wir clickern ja von Beginn an und haben deshalb nie speziell ein Markerwort (sozusagen das gleich wie der Click) aufgebaut. Ich dachte eigentlich, dass unsere Lobworte Markerworte sind, aber nun wurde ich von Esther eines besseren belehrt. Nun möchte ich also eins aufbauen und suche noch nach dem passenden Worte. Was nehmt ihr so?
Esther hatte "Click" vorgeschlagen, aber wenn ich etwas Besseres finde, suche ich mir lieber ein anderes Wort. Ich bin da manchmal wählerisch
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
Ben hat mehrere: Das allererste war ein kurzes, hocherfreutes "ja", leider kann ich die richtige Intonation hier nicht vermitteln. Dann hat er "fein" und "gut" als eher lobende Worte, die bei ihm aber die gleiche Wirkung wie ein Marker haben, sie lösen nämlich Futter- bzw. Spielwunsch aus. Das neueste ist ein langgezogenes "cooooooooooooooool", man sieht, daß ihm das richtig gut gefällt, er legt dann sanft den Kopf zur Seite und guckt wie auf meinem Avatar. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
ich meine jetzt nicht die Lobworte, da habe ich auch einige, sondern ein Markerwort. Nach einem Markersignal kommt immer eine Belohnung. Es wird sozusagen wie der Clicker eingesetzt.
Lobworte gibt es bei uns, "toll, fein, klasse, prima" usw.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
bei uns ist das Markerwort 'feieieiein' und das sehr hoch gesprochen. Bei 'Fein' läuft Richy schon das Wasser im Maul zusammen und er leckt sich die Schnauze. Darauf folgt auch immer eine Belohnung.
Wenn ich variabel belohne, nehme ich andere Lobworte. Auch die versteht er sehr gut, weicht dann lange nicht von meiner Seite und schaut, ob nicht doch was zu holen ist.
Mit dem Clicker habe ich nur jeweils neues Verhalten aufgebaut. Ich finde es draußen damit viel schwieriger genau den richtigen Zeitpunkt zu treffen, wenn man ihn nicht ständig in der Hand hält.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
ich glaube da gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, das habe ich in einem anderen Forum schon gemerkt. Bei uns ist es so, dass nach einem Click IMMER eine Belohnung kommt, das muss kein Leckerchen sein, sondern könnte auch ein Streicheln sein (findet Betty draußen aber nicht toll) oder beim Radiustraining z.B. ist die Belohnung, dass sie weiter gehen kann, wenn sie das gerade toll findet usw. Bei uns ist es also so, dass eine Belohnung auf jeden Fall erfolgt.
Ich trainiere das Markerwort (das den Click ersetzen soll, wenn der Clicker in einer wichtigen Situation nicht da ist oder nicht eingesetzt werden kann) also richtig auf wie den Clicker. Markerwort sagen --> Belohnung
So habe ich es in meiner HuSchu gelernt und wurde es mir auch von Esther nochmal gesagt.
Kann sicherlich verschiedene Möglichkeiten geben damit umzugehen. Für Betty ist eben klar, dass der Click das Versprechen auf eine Belohnung ist (egal was für eine).
Das heißt aber nicht, dass ich jegliche Aktion von Betty beclicke, oft wird einfach "nur" gelobt, aber Situationen, die noch schwierig für sie sind werden markiert und belohnt.
Viele Grüße von Anja ....die mit dem Fiasko-Fränzle
noch andere Markerwörter wären: Yep, Zack, Zick, Mimm, hick.......die kommen sonst nie vor , also haben sie auch den Wert eines Markers....Clicker kommt sonst ja auch nicht vor....!
Ich möchte das aber doch noch mal differenzieren bzw. zusammenfassen.
Ich unterscheide zwischen Markersignalen, die eine Belohnung verheißen und "keep going"-Signalen und intermediären Brücken.
1) Markersignale Markersignale sind der Click des Clickers genauso wie ein Wort oder ein taktiles (z.B. per Vibrationshalsband ausgelöst) oder optisches (z.B. mit einem Laserpointer gegebenes) Signal. Sie werden zunächst über klassische Konditionierung trainiert, d.h. der Hund lernt, daß auf das Signal eine Belohnung folgt und zwar zuverlässig. Zu Beginn muß er dafür noch nichts tun, er hört/fühlt/sieht das Signal und bekommt dafür eine Belohnung.
