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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 1.652 mal aufgerufen

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 Behaviour (öffentlich)
lawa Offline




Beiträge: 13

06.11.2008 13:27
Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Zusammen

Ich möchte euch kurz unsere Geschicht und die usnerer Hunde erzählen, denn wir hoffen hier im Forum viele Tipps zu bekommen.

wir haben unseren Rottweiler übernommen (wir stellten den Besitzer vor die Wahl Tierschutz einschalten oder Hund abgeben) der Mann hat tatsächlich seiner 8 Jährigen Tochter einen Rotti gekauft. Nachdem mein Freund beobachtete wie der Hund nach einiger Zeit (er wurde nur mit dem Auto herumgefahren, wurde vom Tisch gefüttert ect) das Mädchen anfing ins Gesicht zu schnappen, handelte er. So kamen wir zu unserem Süssen. Da wir nicht wissen woher er kommt und wir vermuten er wurde nicht sozialisiert (er war ca 4 Monate als er zu uns kam) kannte aber keine Treppen, Geräusche, war es nicht gewohnt zu springen, rennen ect..) Von Anfang an war uns klar, dass wir ihn beschäftigen wollen und haben mit Junghund begonnen, machten mit einem Erziehungskurs weiter und es klappte super. 4 Monate nach unserem Rotti zog mein kleiner Chinesischer Schopfhund Mischling ein. Obwohl beides Männchen waren, klappte es gut. Auch mit meinem kleinen begann ich mit
Erziehungskursen, (heute mache ich Mentrailing, Agility regelmässig mit ihm). Bei unserem grossen passierte leider etwas schlimmes. Als wir wie es sich gehörte, mit ihm an der Leine durch einen schmalen Waldweg liefen, kam von hinten eine Schäferhündin (unangeleint) und bis ihn (gab naatürlich zuerst einen "kampf" und bis wir die 2 ausseinander hatte (und dann auch endlich mal der Besitzer da war) hatte unser Hund schon eine ziemliche Wunde. War dann auch ziemlich heftig, wie uns der Tierarzt erklärte, die Wunde eitere noch lange und daduch das zugenäht wurde, die Wunde aber innerlich weiter eiterte (von aussen nicht ersichtlich) hatten wir riesen Glück. Er wurde noch ein 2. Mal in der Stadt, angeleint, von einem anderen Hund der vis-a-vis stand angegriffen. Diesmal zum Glück nicht mehr so schlimm. Schlimm war nur sein Agressionspotenzial gegenüber anderen Hunden.
Was ja einerseits aus seiner Sicht verständlich ist, andererseits könnt ihr euch vorstellem was man für
einen Stand in der Gesellschaft hat, wenn man einen sogenannten "kampfhund" an der Leine führt (man darf sich einfach keinen Fehler erlauben ). Wir wollten beweisen, dass Rottis keine Kampfmaschinen sondern liebe Begleithunde sein können. Doch durch die 2 Biss vorfälle änderte sich alles. Mit Hunden die er vor den Bissen kannte geht es ohne Probleme, mit neuen Hunden meistens nicht ( ganz ehrlich, wir probieren es gar nicht, da es uns zu riskant ist)
mit nicht gehen meine ich sobald er einen Hund sieht (am schlimmsten ist es wenn ihn diese Hund dann auch noch anbellt oder knurrt) dann wirft er sich in die Leine, bellt und springt an der Leine herum). Er ist 50kg, da sieht es dann nicht mehr danach aus, als hätte man seinen Hund unter Kontrolle. Eine geignete Hundeschule haben wir bis jetzt nicht gefunden, haben verschiedene Besucht und probiert, doch wir kamen nie auf einen grünen Zweig. Übrigens wurde er mit Jährig kastriert (ich weiss, ist relativ späht, doch uns hat man geratten entweder beide unkastriert zu lassen oder beide zu kastrieren.) Nun beginnt mein kleiner dem grossen abzuschauen. Wenn er bellt, bellt er ebenfalls und plötzlich muss auch er "ein theater" an der Leine machen, wenn ein Hund vorbei läuft. Die 2 Stacheln sich dann gegenseitig auf…Natürlich probiere ich es dem kleinen sofort zu unterbinden, doch dies ist nicht immer einfach.
Ich freue mich über jeden Tipp oder Hilfe..
Grüsse lawa

raschnuck Offline



Beiträge: 1.281

06.11.2008 14:23
#2 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Lawa,

erstmal willkommen in der Gummizelle. Vielleicht möchtest du dich in der Rubrik Scent Mark kurz vorstellen, dann wissen wir auch über euch was. Wäre schön.
Und vor allem könntest du uns auch ein paar (!) Fotos von euren Hunden zeigen.....?
Wir sind nämlich alle fotosüchtig!!!!

