Zitat von Mio Aber laufe ich nicht Gefahr, daß wenn ich Mio immer mit mir ziehe, wenn ich denke er könne nun gleich toben und garnicht mehr versuchen werde, die Situation positiver anzugehen und ihn dadurch viel zu oft und vielleicht auch unnötig "bestrafe"?
Richtig aufgebaut solltest du ihn nicht mitziehen müssen - er kommt von allein zu dir.
Na wenn er das immer tun würde, dann hätten wir keine Probleme mehr, oder laß mal überlegen, 1 oder 2 fallen mir da noch ein
Es ist wirklich ganz unterschiedlich. Kommt darauf an wo wir sind, bekannte Umgebung, stressige Umgebung wie er drauf ist, wie ich drauf bin, wie nah der Hund ist, ob wir gerade dabei waren etwas zu üben, oder er mal normaler Hund sein darf und sich über Hinterlassenschaften anderer Hunde informieren darf, riechen wo und wann der Hase über die Wiese gelaufen ist ...
Wir gehen jetzt vom Idealfall aus, wenn wir dabei sind zu üben. Dann klappt es auch ganz gut. Dann läuft er bei mir, macht Sitz, bekommt ein Leckerli. Das Sitz haben wir einführt, da er sich nach dem er das Leckerli bekommen hatte, sich dann zum tösen verabschieden wollte. Im Sitz wartet er dann, bis es weiter geht und habe habe solange Zeit ein neues Leckerli aus der Tasche zu holen. Das Sitz bietet er schon auch an, gibt mir natürlich auch die Möglichkeit, wieder die Postion zu verändern, also ein Stück vor ihn zu kommen.
Laufen wir beide fröhlich über die Wiese und er Hund ist etwas weiter entfernt, bleibt die Schleppe lang und mit Bespaßung werden dann Leckerlis gefangen und gesucht, mal ein Platz geübt, dann kurz ein Fuß.
Ist der Hund zu nah und ich hab es vorher nicht geschafft, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, gehts relativ flott und er geht vor. Dann wechsel ich die Richtung, noch mit freundlicher Spielaufforderung renn ich dann in die andere Richtung. Wenns klappt dann gehts weiter wie oben.
Wenn nicht, dann hilft nur ein Stück mitziehen und in einem geeigneten Moment ein Platz verlangen, dann mit Leckerlis vollstoppen, ihm erzählen was ein toller Hund er doch ist, Easy vor mich hinsäuseln und dann kommt er auch meist schon runter. Wenn er gut drauf ist, verfolgen wir den Hund noch ein bisschen, aber auch nur dann, wenn er mit mir läuft und meine Aktionen dem pöbeln vorzieht.
Manchmal klappt halt auch das mitziehen nichtmehr und ich muß aufpassen, daß er mich nicht mitzieht, dass wäre dann die "beschissen gelaufen" Variante.
In Antwort auf:Ist der Hund zu nah und ich hab es vorher nicht geschafft, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, .
Du lobst (clickerst) Mio für Blickkontakt zum anderen Hund. Richtig? Dann sollte er zu dir kommen, um sich seine Belohnung abzuholen und evtl. verlangst du ein Alternativverhalten. Ich nehme dazu meistens PLATZ oder FUSS, manchmal auch ein HIER. Ist der fremde Hund schon zu nah und dir war es nicht möglich rechtzeitig zu reagieren, finde ich eine Mitziehen schon o.k., aber soweit sollte es möglichst nicht kommen.
In Antwort auf:Manchmal klappt halt auch das mitziehen nichtmehr und ich muß aufpassen, daß er mich nicht mitzieht, dass wäre dann die "beschissen gelaufen" Variante.
Die kann man vermeiden, wenn man nicht zu viel verlangt.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von soffieIst der fremde Hund schon zu nah und dir war es nicht möglich rechtzeitig zu reagieren, finde ich eine Mitziehen schon o.k., aber soweit sollte es möglichst nicht kommen.
