Ein Bericht über Johnny, den HSH und seine Ankunft am Leimershof, unser Zuhause:
Nach der Befreiungsaktion in NRW kam Johnny nach Franken und den Gutshof mit Biergarten, Pferden usw. Naiv wollten Kathrin und ich ihn gern ab jetzt am besten immer dabei haben. Am Pferdeplatz passiert dann ein Angriff eines kleinen ebenso aggressiven Rüden. Der kleine Rüde wurde von unserem 50 KG Hund zu Boden geworfen und regelrecht eingerollt. Johnny war an einer 3 Meter Leine gewesen. Als der kleine nicht nachgab und auch nicht ging, erneute Konfrontation. Die Besitzer bedankten sich sogar letztlich dafür, weil der Kleine eben ein Rüpel sei und Größenwahnsinnig. Zwei Tage später waren wir im Biergarten, Johnny an kurzer Leine. Ein kleiner Pudel kam unverhofft von hinten und schon war es passiert. "Schnapp" im Vorbeigehen. Tierarzt für den kleinen Pudel. Johnny selbst hatte sich auf die Zunge gebissen. Wieder einige tage später sprang Johnny für Frauchen aus unserem vier Meter hohen Fenster und wollte sie vor unserem Nachbar Rüden schützen der unten frei lief. Was soll ich Euch sagen. Ich spare mir Details. Wir dachten das wäre sein letzter Tag gewesen. Kaum zog der Tierarzt die Spritze aus seinem Rücken, sprang er auf nach dem Motto: Wir können jetzt wieder gehen. Kein Auto oder Bordstein getroffen. Ein Engel hatte ihn uns gerettet, einfach nichts war passiert... nur seine kleine Seele war etwas angekratzt. Er wollte doch helfen. Inzwischen üben wir mit einer Tierärtin die einen Rettungshund besitzt und der Erfolg ist nach ein paar mal Üben großartig. Bis nah an den Rüden heran auf wenige Meter, und umgekehrt. Gestern kamen Gäste mit einem Rüden auf unseren Hof. Sie kennen so etwas und halfen aus. Irre! Nebeneinander marschierten nach ein wenig Üben zwei Schäferhündinnen sowie Johnny und der andere Rüde, ein Spitz um den Teich in Richtung Ferienwohnung. Ich hätte weinen mögen.
ich verstehe gut, was Du gefühlt haben mußt, es ist einfach großartig. Ich gratuliere Euch.
Was ich schön fände, wäre, wenn Du beschreiben könntest, wie und was Ihr trainiert (habt). Das könnte doch anderen, die in einer ähnlichen Lage sind, helfen und vor allem: Mut machen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Hallo Hartmut, ein toller Erfolg, ich freu mich sehr für Euch!!!
Das Gefühl, das Du dabei hattest, ich glaube, das können viele hier verstehen!!! :-)
Bleib dran, Du hast schon so gute Erfolge, da geht noch mehr!!! :-))) Es ist schön, daß Ihr Johnny diese Chance gebt. Das würden nicht viele machen. Er hat wirklich Glück, daß er bei Euch gelandet ist.
Gib ihm mal einen dicken Krauler von mir. Er ist schon ein beeindruckender Kerl. Ein prächtiger Hund und wie alle anderen auch, jede Mühe wert!!!
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Zitat von ElektraHey Hartmut, ich verstehe gut, was Du gefühlt haben mußt, es ist einfach großartig. Ich gratuliere Euch. Was ich schön fände, wäre, wenn Du beschreiben könntest, wie und was Ihr trainiert (habt). Das könnte doch anderen, die in einer ähnlichen Lage sind, helfen und vor allem: Mut machen.
Hallo Hartmut
Aus gegebenem Anlass würde mich das aus sehr interessieren.
Ich freue mich, dass es bei euch so gut läuft. Der Johnny hat auch echt verdient, eine gute Zeit zu haben.
Viele Grüsse
Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
wie schön, dass ihr schon deutlich sichtbare Erfolge feiern könnt... und dass Johnny den Fenstersprung unbeschadet überstanden hat! Ich hab's an anderer Stelle schon mal gesagt, aber da wiederhole ich mich gern: ich bin sehr froh für ihn, dass er jetzt bei euch sein Zuhause gefunden hat.
Auch mich würde sehr interessieren, wie ihr mit ihm arbeitet!
Übrigens: Mal abgesehen davon, dass ich aus dem Fenster auf dem Bild nicht so gerne springen wollte, wohnt ihr ja wunderschön, mal nebenbei bemerkt.
Hallo Hartmut, zuerst dieser Megakrimi und dann GLÜCK pur. Ich freue mich für Euch.Macht weiter,es wird schon. Wir sind jetzt im fünften Jahr unsere Zusammenghörigkeit ( Hund und ich ) und erst in diesem Jahr kann ich sagen es ist jetzt oft so erschreckend schön, dass ich denke der Hund ist so friedlich das kann doch nicht wahr sein....aber ich habe nicht aufgegeben und das wünsche ich Euch auch, den langen Atem und noch viele ,viele Glücksmomente.