Ginger Offline




Beiträge: 7.899

06.11.2008 16:25
#3 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallöle Lawa!

Es kommen mit Sicherheit noch ein Paar Expertinnen, die dir Löcher in den Bauch fragen werden.
Und dir bestimmt auch helfen können und werden!

Ich finde es toll, daß entlich mal ein Rotti da ist und möchte dich bitten, daß du euch, wie Raschnuck schon erwähnte, im Scent Mark vorstellst! Aber bitte mit Bilder von deinen Lieben Kleinen

Grüßle Anja
mit Ginger, Bolli und Milli

Sabine ( gelöscht )
Beiträge:

06.11.2008 20:11
#4 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo und herzlich Willkommen!

lawa Offline




Beiträge: 13

09.11.2008 19:24
#5 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Zusammen
Da ich mich ja nun vorgestellt habe, würde ich mich riesig über Tipps und Antworten zu meinem Thema freuen (und hoffe ich bin nicht zu ungeduldig;)
Grüsse

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

09.11.2008 20:29
#6 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten
Zitat von lawa
Da ich mich ja nun vorgestellt habe, würde ich mich riesig über Tipps und Antworten zu meinem Thema freuen (und hoffe ich bin nicht zu ungeduldig;)

Nein, Du bist ganz bestimmt nicht zu ungeduldig. Irgendwie haben unsere Spezialisten hier die Frage wohl versehentlich übersehen.

Da ich aber leider nicht zu den Erziehungsspezialisten gehöre und Dir daher nicht weiterhelfen kann, schieb ich mal mit Dir zusammen den Thread wieder nach oben.

*schieeeeeeeeeeeeb*

Wie sieht´s aus Mädels? Wer kann Nadine helfen???




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
------------------------
Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

Margit Offline

mit offiziell gekürtem Forums-Loverboy und Master im Schnurcheln himself


Beiträge: 4.030

10.11.2008 08:33
#7 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten
Hallo Nadine

Leider bin ich auch nicht so der Experte und kann nur an unserem Beispiel erzählen, wie wir die Sache angegangen sind:
Ich habe mit Archy ja ein Musterexemplar für Artgenossenaggression.
Als erstes habe ich mit ihm ein Maulkorbtraining absolviert. Das hat die Lage schon mal entschärft. Wenn es entsprechend positiv verknüpft ist, stellt es für den Hund auch kein Problem dar. In diesem Fred findest du einen Link auf eine HP der Berliner Tierärzte Dort ist das Training sehr gut beschrieben.

http://www.aggressionshund-forum.de/t744f50-Maulkorb.html


Als nächstes habe ich mit Archy das Klickertraining angefangen.

In diesem Fred ist das sehr gut beschrieben, am Schluss sind auch noch ein paar Videos von Jutta, die die Sache noch besser verdeutlichen.
http://www.aggressionshund-forum.de/t134f23-Klicker.html

Ja, und der letzte Hauptpunkt ist für uns gewesen, den richtigen Hundetrainer zu finden War nicht einfach, die Sucherei hat sich jedoch gelohnt.

Leider haben wir wegen Archys Krankheit noch nicht die Fortschritte bzgl. Aggession gemacht, aber seine Aufmerksamkeit und sonstiges Verhalten hat sich sehr gebessert.


Ich wünsche dir viel Spass beim Durchstöbern der Freds .


Viele Grüsse

Margit

LG
Margit mit Archy
__________________________________________________________________________________

Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen.
(Fridtjof Nansen)

raschnuck Offline



Beiträge: 1.281

10.11.2008 09:25
#8 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten
Hallo Nadine,

nachdem du immer noch verloren im Schiff sitzt, werde ich mal ein paar Zeilen schreiben.