DAS finde ich persönlich im realen Leben superschwer. Man sieht eben nicht jeden Hund rechtzeitig und dann geht alles viel zu schnell. Schade, dass man keine Reaktionszeiten wie ein Hund hat... Ich stehe selbst oft vor dem Problem, dass ich den Hund entweder nicht früh genug sehe oder einfach nicht ausweichen kann. Dann ist die Distanz für Lumpi zu gering und ich kann gar nichts mehr von ihm verlangen - kein Sitz, Platz schonmal überhaupt nicht. Nicht mal ein Blickkontakt ist dann mehr drin. Leckerli spuckt er dann aus oder nimmt´s gar nicht mehr. Da hilft auch nur weiterziehen, um ihm schnellstmöglich so weit weg zu bekommen, dass er wieder ansprechbar ist. Dann kann ich ihm den Hund nämlich auch wieder zeigen und beclickern.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
In Antwort auf:Ich stehe selbst oft vor dem Problem, dass ich den Hund entweder nicht früh genug sehe oder einfach nicht ausweichen kann
Das ist auch unser Problem. Wenn plötzlich einer um die Kurve kommt oder ich einfach mal nicht die Zeit oder die Lust habe jetzt zwei Kilometer extra zu laufen, nur um nicht an dem Hund vorbei zu müssen, dann ist das Aufeinandertreffen nicht zu vermeiden. Genau daran scheitert dann halt doch immer wieder das schöne "nicht näher als der Hund ertragen kann" Konzept, es geht etwas am realen Leben vorbei.
In Antwort auf:Ist der Hund zu nah und ich hab es vorher nicht geschafft, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, .
Du lobst (clickerst) Mio für Blickkontakt zum anderen Hund. Richtig? Dann sollte er zu dir kommen, um sich seine Belohnung abzuholen und evtl. verlangst du ein Alternativverhalten. Ich nehme dazu meistens PLATZ oder FUSS, manchmal auch ein HIER.
Er wird für Blickkontakt zum Hund belohnt. als Alternativverhalten verlange ich "Bei mir" meine gelockerte Variante für Fuß, oder ein Sitz, beim Leckerli fangen ein Guck, wenn er Hund weiter Weg ist, zum Üben auch mal ein Hier.
Zitat von soffie
In Antwort auf:Manchmal klappt halt auch das mitziehen nichtmehr und ich muß aufpassen, daß er mich nicht mitzieht, dass wäre dann die "beschissen gelaufen" Variante.
Die kann man vermeiden, wenn man nicht zu viel verlangt.
Das Leben ist leider Wunschkonzert und so tauchen schon ab und an auch Hunde zu Nahe und zu Schnell auf. Ich wüsste nicht, wie sich das meiden ließ.
Das Leben ist leider Wunschkonzert und so tauchen schon ab und an auch Hunde zu Nahe und zu Schnell auf.
Ganau! Ich sag zwar immer "mit einem Problemhund laufen ist wie Auto fahren - immer vorausschauen", aber, wie auch Nina und Frau T. schreibt, kann man nicht immer ausweichen und darum erscheint es mir sehr wichtig, durch Management, es möglichst wenig dazu kommen zu lassen, daß der Hund tösen muss.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von soffie ...und darum erscheint es mir sehr wichtig, durch Management, es möglichst wenig dazu kommen zu lassen, daß der Hund tösen muss.
Ehrlich gesagt, und auch auf die Gefahr hin, jetzt wieder eins aufs Dach zu kriegen, sehe ich das inzwischen anders, zumindest bei uns, über andere Hunde maße ich mir keine Aussagen an.
