Hallo ihr Lieben! Soeben hatte ich ein Erlebnis. Eines, das mich ein wenig verwundert, und mir andererseits vielleicht auch ein wenig die Augen öffnet. Amy hat ja manchmal Probleme mit Menschen, vermehrt in "ihrem" Territorium. Ich wohne ja im Haus meiner Eltern, während ich in der Arbeit bin ist Amy unten bei meiner Mutter. Bei uns gehen viele fremde Menschen aus und ein (hängt mit dem Beruf meiner Eltern zusammen). Die Hunde sind das gewöhnt, Amy interessiert es in ca. 70% der Fälle gar nicht, dass da jemand kommt, in 28% kommt ein wenig leises Gewuffe aus ihr raus, sie würde wegen diesen Menschen aber nicht aufstehen. Und dann sind da die verhassten 2%. 1. der Briefträger, 2. ein Mann, der meine Mutter mit Eiern beliefert, 3. ein Kunde meiner Eltern, auch männlich. Heute war dieser Eier-Mann da. Ich kam gerade von der Arbeit zurück, als er aus unserer Hauseinfahrt fuhr. Mein einziger Gedanke war, ooohhh ne, ich hoffe meine Mum konnte die Situation gut managen. Meine erste Frage war natürlich, wie sich Amy nun mit dem Eiermann verhalten hat. Amy? Warum? Die liegt auf ihrem Platz. .....??????Wie, die hat keine Anstalten gemacht, sich mordsmäßig aufzuspielen? Ne, die hat sich nichtmal bewegt! Meine Mutter dachte also nicht im geringsten daran, dass das Monster gleich Amok laufen könnte...und was passierte...nix, kein Getöse, anscheinend nicht mal ein kleines Wuff. Nun erzähle ich euch eine Geschichte dazu, wie Amy dem Eiermann vor ein paar Tagen - in Verbindung mit mir - begegnete. Ich fahre also in die Hauseinfahrt, Amy und ich, wir beide. Und wessen Auto steht da, das vom Eiermann. Meine Gedanken ganz beim diesem Kerl und Amy, und wie ich das jetzt am besten anstelle, dass sie nicht zu tösen beginnt, blabla ... schönfüttern... sie gleich auf den Platz schicken, blabla. Also steigen wir aus unserem Auto, Amy sieht sein Auto, erschnüffelt seine Anwesenheit, und bellt und knurrt los, noch bevor wir im Haus waren. Ich leine sie an, drinnen hab ich sie auf ihren Platz gelegt, gegrummle und gebelle die ganze Zeit, bis er weg war.
Ich denke mal, die Sache ist eindeutig. Ich bin schon sowas von verhohrt, verbissen, mies gestimmt, in solchen Situationen, dass sich das wohl schwerst aufs Monster überträgt. Meine Mutter verschwendete also nicht mal einen Gedanken daran, dass Amy tösen könnte, und sie tat es auch nicht. Überhaupt erzählt mir meine Mutter dauernd, dass Amy in letzter Zeit immer gleichgültiger auf Besuch reagiert, sie sich quasi nie aufregt. Ehrlich gesagt, ich glaubte ihr nicht. Das heute hat mir aber doch ein wenig die Augen geöffnet.
Ich glaube, da ist großes Umdenken meinerseits nötig!!!
Glaub mir, damit bist Du nicht allein! Erfahrungen prägen halt auch uns.
Aber mit Deiner Einschätzung hast Du wohl recht, Du überträgst Deine Unsicherheit.
Ich kann heute noch schlecht mit Busky im dunkeln raus. Busky meint bei Unsicherheit immer die Führung übernehmen zu müssen. Fatal, da er selbst die größte Angst hat. Ich war mal mit ihm Abends unterwegs und hatte eine totale Wut im Bauch. Das muss ich auch körperlich ausgestrahlt haben: Härte und Stärke, der Schritt war forsch und ich war so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich auf die Umwelt fast nicht achtete. Da wurde mir auf einmal bewusst, wie entspannt er doch sein kann im dunkeln: er schnupperte, schlenderte und lief nicht permanent lauernd vor mir! Mein Mann hatte also Recht! Der konnte es nämlich nie glauben wenn ich davon erzählte...
Zitat von Finn Ich denke mal, die Sache ist eindeutig. Ich bin schon sowas von verhohrt, verbissen, mies gestimmt, in solchen Situationen, dass sich das wohl schwerst aufs Monster überträgt.
Ich glaube, da ist großes Umdenken meinerseits nötig!!!
Lg
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung
Ruhig bleiben und die restlichen 2% schönclickern. Das hilft deiner Maus und dir.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Oh ja, das kenne ich auch. Nachdem Ben x-mal auf Artgenossen losgegangen war bzw. an der Leine gepöbelt hatte, dachte ich bei jedem Hund, der uns begegnete: "Gleich geht es wieder los, gute Güte, ein Hund, muß das jetzt sein?" Erst, als ich begann, mich selbst über diese Gedanken zu ärgern, schließlich mag ich Hunde und sehe sie eigentlich nie negativ, hatte mich im Gegenteil früher IMMER über das Erscheinen eines Vierbeiners gefreut, konnte ich auch für Ben etwas ändern. Ich ging positiver an seine Artgenossen ran und verfolgte nur ein Ziel, sie ihm ebenfalls schmackhaft zu machen. Und siehe da, nach langem, intensivem Training konnten wir uns gemeinsam über ihr Erscheinen freuen und Begegnungen genießen. Das Problem ist, diese innere Einstellung in uns selbst wieder zu wecken bzw. uns selbst eben so souverän zu machen bzw. zu verhalten, daß unsere Hunde sich von uns ruhig geführt fühlen können. Wobei eins klar ist: Es hilft sehr, wenn man das Problem erstmal erkannt hat. Nur dann kann man es auch bannen können.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)