Nun ein paar Fragen:

Macht dein Rotti bei JEDEM anderen Hund (außer bei alten Bekannten) Randale?

Wie weit kannst du dich dem anderen Hund nähern, OHNE, dass Rotti Randale macht?

Hat sich Rotti auf gewisse andere Hunderassen "spezialisiert"?

Macht dein Hund Unterschieder zwischen Rüden und Hündinnen, kastriert oder unkastrierte Rüden?

Wie verhält sich dein Rotti im Freilauf mit anderen Hunden?

Kennt dein Hund den Maulkorb?

Clickerst du mit deinen Hunden, oder hast du noch gar keine Erfahrung mit Clickern?

Wie steht es mit der Aufmerksamkeit draussen? Ist er vom Grundgehorsam her leicht zu lenken? Kann er dich draussen noch wahrnehmen?

Sodala....das waren mal jede Menge Fragen an euch.

Es soll ja auch was Brauchbares von mir kommen, da werde ich jetzt gleich was dazu schreiben.

Also.....dein Hund hat wohl Angst vor anderen Hunden. Durch sein Gezeter an der Leine möchte er den Anderen verjagen ... in die Flucht treiben.
Durch die Leine ist er ja in seiner Bewegung eingeschränkt und führt sich nochmals schlimmer auf als wäre er frei.

Da gilt es jetzt deinem Hund Sicherheit zu vermitteln. Wie geht das denn am Besten?

1. Suche ganz gezielt andere Hunde, die euch helfen können......dann trefft ihr euch auf einer Wiese (oder zumindest ein Platz , wo ihr gut ausweichen könnt)

2. ich setze jetzt mal voraus, dass der Clicker schon konditioniert wurde: in dem Moment indem er den anderen Hund wahrnimmt (er sieht ihn, spitzt die Ohren...ist aufmerksam in die Richtung des anderen Hundes) GENAU jetzt beginnst du zu clickern(viele Clicks hintereinander)...und er bekommt was ganz Tolles (gut ginge eine Futtertube, von der er schlecken muss....das Schlecken beruhigt....(wie der Schnuller bei Kindern) und er hat länger daran zu tun....es wird nicht unterbrochen, dadurch dass ich erst das nächste Leckerli suchen muss...

3. Ist der andere Hund weg, ist auch das gute Futter aus der Tube weg. Also : Anderer Hund = super = ich bekomme was ganz Tolles......anderer Hund weg = schade = ich bekomme kein tolles Futter mehr....

4. Wenn das mal halbwegs klappt, dann könnt ihr anfangen euch in die Richtung des anderen Hundes clickernderweise zu bewegen, indem dein Hund für jedes ruhige Verhalten geclickert wird, und ihr einen Bogen lauft (gerade auf andere Hunde zugehen ist unhöflich!).....auch hier würde ich mit der Futtertube arbeiten.

5. jetzt könnt ihr dann anfangen in Bewegung weiterhin auf den fremden Hund zuzugehen.....ABER ihr pendelt hin und her....d.h. Ihr nähert euch (dein Hund wird immer für tolles Verhalten geclickert) und dann geht ihr wieder ein paar Schritte weg vom anderen Hund, dann wieder langsam 2 Schritte hin....dann wieder 1 weg.....dann 3 zum anderen Hund....wieder 1 zurück bis ihr recht nahe kommen könnt. Das nennt man Pendeln. Eben mal hin....dann wieder weg.....
Dieses Training gibt deinem Hund viel Sicherheit, da er ja immer wieder vom Reiz weggehen darf....also nicht immer ausgesetzt ist....er kann sich selber immer wieder beruhigen durch die Distnaz, die aufgebaut wird (das will er ja haben).....und er fühlt sich von dir verstanden.


So, nun isses doch recht lang geworden.
Ich warte mal auf deine Antworten.....aber sonst würde ich dir das Training wie oben beschrieben empfehlen.
Wenn du Fragen hast....gerne...nur her damit.

