Hallo ihr Lieben! Wir hatten gestern unsere erste Stunde bei der neuen Trainerin. Wir quatschten über unser Problem mit anderen Hunden - über Amy`s Unsicherheit, und dass sie sich eben in bedrängenden Situationen teilweise heftig zur Wehr setzt - und die Trainerin nutzte die Zeit, um das kleine Monster kennenzulernen. Ungeplant kam es dann sogar zu einer Hundebegegnung. Schäfermischling, groß, sehr interessiert - genau der Typ Hund, der Amy nicht behagt. Gemeinsam haben wir sie daran vorbeigeklickert, klappte ganz gut, einzig einen klitzekleinen Knurrer entlockte ihr der Kerl (obwohl er bellte). Hab mich sehr gefreut, denn ich hab sogar ein unerwartetes Lob für mein timing mit dem Klicker bekommen, und weil klein Amy echt gut darauf reagiert. Im Falle eines direkten Hundekontakts, bekam ich denn Tipp, klein Monster mit freundlichen Worten "einzulullen". Um keine negative Stimmung in die Situation zu bringen (dies zählt ja zu meinen besonderen Talenten). Ehrlich gesagt, davon erwartete ich mir rein gar nix...doch dann heute die große Überraschung. Wir treffen also wieder besagte Kollegin, mit der es ja schon mal ordentlich gekracht hat, und seither die Stimmung zwischen den beiden oft äußerst angespannt ist. Die Mädls beschnuppern sich, Amy stocksteif, igelnd. Naja, ich probiers mal dachte ich, also gings los mit dem Gelulle, in höchsten Tönen versuchte ich ihr gute Stimmung zu entlochen...und was sah ich da? Eine Amy, der plötzlich - in dieser stocksteifen Situation - ein fröhliches Wedeln entkam, eine Amy die sich abwenden konnte, sich nach mir umdrehte, und sich dann um vieles entspannter wieder ihrer Kollegin zuwendete.
Bin jedesmal erstaunt welche Techniken hier ans Tageslicht kommen Freut mich echt für dich, daß das mit Amy so prima geklappt hat!! Ich müßte wohl noch das hier üben:
Zitat von StefBin jedesmal erstaunt welche Techniken hier ans Tageslicht kommen
Ich auch!
Aber auch das hier erscheint mir wirklich logisch...... man muss nur drauf kommen. Und es ist doch ein tolles Gefühl, wenn man etwas an die Hand bekommt, mit dem man den Hund dann wirklich erreichen, womit man ihn wirklich in so einer Situation wirklich beeinflussen kann.
Freut mich auch riesig für Euch!!!!
Dann "lull" mal schön weiter...... dann wird der Titel "kleines Monster" bestimmt bald wegfallen können.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Glaubt mir, ich hatte auch nicht gleich großes Vertrauen in diese "Einlull-Methode", und finde es immer noch ein wenig merkwürdig, aber da der erste Versuch gestern Erfolg mit sich brachte, probier ich es einfach weiter. Vor Allem möchte ich die Blicke der anderern Hundebesitzter am besten nicht sehen, wenn ich da so herumlulle...
Andererseits finde ich die Wirkung vom Gelulle dann doch wieder recht logisch. Ich hab das in anderen Situationen unbewußt schon öfter gemacht, z.B. wenn Monster irgendeinen Gegenstand sieht, der ihr nicht ganz geheuer ist. Dann igelt sie, und schleicht sich mit eingeklemmter Rute zu dem Ding. Sag ich dann mit netter, fröhlich Stimme "Oh, was ist denn das für ein feines Ding" oder dergleichen, verändert sich ihre Körpersprache total ins Positive, und sie geht offen darauf zu.
ja, genau. Ich denke wir tun uns so schwer damit, weil es eigentlich früher abgelehnt wurde. Es hieß grundsätzlich, dass alles Unsichere und Ängstliche ignoriert werden muss (zum Glück nicht in meiner Hundeschule).
Weißt du was bei Betty auch noch super toll wirkt? Loben! Und zwar nicht nur, wenn sie etwas gut gemacht hat, sondern wenn sie unsicher ist oder wenn sie fixiert oder bellt usw. Überschwänglich loben und bei Betty verändern sich die Emotionen zum positiven und sie ist in der Regel wieder ansprechbar (es seid denn sie ist schon richtig tief drin im negativen Gefühl, dann kann es schwierig werden sie noch rauszuholen). Da war ich erst auch sehr skeptisch, aber ich dachte mir wiederum: Ausprobieren und sehen was passiert! Ich bin baff und freue mich über die Wirkung. So einfach kann es manchmal sein.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
@Wegwarte Ja, genau diese Erfahrung hab ich auch gemacht. Ich muß jedoch zugeben, dass ich mir schon Gedanken darüber mache, sie in ihrer negativen Stimmung zu bestätigen. Bin mir da noch nicht so sicher. Wenn ich mir sie jedoch ansehe, wie sie bis jetzt in den erprobten Fällen reagiert auf das Gelulle, bestätigen sich meine Zweifel absolut nicht.
dann bin ich mal gespannt was du auf Dauer berichten wirst. Ich bin inzwischen total überzeugt davon, weil ich sehe wie gut Betty die Vorgehensweise tut.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
Ich freu mich für euch. Mit der Trainerin scheinst du eine gute Wahl getroffen zu haben.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von Finn Ich muß jedoch zugeben, dass ich mir schon Gedanken darüber mache, sie in ihrer negativen Stimmung zu bestätigen. Bin mir da noch nicht so sicher. Wenn ich mir sie jedoch ansehe, wie sie bis jetzt in den erprobten Fällen reagiert auf das Gelulle, bestätigen sich meine Zweifel absolut nicht.
Das glaube ich auch nicht. Die Wirkung geht nämlich in zwei Richtungen: zum einen gibt sie dem Hund die Orientierung, dass alles im Lot ist und zum zweiten (und das ist mindestens genauso wichtig) wirken die Worte auf uns HalterInnen zurück. Es ist nämlich schier unmöglich, freudig mit dem Hund zu reden und gleichzeitig besorgt und angespannt zu sein. Mir hat das 'Gelulle' sehr geholfen entspannter in Hundebegegnungen zu gehen. Postum war auch Richy entspannter. Es lief gut, d.h. Erfolge bauen die negative Erwartungshaltung ab und schon geht es viel leichter in die nächste Begegnung.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
aber nicht nur das ist des Rätsels Lösung, warum es so gut wirkt: Ein Lob oder positives Reden verändert die Emotionen der Vierbeiner. Wenn ich Angst habe und mit mir spricht jemand positiv oder lobt mich überschwänglich, dann werde ich auf keinen Fall noch mehr Angst bekommen. Es kann sein, dass meine Angst womöglich gleich bleibt, aber viel wahrscheinlicher ist, dass sich etwas zum Positiven hin verändert. Ist zumindest meine Theorie dazu.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle