Hallo! Meine 15 Monate alte Jack Russell Terrier Hündin Amy legt plötzlich komisches Verhalten fremden (großen) Hunden gegenüber an den Tag. Sie geht mit eingezogener Rute hin, oder lässt den Hund näher kommen, und springt dann kreischend, teilweise schnappend an dem Hund hoch. Habt ihr Tipps für mich wie ich ihr die Angst ein wenig nehmen kann? Lg julia
Sorry, ich weiß der Text ist nicht sehr detailiert geschrieben, ich hätte schon versucht eine viiiel ausführlichere Schilderung der Problematik reinzustellen, aber da macht mein Pc leider nicht mit. Er sendet längere Texte leider nicht ab Ich hoffe trotzdem Antworten von euch zu bekommen!
Hallo Julia, was dein technisches Problem betrifft: Du könntest doch den ausführlichen Text "häppchenweise" versuchen einzustellen - über die Funktion "edit" könntest du Stück für Stück ergänzen.
Denn hilfreich wäre es für unsere Expertinnen sicherlich, ein paar mehr Details zu erfahren.
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Ok, ich versuch es mal, meinen ausführlicheren Text zu zerstückeln. Es tut mir leid, dass das hier nicht auf normalem Wege funktioniert, aber mir ist meine Frage sehr wichtig, darum möchte ich nicht warten, bis dieses technische Problem meinerseits behoben ist. Ich hoffe ihr habt Verständnis. Im Allgemeinen würde ich Amy als recht unsicheren Hund beschreiben. Sie neigt dazu unbekannte Dinge und Menschen, die in ihren Augen von der Norm abweichen (zb behinderte Menschen, Männer mit Hut und Stock,…) zu verbellen. Wir arbeiten daran, und ich bemerke auch schon Fortschritte. Doch das sollte eigentlich nicht das Thema für diesen Beitrag sein, vielmehr wollte ich euch schildern, wie Amy in letzter Zeit auf fremde (große) Hunde reagiert.
Hunden gegenüber gab`s bisher nie Probleme, bei fremden Hunden war sie zwar immer schon ein wenig unsicher, aber gut, sie war vorsichtig, machte sich klein und hat sich auch schnell mal auf den Rücken geworfen. Seit einigen Tagen/Wochen artet ihre Unsicherheit jedoch aus. Ich möchte euch kurz eine Situation schildern: Amy war mit im Stall (ich habe ein Pferd), in der Stallgasse kam uns ein fremder großer Hund entgegen, wirkte sehr freundlich. Amy blieb stehen und noch bevor sich der Rüde nähern konnte läuft sie laut schreiend, kreischend mit eingezogener Rute aus dem Stall. Es dauerte nicht lange ließ sie ihn an sich heran und es wurde getobt. Ich war irgendwie erschrocken. Amy hat noch nie wirklich schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht. Kommt es beim Spazierengehen zu Berührungen mit anderen Hunden lässt sie sich kurz beschnuppern (was ihr sichtlich unangenehm ist) und springt dann meistens kreischend an dem Hund hoch .
Heute wieder so eine Situation. Amy war wieder mit im Stall, Auto fährt herbei, parkt, fremde Menschen mit fremdem weißem SH (angeleint) steigen aus. Ich leider sehr unachtsam, habs übersehen, dass da ein Hund aussteigt. Amy in geduckter, ängstlicher Haltung auf ihn zu, lässt sich kurz beschnuppern, hüpft schreiend an dem Hund hoch. Wichtig zu erwähnen wäre auch noch, dass sie möglicherweise bald das 2. Mal läufig wird. Der Rottweiler Rüde meiner Mutter findet sie schon seit mindestens 4 Wochen extrem gutriechend. Übrigens beobachtete ich dieses geschilderte Verhalten von Amy das erste Mal im Umgang mit diesem Rüden, als er dauernd schnuppern wollte, und Amy sichtlichen Stress damit hatte. So, nun meine Frage an euch. Wie kann ich ihr helfen? Habt ihr irgendwelche Tips für mich wie ich damit umgehen soll?