Einen lieben Gruß
soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

10.11.2008 21:38
#9 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Nadin,

Jutta hat dir schon sehr gute Tipps gegeben.
Wichtig wäre jedoch noch, daß du , bis es mit dem Grossen richtig gut klappt, ohne deinen Kleinen spazieren gehst. Ist ein grosser Aufwand, ich weiß, aber es lohnt sich.
Wie beschäftigst du deinen Rotti ansonsten so?


Liebe Grüsse
Kerstin

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

lawa Offline




Beiträge: 13

13.11.2008 14:50
#10 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Zusammen

Vielen Dank für die Informativen Antworten. Hier mal die beantworteten Fragen:

Macht dein Rotti bei JEDEM anderen Hund (außer bei alten Bekannten) Randale?
Er macht eigentlich immer etwas, teilweise lässt es sich durchs Halti recht gut unter kontrolle bringen (bspw.er hat keine grosse Möglichkeit herumzuspringen)
es gibt schon Hunde, die er mehr hast als andere ( nachbarshund, welcher immer am Zaun steht und bellt. Eine Goldihündin die er vorher nicht gut kannte mag er auch, kann aber auch an einem anderen tag plötzlich wieder ein theater machen. Ist wirklich schwierig abzuschätzen, denn wir meiden andere Hunde (gehen extra in abgelegene Gebiete spazieren, über Mittags lange raus ect…)

Wie weit kannst du dich dem anderen Hund nähern, OHNE, dass Rotti Randale macht?
Oh das ist ganz verschieden. Es gab Zeiten, da tat er schon blöd wenn wir im Auto an einem Hund vorbeifuhren (der Hund hat ihn nicht mal angesehen) aber Odin lief fast Amok im Auto und ich hatte Angst, das er in die Scheibe rennt (wir haben selbst kein Auto, aber unser Hundesitter)
Ein anderes Beispiel war ein kleiner pitbull, ca 3-4 Monate jung, wir liessen ihn (Besitzer des pitts. waren einverstanden) zu dem kleinen hin, er rannte ziehend auf ihn zu, und hatte nachher riesige freude und spielte auch mit dem hund (unserer war aber immer an der leine)

Hat sich Rotti auf gewisse andere Hunderassen "spezialisiert"?
Mein Freund meint (was ich nicht beurteilen kann, dass er besonders gegen Schäffer und Rottweiler aggressiv ist ( von dennen er auchgebissen wurde)
Mir fällt mehr auf, dass er vor allem bei bellenden Hunden blöd tut. Aber es kann ein kleiner oder grosser Hund sein, und je nach Tag und Laune tut er sehr blöd oder es hält sich in Grenzen.

Macht dein Hund Unterschieder zwischen Rüden und Hündinnen, kastriert oder unkastrierte Rüden?
Kann ich ebenfalls nur schlecht abschätzen, denn ich bin der Meinung, wen wir nicht sagen können, was unser Hund macht, dann lassen wir ihn auch nicht zu anderen Hunden. genauso sehe ich es mit dem Freilauf. Kein Hund sollte ab der Leine, wenn der Besitzer in nicht wieder abruffen kann. Deshalb kann ich dir nur sagen, wenn odin einen hund auf der anderen Strassenseite sieht, bellt er und macht (in90- 95%) ein Theater. Ich selbst weiss dann aber nicht ob es ein Weibchen oer Männchen ist?
Der Hund der Mutter meines Freundes wurde mit Jährig Kastriert. Vorher hatte Odin (der damals noch nicht kastriert war) es mit ihm sehr gut. Nach der Kastration, gings nicht mehr. Mein kleiner Mischling ist auch nicht kastriert, zwischen den beiden gibt es aber kein Problem.

Wie verhält sich dein Rotti im Freilauf mit anderen Hunden?
Wie gesagt, wir lassen ihn nicht frei, da es uns einfach zu gefährlich ist. Schreibe dir unten mehr dazu

Kennt dein Hund den Maulkorb?
Ja er kennt ihn, wir haben den Maulkorb vor einiger Zeit gekauft, wussten damals aber nichts vom davon, dass man dem Hund den Maulkorb als etwas possitives
zeigen sollte. Er hat sich zwar gewöhnt, ich denke aber er weiss genau, maulkorb= aha jetzt gibt’s gefahr (und ist dann automatisch noch mehr sensibilisiert)
Wir ziehen den Maulkorb nur dann an, wenn wir in die Stadt gehen und Odin mit muss, oder wenn wir ihn vor einem laden anbinden müssen (einfach zur Sicherheit)
Denn Hund mit Maulkorb zusammen mir anderen Hunden freizulassen, möchte ich nicht, denn wenn Odin dann nochmals gebissen wird, kann er sich 1. nicht wehren und 2. hätte er dann schon wieder ein negatives Erlebniss.

