Ich hörte kürzlich auf einem Seminar, daß es mittlerweile möglich ist, per DNA-Analyse die Rassen zu bestimmen, die in einem Mischlingshund "drinstecken". Eine der Teilnehmerinnen erzählte, sie habe eine solche Bestimmung machen lassen, sie habe in etwa 80 Euro gekostet.
Nun meine Fragen: 1) Wißt Ihr etwas von dieser bzw. über diese Methode? 2) Wenn es tatsächlich stimmt und möglich ist, würdet Ihr die Rassen, die in Euren Mischungen drin sind, wissen wollen, also bestimmen lassen? 3) Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zu 1.: Nein, das habe ich noch nie gehört. Klingt aber doch irgendwie.. naja. Nicht plausibel. Außer ich mache einen Denkfehler. Ich kenne DNA-Analysen nur aus Krminalfilmen bzw. -büchern. Sie werden verwendet, um Täter zu überführen...oder bei Vaterschaftstests. Aber dazu braucht man doch Vergleichsmaterial. Wie kann ich denn feststellen, welche Rasse in meinem Hund steckt, wenn ich nicht die dazugehörige DNA der Eltern habe? Aber vielleicht denke ich auch nur mal wieder zu unlogisch und blamiere mich gerade fürchterlich
Zu 2. und 3.: Hm.. schwierig irgendwie. Bei Xena wird ja vermutet, dass ein Jack Russell mit drin ist... im Prinzip würde es mir persönlich nichts bringen, wenn ich dies nun sicher bestätigt wüsste. Ich mag sie deswegen nicht mehr oder weniger.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass es manchmal von Vorteil ist, zu wissen, welche Rassen mitmischen, um gewisse Verhaltensweisen analysieren zu können, die vielleicht rassetypisch sind, um dementsprechend darauf reagieren zu können.
Ich hab auch noch nie was davon gehört, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass das ganz spannend sein kann.
Ich hab mich "mal schnell" durch ein paar Studienergebnisse geklickt. Viel schlauer als vorher bin ich nicht, ob bei diesen Tests nur grundsätzlich die "Ecke" rausgefunden wird, aus der der Hund kommt - also Hüterassen, Molosserähnliche etc. Wär toll, wenn mich da noch jemand aufklären könnte.
Ich fänds sicher spannend zu wissen, was in einem rätselhaften Mischling so alles drinsteckt. Aber mehr als spannend dann auch nicht. Dieses ganze Gerede "Da ist halt RasseXY drin, die sind eben so" kann ich eh nicht leiden.
LG von Käthe und dem Tünnes
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Never trust a dog with orange eyebrows! [Terry Pratchett]
1: Im Südi-Forum hatten sie es mal davon. Ich habe auch zwei Links von Anbietern, die das machen. Hab's mir auch schon durchgelesen, bin aber skeptisch, daß das wirklich funktioniert. Funktioniert im Prinzip ganz einfach, Wattestäbchen ins Hundemaul, verpacken, fertig, Ergebnis kommt 2 Wochen später (und 80 Öcken löhnen).
2/3: Och, wäre ganz nett zu wissen, ob wirklich Boxer in Corazón steckt Ich bin ja neugierig. Ich hab' da so meine Zweifel, daß sie wirklich Boxer ist. Ich lasse es aber nicht machen, da sie aus Spanien stammt und es da x Rassen gibt, die drinstecken könnten, aber in der Liste der 63 findbaren Rassen garantiert nicht dabei sind.
Was ich aber interessant fände, wenn's wirklich funktioniert, als Besitzer eines Boxer-Mix (Inka, bei Corazón stand im spanischen Impfpaß nur "Boxer") mußten wir der Gemeinde vom TA eine Bescheinigung über die noch beteiligten Rassen vorlegen. Das kann dann aber haarig werden, wenn sowas zur Pflicht werden würde und der Hund z.B. 10% AmStaff "enthält", damit wäre er Listenhund
Was ich aber interessant fände, wenn's wirklich funktioniert, als Besitzer eines Boxer-Mix (Inka, bei Corazón stand im spanischen Impfpaß nur "Boxer") mußten wir der Gemeinde vom TA eine Bescheinigung über die noch beteiligten Rassen vorlegen. Das kann dann aber haarig werden, wenn sowas zur Pflicht werden würde und der Hund z.B. 10% AmStaff "enthält", damit wäre er Listenhund
Da ist was dran, dann würde es bestimmt einige sogenannten Labbi- und Boxer-Mixe böse treffen. Kann man nur hoffen, daß unser Staat nicht auch noch auf so ne Idee kommt.
