Mich plagen seit unserem Urlaub im Harz einige Zweifel bezüglich meiner Arbeit mit Kepri, wies sie noch im Frühsommer Sequenzen ihrer rassetypischen Eigenständigkeit auf, so fällt mir mehr und mehr auf WIE Kepri heute auf mich geprägt ist, nichts (ausser einem Kaninchen vermutlich, die lassen sich leider zu Testzwecken nicht blicken...) ist in Kepris Augen draussen wichtiger als ihr Frauchen. Kein Hund kann mir das Wasser reichen, im Gegenteil, oft fragt sie ewig nach ob sie zu dem Hund darf, kontaktet kurz, kommt dann sofort zu mir, um zu fragen "war das jetzt gut?", Aktionen mit mir sind ihr absolutes Highlight. In der Eifel sass oft ein frierender Podi bei mir, zitternd, die Lösung war so einfach-laufen,rennen, sie blieb aber lieber bei mir und hoffte auf ein Spiel mit mir, was aber angesichts der anderen Hunde nicht machbar war, da diese sicher sofort bei uns gewesen wären, was Kepri dann wieder mit aussitzen und zittern vor Kälte honoriert hätte.
Die Geschichte hat viele Vorteile, so kann ich Kepri immer und sofort abrufen, problemlos mit Kepri an zeternden Hunden vorbei laufen, mich auf Kepri verlassen, Aggressionen gibt es heute nur extrem selten,
was mich beunruhigt ist diese absolute Wende, ich wollte nie einen "Mamahund", bewusst entschied ich mich für ein solches Energiebündel wie den Podi, ich wollte einen sehr eigenständigen Hund! War sie noch vor einem Jahr nur an Kontakten und Aktionen mit Hunden interessiert, so wird dies heute immer seltener. Sie pflegt ihre Hundebekanntschaften sehr innig, lernt auch neue Hunde kennen, ist aber nicht mehr so ausgelassen und unbedarft wie der Podi, in den ich mich so verliebt habe.
Was mich plagt ist eben der Zweifel zu viel mit ihr gemacht zu haben... versteht das jemand?
Hallo Anja, genau dieses Thema beschäftigt mich seit geraumer Zeit in Bezug auf Nixe.
Unsere gemeinsamen Spaziergänge gestalten sich so, daß Charly, wenn keine Beschäftigung angesagt ist, vorauseilt, schnüffelt, buddelt, nach Rehen ausschau hält, während Nixe ca. 5 m vorläuft und sich dabei ständig nach mir umschaut. Wenn ich ehrlich bin nervt mich das schon etwas.
Bevor sie zu uns gezogen ist war das ganz anders. Sie preschte mit Charly übers Feld, durch den Garten und tobte mit ihm rum. Das kommt jetzt sehr, sehr selten vor.
Im Gegensatz zu dir bin ich jedoch der Meinung, daß ich eher zu wenig Beschäftigung anbiete, denn wenn ich sie richtig fordere, verlaufen die Ausgehzeiten anders. Da wird schon mal weiter vorgelaufen und sogar geschnuffelt.
Vielleicht könntest du Kepris Verhalten so deuten, daß sie es garnicht nötig hat mit anderen Hunden zu spielen, wenn du in der Nähe bist?
Unsere Hunde habens schon schwer mit uns
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Hallo Anja, zunächst mal: ja, das verstehe ich, ich kann diese Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.
Mir kamen spontan zwei Gedanken.
Zum einen (ich bin mir nicht sicher, ob das so stimmt, da ich ja bekanntermaßen nicht zu den Experten hier gehöre ;-)) könnte ich mir vorstellen, daß es das eine ohne das andere nicht geben kann, bzw. das eine mit dem anderen nicht. Ein sehr eigenständiger Hund, der aber dennoch mir die Führung überlässt und so auf mich achtet, daß er jederzeit abrufbar und beeinflussbar ist und mich vor allem spannender findet als Kanninchen, scheint mir schwer vorstellbar.