Clickerst du mit deinen Hunden, oder hast du noch gar keine Erfahrung mit Clickern?
ich habe mit ihm letzte Woche begonnen. Bin aber immer noch daran Click mit Gutzi zu verknüpfen. (Mache auch schon einfache Übungen wie Sitz, Platz und Pfötli geben) Denke man muss dass schon einige Zeit machen? Bekomme nächste Woche das Clicker Buch, freue mich, denn ich denke das wird eine gute Trainingsmethode sein. Odin ist jedenfalls sehr bei der Sache und hat meega Spass daran.

Wie steht es mit der Aufmerksamkeit draussen? Ist er vom Grundgehorsam her leicht zu lenken? Kann er dich draussen noch wahrnehmen?
Er hat einen sehr guten Gehorsam und arbeiten macht ihm riesig Spass. Aber sobald ein Hund kommt und er sein Theater macht, hört und sieht er nicht mehr.
Mein Freund legt ihn dann jeweils ,(wenn Odin gar nicht mehr ansprechbar ist, teilweise springt er so umher, dass sein Halti von der Schnauze rutsch, dann ist er fast nicht mehr kontrollierbar) auf den Rücken, dann beruhigt er sich. Doch ich selbst habe keine Chancen, da er dass genau weiss, nuzt er es zimlich aus und ich kann nicht mehr alleine mit ihm raus. Wenn er aber am Halti bleibt ( Wir kaufen übrigens heut ein Gentle Leader, wurde uns empfohlen) dann laufen wir vorbei und probieren ihn mit einem Kommando abzulenken (z.b Sitz oder Platz) das geht auch, jedoch erst wenn der Hund vorbei ist. Wärend der Konfrontation ist er nicht anstprechbar, und nimmt auch keine Kommandos wahr. Aber sonst hört er sehr gut und lernt auch schnell

Also.....dein Hund hat wohl Angst vor anderen Hunden. Durch sein Gezeter an der Leine möchte er den Anderen verjagen ... in die Flucht treiben.
Durch die Leine ist er ja in seiner Bewegung eingeschränkt und führt sich nochmals schlimmer auf als wäre er frei.

Denkst du wirklich er hat angst? Mir ist es immer so vorgekommen als wäre er einfach total wütend, dass er nie zu anderen Hunden hin darf, und deshalb ein solcher Verhalten an den Tag legt. Er darf ja auch nicht ab der Leine und deshalb kann er sich auch nicht austoben.

Wir machen mit ihm jeden Tag Übungen, wie z.B Balli verstecken und er muss sie suchen, oder einfach normale Unterordnungsübungen. Und einmal wöchentlich Mantrailling (Diese beiden Sachen wurden uns neu Empfohlen und machen wir jetzt seit 2 Wochen)

Wegen dem Tipp mit dem alleine laufen, ist es den wirklich so, dass der kleine das beim grossen Abschaut? Oder ist er so oder so in einem Pubertären Alter und zusätzlich noch nicht kastriert ist (er ist 2.5 Jahre jung )(er liebt Hündinen und knurrt nur unkastrierte Rüden an). Unter der Woche sind sie nie zusammen draussen, nur Wochenends beim grossen Spaziergang. Mein Freund arbeitet unter der Woche Mittag-Nachts, dann wollen wir wenigsten am Weekend mit der "ganzen Familie" sein (sprich Hunde und Wir ). Aber ich kann mir gut vorstellen das sie sich das abschauen?

