Zitat von Mio Schade, das man das nicht mehr nachlesen kann, den dieser Thread wurde, so wie andere auch, komplett aus dem Forum gelöscht, und das wo das Löschen von Beiträgen doch als unfair betrachtet wird.
Das die Diskussionsfreds gelöscht wurden, ist nach meiner Meinung definitiv nicht in Ordnung.
In Antwort auf:Zum eigentlichen Thema finde ich, das eine körperliche Aktion, sei es die Leine fest zu halten, oder einen Bodyblock nicht gleich als Gewalt geahndet werden kann. Denn zwischen rein Positiv und Strafdressur gibt es viel Platz dazwischen. Meine Eltern haben mich, so kann ich behaupten, gewaltfrei erzogen.
Es gibt sicherlich nicht nur schwarz und weiss, sondern vieles dazwischen. Was dem einen Hund Sicherheit gibt, ist für den anderen eine Quälerei.
Zusätzlich möchte ich hier noch folgendes Anführen zum Thema Tempo des Trainings. Es hat nicht unbedingt etwas mit Geduld bzw. fehlen der selbigen zu tun, wenn ich in einem gewissen Zeitraum Fortschritte erreichen will. Ein Hund, der wie Archy früher war, vollkommen im Stress lebt, alles angreifen muss, weil es für ihn bedrohlich ist, dem muss ich diesen Stress nehmen und zwar nicht im Ablauf von mehreren Jahren. Es ist für ihn eine Quälerei, wenn ich nicht bereit bin, die Verantwortung und die Führung zu übernehmen und dies auch bereit bin durchzusetzen bei ihm. Es gibt viele Beispiele wie Archy hier im Forum.
Und hier noch zum Thema Trainerwahl: Mein Trainer Andi ist der Meinung, dass sich bei einem neuen Trainer innerhalb von 3 Monaten deutliche Fortschritte eingestellt haben müssen, sonst passt es nicht!
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Ich bin inzwischen auch ein Fan von schnellen Erfolgen. Einfach weil ich sehe, es geht (wenn da auch wieder jeder Hund anders ist) und auch weil sich dann das schlechte Benehmen nicht so verferstigen kann.
Natürlich muß ich das Tempo an den Hund anpassen. Ein Hund, der nicht mal eine Leine kennt wird nicht in zwei Wochen problemlos an selbiger and starken Reizen vorbei gehen, aber ein gewisses Tempo vorzulegen, also auch Dinge vom Hund einzufordern, das finde ich, auch im Sinne des Hundes, legitim. Es ihm Freiheiten gibt, die er sonst nun mal nicht hat.
Auch denke ich, viele Hunde, die in den Tierheimen sitzen, wären vielleicht nicht dort, wenn die Halter es auf sich genommen hätten, sich auch mal durchzusetzen. Vielleicht auch mal mit negativen Maßnahmen. Ich weiß z.B. nicht, wie lange ich das mit Lotta in der Form, wie es zwischenzeitlich war, noch ausgehalten hätte. Gut, abgegeben hätte ich sie nicht, aber ich war zwischenzeitlich nicht all zu weit vom Kollaps entfernt. Und das ist jetzt nicht übertrieben. Nicht jeder Mensch kann es sich auch leisten, sein Leben total nach dem Hund auszurichten, der halt keine Menschen mag und Hunde hasst und Radfahrer jagd und sonstiges tut, was gesellschaftlich nicht akzeptiert ist.
Ich finde, auch der Halter hat das recht da egoistisch zu sein und zu sagen: Hund, ich weiß Du kannst das und Du machst das jetzt oder es ist zappenduster.
Zitat von MargitUnd hier noch zum Thema Trainerwahl: Mein Trainer Andi ist der Meinung, dass sich bei einem neuen Trainer innerhalb von 3 Monaten deutliche Fortschritte eingestellt haben müssen, sonst passt es nicht!