Zum anderen (und auch das ist nur ein Gedanke) lässt bei vielen Hunden mit der Zeit das Interesse an Artgenossen und das Bedürfnis, mit ihnen zu toben, auch von ganz alleine nach. Murphy hat am Anfang sehr, sehr viel mit anderen Hunden gespielt aber im Laufe der Jahre wurde das von alleine einfach weniger. Vielleicht spielt auch das eine Rolle.
Ich glaube daher eigentlich nicht, daß Du nicht zu viel gemacht hast.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
wenn Betty mal ihre lichten Momente hat und nicht so hochgefahren ist, dann kommt bei ihr auch zum Vorschein, dass sie ständig nach mir schaut und auf jeden Pieps sofort reagiert. Da denke ich mir dann auch, dass es so doch nicht nötig ist. Ich weiß nicht, ob es bei euren Nasen auch der Fall war, aber gerade bei den sehr selbständigen, impulsiven und/oder hochgefahrenen muss man einiges intensiver üben, damit es im Ernstfall "sitzt" und das kann nachher dann schon auch nicht so tolle Folgen haben. Ich möchte schon, dass die Betty ihre Lebensfreude und ihre Impulsivität behält....würde mich traurig machen, wenn sie nur noch an mir kleben würde.
Was nun richtig oder falsch ist, weiß ich nicht, da muss man wohl erspüren wie es dem Vierbeiner damit geht.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
Zitat von Wegwarte Ich weiß nicht, ob es bei euren Nasen auch der Fall war, aber gerade bei den sehr selbständigen, impulsiven und/oder hochgefahrenen muss man einiges intensiver üben, damit es im Ernstfall "sitzt" und das kann nachher dann schon auch nicht so tolle Folgen haben.
jepp, ich muss dies unbedingt bestätigen, wir haben jetzt 2 Jahre jeden Tag, jeden Spaziergang immer wieder, an allen Orten, mit einer Methode (die Kepri sehr viel Spass bereitet) trainiert (das Wort passt nicht wirklich zu dem Spassfaktor für beide Seiten), wir haben ein passables Alternativverhalten aufgebaut und es gibt nie eintönige Spaziergänge.
Wir haben gut 1,5 Jahre geklickert, bis deutlich wurde, dass Kepri beim Klickern zu sehr gepuscht wird, wir liessen also den Klicker weg, es zeigte sich, dass Kepri dieses Motivationsmittel nicht benötigte, viel mehr war es eine reine Sicherheitsmassnahme für mich.
Wir markieren konsequent jedes erwünschte Verhalten. Ich achte immer darauf nicht mit anderen Hundehaltern quatschend durch die Natur zu schluffen, denn diese Zeit gilt nur Kepri, es ist ihre Zeit, ohne Abstriche.
Es gab in den 2 Jahren zwei Jagdausflüge von Kepri und einen Streunerausflug, in 2 der 3 Fälle kam ein völlig verunsicherter Podi zurück zu mir. Der erste Jagdausflug geschah bei meinem Mann, dazu kann ich also nicht viel sagen.
Heute macht sie bei Geraschel im Unterholz den Hals lang und holt sich direkt ein Leckerchen bei mir ab. Anders sieht es noch im Feld aus, da kann der Sichtjäger schon mal auf den Hinterläufen stehen und doch dem Trieb folgen wollen, meist sind diese Dinge aber mit anderen Hunden verknüpft-mit denen sie zusammen jagen wollen würde.
Ich konnte Kepri wiederholt und erfolgreich von Kaninchen und einem Fuchs abrufen, muss aber immer auf der Hut sein, den Moment nicht zu verpennen, das habe ich aber heute ganz gut gelernt.
So denke ich, wir haben uns gut aneinander "geschliffen", kennen und akzeptieren unsere Macken, was bleibt ist der Zweifel, auch wenn Kepri ein sehr fröhlicher und unterhaltsamer Hund geblieben ist.
Baustellen haben wir noch viele, so kennt Kepri im Haus kein "geh auf deinen Platz" oder ähnliche Basics, blieb auf der Strecke, da andere Baustellen erheblicher waren.
ja, genau, ich denke das intensive Üben, um überhaupt mal etwas zu erreichen, wird wohl der Grund sein, warum sie nun so besonders gut hört. Aber so lange du den Eindruck hast, sie ist glücklich und lebensfroh, ist es doch super.