Wenn ich es richtig verstehe darf dein Hund, trotz seiner Unsicherheit, einfach zu anderen Hunden hinlaufen. Das würde ich so nicht zulassen. Für mich hat es den Anschein, daß deine Kleine sich, durch deine Zurückhaltung ,in "gefährlichen" Situationen gedrängt fühlt Probleme selbst lösen zu müssen, womit sie aber total überfordert ist. Die Reaktion darauf hast du ja geschildert. Sie hat die Erfahrung gemacht, daß man sich mit diesem Verhalten die Bedrohung vom Leib hält. Die bevorstehende Läufigkeit verstärkt die Unsicherheit wahrscheinlich noch. (Weiber!)
Du schreibst auch Hunden gegenüber gab es nie Probleme. Also - größere Probleme, als vor Hunden Angst zu haben kann es für einen Hund, der sich noch dazu ständig von anderen Artgenossen beschnüffeln lassen muß, meiner Meinung nach kaum geben.
Deiner Meinung nach hat Amy noch nie schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht.Das ist deine Sicht der Dinge, aber mit Sicherheit nicht ihre. Meine Mutter hat panische Angst vor Spinnen, obwohl sie noch nie von einer gebissen wurde.
Ihr arbeit daran ihr die Angst vor unbekannten Dingen zu nehmen. Wie macht ihr das?
Vielleicht ist es möglich das Training auch auf Hundebegegnungen zu übertragen?
Mein erster Schritt wäre hier Konditionierung auf Clicker. Selbstständig zu anderen Hunden laufen gibt es nicht mehr. Schon gar nicht von diesen beschnuppern lassen.
Weiere Ratschläge folgen sicher noch von anderen "Helfern".
Gruss Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Ich möchte mich Kerstin anschließen. Das Problem bei Hunden, die eher ängstlich bzw. unsicher in Hundebegegnungen gehen und dann scheinbar plötzlich Aggressionen zeigen, ist oft, daß die Besitzer das hundliche Verhalten fehlinterpretieren. Soll heißen: Der Hund ist unsicher und wird in seiner Unsicherheit durch das berüchtigte "die machen das schon" allein gelassen. Wenn dann noch eine Leine am Hund hängt und diesen durch eine Situation, in der er eh schon Angst hat, quasi durchzerrt, ist es Essig mit dem Meideverhalten, das der Hund vielleicht lieber gezeigt hätte als die prophylaktische Aggression, die ihn als Leinen-Pöbler ausweisen.
Für mich hört sich Deine Schilderung so an, als ob Amy eine klare Führung durch Dich benötigen würde. Auch ich würde meinen Hund auf den Klicker konditionieren. Danach würde ich JEDE Hundebegegnung "anklickern", das heißt, Du klickerst, sobald Amy den anderen Hund sieht. Dann nimmst Du sie in ein Signal (Sitz/Platz), während der andere Hund vorbeigeht. Bei sehr ängstlichen Hunden würde ich mich neben sie hocken, sie streicheln, klickern und füttern, solange der andere Hund in der Nähe ist. Ist er weg, geht es ganz normal weiter.
