Genau deshalb ist es ja so interessant. Da die Begriffe offensichtlich unterschiedliche Verwendung finden und auch von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert werden, kann es ja nicht schaden, darüber mal gesprochen zu haben.
Wer sich indes kritisiert oder korrigiert fühlt oder meint, vermeintlich Kritisierten oder Korrigierten zu Hülf eilen zu müssen, irrt. Es geht mir tatsächlich um den Austausch zum Thema.
Im Voraus - ich soll die letzte sein, die da etwas zu Deutscher Sprache sagt! Während der Ausbildung hat man uns allerdings den kynologischen Begriff "Rudel" als Familienverband definiert. Gruppe oder Meute sind Begriffe, die auch nicht verwandte Hunde, die zusammen leben und/oder jagen, beschreiben. Persönlich denke ich, dass man manche Hundegruppen doch als Rudel bezeichnen kann. Bin aber keine Kynologin und definitiv keine Expertin, was deutsche Definitionen betrifft... Barbara
Naja, ich fürchte, auch die Kynologen sind sich unter sich kaum einig. Ich kann mich an einen Vortrag von Bloch erinnern, indem er auch unterschied und zwar zwischen Wolfsrudeln und den Pizza-Hunden, deren Zusammenschluß er als Gruppe bezeichnete.
Was für mich nicht ganz logisch ist, wäre zu sagen, ein Rudel könne nur aus Mitgliedern einer Familie bestehen. Das würde ja bedeuten, daß Rudel Inzest-Vereine wären, weil sie sich ja entsprechend untereinander verpaaren müßten/würden oder kein Rudel mehr wären, sobald "Frisch-Blut" dazu käme. Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler drin?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Nicht unbedingt. Dass alle Mitglieder mit einem anderen Mitglied irgendwie verwandt sind, muss ja nicht zwangsläufig heißen, dass tatsächlich ALLE miteinander verwandt sind. Wobei es aber sein KÖNNTE.
Fall 1: Elterntiere + Nachkommen 1. Generation = alle miteiander und untereinander verwandt.
Fall 2: Elterntiere + Nachkommen 1. Generation + zugewanderte "Schwiegersöhne/-töchter" + deren Nachkommen mit Mitgliedern aus Generation 1 (und/oder 2) = Es bestehen untereinander Verwandtschaften innerhalb der drei Generationen, die bis auf "Schwiegersohn und -tochter" alle Träger des "Großeltern-Bluts" sind. Aber nicht ALLE sind mit allen verwandt.
Folgen wir der Theorie der Rudel und Herden (als größere Rudel), so macht ja das Wort "Rudel" durchaus Sinn, weil es eben KLEIN ist und möglicherweise in der Ursrpungsdefinition mal als "Familie" galt. Also Eltern und deren Nachkommen.
Darüber hinaus mag es vielleicht auch Inzest geben, wer weiß das schon genau? Eine "natürliche Bremse" haben in Gefangenschaft lebende Geschwistertiere (wir sprechen jetzt von Hunden) jedenfalls meiner Erfahrung nicht. Oder, eingeschränkt: Nicht alle.
Zitat von Schle Miel Darüber hinaus mag es vielleicht auch Inzest geben, wer weiß das schon genau? Eine "natürliche Bremse" haben in Gefangenschaft lebende Geschwistertiere (wir sprechen jetzt von Hunden) jedenfalls meiner Erfahrung nicht. Oder, eingeschränkt: Nicht alle.
Spannend wäre die Frage, ob freilebende Hunde und/oder Wölfe diese Bremse auch nicht haben oder ob da, wo sie "darf", die Natur solche Dinge nicht doch reguliert und per natürlicher Selektion solcher Nachkommen "ausmustert" bzw. dafür Sorge getragen ist, daß rechtzeitig frische Kräfte von außen "rekrutiert" werden.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Bei uns hat Lilith ganz feste das Zepter in der Hand und lässt sich von niemandem vom Thron stoßen. So hat sie auch ihr Reich schon einige Male äußerst heftig gegen über der restlichen Hunde verteidigt. Mex ist im Haus der zurückhaltendste und ordnet sich unter. Wird er nur schief angekuckt, kuckt er sofort weg. Stella ist der pure Sonnenschein, die überhaupt keine Machtansprüche erhebt, sich aber schwanzwedelnd schon mal den ein oder anderen Knochen klaut, wenn die anderen grade nicht aufpassen. Sie ist jedoch immer die erste, die zur Tür rausgeht und auch wieder reinkommt um schnell wieder ins Bettchen zu kriechen. Patschi glaube ich wird überhaupt nicht für voll genommen. Er kann jeden umrempeln, auf sie sabbern u.s.w., er wurde noch nie zurück gedrängt oder auf seinen Platz verwiesen. Alle viere teilen sich mehrere Körbchen, das Sofa und das Bett und niemand verteidigt einen Platz. Ist er belegt, kuscheln sie sich entweder dazu oder trotten zum nächsten.
