchten kann, ist jedoch schon ein toller Anfang!
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Ich würde ihm natürlich in diesen Situationen gerne helfen, weiß aber ehrlich nicht, wie. Das einzige was ich mache, ist, bei ihm zu bleiben. In anderen Freds habe ich schon mal gelesen, daß einige von Euch Leckerchen schmeißen, die den anderen Hund ablenken sollen. Da hätte ich aber Angst, daß es eine Keilerei wegen dem Futter gibt. Eine echte Zwickmühle! Ein Glück gibt es nicht dauernd solche Begegnungen.
Katja, ich glaube das wird von allein besser, je sicherer Paco sich bei Dir fühlt und je mehr er sich Deiner Führung anvertraut. Macht also einfach so weiter wie bisher. Dass Du bei ihm bleibst ist auf jeden Fall gut. Vielleicht kannst Du Dich in solchen Situationen vor ihn stellen, um ihm etwas die Sicht und somit die Bedrohung zu nehmen? Das hat bei Lumpi zumindest soweit geholfen, dass er kurz ansprechbar war und ich die Situation beclickern konnte.
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Laika macht das auch. Aber wenn, dann ist sie auch freundlich bei der Hundebegegnung. Bei Laika habe ich wenn sie einen Hund sieht und sich hinlegt immer ein gutes Gefühl.
Ich habe aber auch schon mal gehört, dass es die "Ruhe vor dem Sturm (Angriff)" bedeutet.
Ich habe solches Hinlegen schon ein paar Mal beobachten dürfen. Also bei anderen Hunden, nicht bei Toto. v.a. bei Labbis. Nach dem Hinlegen folgte immer ein ganz plötzliches, fürchterliches Zustürmen auf Toto. Tutnixe halt...
Ich hatte heute ein ähnliches Erlebnis. (Nein, der Zwockel hat sich nicht hingelegt, dazu will er viel zu gerne zu den anderen Hunden hin. )
Wir trafen eine Jagdhündin (wunderschön übrigens, weiß mit mehrfarbigen Flecken im Gesicht ). Sie blieb, als sie uns von weitem (bestimmt 50 Meter) erspähte wie eingefroren stehen. Ihr Frauchen ging weiter und kam uns entgegen. Die Hündin saß und rührte sich trotz Rufen nicht vom Fleck. Die Frau erzählte mir, daß die Hündin das so mache, seit sie mal von einem Hund gebissen worden sei.
Wir sind dann hingegangen und sie war dann an Mogli durchaus freundlich interessiert. Die beiden haben sich ganz entspannt beschnuppert. Leider habe ich auch keine Ahnung, warum sie das so macht.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
ich fürchte, die Frage ist falsch gestellt. Warum er sich so verhält, weiß nur Paco allein. Aus seiner Sicht wird sein Verhalten sicher logisch sein, auch wenn wir es vermutlich kaum ergründen können. Und ehrlich gesagt, für Dein Verhalten bzw. das Training ist es ziemlich egal, warum er etwas tut, wichtiger ist, auf das, was er macht, richtig zu reagieren bzw. es ihm möglich zu machen, daß er dieses gestreßte Verhalten gar nicht erst zeigen muß.
Zitat von pacolino Ich mußte ihn dann wirklich mit aller Kraftanstrengung am Geschirr hochziehen und in die gewünschte Richtung bugsieren.
Tu das bitte auf gar keinen Fall. So lernt Paco nur, daß ihm seine Angstverhalten nicht hilft und er wieder pöbeln muß, damit der anderen abhaut. Denn selbst, wenn der andere gar nicht deshalb geht, sondern einfach, weil die Leute weiter wollen, sieht es für Paco, wenn der andere sich während er kläfft, entfernt, so aus, als ob SEIN Verhalten das erreicht hätte.
Für künftige solcher Fälle: Entweder, Du legst den Rückwärtsgang ein und gehst einfach rechtzeitig zurück, bis Du auf dem Rückzug eine Straße findest, in die Du gehen und den Vorübergang des anderen abwarten kannst. Oder Du nimmst Pacos Angebot an, läßt ihn liegen, schirmst ihn mit Deinem Körper ab und clickerst und fütterst, was das Zeug hält, nachdem Du der anderen Halterin entgegengerufen hast, daß sie bitte einen schönen, großen Bogen machen soll.
Kann man mit der Dame reden, damit wir das vielleicht mal üben könnten?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Erstmal danke für die Antworten! Grundsätzlich glaube ich schon, daß ich mit der Hundehalterin reden könnte, man kennt sich halt vom Sehen.
Zitat von Elektra Oder Du nimmst Pacos Angebot an, läßt ihn liegen, schirmst ihn mit Deinem Körper ab und clickerst und fütterst, was das Zeug hält,
Wenn er erstmal in seiner Liegeposition ist, dringe ich nicht mehr zu ihm durch, d.h. ich könnte auch einen Bauchtanz aufführen, er würde nicht mehr auf mich reagieren. Da wäre es dann wohl sinnvoller, vorher zu agieren.