Das mit den Basics kenne ich. Da fehlen bei uns auch einige. Anderereseits denke ich da wirklich, dass irgendwann auch mal gut sein muss. Alles muss mein Belzebüble nicht können müssen. Was soll´s
Im Moment könnte (und werde!!) ich sie knutschen, denn sie liegt mitten im Wohnzimmer, rekelt sich grinsend und schaut mich herausfordernd an
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
och, die verbliebenen Baustellen können auch sehr viele Anedoten liefern, so gestern:
Barbara meinte es sehr gut mit uns, sie war in Feierlaune wegen des endlich erhaltenen Konzeptpapiers (!!!!!!!!!!!!!!!), so brachte sie mir nicht nur meine Lieblingsschoki mit Chili und Granatpafel an 70 % Kakao mit, nein sie toppte noch mit einer Einladung zum Essen.
Kepri blieb hier, ich erinnere mich noch an Michaels Worte: "Alle Türen sind zu!" , wir kommen mit vollen Bäuchen und einem wohligen Gefühl wieder heim, was finde ich? Jawoll, die gute theobrominhaltige Schoki ist leer, ich googele schnell nach der letalen Menge und den Wirkweisen von Theobromin im Hundekörper, die letale Dosis liegt weit höher-sehr gut, leider steht auf der Seite aber auch etwas von Rauschzuständen bei Hunden... ok, jetzt wo ich's lese, fällt mir auf, dass der Podi zu spinnen scheint , sie kam bis nach 23 Uhr nicht zur Ruhe, sie hibbelte nur rum, kläffte viel, attakierte Türen und die Augen zeigten den Schalk im Podi.
Sie ist eben doch noch selbständig-drinnen, draussen frisst sie zum Glück keinen Müll mehr...
Betty ist draußen leider noch eine Müllschluckerin, dafür drinnen weniger. Sie hat uns allerdings mal eine halbe Marzipanschokolade vom Tisch geklaut. Klammheimlich, als wir Spieleabend hatten und niemand auf sie achtete
Ein Podi im Rausch....da hattet ihr bestimmt eine geruhsame Nacht
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
Wir wohnen mittlerweile im Hochsicherheitstrakt- Management...wir haben seit Kepri Türen im Haus, diese Türen haben auch alle Schlüssel-Notwendigkeit, wie klebten anfangs optimistisch die Küchentheke mit Doppeltesa ab, von wegen Erfolg , wir banden Discscheiben an Futterstücke und drapierten sie auf der Küchentheke-es schepperte oft, nie nachhaltig, wir waren echt erfinderisch, leider ist der Podi dies auch, so blieb nur Türen einzubauen...und abzuschliessen...jeden Raum...wer weiss, sie kann alles brauchen...
Ja, wir kennen das auch. Oha hatte auch so eine Zeit. Daheim im Gassi-Gebiet hat sie sich schon etwas von mir gelöst, waren wir woanders und hatte sie nur annähernd den Eindruck, wir könnten was arbeiten (eventuell vielleicht) war es total extrem. Da unser "Hundeproblem" sich in der Zeit manifestierte, dachte ich, je mehr ich sie auf mich fixiere, desto besser hab ich sie im Griff und desto weniger matscht sie andere platt. Somit förderte ich es weiter. Die Anspannung wurde dadurch aber nur größer, in Wirklichkeit half es in bezug auf Hunde nix, nur, dass wir beide ständig in der Gegend rumhibbelten. Sie matschte einen anderen platt, ich schimpfte, sie kam mit erhobener Rute und freudig-strahlend auf mich zu: "Na, Mami, war DAS nicht toll???" ächz..... In diesen Situationen war sie dafür leider umso blitzschneller weg. (Ich hatte oft das Gefühl, dass sie zwar einerseits absolut arbeitsgeil war und auch "gut untergeordnet" (wenn es nicht so schrecklich klingen würde...). Andererseits wird aber dadurch ja viel Druck aufgebaut. Was bei meinem Hund dann dazu führte, dass ihre Reaktionen, sich mir zu entziehen wenn ihre eigenen Interessen sehr stark waren, immer schneller und gewitzter wurden. Sozusagen ein ungewolltes Training im Training ....)
