Also, mein Briardrüde ist wohl kein typischer Vertreter seiner Rasse, wenn man die üblichen Beschreibungen liest. Nur kurz: der Briard ist meiner Meinung nach eine Kombi aus Hütehund und Herdenschutzhund, gezüchtet für die (wandernden) Schafherden in Frankreich, als Hüter und Bewacher. Das Hüten verrichtet der Briard nicht in enger Zusammenarbeit mit dem Schäfer (wie z.B. BC) sondern sehr selbständig am Rande großer Herden, unterwegs. Gewollt war also ein relativ großer, ausdauernder Hund mit der Fähigkeit "selbstständig" seine Arbeit zu verrichten und mit einer deutlichen Verteidigungsbereitschaft bzw. einer territorialen Aggression. In der Folge seien Briards sehr mißtrauisch Fremden gegenüber, sehr auf ihr Rudel fixiert, eben ähnlich HSH. Im Gegensatz dazu verleitet heutzutage ihr bäriges Aussehen dazu, sie für "einfach nur süß" zu halten. Achja, angeblich hatte Napoleon Briards (im Krieg dabei) und am Hofe KArls des Großen soll es bereits dergestalte Hunde gegeben haben.
Meiner dagegen mag z.B. auch fremde Menschen, hat nichts dagegen, von ihnen angefaßt zu werden und hat Angst vor Schafen (naja, vor Elektrozäunen).:-(( das mit den MEnschen hat einfach mit seiner Sozialisation zu tun, da ich ihn auch als Welpen immer schon mit zur Arbeit genommen habe. Massig Ähnlichkeiten mit andern Briards hat er andererseits schon, ist ein sanfter, langsamer Geselle im Haus, der aber draußen von jetzt auf gleich auf(über-)drehen kann, aber auch genauso schnell wieder runterkommt. Wachsam, aufmerksam und eigenständig -wenn ich ihn ließe, wüßte er immer was zu tun ist und hätte schnell entschieden! Mit Labradoren (und Güldenen, lg an Schlemiel ;-)) gibt es z.B. häufig Missverständnisse, da die eine GANZ ANDERE Vorstellung von Individualdistanz haben. Will heißen: Camillo hält viel von Ordnung, und ist ein MAnn der klaren Worte. ;-) Einerseits die Schnauze lecken wollen und gleichzeitig Imponiergehabe? Dann bitte lieber NUR Imponiergehabe. Das kann er nämlich. Oder eben vornehme Zurückhaltung... Man kann sich doch auch aus dem Weg gehen. Extrem "pflichtbewußt" ist er, z.B. beim Apportieren aus dem Wasser auch gegen den Strom, bei der Suche nach Gegenständen.... Da muss ich mir schon gaaanz genau überlegen, wann ich ihm welche Aufgabe stelle. Ansonsten ist er mein treuer Begleiter bei der Arbeit (Sozialarbeiterin) und da einfach unersetzlich und ständig Anlass zum Lachen....sein Erinnerungsvermögen erstaunt mich: Einmal, vor zwei Jahren, in einem Hochhaus im fünften Stock an einer von 10 Türen geklingelt? Findet er wieder, keine Frage. Er ist entzückend sanft mit Kindern und verliebt sich ständig in dackelgroße Damen. Auffallend, vielleicht sogar rassetypisch ist eben dieser Arbeitseifer, nichts macht ihn glücklicher, als wenn wir zusammen etwas tun, bzw. ich ihm eine Aufgabe stelle. Und: mein Hund hat bisher genau einmal einen Menschen angeknurrt: den Jäger, der mitten im einsamen Wald plötzlich aus dem Unterholz sprang. Da stand Camillo mit hochgezogenen Lefzen quer vor mir auf dem Weg und hat tief geknurrt. Als der Jäger und ich uns begrüßten, entspannte er sich sofort- aber: eine wenig andere Reaktion meinerseits hätte sicher etwas anderes bewirkt.
Ich habe zwar keinen Briard ... aber einen Oh, und ausgestauscht haben wir uns ja schon (danke übrigens noch mal dafür )
In Antwort auf:Mit Labradoren (und Güldenen, lg an Schlemiel ;-)) gibt es z.B. häufig Missverständnisse, da die eine GANZ ANDERE Vorstellung von Individualdistanz haben. Will heißen: Camillo hält viel von Ordnung, und ist ein MAnn der klaren Worte. ;-) Einerseits die Schnauze lecken wollen und gleichzeitig Imponiergehabe? Dann bitte lieber NUR Imponiergehabe. Das kann er nämlich. Oder eben vornehme Zurückhaltung... Man kann sich doch auch aus dem Weg gehen.
In Antwort auf:Extrem "pflichtbewußt" ist er, z.B. beim Apportieren aus dem Wasser auch gegen den Strom, bei der Suche nach Gegenständen.... Da muss ich mir schon gaaanz genau überlegen, wann ich ihm welche Aufgabe stelle.
In Antwort auf:Auffallend, vielleicht sogar rassetypisch ist eben dieser Arbeitseifer, nichts macht ihn glücklicher, als wenn wir zusammen etwas tun, bzw. ich ihm eine Aufgabe stelle.
Kenn ich doch ...
In Antwort auf:....sein Erinnerungsvermögen erstaunt mich: Einmal, vor zwei Jahren, in einem Hochhaus im fünften Stock an einer von 10 Türen geklingelt? Findet er wieder, keine Frage.
Na guck, noch eine Gemeinsamkeit. Mein Oh zeigt noch nach Jahren Stellen an, an denen wir mal gesessen oder gerastet haben
In Antwort auf:uns begrüßten, entspannte er sich sofort- aber: eine wenig andere Reaktion meinerseits hätte sicher etwas anderes bewirkt.
Ja, sehr spannend. Solche Stories liebe ich, weil man die halt nicht überall "vorgesetzt" kriegt. Definitiv schmackhafter als Tofu-Bolognaise. ;-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich fand deine Bilder mit dem Titel "Der Doktor und das liebe Vieh" wunderschön...... Toller Hund, wie ist das den mit der Fwellpflege? Ich denke da mußt du jeden Tag ran, oder????
Zitat von AzraelIch fand deine Bilder mit dem Titel "Der Doktor und das liebe Vieh" wunderschön...... Toller Hund, wie ist das den mit der Fwellpflege? Ich denke da mußt du jeden Tag ran, oder????
LG Dany & Azrael
Hallo Azrael, ich könnte, müsste, sollte wohl jeden Tag ran - ich kann und will aber nicht jeden Tag :-) Also halten wir es so: einmal die Woche langes Bürsten -1 Stunde , -fast- täglich ca. 5 -10 Minuten "überbürsten". Nicht gezählt die häufigen Trockenrubbelaktionen, da der Monsieur öfter eine Abkühlung braucht... Dafür hat er eben kein ganz "briardtypisches", ganz langes Fell -im Zweifelsfall kommt die Schere ran:-). Arbeitslinie, nicht Showlinie ;-)
Briard sind herrliche Hunde - allein ihnen im Lauf zuzusehen ist ein Genuß! Leider kam bei unserer Wohnung nie ein großer hund in Frage, ich hätte nämlich eine Schwäche für die Großen. Aber die Fellpflege, davor habe ich schon Respekt - ich denke, da wird nicht selten der halbe Wald mitgenommen werden .
Und wenn ich an die Wucht denke, mit der Ashi manchmal in die Leine rennt, wenn was Tolles zu erreichen ist, da mag man bei einem Briard sicher ganz anders standfest sein.