Ist der andere Hund offline, solltest Du Amy schützen, das heißt, Du beklickerst den Hund wie schon beschrieben, bleibst dann aber mit Deinem Körper zwischen Deinem und dem anderen Hund, so daß Amy immer das Gefühl hat, daß Du bei ihr bist und ihr den anderen Hund quasi erst einmal "abnimmst". Ich würde auch keine Experimente wagen. Heißt: Behandele erstmal alle Hunde gleich, laß Amy erstmal zu KEINEM mehr hin, sondern trainiere das alternative Verhalten (sie sitzt/liegt, Du neben ihr, zwischen anderem Hund und ihr, klickern und füttern und streicheln, NICHT den Sichtkontakt erzwungen abwenden, sie soll den anderen sehen können) und schau, daß Ihr beide ruhiger und sicherer werdet.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Danke für eure Antworten!!! Ok, sowas in die Richtung, dass sie sich zu wenig von mir beschützt bzw. geführt fühlt in solchen Situationen hätte mir eigentlich vorher schon klar sein sollen. Ist ja im Grunde nichts anderes als Menschen gegenüber, die ihr nicht geheuer sind. Ich mach halt leider wirklich viele Fehler, und muss erst lernen mit einem Hund der unsicheren Sorte umzugehen, da ja mein älteres Semester Finn immer schon total souverän in jeder Situation war, und ich mich mit Problemen dieser Art nie auseinander setzen musste. Aber ich bin absolut bereit dazu!
Ihr Problem mit fremden Menschen gehe ich so an: Sie kommt an die Leine oder muss sich neben mir hinsetzten, wenn uns jemand entgegenkommt. Ich habe das Gefühl, es hilft ihr schon sehr viel, nicht selber entscheiden zu können oder müssen, zum "bösen" Menschen hinzugehen. Zusätzlich versuche ich ihr diese Menschen "schönzufüttern" d.h. sie wirft den ersten Blick auf den Menschen - Leckerchen, Mensch geht vorbei-Leckerchen. Funktioniert schon ganz gut, nur leider hat sie in zu stressigen Situationen nicht mal Lust auf die beste Wurst. Findet ihr diese Variante ok, bzw. gibts Verbesserungsvorschläge? Mit dem Klicker hab ich übrigens noch nie gearbeitet. Gut, dann werde ich mal übers klickern ein wenig schlau machen, und irgendwie versuchen, ihr die schnüffelwütigen Hundis vom Fell zu halten. Stell ich mir nur gerade wirklich schwierig vor, da bei uns in der Gegend beinahe jeder Hund offline läuft. Worüber ich mir auch wirklich Gedanken mache ist, warum sie sich so verändert hat. Was ich im ersten Beitrag nicht dazugeschrieben hab, Amy war ein echt draufgängerischer Welpe, da konnte kein Hund zu groß oder zu wild sein. Ich glaube so ungefähr mit der ersten Läufigkeit wurde sie vorsichtiger, und jetzt das! Ich glaub da hab ich mir einen großen Teil selber in die Schuhe zu schieben. Mit diesem blöden Gedanken, dass die das schon selber regeln Danke, danke, mir ist jetzt schon vieles klarer, und freu mich natürlch über neue Anworten! Lg, Julia
Hallo Julia, Was nimmst du als Leckerchen in schwierigen Situationen? Ein Döschen oder Tütchen Katzennassfutter hat schon manchem Hund durch stressige Situationen geholfen. Lenk deinen Hund ab b e v o r er in Panik verfällt. "Schönfüttern" ist sehr gut.
Meine Nixe ist ein sehr umweltsicherer Hund (ausgenommen andere Hunde,daran arbeiten wir), aber vor bis nach der Läufigkeit ist ihr Verhalten manchmal erschreckend. Gestern zum Beispiel lag auf unserem Waldweg ein Ast, der kurz zuvor vom Baum gefallen ist. Sie hat sich "rangepirscht". Ausserhalb der Läufigkeit hätte sie damit kein Problem.
Draufgängerischer Welpe heißt nicht gleich mutiger Welpe. Angriff ist manchmal die beste Verteidigung.