Mir wärs völlig egal, bei Bakuny wusste keiner, was da wohl mitgemischt hat, der Charakter war eher Hüter denn Jagdhund, das war was zählte, damit mussten wir arbeiten, obwohl der Hund rein äusserlich ein Jagdhund war.
Zitat von Mio Da ist was dran, dann würde es bestimmt einige sogenannten Labbi- und Boxer-Mixe böse treffen. Kann man nur hoffen, daß unser Staat nicht auch noch auf so ne Idee kommt.
Für so einen Seich wär dann wieder Geld da...
Archy ist ja definitiv ein Labbi Mix (auch laut Ausweis), aber ich tipp mal mit einem Goldi , schön zu sehen an den Po-Löckchen. Da brauch ich ja gar keinen Gentest, da langt der gesunde Menschenverstand
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
ad 1) Nachdem ich beruflich mit DNA-Analysen zu tun habe kenne ich auch die möglichen Prinzipien dahinter. Es funktioniert wohl ähnlich wie der Vaterschaftstest.
Häufig wählt man für solche DNA-Vergleiche einen Abschnitt aus, der so variabel ist, dass er zwischen den einzelnen Rassen verschieden ist (also sie anhand diesem unterscheiden kann), aber doch so gering variabel, dass die einzelnen Individuen einer Rasse identisch sind (d.h. alle Idividuen dieser einen Rasse gleichen sich). Das "Barcode-Gen" zur Identifizierung von Tierarten ist die COI (= Cytochromoxidase I), ein Abschnitt der mitochondrialen DNA. Ich vermute, dass die Anbieterfirmen eine Datenbank für diesen bestimmten DNA-Abschnitt von den häufigsten Hunderassen haben.
Aus dem Mundhöhlenschleimhaut-Abstrich isoliert man dann denselben DNA-Abschnitt des Hundes "Schnuffi" und vergleicht diesen Abschnitt mit denen aller Rassen, die in der Datenbank enthalten sind. Mit Hilfe von statistischer Auswertung kann man die Wahrscheinlichkeiten zum Beitrag verschiedener Rassen in "Schnuffis" DNA rekonstruieren. Je ähnlicher, desto wahrscheinlicher..
Eine alternative Möglichkeit wäre die gesamte DNA, die man aus dem Abstrich isoliert hat mit Hilfe von Schneide-Enzymen in Bruchstücke zu zerschneiden (=DNA Verdau). Diese Enzyme schneiden nur an bestimmten Stellen der DNA - d.h. nur dann, wenn eine bestimmte Abfolge von DNA-Bausteinen vorliegt, dann schneidet das Enzym. Da die Abfolgen der DNA-Abschnitte sich individuell unterscheiden, erhält man nach dem DNA-Verdau auch für jedes Individuum ein charakteristische Mischung aus DNA-Fragmenten, die verschieden lang sind. Diese DNA-Fragmente trennt man ihrer Größe nach mittels Gelelektrophorese auf - DNA ist negativ geladen und wandert unter Spannung zum Pulspol. Das Gel funktioniert dabei wie ein Sieb - lange DNA-Fragmente brauchen viel Zeit durchzukommen - sind langsam - kurze hingegen schnell. Schaltet man nach einer bestimmten Zeit den Strom ab, dann erhält man für jedes Individuum ein Bandenmuster aus DNA-fragmenten, das charakteristisch für diese eine Idividuum (in unserm Fall Schnuffi) ist. Durch Verlgeich der Bandenmuster des einen Hundes mit denen von verschiedener Rassen kann man über das Ausmaß an Ähnlichkeit der Muster auf die möglichen Rassen kommen, die als "Ahnen" in Frage kommen. Je ähnlicher ein DNA-Bandemuster ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Tier Vorfahren aus dieser Rasse hat.