Grüsse Nadine

raschnuck Offline



Beiträge: 1.281

17.11.2008 10:53
#11 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Nadine,

hier bin ich wieder.
Also....erstmal vielen Dank, dass du die Fragen alle ausführlich beantwortet hast.

ja...es entspricht genau dem, was ich mir so vorgestellt habe.....
Und der Vorschlag mit den Hunden getrennt zu laufen ist nach wie vor sehr wichtig, denn der zweite übernimmt diese Verhaltensweisen vom Rotti-Bruder! Es ist wie bei den Kindern.....

Ich empfehle dir, das Training so zu beginnen, wie ich es dir schon aufgeschrieben habe. Es gibt im Moment erstmal nichts zu ändern daran.

Du müßtest erstmal herausfinden, wie groß die Entfernung sein muss, dass Odin kein Theater macht.....ansonsten hat er jedes Mal Erfolg mit seinem Theater und wird immer besser darin...vor allem bei dir, wo er schon herausgefunden hat , dass du ihn dann nicht halten kannst...oder nur schwer.

Ob es nun Frust oder Angst ist.....kann ich nicht genau beurteilen....aber nach den ganzen Beissvorfällen, scheint mir Angst wohl eher zu passen.....Da müßte man die Körpersprache besser kennen.....

Nun...es ändert im Moment nichts am Training.

Also das Wichtigste im Moment ist wirklich die Entfernung herauszufinden, die er schafft ohne Theater zu machen, wenn ein anderer Hund auftaucht.
Wenn das mal klar ist, dann kannst du dort am Gehorsam arbeiten....also auch unter großer Ablenkung für Odin.
Dann kannst du anfangen den anderen Hund Schön-zu.-clickern......und schönzufüttern.
Dann kannst du anfangen das Pendeltraining zum anderen Hund durchzuführen....

Aber ihr solltete einen guten souveränen Hund finden, der euch eben bei den genannten Übungen erstmal hilft.

Zum Freilauf ..... suche dir eben einen guten souveränen Hund und setze Odin den Maulkorb auf .....dann erstmal an der langen Leine eine vorsichtige Annäherung ...... und dann wenn es damit klappt (immer clickernderweise) dann kannst du auch mal schauen, ob du deinen Hund frei laufen lassen kannst....immer mit Maulkorb...und immer nur mit souveränen Hunden.....
Dann kannst du auch wieder etwas Vertrauen in deinen Hund geben.....wenn du mal siehst wie er sich im Freilauf verhält!

Ich wünsche euch viel Erfolg


lawa Offline




Beiträge: 13

17.11.2008 21:28
#12 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Jutta

Vielen Dank für die klaren Tipps. Es wird mir bestimmt helfen und ich werde morgen damit starten. Meine Kollegin hat einen ziemlich ruhigen Hund, der auch kein Theater machen würde. Da kann man das mit der Distaz sicher gut üben.

Das mit dem Maulkorb läuchtet mir schon ein, doch wir haben diese Idee einmal einer Hundetrainerin vorgeschlagen, sie fand sie schrecklich und sagte, wenn dann Odin mit Maulkorb aggresiv ist, und der andere Hund ebenfalls „blöd“ tut und sich von Odin anstecken lässt, und dann womöglich nochmals ein Biss kassiert, wäre das schrecklich.

Irgendwie läuchtete mir dies auch ein. Denn man kann ja von seinem Hund nie zu 100% sagen (auch wenns ein „lieber“ ist) dass nichts passieren wird und er nichts macht.
Wie wäre es denn, wenn beide Hunde einen Maulkorb anhätten?
Odin wird ja durch den Maulkorb noch aufmerksamer und sucht dann richtig nach etwas (ich denke es war unser Fehler, da wir ihm den Maulkorb anzogen, wenn in unseren Augen Gefahr bestand)

Ich werde jedenfalls gerne Berichten wie’s mit dem „Distanz-Training“ geht.
Grüsse Nadine

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

17.11.2008 22:28
#13 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Nadine,

spontan dachte ich: Erschieß die Trainerin. Ganz so martialisch bin ich zwar nun doch nicht, aber Blödsinn hat sie Dir trotzdem erzählt. Ein Hund ist mit Beißkorb nicht per se mehr oder weniger aggressiv. Wenn Odin ohne Beißkorb Aggression zeigt, wird er das gleiche mit tun, aber er wird keine Chance mehr haben, zu beschädigen. Nicht mehr, nicht weniger.