Draußen erwacht Mex und fühlt sich stärker. Er weist bei Hundebegegnungen die anderen zurecht. Niemand darf gegen einen fremden Hund knurren, außer ihm natürlich.
Am Anfang hatten wir ja relativ große Probleme Lilith ins Rudel einzugliedern, aber seit wir nicht mehr bewusst und unbewusst in die Hierarchie eingreifen, haben sie auch keine Probleme mehr.
LG Danielle, Mexxi, Stella, Apatsche, Lilith und Iason
Hallo. Ich kann ja zur Rudelhaltung nicht viel (eher nichts) beitragen. Habe mir aber letztens "Rudelharmonie" angeschaut und war schon beeindruckt, wie welcher Hund welche Position in einer Gruppe einnimmt. So wie ich es auch verstanden habe, soll man sich viel am hündischen "Führer" einer Gruppe orientieren. Finde das seeehr interessant und spannend. LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
ich habe da eine klare Definition: schmusen sie lieb gemeinsam auf dem Sofa = Familie fallen sie wenig bis gar nicht auf: Rudel machen sie gemeinsam nur Blödsinn: Meute
Im allgemeinen betreibe ich aber eine Mehr-Hunde-Haltung
Wie sovieles kann man auch dieses Thema zerreden... Fakt ist, Elektra hatte nach unseren Erfahrungen gefragt. Mir ist es egal, wie irgendwelche Fachleute oder gar Möchte-Gern-Experten es nennen. MIR ist wichtig meine drei verstehen sich und sind händelbar!
Zu diesem Thema liebe ich es immer, meine Schwiegermutter zu besuchen. Sie züchtet Golden Retriever, die alle (immer so zwischen 7 und 12 Hunden) bei ihr im Haus leben. Über die Jahre konnte ich so sehen, wie ein Rudelführer im Alter sein Zepter an seinen Sohn abgab, wie die Welpen von allen Hunden betüddelt aber auch erzogen wurden. Und wie viel ruhiger ein Raum ist, wenn in ihm 12 Hunde ruhig schlafen, als wenn man alleine darin sitzen würde!
Besonders faszinierend fand ich zwei Begebenheiten in den letzten Jahren. Die erste: Lola war noch kein halbes Jahr als, als wir Schwiegermutter besuchten. Und obwohl sie bis dahin allein bei uns gelebt hat, wusste sie sofort wer der Chef der Hunde ist und hat ihn ganz anders begrüßt als die anderen (s. Foto). Man merkte richtig, wie sie auch den ganzen Tag über einen respektvollen Abstand zu ihm hielt.
Und dann waren wir vorletztes Jahr mit beiden Hunden da. Lola schmiss sich gleich mittenmang und versuchte, auch ein Golden Retriever zu sein, während Alfons vor Hundeansammlungen ja sehr viel Angst hat und sich in eine Ecke verzog. Das haben auch alle anderen Hunde respektiert. Dann kam die Nachbarsfrau mit ihrer knapp zweijährigen Tochter, und nun wurde es spannend: Die Kleine war es gewohnt, über und unter den Retrievern rumzuklettern - die lassen sich das auch alles kommentarlos gefallen - doch dann fiel ihr Auge auf Alfons und es gab eigentlich kein Halten mehr. Genau DER Hund sollte von ihr gestreichelt werden. Noch mehr Angst als vor Hunden hat Alfons nun aber mal vor kleinen Kindern. Er war nur noch ein zitterndes Nervenbündel und hat sich beim Anblick des auf ihn zukommenden Kindes fast mit der eigenen Rute erwürgt. Da die Mutter der Lütten meinen Aufforderungen, ihr Kind bitte von Alfons fern zu halten, vollkommen gleichgültig gegenüberstand (Ach, das macht der nix - Ne, aber ihm) hatte ich so alle Hände voll zu tun , die Lütte immer wieder rechtzeitig abzufangen. Und dann mischten sich die Hunde ein. Immer, wenn das Mädchen wieder auf Alfons zukrabbelte, legte sich einer der Golden ihr in den Weg. Sie krabbelte drüber, schwupp, lag der nächste da. Ganz ruhig und liebevoll haben sie dafür gesorgt, dass das Mädchen nicht zu Alfons kam. Ich hätte heulen können, das war so ein großartiger Moment.