So, ich hoffe, ich hab jetzt nicht noch mehr Verwirrung geschafft,bei meinen Erklärungversuchen, wie diese Analysen funktionieren.
ad 2) Was ich davon halte 80 Euro für so was herzugeben? Ich wäre sehr vorsichtig bei der Wahl der Anbieterfirma - ob die auch wirklich seriös ist. Denn ich finde es eine Menge Geld. Ich habe ja selbst keinen Mischling, aber ich denke hätte ich einen, dann wäre es mir egal, was drin ist - die Persönlichkeit kenn ich ja. Was bringt es mir, wenn ich weiß, dass aller wahrscheinlichkeit nach Rasse A und B zu der Persönlichkeit beitragen, wie mein Hund ist? Und auch wenn ich weiß, dass Rasse A und B drin sind, dann kann man nicht sagen, wieviel der Nachkomme vom Charakter der einen oder anderen Rasse hat - nur weil er Rasse A nicht ähnlich sieht, heißt das noch lange nicht, dass er genauso wenig von deren Charaktereigenschaften hat - das kann auch ganz anders sein. Was bringt mir also diese Info?
Wenn ich Nixe, als reinrassiegen deutschen Schäferhund, jetzt testen lassen würde... was käme da wohl raus? Auch alle anderen Rassen sind ja irgendwie Kreuzungen.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Danke Conny, für die Erläuterungen. So ähnlich, jedoch ohne das Fachwissen, hatte ich mir das vorgestellt. Ich finde 80 Euro auch sehr viel und würde mir das schwer überlegen, zumal, wenn ich nicht in der Lage bin, die eine seriöse Firma herauszufinden.
Pogi ist ja nun ein Mischling, und mir war sehr daran gelegen, herauszufinden, was Alles in ihm drin ist. Jedoch nicht wegen des Wesens, sondern wegen der zu erwartenden Größe und des Gewichts. Er ist ja nun noch kräftig gewachsen, seit wir ihn haben, und seine Figur im nassen Zustand ähnelt jetzt doch mehr einem Westie, als einem Malteser. Wobei ich inzwischen glaube, dass seine Mutter ebenfalls nicht reinrassig ist. Pogi wiegt nun 8 kg, ein Malteser sollte bis zu höchstens 3 kg wiegen! Nicht, dass ich ihn je umtauschen würde. Aber es wäre wegen meiner Handicaps wohl besser gewesen, ich hätte es von Anfang an gewusst.
Er hat ja noch 5 Schwestern. Solange man keine von denen gesehen hat, kann aber auch nichts sagen. Vielleicht sind die ja Alle viel kleiner und leichter???
Nach wie vor würde ich aber sagen, dass ich gerne wüsste, wie groß und schwer mein Hund cirka werden könnte, bevor ich ihn zu mir nehme. Nur, um mich in Allem darauf einstellen zu können.
Ich glaube, die Antworten, die man bekommt sind z.B. 80% Schäferhund, 10% Labrador, 5% Cockerspaniel, 5% Boxer oder so etwas in der Art. Das muß jetzt aber nicht heißen, dass in meinem Hund 80% Schäferhund drin sind sondern nur, dass die untersuchten DNA Sequenzen zu 80% dem Schäferhund gleichen. Wenn also eine andere Rasse sowieso zu 80% dem Schäferhund gleicht, dann können hier leicht falsche Ergebnisse auftreten. Zumindest sehe ich das so.
DNA Tests sind im Moment für alles mögliche groß in Mode und es gibt immer mehr Firmen, die damit Geld machen, ohne dass die Aussagen wirklich seriös sind. In den USA ist es z.B. im Moment beliebt, seine Ahnen per DNA Test bestimmen zu lassen (90% Kaukaisier, 10% asiatisch).