Das denke ich ehrlich gesagt auch. Natürlich muss der Hund nicht in 3 Monaten alle Probleme abgelegt haben. Und es kommt auch darauf an, wie tiefgreifend ein Problem geht. Es tut sich vielleicht an einem speziellen Problem noch nicht in 3 Monaten sichtbar etwas, aber der "Allgemein-Zustand" sollte sich deutlich bessern. Dabei sind die "deutlichen" Fortschritte natürlich bei jedem Hund anders zu definieren. Für einen super-ängstlicher Hund ist es vielleicht schon ein deutlicher Fortschritt, wenn er 5 Meter aus dem Haus gehen kann, während es für einen hyperaktiven Hund ein super Fortschritt ist, wenn er ein paar Meter gehen kann, ohne sich hibbelig in die Leine zu verknoten und den HH gleich mit. Ein Hund mit weniger "Problempotenzial" kann in 3 Monaten auch lernen 1a bei Fuss zu gehen. Insofern bin auch ich Fan von schnellen Erfolgen. Da bin ich durchaus Margit´s Meinung: Wenn ich meinem Hund einen ewig währenden Leidensweg ersparen kann, weil eine Situation für ihn und mich ganz schlimm ist, gehe ich auch mal unkonventionelle Wege - wenn es schnell eine deutliche Besserung bring. Ich finde auch hier muss man differenzieren. Wenn man Besserung ausschließlich aus menschlicher Sicht möchte ohne darauf zu achten, wie´s dem Hund geht, ist der Ansatz sicher falsch. Aber wenn ich auch dem Hund durch eine vielleicht nicht so astreine Methode in kürzester Zeit die Lebensqualität deutlich verbessren kann, ist sie m.E. durchaus legitim.
Zitat von NinaIch finde, auch der Halter hat das recht da egoistisch zu sein und zu sagen: Hund, ich weiß Du kannst das und Du machst das jetzt oder es ist zappenduster.
Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Auch ich habe ein Recht auf ein normales Leben. Wenn mir dies komplett verwehrt wird, weil ich meinen Hund nicht in den Griff bekomme, leide nicht nur ich, sondern auch mein Hund. Denn das Verhältnis zu meinem Hund ist dann sicher nicht das Beste. Man sollte einen guten Mittelweg finden. Was kann man einem Hund zumuten und was kann ich mir selber zumuten? Und psychische Qualen durch eine unerträgliche Situation möchte ich weder mir noch meinen Hund zumuten. Dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Und auch hier muss man den "Schrecken" nicht wörtlich nehmen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_HahaDazu möchte ich noch eins sagen: Ich war - wie vermutlich viele andere hier - an der von Dir hier offensichtlich angesprochenen Diskussion nicht beteiligt. Deshalb fehlte mir hier völlig der Bezug und auch nach Deinem o.g. Statement kann ICH nur erahnen, auf welche Diskussionen Du hier eigentlich anspielst. Bitte bedenke, dass es hier auch Leute gibt, die noch nicht so lange im Forum sind. Ich lese Antworten immer im Kontext des Threads, in dem sie eingestellt wurden
Danke. Das geht mir ähnlich. Ich lese hier die Antworten und bin teilweise überrascht gewesen über die Reaktionen. Es ist insofern klar, dass die Diskussion sich auf einem emotionsbeladenen Hintergrund eines früheren Streites (?) abspielt, aber es bleibt alles ein bisschen neblig und undurchschaubar. Was ich ja weiter nicht schlimm finde, denn ich muss nicht alles wissen.
Was aber für mich wichtig ist, ist natürlich immer auch die Frage, ob ich mich bei bestimmmten Andeutungen nun angesprochen fühlen muss oder nicht. Das ist für mich schon relevant. Und da wäre es gut, wenn Klarheit herrschen würde.
