Margit hat es angesprochen. Archys Aggression sollte lt. einer Trainerin durch sinnvolle Beschäftigung beseitigt werden. Ich habe im Moment eine 5-jährige Labihündin zur Betreuung. Von ihr kann man sagen, daß sie in einem "goldenen Käfig" lebt. Spaziergänge täglich mehrmals, aber mehr auch nicht. Lt. Besitzer stürzt A. sich auf alles, was nach Hund riecht. Vor 2 Wochen durfte ich das auch Life erleben. A. saß im Auto, die Tür wurde geöffnet und schon schoss sie wild auf einen Rüden, den sie heftig attackierte. Seit einigen Tagen ist sie nun bei mir, um "Urlaub" zu machen und es stellt sich heraus: A. hat überhaupt kein Benehmen, aber mit Hunden kann sie sehr gut umgehen, wenn man sie denn lässt. Wir haben 3 Tage sehr viel gearbeitet. Clickern, Suchspiele, sind durch die Felder getobt, obwohl sie eigentlich nicht ohne Leine laufen darf, weil der Jagdtrieb so goss ist. Sie hat nicht gejagd, was auch nicht verwunderlich war, weil ja - zu viel neue Eindrücke.
Gestern war im Auslaufgebiet Junghundtraining. A. musste im Auto bleiben, aber durfte zwischendurch als Trainingsdummi herhalten, um Leinenführigkeit zu demonstrieren, was sie traumhaft gemeistert hat. Nach dem 3. Durchgang vergass ich sie an der Leine zu sichern (die Autotüren waren wegen der Hitze geöffnet) und plötzlich hatten wir nicht 4, sondern 5 Hunde, die sich köstlich im Freilauf amüsierten.
A. war einfach traumhaft. Sie zeigt, besonders einem sehr frechen Labirüden, wie eine korrekte Hundebegegnung verlaufen soll.
Ich will mit diesen Zeilen nur vermitteln, daß unsere Hunde manchmal entspannter reagieren können, wenn sie denn wirklich ausgelastet sind. Und das erreicht man nicht nur durch Gassiegänge.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Das ist klasse mit dem Labbi ! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das funktioniert. Mit dir hat er ja auch einen "starken" (du weisst, wie ich das meine!) und zuverlässigen Partner an seiner Seite. Im Gegensatz zu seinem Frauli.
Beim Training damals mit Archy ging es allerdings weniger um die Beschäftigung (das hätte man ganz anders aufbauen müssen, wie nur mit gelegentlich ein Lecklie auf den Boden zu werfen und Suech sagen). Sie dachte, dass Archy dadurch abgelenkt ist vom anderen Hund. Und von ihr kam niemals der Vorschlag, dem Hund mal ins Fuss zu nehmen oder sonstige Signale beizubringen. Sie sah die Lösung des Problems einzig in einem Annäherungstraining und Gewöhnung. Maulkorb wäre nicht unbedingt notwendig. Nach einigen Wochen wollte sie uns mal mit einer Dogge zusammenbringen, damit Archy anhand dieses Hundes lernt, dass ihm nichts passiert. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie so ein Treffen abgelaufen wäre. Wenn ich sehe, wie lange und wie intensiv wir haben mit Andy arbeiten müssen, bis Archy zu Tequilla konnte. Und selbst dann tickte er zuerst aus.
Daher auch mein Vorwurf der Inkompetenz an diese Trainerin dank Wattebäuschchen, der schon an Fahrlässigkeit grenzt. Und die Dame hat eine richtig grosse Hundschule mit ettlichen Kursen und Mitarbeiterinnen. Das ist auf eine gewisse Art so schlimm wie die Frusttanten.
Man muss halt genau differenzieren, warum der Hund so ist wie er ist. Und entsprechend die Trainingsmethode anwenden. Leider denke ich, dass nicht bei allen Hunden die Lösung in der gedanklichen Auslastung des Hundes zu finden ist. Gerade wenn ein negatives Verhalten so tief konditioniert ist wie bei Archy oder wenn wie bei Lotta ein gewisses Verhalten antrainiert ist, wie diese Schutzhundausbildung.
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Ich denke auch, dass man da differenzieren muss. Zu einer ganzheitlichen Problemlösung gehört natürlich auch eine sinnvolle Auslastung des Hundes. Es ist ja wenig hilfreich, wenn der Hund sich schon allein vor angestauter Energie nicht konzentrieren kann oder ihn jedes Signal überfordert, weil er es nie spielerisch gelernt hat. Aber natürlich dienen solche Beschäftigungen in erster Linie der Auslastung und nicht der Erziehung an sich. Schön, wenn sich sich Teile daraus in Ernstsitutionen vielleicht recyceln lassen - sehe ich bei Lumpi immer wieder. Deshalb kann auch ich nur sagen, dass ich mit Lumpi ohne die vielen Denkaufgaben nie soweit gekommen wären. Aber die ganze harte und langwierige Arbeit nebenher, gehört eben auch dazu.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich sehe das auch wie ein Puzzleteilchen an. Gerade bei Nasenspiele sind die Hunde sehr konzentriert und es "fährt" sie zudem auch runter. Natürlich sind damit nicht alle Probleme gelöst, doch ich finde es sehr wichtig. Ein richtig ausgelasteter Hund ist bestimmt nicht so reaktions,- und aggressionsbereit wie einer, der gar nichts hat an Auslastung oder falsch ausgelastet wird, wie zum Beispiel mit dem "stupiden" Bällchenwerfen. LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
In Antwort auf:Leider denke ich, dass nicht bei allen Hunden die Lösung in der gedanklichen Auslastung des Hundes zu finden ist.
Da stimme ich dir unbedingt zu, aber ich schrieb ja auch, daß unsere Hunde
In Antwort auf: m a n c h m a l
entspannter reagieren können, wenn sie denn richtig ausgelastet werden und man dabei ein gutes Maß zwischen körperlicher und kopfmässiger Auslastung findet.
In Antwort auf:Man muss halt genau differenzieren, warum der Hund so ist wie er ist. Und entsprechend die Trainingsmethode anwenden.
Und daran mangelt es vielen Trainern. Ich hätte mir Archy übrigens nicht zugetraut und euch in kompetentere Hände weiterempfohlen.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
In Antwort auf:Man muss halt genau differenzieren, warum der Hund so ist wie er ist. Und entsprechend die Trainingsmethode anwenden.
Und daran mangelt es vielen Trainern.
Ja, leider. Eigentlich hatten wir Glück, dass wir schon beim 3. Trainer in die richtigen Hände gefallen sind.
In Antwort auf:Ich hätte mir Archy übrigens nicht zugetraut und euch in kompetentere Hände weiterempfohlen.
Das spricht absolut für dich! Die Trainerin, die ich in meiner Verzweiflung damals angerufen hatte, hat mich auch zu Andy weiterempfohlen, weil sie nicht auf solche "Härtefälle" spezialisiert ist.
Hätte ich auch nur annähernd gewusst, was da auf mich zukommt, hätte ich mir Archy auch nicht zugetraut...
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)