Erst, wenn die Erstkonditionierung erfolgreich war, lernt der Hund per operanter Konditionierung, daß das Markersignal eine Bestätigung für etwas ist, nämlich für ein Verhalten, das von Seiten der menschlichen Bezugsperson erwünscht ist.
Der zweite Lernschritt besteht also darin, eine weitere/neue Verknüpfung herzustellen: Verhalten -> Bestätigung durch Markersignal -> Belohnung. Im Grunde ist das eine Kette, die zunächst um den Aspekt Verhalten verlängert wird, damit sie im folgenden wieder verkürzt werden kann.
Der Hund verknüpft im dritten Schritt noch einmal neu, nämlich Verhalten -> Belohnung. Er lernt also, daß sich ein ganz bestimmtes Verhalten für ihn lohnt bzw. ihm Erfolg bringt.
Bis hierher ist es unabdingbar, nach dem Markersignal zuverlässig zu belohnen, der Hund muß sich darauf verlassen können, um erst diskriminieren und dann generalisieren zu können.
Hat er diesen Prozeß abgeschlossen, also oft genug mit dem Verhalten Erfolg verbinden können, kann aus der konstanten Belohnung eine variable werden, d.h. der Hund wird nicht mehr immer belohnt, sondern flexibel, mal gar nicht, mal mit anderem Leckerchen, mal mit Spiel, mal mit Streicheln.
Wichtig hierbei ist, nicht am Ende zu selten zu belohnen, weil die Gefahr einer Extinktion (Löschung) des Gelernten besteht, außerdem im Hund Frust entstehen kann, der wiederum zu unerwünschtem Verhalten führen kann.
Belohnungen können generell sein: Leckerchen, ein Spiel, Streicheln. Das sind die "klassischen". Aber nicht die einzigen. Es gibt noch weitere Formen.
So kann auch ein Weggehen vom Reiz oder die Beendigung einer Aggression (weil der Reiz "verjagt" wurde) oder auch ein gemeinsames Meideverhalten (Mensch und Hund gehen Bogen auf den Reiz zu und an ihm vorbei) durchaus Belohnung sein. Alles, was der Hund in einer ganz bestimmten Situation als angenehm und als erzielten Erfolg erlebt, darf als solche betrachtet und entsprechend zielgerichtet eingesetzt werden.
Gerade für einen ängstlichen Hund ist es von zentraler Bedeutung, darauf zu achten, ob nicht ein gemeinsames Bewältigen einer Streßsituation (z.B. ein "Vorbeipendeln" an einem anderen Hund) eine viel bessere Belohnung ist als ein Leckerchen und das Markersignal vielleicht nicht unbedingt mit einer festen Belohnungsform, sondern mit allen möglichen Belohnungen, trainiert werden sollte.
2) Keep-going-Signale Keep-going-Signale sind Worte oder Gesten, die den Hund während einer längeren Übung bei der Stange halten bzw. seine Motivation während eines Verhaltens stärken sollen. Beispiel: Hund geht bei Fuß, sobald der Bezugsmensch merkt, daß der Hund kurz davor steht, das Signal aufzulösen, kommt ein "guter Junge" oder "fein machst Du das", um die Aufmerksamkeit des Hundes neu auszurichten, bis dann das Markersignal kommt, mitsamt der erwarteten Belohnung.
3) Intermediäre Brücken Intermediäre Brücken sind Worte oder Silben, die den Hund an etwas heranführen und ihm mitteilen, daß er auf dem richtigen Weg ist, wenn er etwas Bestimmtes tut. Beispiel: Mensch und artgenossenunverträglicher Hund gehen auf anderen Hund zu, Mensch begleitet die Annäherung mit "kla-kla-kla-kla-klasse", wobei das letzte Wort ganz kurz vor dem Markersignal kommt und zwar in dem Moment, in dem der Reiz für den Hund am bedrohlichsten ist, sprich, in etwa auf gleicher Höhe, während der andere Hund passiert wird.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich benutze folgende Markerworte bei meinen Hunden:
Fein - gut supi - besser als gut Ja (sehr kurz und überaus freudig ausgesprochen) - sehr gut Bingo - Volltreffer
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)