Ein Beißkorb ist, wenn ein Hund nicht nur defensiv, sondern auch offensiv (also nach vorne gehend) aggressiv ist und dabei auch nur geringe Schäden anrichtet, einfach ein Muß. Wenn etwas passiert, solange der Korb nicht drauf ist, ist der Leidtragende am Ende neben dem Geschädigten immer Dein Hund, er wird dann nämlich im besten Fall gesetztlich dazu gezwungen, Leine und Beißkorb zu tragen und zwar dauerhaft oder im schlimmsten Fall eingeschläfert. Das kannst Du nicht wollen, also schütze Dritte, egal ob Mensch oder Tier, von Deinem Hund und gib ihm parallel eine Chance, umzulernen.

Denn eins ist auch klar: Ein Beißkorb ist nichts weiter als eine Management-Maßnahme. Er verhindert erst einmal nur, daß Dein Hund mit seinem unerwünschten Verhalten weiterhin Erfolg hat. Und das ist immens wichtig. Mal vom Schutz Dritter abgesehen, zeigt Dein Hund sein Verhalten nämlich, weil er davon ausgeht, daß er sein Ziel mit der Aggression erreicht. Und je öfter er für diese seine Annahme eine Bestätigung erlebt (sprich: er wird den anderen Hund los, solange er sich wie ein Berserker verhält), desto eher wird er auf seine für ihn ja eben erfolgreiche Strategie zurückgreifen.

Deine zentrale Aufgabe muß also sein, ihm beizubringen, daß er mit seiner Aggression nicht weiterkommt, Du mußt sie blockieren. Und das geht nur mit gezieltem, langwierigem Training, währenddessen Du -bis Ihr gemeinsam Erfolg mit alternativen Strategien habt- trotzdem dafür sorgen mußt, daß er den besagten Erfolg nicht erlebt.

Konkret heißt das: Wenn Ihr Hundebegegnungen habt, gehe NIE weiter, solange Dein Hund noch tobt. Versuche, so oft es irgendwie möglich ist, Dein Gegenüber zu bitten, stehenzubleiben und zu warten, bis Odin wieder ruhig ist. Nur, wenn er das ist, darf es weitergehen, weil er sonst glaubt: Ich keife, der andere geht, hurra, Erfolg.

Ich weiß, daß das nicht immer gehen wird, nicht alle Menschen sind bereit, auf diese Weise zu helfen. Ich habe allerdings mit Ben die Erfahrung gemacht, daß es mehr waren, als ich erwartet hätte, wenn ich den Leuten kurz erklärte, worum es ging. Für die Fälle, in denen der andere sich nicht einläßt, solltest Du versuchen, Odin so gut es geht auf Dich zu konzentrieren und ihm möglichst eine Übung "aus dem Kreuz zu leiern", die Du bestätigen kannst.

Parallel dazu solltest Du mit ihm trainieren, allerdings würde ich Dir raten, ein Distanztraining hintenan zu stellen, solange Du Dir selbst nicht sicher bist, Odin händeln zu können. Es ist bestimmt sinnvoll, das, was Du gern an alternativem Verhalten von ihm hättest (z.B. platz, während der andere Hund passiert), erst einmal "trocken" zu üben und vor allem wirklich zu festigen. Es nutzt nichts, wenn Du im Ernstfall versuchst, ihm etwas abzuringen, das er gar nicht richtig verinnerlicht hat und der in der hohen Erregung, in die er durch solche Begegnungen anscheinend kommt, gar nicht ausführen KANN.

Wichtig ist aber IMHO auch, daß Du lernst, ihn zu entspannen. Erst einmal in reizarmer Umgebung, dann auch in Umgebungen, in denen Leute um Euch rum sind.

Über intermediäre Brücken und Clickersignale findest Du hier im Forum sehr viel, auch das Heranpendeln an einen Reizauslöser habe ich irgendwo schon beschrieben. Solche Methoden helfen dem Hund sehr, nicht so stark unter Druck zu kommen und Dir als Menschen bringen sie einen wirklichen Plan, eine Orientierung.