Die Johnny Befreiung war am 2. Juli in NRW In der ersten Woche in Franken erste Beißerei ( Johnny an der langen 3 Meter Leine/Longe wird attakiert ) Zwei Tage später beißt er selbst einen Pudel im Vorbeigehen im Biergarten. Am 18. Juli springt er aus dem Fenster des ersten Stockes. Seine Absicht: Retten des Frauchens vor dem bösen "Jungen" ( der Rüde heißt tatsächlich so ). Er kann ja locker aus dem Fenster sehen. Wir sind entsetzt, überfordert und glücklich dass er lebt, sogar unbeschadet. Der Hund und wir sind nervös! Ich beginne Internetrecherchen über Leinenagression. Alles ist nur spärlich zu finden. Kontakt mit Sabine Winkler und erstes kurzes PDF zum Thema. Es hilft uns sehr, da wir bisher "keinen Schimmer" hatten. Ich kaufe ein Halti und einen Maulkorb, den ich aber noch nie benutzt habe bisher. "Halti" immer ab da. Von "Hundewelten" erwerbe ich ein ausführliches Problemskript. Erste Erkenntnisse was in der Vergangenheit falsch lief bei Kathrin in den ersten Jahren der Aufzucht. Für mich Neuland sowieso und "Augen öffnen" für das Problem. Wir schauen uns den Film dazu an und nutzen was wir sehen und verstanden haben. Ich führe Johnny von da an, an der kurzen Leine hinter dem Rücken. Ich reduziere Futter auf Abends, entgegen den bisherigen Gewohnheiten. Hungern muss er aber nie!!! Wir arbeiten ausschließlich mit Futter als Belohnung, keine Negativzeichen außer ein scharfes "Nein" bei Unerwünschtem. Anfangs ist fast jede Hundebegegnung eine Katastrophe. Futter nimmt er dann nicht. Wir haben sowieso genug mit den ziehenden 50 KG zu tun. Ich beginne beim "Äppel absammeln" im Pferdeauslauf mit Futter zu arbeiten. Er lernt strikt bei mir zu bleiben und wird belohnt. Das Futter wird ein klein wenig interessanter, aber nicht viel. Wir bleiben heharrlich im Geben. Zum Teil kann er frei laufen mit dem Geschirr am Kopf und Hals. Wir legen ihn ab, rufen ihn her usw. Immer mit Futter verbunden, fast 1 Std täglich. Er beginnt sich anscheinend daruf zu freuen. Großartige Spaziergänge unternhmen wir nicht. Bei Begegnungen mit Hunden füttern wir auch bei größerer Entfernung. Wir reißen nie an der Leine und benutzen nur wenn absolut nötig das Halt zum gelgentlichen Abwenden des Kopfes und füttern wieder. ( S. Winkler ) Jetzt bekommen wir weitere Tipps und Hilfe aus der Rettungshundestaffel ( Frau Dr. Fiedler ) Wir üben ab jetzt vermehrt an Grundgehorsam wie Platz, Bleib und üben jetzt das an einander vorbei gehen. Johnny liegt oder später beide in Bewegung auf einem Platz in der Natur. Wir ändern die Leinenführung und lassen die Leine länger. Ist der Hund vor und zieht, gehen wir ohne besonderes Rupfen in eine andere Richtung. Das versteht er ganz gut. Zur Überraschung aller geht alles Lernen schön voran. Wir füttern so oft es geht. Zudem bemühen wir uns recht regelmäßig vor ihm da zu sein und ihn zu loben wenn er aufgepasst hat aber ihn ggleichzeitig zu sagen, dass wir das schon machen den Job... Frau Fiedler bietet uns den Einsatz von Schellen an ( heißen wohl Diskus Scheiben sonst ) Wir werfen sie bei unerwünschtem Verhalten und unterbrechen ein Verhalten damit. Gefühlsmäßig will ich das nicht weiter verwenden, habe ich auch nicht mehr als diese zwei drei Mal. Ich habe nicht unbedingt den Eindruck, dass es im Ernstfall helfen könnte. Da geht das ohnehin nicht. In dieser Woche nun besucht uns ein Ehepaar mit Hunden, einer davon ein Rüde. Ich habe im Vorfeld einen Horror davor. Es stellt sich heraus dass ihre Schäferhündin aus einer Beschlagnahmung stammt und Menschen und Hunden gegenüber aggressiv war. Sie haben tiefstes Verständnis für uns. Wir üben die Konfrontation mit ihrem Spitz ( Rüde ). Wieder wird Johnny für diesen fremden Hund im Vorfeld schon belohnt. Die Aufmerksamkeit bekommen wir nun dank der Vorübungen viel rascher. Wir setzen weiter soweit nötig das Halti ein. Als eine sehr gekonnte Vorgehensweise erweist sich das Nebeneinander her gehen in die gleiche Richtung mit unseren vier Hunden. Das eint anscheinend. Wir üben an einem Tag die Konfrontation, am zweiten Tag schon gemeinsames Gehen am dritten Tag wiederholen wir. Am vierten Tag liegen alle Hunde nebeneinander am Boden und wir trinken ein Glas Wein, auf relativ neutralem Terrain. Johnny und der Rüde nur durch einen Stuhl getrennt schlafend. Das war gestern. Ein neues weiteres Highlight. Ein viel entspannter wirkender Johnny begegnet mehreren Rüden, auf die er bisher ansprang ohne Bellen oder sonstiges Geziehe. Das merken auch andere Hofbewohner. Johnny ist jetzt eineinhalb Monate bei uns. 13. August, Leimershof
Viele Grüße an ALLE im Forum. Es macht mit viel Mut und hat mir schon sehr geholfen. Ich weiß natürlich, es gibt noch sehr viel zu tun, es ist noch nicht vorbei. Immer wieder harte Arbeit und konsequent sein.
Das hört sich verdammt gut an. Ihr gebt Euch sehr viele Mühe mit Johnny, wollt ihn verstehen, geht die Sache positiv an. Der Hundekerl entwickelt sich gerade offenbar zum nächsten "Mut-mach-Hund". :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)