Ömpf, Corazón hatte mir mit ihrer anfänglichen in-die-Leine-Rennerei nahezu jeden Finger geschrottet. Ich führte sie dann nur noch mit dem Bauchgurt (und Ruckdämpfer). Dann kam es zu einem "Vorfall" (man könnte es auch DEEP IMPACT nennen ). Es war teilweise ar***glatt draußen, Madamchen sah einen Hund (ich hatte festen Boden unter den Füßen, sie Glatteis), sie rannte (mit Geschirr) in die Leine, der Ruckdämpfer konnte die Power auch nicht wirklich dämpfen, sie hob ab, machte einen Salto mit einer halben Schraube drin und saß dann in meiner Richtung auf dem Popo auf dem Eis. Seitdem ist sie nie wieder ins Leinenende gerannt, egal wen oder was sie gesehen hat. Es ist ihr nichts passiert. Wir hatten gleich zu Anfang nachdem sie das erste "normale" Geschirr gehimmelt hatte auf was sehr strapazierfähiges umgestellt .
Du beschreibst da etwas, das mich in punkto Hunde und lernen irgendwie immer ein bißchen erschreckt. Ich gehöre ja nicht so ganz zur Wattebäuschen-Fraktion, lehne aber wirklich harte Methoden total ab. Ich neige dazu, Leute, die mir begegnen, auch mal danach zu fragen, wie sie mit ihren Vierbeinern arbeiten und höre dabei natürlich so hahnebüchenen Blödsinn wie "der ist dominant, der muß nur mal einen drüberkriegen" nicht unbedingt selten. Ich versuche dann, so gut es geht, dagegen zu argumentieren, und die Lerntheorie gibt da ja durchaus einiges her. Aber, es gibt da auch ein Aber. Und das liegt genau in solchen Erfahrungswerten, wie Du hier beschreibst.
Für Corazón war das sicher kein schönes, sondern ein schmerzhaftes und vor allem erschreckendes Erlebnis. Vor allem aber war es eins: Nachhaltig. Du sagst, sie machte nie wieder, was sie an diesem Punkt tat und nicht tun sollte.
Ähnliches habe ich mit Ben mal erlebt. Damals hatten wir noch keine Box im Kombi, er hatte eine Decke, die hinten in der Klappe lag. Er sprang immer gerne rein, stand aber öfter mal so blöd im Weg, daß ich die Klappe eine Weile nicht zumachen konnte. Ich versuchte, ihm ein Signal "Rüssel weg" oder "Nase weg" oder "dreh Dich" beizubringen, aber er verweigerte hartnäckig die Mitarbeit. Bis ich ihm einmal versehentlich die Klappe auf die Rute knallte. Er hatte sich, während sie schon runterflog, nochmal so blöd reingedreht, daß ich keine Chance hatte, das zu verhindern, das Unglück war passiert, bevor ich auch nur im Ansatz reagieren konnte. Klar, daß mein Hund furchtbar quiekte und mir nicht weniger furchtbar leidtat. Aber: Nach diesem Vorfall legte er sich IMMER sofort so auf die Decke, daß sich so etwas gar nicht wiederholen konnte, auch, wenn wir heute nochmal einen Leihwagen haben, in dem seine Box, die er mittlerweile hat, keinen Platz findet und er entsprechend nochmal direkt in der Heckklappe "geparkt" werden muß, hört er auf das "Rüssel weg" sofort, rollt sich zusammen und legt sich.
Wie ist es mit Euch, kennt noch jemand solch ein Phänomen?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Archy hat in seinen ersten Wochen ja immer mehr den Bauernhof erobert. Die Schweine (die dort ja im Freien sind) haben ihn mit ihrem Mega-Getöse schon ziemlich aufgeregt, bis, ja bis der Herr mit der Schnauze an den gegenüberliegenden Zaun, der leider unter Strom stand, kam. (War für mich leider nicht ersichtlich, da keine Kühe auf der Weide waren.)
Ab diesem Zeitpunkt hat er die Schweine kaum noch angeschaut...