Ich habe jetzt ewig lange darauf geachtet, Lottas Wohlfühldistanz nicht zu unterschreiten. So ca. 1 Jahr lang. Die Distanz hat sich in dieser Zeit nicht verkleinert. Das passierte erst, nachdem ich begonnen habe, diese Distanz bewusst ein bisschen zu unterschreiten und ihr, sobald sie losgetöst hat, deutlich gemacht habe, "nein, so nicht." Seitdem kann ich näher an andere Hunde heran. Nur mit "ja, fein" hat das bei uns nicht funktioniert.
Inzwischen bin ich der Ansicht, dass ich, wenn ich nur belohne wenn Hund ruhig bleibt, Lotta die Entscheidung überlasse, ob sie toben will oder nicht. Sie entscheidet sich zwischen "toben" und "Leckerli" und nimmt das, was ihr gerade wichtiger ist. Bei Lotta ist das aber nun mal leider auch sehr oft "toben". Wenn ich ihr aber klar mache "nein, das machst Du nicht", dann treffe ich die Entscheidung und ich habe das Gefühl, das ist Lotta auch ganz recht so.
Natürlich darf ich sie nicht so weit in die Situation drängen, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage ist, auf mich zu achten, aber ich bin erstaunt, wie groß der Grenzbereich, in dem sie sich im Zweifelsfall beherrschen kann, tatsächlich ist.
Zitat von soffie ...und darum erscheint es mir sehr wichtig, durch Management, es möglichst wenig dazu kommen zu lassen, daß der Hund tösen muss.
und auch auf die Gefahr hin, jetzt wieder eins aufs Dach zu kriegen,
In Antwort auf:Inzwischen bin ich der Ansicht, dass ich, wenn ich nur belohne wenn Hund ruhig bleibt, Lotta die Entscheidung überlasse, ob sie toben will oder nicht.
Es kommt immer darauf an, warum ein Hund tobt. Hat er Angst, ist er nur etwas unsicher oder vielleicht frustriert. Nixe ist anderen Hunden gegenüber relariv unsicher. Ich habe ihr 2 (!) mal durch sehr forsches "Wegversperren" eine Ansage erteilt und das hat gewirkt. Danach habe ich begonnen ihre Lieblingsfeinde (2 Hündinnen) und ruhiges Verhalten zu clickern. Wir sind immer nur so weit gegangen, daß wir 100%-ig keine Töseanfälle auslösen mussten, so daß, Nixe ihre Feinde nie mehr mit Stress verbinden musste. Für uns sieht es so aus, als sei es der richtige Weg.
In Antwort auf:Ich habe jetzt ewig lange darauf geachtet, Lottas Wohlfühldistanz nicht zu unterschreiten. So ca. 1 Jahr lang.
Das hast du, meiner Meinung nach, nicht, weil es durch die Strasse, die du mit ihr durchqueren musst, um ins Wohlfühlgebiet zu kommen, keine Möglichkeit gab ihr eine angenehme Distanz zu den Zaunhunden zu verschaffen.
In Antwort auf:Wenn ich ihr aber klar mache "nein, das machst Du nicht",
Und eben Das sollte man bei ängstlichen Hunden, wiedereinmal meiner Meinung nach, nicht machen. Ich gehe immer davon aus, daß jemand mich zurechtweist, weil ich panische Angst vor Schlangen habe. Auch wenn ich durch das Zurechtweisen vielleicht nicht mehr aufschreiben würde, so hätte ich doch immer noch Angst. Bei Lotta gehe ich eigentlich nicht davon aus, daß sie Angst vor Hunden hat. Ich denke eher, daß sie die stressigen Erfahrungen, die sie auf dem Hundeplatz gemacht hat, generell mit Vierbeinern in Verbindung bringt. Und für dich gilt einfach ihr zu zeigen, daß eben nicht alle Hunde Stress bedeuten.
