Ich bin mir über die vielen gesundheitlichen Risiken von Halsbändern bewusst, gerade bei Hunden die in gewissen Situationen in die Leine gehen. Daher führe ich Logan eigentlich immer (außer in der Hundeschule) am Geschirr.
Nun würde mich mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die die Erfahrung gemacht haben, dass ihr Hund dennoch mit dem Halsband besser klar kommt. Logan hat ein Problem mit Enge und damit, festgehalten zu werden. Er zeigt keinen offensitliche Abneigung gegen sein Geschirr oder Ähnliches. Ich war aber gestern zufällig kurz nur mit Halsband mit ihm draußen, da das Geschirr nass war. Er kam mit entspannter vor als sonst.
Kann natürlich Zufall gewesen sein. Aber ich frage mich nun, ob es vllt. sein kann, dass er sich mit Halsband und ohne Geschirr freier, weniger eingeengt fühlt? Oder folgt er damit vielleicht besser, weil er im "Hundeschul"-Modus ist?
Gibt es irgendwelche Erfahrungen dazu?
____________________________________________________ Liebe Grüße von
Ich schätze das Logan tatsächlich Halsband mit Hundeschule verbindet. Oftmals macht man das bei vielen Arbeitshunden ja auch so. Hund trägt dann eine bestimmte Weste, Halsband etc. und weiss er muss arbeiten. Geschirr ist dann bei Logan Freizeit und Halsband Schule - praktisch ungewollt Konditioniert :D
Versuchs mal mit beidem! Mache ich mittlerweile bei Charli auch so und wir kommen damit prima zurecht!
LG Kira, Charli & Christian ___________________________________________________________________________
"Lerne, mit einem Tier zu kommunizieren,wie Du es mit Deinen Brüdern tust. Beobachte es, sieh zu, wie es lebt und versuche hinter seine Träume zu kommen. Es wird Dir seine Liebe,aber auch seine Kraft schenken."
Pia fand Geschirre richtig doof, eher gesagt das Anziehen. Ich habe es mit ihr lange geübt und zwar via Shapen. Mittlerweile erträgt sie es ganz gut. Sie wird das Anziehen wohl nie wirklich mögen, aber mit Markerwort und Leckerlie kann sie es ganz gut ertragen.
Halsband ist bei meinen Beiden nicht so gut, weil beide Rückenprobleme haben.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es Hunde gibt, die sich mit Halsband einfach besser fühlen. Und ich finde, wenn der Hund nicht an der Leine zieht, ist ein Halsband auch okay.
Liebe Grüße von Jasmin und den Zwergen Pia und Gio
Ohne meine verhaltensoriginelle Hündin Pia hätte ich niemals den Drang verspürt, über Hunde so viel lernen zu wollen. Durch sie habe ich viel gelernt, durch sie weiß ich, wie man seinem Hund wirklich Sicherheit vermittelt und durch sie bin ich in diesem Forum gelandet.
Zitat von ChristianS im Beitrag #3Versuchs mal mit beidem! Mache ich mittlerweile bei Charli auch so und wir kommen damit prima zurecht!
Mache ich inzwischen mit Lotte auch. Auf Anraten der Chiropraktikerin. Das Problem beim Geschirr ist hier, dass der Brustkorbbereich bei Lotte inzwischen auch sehr empfindlich geworden ist durch ihre Spondylosen und die HD. Der Vorderkörper versucht dabei zu kompensieren und ist dadurch völlig verkrampft und verspannt. Dazu kommt noch, dass sie nur ein Geschirr erträgt, welches seinen Ring sehr in Halsnähe hat. Die normalen Geschirre üben zuviel Zug und Druck auf den kaputten hinteren Rücken aus.
Da der ganze Hund aber schief ist vom Hals aus, ist ein Halsband auf Dauer auch nicht förderlich, vorallem da sie ja doch auch mal reinbrettert. Deshalb mache ich es so wie Christian. Das hatte die CP auch empfohlen, den Wechsel.
Nachdem ich lange sehr überzeugt vom Geschirr war (auch durchaus noch bin) wechsel ich inzwischen hin und her. Ich gehe mit nur Halsband, nur Geschirr oder an Beidem gleichzeitig eingehängt.
Mir war besonders das Geschirr sehr wichtig, als Anni noch so stark gezogen hat. Allerdings ist sie so wuselig und schmeist sich oft dermaßen in die Leine (bei nahen Hundebegegnungen) dass ich sie kaum umorientiert kriege. Bin ich in der "Notlage", dass sich sie mitziehen muss, schleife ich sie mit Geschirr quasi quer hinter mir her. Das kann es auch nicht sein, zumal Anni ja eine schon heftige HD, Knieprobleme und dadurch öfter mal Verspannungen hat. Das doppelt einhängen am Brustring und Rückenring funktioniert auch nicht gut, das Geschirr verdreht sich dabei und Anni fängt das röcheln an.
Gehe ich nur hier im Dorf oder in den Feldern, ist Anni ja immer nur kurz angeleint, da geht sie oft am Halsband - und das ziemlich entspannt. Nehme ich sie mit in die Stadt zum üben, sichere ich fast immer an Geschirr und Halsband, wobei ich sie dabei vornehmlich am Geschirr führe und die Leine am Halsband locker (= länger) bleibt. Ich mache das mit einer verstellbaren Doppelleine, die insgesamt drei Meter lang ist, das funktioniert gut.
Anni hat am Brustbein bereits eine kahle Stelle, obwohl alle Geschirre gepolstert sind.
Anni geht gerne am Halsband, würde sie allerdings noch wie früher wie ein Ochse ziehen, ginge es nicht. Inzwischen finde ich es vertretbar.