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Kepri hat auch ähnliche Erfahrungen machen müssen-an der Schleppe. Sie rannte früher gnadenlos und ungebremst in Selbige, wie ich dabei immer so standhaft blieb ist mir heute rätselhaft, wir führten vom ersten Tag an ein "Halt" ein, gut 2m vor Ende der Schleppe, um sie vor der folgenden Konsquenz zu warnen und auch später im Freilauf mal bremsen zu können, sie kannte dieses "Halt" nicht lange, als sich nachhaltig einbrannte, was die Konsequenz bedeutet, sie bretterte mal wieder gnadenlos, mich ignorierend in die Schleppe- und überschlug sich am Ende der Schleppe, da ich diese nicht fallen lies. Sicher keine schöne Erfahrung aber auch hier sehr nachhaltig.
Weil es ein anderes Thema ist, habe ich mal hierher abgekoppelt, in der Hoffnung, daß noch mehr Erfahrungsberichte zusammen kommen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich kann ein Beispiel beisteuern, die allerdings meine schon lange im Katzenhimmel weilende Katze Nina betrifft. Damals wohnten wir in der zweiten Etage in einem schönen Patrizierhaus. Meine Katze liebte es, auf den Außen-Fensterbänken von einer Hausecke zur anderen zu balancieren und sich dabei von vorbeigehenden Menschen bewundern zu lassen. Eines Tages hing ich auch aus dem Fenster (wenn ich mich zurück erinnere, dann war das ganz sicher die Zeit, in der ich meine Magisterarbeit zu schreiben hatte und jede Minute nutzte, dem aus dem Weg zu gehen )und denke noch so, wie das wohl ist, wenn die Katze eines Tages abstürzt. Das hatte ich noch nicht zu Ende gedacht, als die Katze einen Abgang machte. Daß es so etwas gibt!!!
Die Rettung war dramatisch, ich habe fast eine Stunde gesucht und gerufen, als ich sie in der letzten Ecke der Wohnung des unter mir wohnenden Menschen wiederfand. Ich kann euch versichern: diese Katze ist NIEMALS wieder auf die Fensterbank gesprungen und draußen rumspaziert. Sie hat noch ca. 18 Jahre gelebt und ist mit 23 Jahren gestorben.
Bärbel
Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück. (Charles Darwin)
Ich hätte auch nie gedacht, daß sie sich überschlägt! Ich hatte ja auch extra den Ruckdämpfer gekauft, hatte bis dahin auchsuper geklappt. Und ein stabiles Geschirr mit breiten Gurten noch dazu. Hat mir auch echt leid getan, obwohl ich mich in dem Moment echt kaum bremsen konnte, mich nicht schlapp zu lachen!
Inka hat auch mal den Kontakt mit einem E-Zaun gemacht ("freilebende" Schweine). Sie wollte unter dem Zaun durch Brot klauen (sie fährt voll auf altes Brot ab). Sie ist aber hochgradig allergisch gegen Weizen. Ich hatte schon-mal "NEIN!" gesagt und meine Vorzeige-Maus interessierte das überhaupt nicht die Bohne! Dann schlug's ein, auch noch mitten in die Nase . Seit dem hat sie nie wieder Brot geklaut. Der Schneuz war noch eine halbe Stunde später leicht schief
Ich habe auch noch ein lustiges Beispiel von Schnusi.
Wenn eines unserer Hühner Küken hatte, machte Raissa es sich zur Aufgabe diese zu hüten und bei Bedarf auch zu wärmen (dann durften die Kleinen auf ihrem Rücken schlafen). Susi war meist damit beschäftigt den Kleinen den Popo zu säubern (mmmh lecker!), was die Glucke aber nicht besonders mochte. Versuche Susi zu verscheuchen brachten nur kurzen Erfolg. Bis dann einmal ein Küken, wegen der ständigen Belästigung, sehr laut piepste. Plötzlich saß die Glucke auf Susis Rücken. Ich werde nie vergessen wie Susi panikartig unter unseren Gartenmöbeln verschwand. Junges Federvieh wurde nie mehr belästigt.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von Stef Ich hatte ja auch extra den Ruckdämpfer gekauft, hatte bis dahin auchsuper geklappt.
auch wir hatten einen Ruckdämpfer zwischengekoppelt, auch bei uns verhinderte dieser den Überschlag nicht, schlimmer fand ich diesen aber an der Schleppe, da der Ruckdämpfer im Lauf oft an Kepris Hinterpfoten hängenblieb. Sie hatte diesen oft an den Krallen hängen, das war mir zu gefährlich, wie schnell entstehen dabei heftige Verletzungen, in Relation zum selteneren Reinrennen in die Schleppe.