Seit 6 Wochen ca. nimmt der Coh mit mir einmal wöchentlich an einer Rettungshundegruppe teil (für "Laien"), die unsere Hundetrainerin anbietet. Keine Ahnung, ob mein Hund sich "gut" anstellt, ich finde, er macht es einsame Spitze und was mich wirklich beeindruckt ist, wie er die ganze Einheit über, also auch wenn die anderen Hunde (insgesamt sind wir 4) dran sind, mit allergrößter Aufmerksamkeit dabei ist. Und das, wo zwei Jungrüden anwesend sind!!! (Die er ab und zu auch etwas in Schranken weist ) Die "Arbeit" an sich ist ganz einfach aufgebaut. Der Hund wird angeleint, eine fremde Person zeigt ihm ein Leckerchen, mit dem sie sich zunächst nur ca. 20m entfernt. Dann wird er losgeschickt mit den Worten :"such und hilf". Er rennt zu der Person (hoffentlich ), bekommt dort das Leckerchen und wird dann vom Halter zurückgerufen. Hier soll er "anzeigen", mit einem (möglichst zuvor) erlernten Signal, z.B. "stups" (=HAnd anstupsen) oder einem am Geschirr befestigten Apportel, das der Hund ins Maul nimmt und dem Halter bringt. Wieder angeleint und die Ansage: "Zeig´s mir", wieder zu der fremden Person. Dort dann ein Jackpot, der vom Halter überreicht wird. Puh, das klingt grad so einfach, aber ich muss gestehen, dass ich schon ein wenig gebraucht habe, um alles in der richtigen Reihenfolge.....und so... Bis das Anzeigen sitzt, und der Hund begriffen hat, worum es wirklich geht, dauert es natürlich. Nach ca. 4 Durchläufen konnte die fremde Person für Camillo z.B. schon außer Sichtweite gehen, noch einige Durchläufe weiter kam er von selbst zurück zum "stups". Mal sehen, wie weit wir noch kommen... Wir machen das aber ohne jede Ambition, einfach aus Spass an der Freud und ich kann´s nur empfehlen! Camillo ist mit großer Begeisterung dabei!
Das klingt wirklich gut. Eine schöne Beschäftigung. Ich hoffe ihr braucht sein Talent nicht wirklich für einen Einsatz!
Wir haben Ähnliches beim Spuren geübt, scheitern aber immer wieder an der Anzeige. Richy mag nichts apportieren und ist offensichtlich der Meinung, dass es reicht, wenn er etwas gefunden hat.
Wie habt ihr das Anzeigen aufgebaut?
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Wir nehmen fürs Anzeigen das "einfache" Stups=Hand anstupsen. Aufgebaut? Mit ein bißchen "ärgern" , d.h. Leckerchen in die Hand und ihn anstupsen lassen, dann irgendwann das Signalwort dazu, dann ohne Leckerchen in der Hand, in verschiedenen Situationen, beide Hände, im Gehen, im Stehen...
Wenn Dein Hund nicht gerne apportiert, dann könntet Ihr doch auch das Anstupsen nehmen?
Das ist eine sehr interessante Beschäftigung/Arbeit.
Ich finde es immer toll, wenn sich Hunde in eine Aufgabe "reinknieen" und begeistert mitmachen. Da merkt man so richtig, dass sie gefordert werden wollen.
Eine tolle Beschäftigung, die ihr da für euch entdeckt habt, Veronica! Zu erlernen, wie man einen Rettungshund ausbildet und mit ihm arbeitet, spukt schon ziemlich lange in meinem Hinterkopf herum. Allerdings habe ich nicht den Hund, dem das Freude machen würde.
Berichte doch bitte weiter - ein spannendes Thema, finde ich!
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Wäre toll, wenn Du die einzelnen Übungsschritte weiter dokumentieren könntest. Ist schon lange ein Traum von mir, das mal mit einem Hund zu machen, vielleicht kann ich ja -und auch sonst der eine oder andere- einen Helfer finden und diese ersten Schritte mal "mittesten".
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ist ja eigentlich Mantrailing. Zum besseren Verständnis habe ich mir dazu ein Buch bestellt. Mantrailing für den Realeinsatz. Sehr anstrengend für den Hund, aber es soll süchtig machen.
Gruss Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von AmelieDas ist eine sehr interessante Beschäftigung/Arbeit.
Ich finde es immer toll, wenn sich Hunde in eine Aufgabe "reinknieen" und begeistert mitmachen. Da merkt man so richtig, dass sie gefordert werden wollen.