Ansonsten gebe ich Mio Recht, es gibt eine sehr große Zwischenzone zwischen reinem Wattebauschwerfen (womit meiner Meinung nach die wenigsten Hunde sinnvoll zu erziehen sind) und Gewalt. Und ich bin deswegen hier, weil hier keine Gewalt geduldet wird. Sicherlich ist da die Frage, wo fängt Gewalt an, sinnvoll. Ich glaube aber, dass man das immer im Kontext sehen muss. Wer macht was warum mit welchem Hund unter welchen Umständen und wie fachkundig. Vermutlich wird es eher Gewalt sein, wenn Lieschen Müller jeden Tag ihren Kleinfiffi am Halsband strangulierend hochhebt, wenn er sich aufregt als wenn ein fachkundiger Hundetrainer ein oder zweimal mit korrektem Timing einen Ruck einsetzt.
Davon ausgenommen tierschutzrelevanten Sachen, die- wie ich finde- sich niemand gegenüber einem anderen Lebewesen herausnehmen darf. Und die kommen durchaus in der Hundeerziehung vor. Wenn mein Nachbar seinen Hund verprügelt, weil er das Grundstück verlässt. Wenn ein Hund einen Tritt kriegt, nur weil er an einem anderen Hund neugierig schnuffeln wollte. Oder wenn man Hunde tagelang in kleine Kisten sperrt, damit man sie dann "retten" kann. Sie tagelang hungern und dursten lässt, damit sie aufmerksam sind. Diese und ähnliche Methoden fallen für mich generell unter Methoden, die gar nicht mehr gehen und wo es für mich keine Diskussion gibt.
Und- Elektra- ich verstehe auch dein Anliegen. Oft habe ich schon wahrgenommen, dass die "Gewaltfreiheit" vieler Menschen nur darin besteht, Dinge anders zu benennen. Neulich las ich von jemandem, er hätte seinen Hund mit Jagdtrieb komplett positiv erzogen und es hätte alles wunderbar geklappt. Als ich- neugierig- nachfragte, stellte sich heraus, dass der Hund 1. noch garnicht sicher abrufbar war, sondern an der Leine ging (natürlich, das kann meiner auch ohne aversive Maßnahmen) 2. aversive Maßnahmen nicht als solche erkannt wurden. Es wurde behauptet, ohne negative Konsequenzen auszukommen, wobei das lerntheoretisch Quatsch ist. Denn schon wenn ich den Hund per Schleppleine daran hindere, sich selbst zu belohnen, habe ich bereits Konsequenzen gesetzt. Etwas vorenthalten ist auch eine.
Hier hilft es, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und die Weichspülaugenwischerei einmal beiseite zu fegen. Ich erziehe meinen Hund so positiv wie es mir möglich ist, aber an bestimmten Stellen kommt man damit an Grenzen. Und dann muss man sehen, was für diesen Hund dann passend ist. Ohne über das Ziel hinaus zu schießen und den Hund einzuschüchtern, aber auch ohne sich dem Hund gegenüber unglaubwürdig zu machen durch zu wenig Konsequenzen.
In Antwort auf:Hier hilft es, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und die Weichspülaugenwischerei einmal beiseite zu fegen.
Das finde ich auch immer. Denn wenn ich die negativen Methoden, die ich einsetze, auch so nenne und mir klar mache, was genau ich da tue, dann ist das Risiko, dass ich es einfach mal so nebenbei mache, viel geringer, als wenn ich ein neues schönes Wort dafür erfinde und mir sage, ist ja gar nicht so schlimm.
Wenig und dafür gezielt an den richtigen Stellen bringt bei uns mehr, als immer so im Grauzonenbereich herum zu eiern. Denn wenn das nicht klappt, dann werde ich irgendwann doch gereizt und das muß mein Hund dann auch ausbaden. So gibt's halt einmal ein deutliches was auch immer und dannach kann ich sofort wieder loben, weil Lotta dann ja bei mir ist.