------------------------------------------ Willst du Meinungen über Tiere, frag die Menschen. Willst du Fakten, frag das Tier. - J. Allen Boone
Phantastische Geschichte. Ein Hoch auf unsere Hunde. Einmal mehr. Und einmal mehr macht mir so etwas bewußt, wie überheblich und asozial wir Menschen uns untereinander und unseren Hunden gegenüber oft verhalten.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von SennsitiveGanz ruhig und liebevoll haben sie dafür gesorgt, dass das Mädchen nicht zu Alfons kam. Ich hätte heulen können, das war so ein großartiger Moment.
Das kann ich gut nachvollziehen. Tolles Verhalten unserer faszinierenden Hunde!!!
Hach......
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
In Antwort auf:Da die Mutter der Lütten meinen Aufforderungen, ihr Kind bitte von Alfons fern zu halten, vollkommen gleichgültig gegenüberstand (Ach, das macht der nix - Ne, aber ihm
Ist ja auch wieder so ein Fall, wenn dann was passiert ist es wieder der böse Hund.
In Antwort auf:Und einmal mehr macht mir so etwas bewußt, wie überheblich und asozial wir Menschen uns untereinander und unseren Hunden gegenüber oft verhalten.
Traurig aber wahr.
Eine schöne Geschichte. (Ich bin ja so ein bißchen Retrieverfan.) LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
...Und dann mischten sich die Hunde ein. Immer, wenn das Mädchen wieder auf Alfons zukrabbelte, legte sich einer der Golden ihr in den Weg. Sie krabbelte drüber, schwupp, lag der nächste da. Ganz ruhig und liebevoll haben sie dafür gesorgt, dass das Mädchen nicht zu Alfons kam. Ich hätte heulen können, das war so ein großartiger Moment.
Boah, da krieg ich gleich Gänsehaut!!
Anfangs waren wir eher eine Horde - vorallem wir Menschen!
Wir sollten viel mehr auf die Tiere achten, da kann man sich ne Menge von abschauen!! Aber so langsam wird es auch bei uns
Toll, dass du den Thread wieder hochgeholt hast. Interessant nämlich und da vor meiner Zeit, hatte ich ihn noch nicht gesehen.
Bei uns gibt es ja quasi zwei kleine Rudel, die aber auch irgendwie als Gesamtrudel agieren. In unserem kleinen Rudel- Kira und die Omi (ach ja und die Katze die sich auch als Hund betrachtet) war es völlig klar, dass die Omi die Hosen anhatte. Niemals nicht hätte sich Kira gewagt, etwas zu beanspruchen, was die Omi gern hätte haben wollen. Sie ist, wenn die Omi irgendwo lag oder stand, immer mit einem höflichen Bogen um sie herum gegangen. War das aufgrund der Enge nicht möglich, blieb sie stehen und dann konnte man rufen wie man wollte- sie hat die Individualdistanz nicht unterschritten. Wenn also im Haus der Hund nicht, kam, lohnte es sich, nachzusehen, ob sie irgendwo verzweifelt hinter einer Omi an einer Engstelle stand. Ich habe dann angefangen, wenn Kira nicht gleich kam, erst einmal die Omi zu rufen. Und siehe da- dann kamen sie.
Das änderte sich erst wenige Tage vor ihrem Tod. Kira fing ganz subtil an, sich immer genau die Liegeplätze zu suchen, wo die Omi gerade hinwollen würde (die beiden kennen sich ja sehr gut) und hielt weniger Abstand. Ich denke, sie hat die Schwäche gespürt.
Die Katze wurde von beiden erzogen, die hat nix zu sagen.
Im zusammengesetzten Rudel (also alle Hunde vom Erd- und Obergeschoss zusammen) hat Kira auch nicht all zu viel zu melden. Sie agiert dort viel mehr und die Hunde gehen auch auf sie ein, aber wenns drauf ankommt, hat sie nix zu sagen. Sie ist auffällig viel dabei, den anderen mit untergebener Geste die Schnauze zu lecken. Witzigerweise hat sie das bei der Omi nur selten gemacht, da hat sie den höflichen Bogen vorgezogen.
Bei unseren zwei, ist Senta ganz klar der Rudelführer und hat auch nicht selten die Grace erzogen. Die Rangordnung entstand ganz natürlich zwischen den beiden...und wird von Grace auch so respektiert... Allerdings bemühe ich mich schon auch diese zu respektieren.
So kriegt z.B. Senta als erste meinen Gruss, auch das Leckerli...denn ich will die bestehende "Ordnung" nicht irgendwie unterwandern. Sie ist die ältere und auch die sicherere von den Zweien: also war es einfach eine logische Entwicklung die auch für Grace so sehr gut funktioniert!