Kurzes Update: Wir machen weiter...mit wachsender Entfernung, wechselnden Personen und wachsender Begeisterung bei Camillo! Zum Trainingsaufbau gibt´s nichts großartiges zu berichten, es ist einfach "wie immer". Dieselbe Geschichte in immer leicht wechselnden Konstellationen zu üben, damit der Hund irgendwann genaralisiert. d.h. verschiedene Menschen, verschiedene Haltungen bei den Menschen, verschiedene Orte. Inzwischen sucht Camillo mit hoch erhobener Nase auf einem Gebiet von ca. 400 mal 400 Meter und wird immer "verzögerter" losgeschickt, so dass er zum Teil auch nicht mehr sieht, dass jmd. weggegangen ist. Ein Lacher für mich Naivchen: nachdem ich gestern superstolz war, dass Camillo auf dem gesamten Gelände hintereinander dreimal suchte (und fand ) erklärte mir Tina dann, dass für die Rettungshundeprüfung der Hund die vier- bis fünffache Größe Gelände in 20 min durchsuchen muss, auf dem ca. 3 Personen "verunfallt" sind. Das Wichtige dabei ist eben, dass der Hund "Strecke" macht - im Gegensatz zum Mentrailing, wo der Hund ja an der Schleppe sucht, muss er ja von dir weglaufen und zurückkommen und man profitiert eben davon, dass ein Hund ein viel größeres Gebiet absuchen kann. Sehr empfehlenswert für Hunde mit Arbeitswillen &-freude!!!
Warum habt ihr gerade diese Form der Anzeige gewählt? Also das der Hund das Opfer verlassen muss und erneut suchen muss? Viel häufiger wird das Verbellen der Opfer im realen RH-Training ausgebildet. Oder wird das von eurer Hundetrainerin nicht angeboten?
Der unterschied zwischen Rettungshund und Mantrailer:
Der RH sucht ein vorher festgelegtes Gebiet systematisch nach Opfern ab. Da der Hund den Geruch der Opfer nicht kennt, wird er alle ihm unbekannten Personen in seinem Gebiet anzeigen, er weiß ja nicht wer davon das Opfer ist und wer nicht. z.b. im Wald Spaziergänger oder Pilzsucher. Der RH kann also auf seiner Suche gleich mehrere Opfer finden, wenn sie sich denn alle in seinem zugewiesenem Gebiet aufhalten. Die Schwierigkeit dabei ist, nicht alle Opfer sind bewegungsunfähig, sie können durchaus auch - erschreckt durch den Hund - fortlaufen. Ein Verbeller bleibt dann am Opfer und folgt ihm. Ein Verweiser oder Bringsler muss erneut suchen.
Dem Mantrailer wird vor Beginn seiner Suche eine Duftprobe vorgehalten. Das ist immer ein Gegenstand des Opfers. Der MT sucht nun anhand der Geruchspur das Opfer. MTs werden eingesetzt, wenn nicht sicher ist wohin das opfer gegangen ist. In der stadt z.b. kann man schlecht RHs einsetzen, wen sollen sie da anzeigen? alle Leute? Hier ist das Einsatzgebiet des MTs. Er findet die Geruchsspur unter tausenden und kann ihr folgen. Und findet dann idealerweise auch das Opfer. Der MT kann somit immer nur ein Opfer bei einer Suche finden.
In Antwort auf:Warum habt ihr gerade diese Form der Anzeige gewählt? Also das der Hund das Opfer verlassen muss und erneut suchen muss? Viel häufiger wird das Verbellen der Opfer im realen RH-Training ausgebildet.
Wie gesagt, wir machen´s zum Spass. Tina läßt ihre eigene Hündin auch "verbellen". Ich fand das nicht so "attraktiv" meinem Hund das Anbellen beizubringen. Wolltest Du jetzt einen Wettkampf à là "was ist besser (MT oder RH)" dann steig ich aus, nix für ungut. Lieben Gruß
Entschuldige bitte, dass ich einfach nur den Unterschied zwischen RH und MT erklären wollte, da hier offenbar ein wenig Verwirrung herrschte.
Man kann RH und MT nicht miteinander vergleichen, da sowohl die Arbeitsweise und als auch die Einsatzgebiete unterschiedlich sind.
Ein MT wird in Trümmern oder Lawinen scheitern, da man seltenst von den dort verunglückten Personen Geruchsproben hat. Genauso wird aber ein RH in der Stadt scheitern, weil es dort zu viele Menschen auf engem Raum gibt.
Es gibt also kein besser oder schlechter.
In Antwort auf:Wie gesagt, wir machen´s zum Spass.
Achso, das war mir entgangen. Da hier von Rettungshundetraining gesprochen wurde, ging ich davon aus, dass dein Hund später einmal eingesetzt werden soll.
In Antwort auf:Das klingt ja, als wär's was für mein nasenbehindertes Tierchen. Wenn er Dinge suchen soll, rennt er einfach das Gebiet ab, bis ihm was ins Auge fällt
Hihi, das kenne ich auch. Dabei kann Lotta ja offiziell Fährten verfolgen und ganz, ganz selten läuft sie auch mal tatsächlich meiner Spur hinterher. Aber wild herumrasen und Dinge aufspüren ist halt viel schöner.