Und nochmal: Ein Beißkorb wird, wenn er richtig trainiert ist, vom Hund als positiv empfunden. Doch selbst wenn nicht, der Hund hat kein Bewußtsein dafür, daß ihn ein solches Hilfsmittel am Beißen hindert. Es ist eine rein menschliche Denkweise, zu glauben: Jetzt denkt er, er kann nicht beißen, jetzt geht er erst recht los. Er sucht nicht mehr und nicht weniger als ohne Beißkorb, und wenn es einen Fehler gab, dann den, ihm den Beißkorb NICHT anzulegen, wenn in Euren Augen Gefahr bestand. DAS ist sträflicher Leichtsinn, NICHT einen Beißkorb wirklich zu verwenden. Wichtig ist einfach, ein korrektes Training zur Gewöhnung daran zu machen.

Ich meine, wenn es danach ginge, was diese Trainerin sagte, dann müßten alle Diensthunde der Republik ständig nur auf Gegnersuche sein. Die werden nämlich gleich zu Beginn ihrer Ausbildung an Beißkörbe gewöhnt. Warum? Weil sie im Dienst manchmal sehr hoch erregt sind und dann ihre Reaktionen unkontrollierbar werden können, weil Adrenalin- und Cortisol-Spiegel so hoch werden, daß der Hund regelrecht "high" ist. Die Beißkörbe dienen dann zum Schutz der Tiere und Menschen, die versehentlich etwas abkriegen könnten, seelische Schäden trägt der Diensthund nicht davon und ganz sicher sucht er auch nicht gezielt nach Streit.

Bitte informiere Dich da doch nochmal genauer und verbuche diese besagte Trainerin unter der Rubrik "sollte nochmal die kynologische Schulbank drücken".

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

17.11.2008 22:57
#14 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Hallo Nadin,
etwas weiter oben erwähntest du noch, daß dein Freund Odin in besonders schwierigen Situationen auf den Rücken wirft. Dieses Vorgehen ist mitlerweise bei Hundetrainern sehr umstritten. Der Hund wird
g e z w u n g e n sich zu unterwerfen. Unterwerfungsgesten unter Hunden werden jedoch freiwillig gezeigt und nicht von anderen Hunden erzwungen.
Lernt Odin dadurch andere Hunde zu tolerieren? Nein sicher nicht. Im Gegenteil. Hund kommt - Herrchen wird aggressiv. Es entwickelt sich ein Teufelskreis.



Liebe Grüsse
Kerstin

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

17.11.2008 23:13
#15 RE: Unser Hund und seine/ unsere Probleme Zitat · Antworten

Zitat von soffie
Lernt Odin dadurch andere Hunde zu tolerieren? Nein sicher nicht. Im Gegenteil. Hund kommt - Herrchen wird aggressiv. Es entwickelt sich ein Teufelskreis.


Das hatte ich glatt überlesen. Nadine, da muß ich Kerstin recht geben. JEDE Aggression, die Du oder ein anderer Mensch Odin gegenüber zeigt, BESONDERS, wenn es in Situationen passiert, in denen Odin sich ohnehin schon bedroht fühlt, führt IMMER zur Gegenaggression. Odin lernt durch solche Aktionen nur eins: Daß er demnächst schneller und heftiger agieren muß, weil ihm sonst wieder etwas passiert. Im schlimmsten Fall verknüpft er die Aggression, die er durch Deinen Freund erfahren hat, sogar mit dem entgegenkommenden Hund und wird auch ihm gegenüber entsprechend von vorneherein noch aggressiver sein als vorher schon. Auf solcherlei Weise erzieht man sich dann ganz leicht einen Hund, der digital beißt, das heißt, dann plötzlich tatsächlich ohne Vorwarnung, weil die Vorwarnzeit, die er vorher gab, gegen ihn genutzt wurde.

Es ist wirklich wichtig, daß Du/Ihr die Spirale der Gewalt stopp(s)t, und das heißt, mit und für Odin alternative Strategien zu seiner aggressiven Vorgehensweise zu entwickeln. Bitte, bitte rede Deinem Freund solchen Blödsinn wie "dem muß man nur mal zeigen, wo es langgeht" und "das darf ich mir von meinem Hund nicht bieten lassen" aus, er hilft weder Dir, noch Odin mit solchen Verfahrensweisen.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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