Gruss Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Ok, ich hab bis jetzt Fleischwurst gefüttert. Mit Katztenfutter hab ich`s noch nie probiert, hört sich aber gut an. Amy war kein "angriffslustiger" Welpe, falls du das meinst, sie war einfach nur sehr offen, und ging, wie mir schien auf jeden Hund, egal welcher Größe, zu. Aber möglicherweise hab ich auch das fehlinterpretiert! Noch eine Frage. Sollte ich sie nun auch von Hunden, die sie gut kennt fern halten, oder meint ihr nur von fremden Hunden? Das könnte nämlich etwas schwierig werden. Bei uns im Stall laufen täglich bis zu 9 (bekannte) Hunde herum, mit denen sich meine kleine recht gut versteht. Ein Hovawart Rüde ist dabei, der ihr teilweise zu aufdringlich wird (schnupper-Freak). Darauf reagiert sie teilweise stark beschwichtigend, oder knurrt ihn auch schon mal weg. Lg, Julia
füll das Katzenfutter vielleicht noch in eine Futtertube, an der Du Amy dann schnabulieren läßt, das erhöht die Spannung und entspannt, die Nuckelei dauert schön lange, macht Spaß und ist damit eine echte Superbelohnung.
Ich würde Amy nicht generell von anderen Hunden fernhalten. Aber: Ich würde das Zusammentreffen steuern. Das heißt: Sie darf zu den ihr bekannten Hunden, wenn/sobald Du es erlaubst. Und sie geht mit Dir weg, wenn Du gehen möchtest, muß sich dann also trennen.
Bewerte es nicht über, wenn sie aufdringliche Hunde auch mal verwarnt, das ist absolut normal und richtig so. Hunde sprechen miteinander, und wir sollten uns meiner Meinung nach nicht anmaßen, das besser zu können als sie. Wenn sie knurrt, teilt sie genauso etwas mit, wie wenn sie beschwichtigt (wenn sie das dann wirklich tut, oft denken wir, der Hund täte es, er tut es aber gar nicht), und wenn Du hinschaust, wirst Du sehen, daß der andere Hund angemessen reagiert. Ich finde, sie hat das Recht dazu, zu sagen, wenn ihr etwas nicht gefällt, und sie muß keinesfalls jeden anderen Hund lieben, nur weil der eben auch ein Hund ist.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Gut, so machten wir es bisher auch, dass sie mitkommen muss, wenn ich gehe usw.!
Zum Thema beschwichtigen - oder auch nicht. Ich bin leider wirklich kein Experte, was die Sprache unserer lieben Hunde angeht, ganz im Gegenteil. Wie würdet ihr das interpretieren? Hovi Rüde geht auf Amy zu in der Absicht sie zu beschnuppern, beugt sich über sie. Amy macht sich klein, klemmt den Schwanz ein wenig ein, hält den Kopf seitlich/schief, und steht dabei nur auf einer Vorderpfote. Teilweise wirft sie sich darauf zusätzlich auf den Rücken, oder verharrt einge Zeit in dieser beschriebenen Position. Es kommt jedoch auch vor dass sie aus dieser Position mal in die Luft schnappt, oder lautlos ein wenig Zähne zeigt.
In Antwort auf:Amy macht sich klein, klemmt den Schwanz ein wenig ein, hält den Kopf seitlich/schief, und steht dabei nur auf einer Vorderpfote.
Das würde ich erstmal als submissives Verhalten deuten. Tu mir nix, ich tu Dir auch nix.
In Antwort auf:Teilweise wirft sie sich darauf zusätzlich auf den Rücken, oder verharrt einge Zeit in dieser beschriebenen Position.
Ist ähnlich, sie zeigt dem anderen Hund, daß sie keine Gefahr ist und ihn nicht angreifen wird/will.
In Antwort auf:Es kommt jedoch auch vor dass sie aus dieser Position mal in die Luft schnappt, oder lautlos ein wenig Zähne zeigt.
Das hingegen ist, wenn sie dabei nicht nach vorne geht, defensives Aggressionsverhalten. Geht sie dabei auf den anderen Hund zu, ist es offensives Drohverhalten, bestimmt aber keine Beschwichtigung.
Hast Du mal geguckt, ob sie das submissive Verhalten bestimmten Hunden oder Hundetypen gegenüber zeigt?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)