Ich war dann wegen der Hundesache bei einer Trainerin, die mir ganz klipp und klar gesagt hat, ich solle sie mehr machen lassen, damit sie wieder anfangen kann, mit Hunden zu kommunizieren, ohne das ständig - wie du das auch beschreibst - von mir mit Blicken quittieren zu lassen. Ich ließ sie mehr in Ruhe, arbeitete weniger mit ihr, ignorierte sie, wenn sie mich in den Situationen anguckte. Sie entfernte sich mehr von mir, der Radius wurde nach und nach größer. Sie wurde selstbewusster und entspannter gegenüber anderen Hunden, und fing wieder an, normal Kontakt aufzunehmen. Unser Problem bestand zwar trotzdem weiterhin, aber wir kamen schon mal aus der Anspannung raus, um dann vernünftig daran arbeiten zu können. Und ich lernte, mich ein bisschen mehr zu "trauen" meinen Hund mental loszulassen. Ich hatte sie halt irgendwann so krass auf mich fixiert, weil sie immer sehr selbstständig und schwierig zu kontrollieren war. Da sind wir dann wohl mal ins andere Extrem abgedriftet....Und, wie oben erwähnt, wirklich geholfen hatte es eh nix. Also konnten wir uns ja auch entspannen ;)...
Sie hat m.E. seitdem wieder mehr Spaß im Leben und bewegt sich wieder freier. (Wie du schon sagst, diese "frier-Episoden" kommen mir nur allzu bekannt vor.) Ich finde dieses Verhalten trotzdem nicht tragisch. Aber für uns denke ich, dass wir langsam einen ganz guten Mittelweg finden.
Zitat von SonoraJawoll, die gute theobrominhaltige Schoki ist leer, ich googele schnell nach der letalen Menge und den Wirkweisen von Theobromin im Hundekörper, die letale Dosis liegt weit höher-sehr gut, leider steht auf der Seite aber auch etwas von Rauschzuständen bei Hunden... ok, jetzt wo ich's lese, fällt mir auf, dass der Podi zu spinnen scheint , sie kam bis nach 23 Uhr nicht zur Ruhe, sie hibbelte nur rum, kläffte viel, attakierte Türen und die Augen zeigten den Schalk im Podi.
Toll ein Podi auf Droge. Ich glaube das fühlt sich in etwa so an, wie wenn sich unsereiner drei Kannen Espresso hinter die Binde kippt....
Zitat von Sonora Die Geschichte hat viele Vorteile, so kann ich Kepri immer und sofort abrufen, problemlos mit Kepri an zeternden Hunden vorbei laufen, mich auf Kepri verlassen, Aggressionen gibt es heute nur extrem selten,
Ich kann verstehen was du meinst, aber kannst du verstehen, dass ich diese "Probleme", die dich plagen gerne hätte?
@Anja: Is ja genial du Arme. Meins grad ganz tief auf seiner Couch....
@Sabine: Tja, hätte das damals bei uns, so wie bei Anja, zu einem nachlassen der Aggro-Bereitschaft geführt, wär ich wohl sehr gerne dabei geblieben. Aber in der glücklichen Lage waren wir ja leider nicht ....
Zitat von Sabine Ich kann verstehen was du meinst, aber kannst du verstehen, dass ich diese "Probleme", die dich plagen gerne hätte?
sei mir nicht böse Sabine, ich schrieb vorher aber auch dies:
In Antwort auf:jepp, ich muss dies unbedingt bestätigen, wir haben jetzt 2 Jahre jeden Tag, jeden Spaziergang immer wieder, an allen Orten, mit einer Methode (die Kepri sehr viel Spass bereitet) trainiert (das Wort passt nicht wirklich zu dem Spassfaktor für beide Seiten), wir haben ein passables Alternativverhalten aufgebaut und es gibt nie eintönige Spaziergänge.