In Antwort auf: Natürlich darf ich sie nicht so weit in die Situation drängen, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage ist, auf mich zu achten,
Darum schreib ich ja auch ab und an "machlangsam"
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
In Antwort auf:Bei Lotta gehe ich eigentlich nicht davon aus, daß sie Angst vor Hunden hat
Doch, sie hat Angst. Glaub mir. Sie hat ja nicht von Anfang an getobt. Aber sie hat von Anfang an deutlich Angst gezeigt. Sie hat die Flucht ergriffen, wenn Hunde ihr zu nahe kamen. Und dann sind wir mal um eine Kurve gelaufen und direkt mit einem Hund zusammen gestoßen. Da ist Lotta das erste mal ausgeflippt, weil sie an der Leine war und nicht flüchten konnte. Das hatte Erfolg, der andere hat zurückgezogen und seitdem haben wir das Problem.
Übrigens habe ich später den Vorbesitzer darauf auch noch mal angesprochen und er hat mir dann bestätigt, dass Lotta, nachdem sie mal ein anderer Schäferhund gepackt und übel durchgebeutelt hat, Angst vor Hunden hat.
Edit: Ich gehe jetzt auch nicht davon aus, dass Lotta, nur weil sie an den Hunden jetzt vorbei geht, auf einmal keine Angst mehr hat. Sie hat Angst, das spüre ich sehr deutlich in der ganzen Anspannung. Aber wenn ich jetzt regelmäßig, ohne Getöse, mit ihr an Hunden vorbei gehe, dann lernt sie vielleicht endlich, dass ihr nichts passiert, wenn sie an meinem Bein kleben bleibt, so wie sie es gerade tut.
Ich vergleiche es eher damit, etwas zu tun, vor dem ich Angst habe, obwohl ich Angst davor habe. Wenn ich das schaffe, manchmal auch nur, weil mir nichts anderes übrig bleibt, als es zu tun (und das habe ich sehr oft in meinem Leben, nicht, weil jemand an meiner Leine ruckt, aber weil ich sonst meinen Job los wäre, was eigentlich auch ein mentaler Leinenruck ist), dann wird es mit der Zeit einfacher und irgendwann kann ich es alleine. Das ist es, was ich erreichen will.
Ich weiss, es ist ein schwieriges Thema und im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass irgendwie nicht immer alles logisch ist.
Archy ist auch so ein Lottakandidat: Massiver Angriff (massiver wie Lotta) aber auf der anderen Seite sehr deutlich feststellbar die grosse Angst vor Artgenossen, die in ihm steckt. Egal wie gross (oder klein der "Gegner" ist (er würde eine Fusshupe "fressen" würde ich ihn lassen). Wir unterschreiten im Training (aber nur dann, in Feldwaldwiese hat er seine Entspannung, Spass und Ruhe) permanent seine Wohlfühldistanz, weil ein Vorwärtskommen sonst einfach nicht möglich ist. Eine Vorgehensweise, die sicher für viele andere Hunde fatal wäre, für Archy aber der einzig mögliche Weg ist, seine Aggression irgendwann in den Griff zu kriegen. Problematisch ist hier definitiv die vermutlich extreme Konditionierung gegen Artgenossen, die Archy erfahren hat. Anders kann ich mir das nicht mehr erklären, auch nicht diesen Rückfall.
Da ist irgendwie die Regel: Ängstlicher Hund ist nicht gleich ängstlicher Hund.
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
In Antwort auf:...die sicher für viele andere Hunde fatal wäre...
Vielleicht sollte ich noch mal sagen, dass ich nicht von Lotta auf andere Hunde schließen will. Ich versuche nur für mich zu reflektieren, was passiert und warum sie reagiert, wie sie reagiert und das aufzuschreiben, weil es vielleicht noch jemand anderes interessiert. Ich habe nie einen anderen Hund gehabt und würde mir nie anmaßen zu sagen "mach das so und so". Kann ich nicht, will ich nicht. Was bei Lotta klappt ist wahrscheinlich bei anderen Hunden total falsch. Aber genauso muß ich nicht auf Lotta übertragen, was bei anderen Hunden funktioniert hat.