2/3) Hätte ich einen Mischling, fände ich es schon interessant zu wissen, was da drinn steckt. Nicht, weil ich mir davon Hilfe bei der Erziehung verspreche sondern nur so aus Interesse. Aber 80 EUR und ein zweifelhaftes Ergebnis wäre es mir nicht wert.
Ich gebe zu: Ich habe mich im Tierheim in den Hundeblick von Richy verliebt. Der Rest entsprach im Großen und Ganzen meinen Vorstellungen, hätte aber auch ganz anders aussehen können. Rassespezifische Gene? Da hätte die komplette Analyse vorliegen können ohne dass es mich interessiert hätte.
Die Frage, was steckt denn drin, kam viiiiiel später, nämlich als das Verhalten nicht meinen Vorstellungen entsprach. Und ich, statt damit zu arbeiten, erstmal Erklärungen haben wollte.
Nach dem Phänotyp müsste Richy jagen - tut er aber nicht. Nach seinem Eigen- und manchmal Starrsinn müsste Terrier drin sein - passt aber nicht.
Bei einem nächsten Hund wären mir die Gene noch eher egal. Da ich wieder einen Hund aus zweiter Hand nehmen würde, spielt die Sozialisation eine weitaus größere Rolle. Und die kann ich dann nicht mehr beeinflussen. Also möchte ich mich auf den Hund, so wie er da vor mir steht/liegt oder auch wegrennt einlassen ohne im Hinterkopf zu haben, er müsste eigentlich .....
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Zitat von soffie Wenn ich Nixe, als reinrassiegen deutschen Schäferhund, jetzt testen lassen würde... was käme da wohl raus? Auch alle anderen Rassen sind ja irgendwie Kreuzungen.
Es ist so, wie Nina gesagt hat - für einen reinrassigen Schäfi käme eine 99.9%ige Übereinstimmung mit einem SH raus. Aber es gäbe parallel dazu sicher auch eine - sagen wir z.B. 40%ige ÜBereinstimmung mit irgendeiner nahe verwandten Rasse, 38 % it einer anderen usw. Die Liste der in Frage kommenden Rassen wird einfach entprechend ihrer Übereinstimmung gelistet.
Dabei hängt die Qualität der Ergebnisse u.a. stark davon ab, wieviele Individuen pro Rasse in der Datenbank der Firma sind, da es auch immer wichtig ist, die Variabilität innerhalb der Rasse ist. Viele DNA-Sequenzen zu erstellen ist zeit- und kostenintensiv und ich denke, dass da viele Firmen sparen. Auch ist es schwer, das Gegenteil des Ergebnis einer Firma zu beweisen - au0er man holt ein Zeitgutachten ein - und das wird dann teuer.
Ich kann die Neugier schon sehr gut verstehen, wenn man sich fragt, was wohl an Rassen in seinem Schnuffel drinstecken mag. Und ich kann noch besser verstehen, dass z.B. bestimmte Merkmale der Situation entsprechen sollten - wie bei dir Pogi-Barbara, die du eigentlich einen leichten Hund wolltest aufgrund deines Handicaps. In meinem Fall wollte ich keinen Mischling, da ich ausschließen wollte (wo weit es geht), dass wir einen Kläffer bekommen. Viele kleine Hunderassen sind bekannt für ihre Bellfreudigkeit - wir wohnen in einem Mehrparteienhaus, da hätte ich enorme Probleme bekommen.
In meiner Nachbarschaft wohnt eine alte Dame, die zeitlebens Dackel hielt. Vor einem halben Jahr schaffte sie sich wieder einen Welpen an - diesmal einen Mischling - von dem es hieß er würde die Dackelgröße bestimmt nciht übersteigen. Nun ist die Hündin ein Jahr als und reicht der Frau bis übers Knie - außerdem handelt es sich um eine extrem aufgeweckte, unternhemungslustie und sehr stürmische junge Hundedame. Die alte Frau ist nun etwas von der Situation überfordert und hat vielmals sehr bedauert, dass sie nicht wusste, welche Rassen in ihrem Liebling drin stecken.