Es kann gut sein, dass Logan eine Verknüpfung mit dem Geschirr hat und am Halsband im Arbeitsmodus ist.
Ich verwende im Alltag das Geschirr, da Juni oft an der lange Leine läuft. Auf dem Hundeplatz oder in der Stadt trägt sie aber ein breites Halsband. Kurze Leine am Halsband ist ein Zeichen für sie, dass nun konzentriert gearbeitet wird. Am Geschirr ist sie dagegen im Freizeitmodus, sie darf rumdaddeln und sich mit ihrer Umwelt beschäftigen.
Solange Logan noch in die Leine geht, würde ich beim normalen Spaziergang aber ein gut sitzendes! Geschirr vorziehen. Einfach aufgrund der gesundheitlichen Komponente und auch der Gefahr der Fehlverknüpfung, wenn er sich am HB weh tun sollte.
Liebe Grüße Linda, Juni und Piri mit Sire Ben im Herzen vereint. ___________________________________________________________________________
"Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege. Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen. Es wird kein Tag vergehen, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen." (Verfasser unbekannt)
Erstens: Hund an der Schleppleine gleich zwingend Geschirr, einfach, weil die Verletzungsgefahr zu groß ist. Zweitens: Solange ein Hund zieht oder eben an der Leine pöbelt, halte ich Halsbänder für zu gefährlich. Zum einen, weil der Druck, im schlimmsten Fall die Atemnot, für den Hund eine Situation noch unangenehmer besetzen, er sich im völlig falschen Moment gestraft fühlen kann und das Risiko von Fehlverknüpfungen durch diese Einwirkungen viel zu hoch ist und zum anderen, weil sich die Körpersprache auch für das Gegenüber verändert, denn Hunde, die ins HB brettern, kommen vorne hoch und können so zusätzlich aggressiv wirken.
Sicher muß man aber auch nochmal individuell gucken, schauen, ob der Hund schmerzhaft ist und Fehlhaltungen sich verstärken könnten, wenn er das eine oder andere trägt, fragen, ob bzw. welche (Fehl-)Verknüpfungen vielleicht schon vorhanden sind, herausfinden, ob sich schon irgendwelche Verhaltensmuster gebuldet haben usw..
Wenn Logan am HB entspannter ist, liegt das meiner Meinung nach weniger am "Arbeitsmodus" als an einer anderen Verknüpfung. Ich vermute, ohne Euch jetzt zu kennen, daß er verknüpft hat Geschirr = Alltag = Streß, HB = gesicherter Raum mit klaren Strukturen. Ich rate mal, daß sich das scheinbare Entspanntsein gäbe, wenn er am HB im Alltag Streß bekäme.
Ich würde Dir raten, entweder in HS und Alltag Geschirr zu verwenden oder zu mischen, mal HB auf dem Platz, mal draußen, mal Geschirr auf dem Platz, mal draußen, allerdings IMMER alles positiv besetzt.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Manchmal bringt Halsband auch was wie bei Tina beschrieben, wenn sie Anni nicht hinterherschleifen muss am Geschirr: Das Halsband kann den kleinen Anstoß geben, den der Hund braucht zur Umorientierung, aber selbst (am Geschirr) noch nicht schafft. Einfach, weil man am Halsband besser die Richtung vorgeben kann für den Hund; kann also auch so helfen. Hilft aber alles nix, wenn der Hund sich gegen das Halsband stemmt, reinstellt oder sich einen abröchelt drin. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, mit dem Hund zu üben, auf Zug vom Halsband nachzugeben. Dann weiß er wenigstens was anderes mit anzufangen, als dagegen anzukämpfen - was ja meist die automatische Reaktion ist.
Ich habe länger nach einem guten Geschirr gesucht, kann aber schon sagen, dass ein guter Sitz und ein angenehmes Tragegefühl extrem wichtig sind. Lumpi zieht Geschirr nach wie vor nicht gern an, aber er trägt es inzwischen gern und problemlos, weil es super passt. Das Anziehen wurde in ein immer gleiches Ritual eingebunden: erst wenn ich Jacke, Tasche, Schuhe etc an habe, also abmarschbereit bin, Schlüssel als letztes eingesteckt, bekommt er das Geschirr an und es geht sofort los.
Zitat Auf jeden Fall ist es sinnvoll, mit dem Hund zu üben, auf Zug vom Halsband nachzugeben. Dann weiß er wenigstens was anderes mit anzufangen, als dagegen anzukämpfen - was ja meist die automatische Reaktion ist.
Guter Tipp - aber auch fürs Geschirr! Zug aufs Geschirr finden meine auch total ätzend. Ich übe das, vor Allem mit Nils immer wieder kurz am Geschirr ziehen, sofort Bestätigung und Belohnung. Inzwischen mal mit und mal ohne Ankündigung. Das hilft ihm, weil er sich gegen diesen Zwang sonst auch immer gewehrt hat.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Wir nutzen auch beides und das Geschirr kommt bei mir immer dann zum Einsatz, wenn ich weiß, dass Zuggefahr besteht.
Bei uns sind das die Gewittersituationen und die Zeiten um Silvester oder aber auch Situationen, wie wir nicht im Alltag haben (z. B. Stadtbesuche, Wanderungen an der Wanderleine).
Insgesamt hab ich persönlich auch immer das Gefühl, dass ich meinen Hund (immerhin 44,5 kg Lebendgewicht) am Geschirr deutlich sicherer führen und halten bzwl kontrollieren kann, als am Halsband. Wenn er im Halsband in Zuglage gerät, dann hab ich immer das Gefühl, dass es sich potenziert, d. h. er gerät immer mehr in Zug.
__________________________ Liebe Grüße Birgit & Henry
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund (Hildegard von Bingen, Benediktinerin, 1098 - 1179).
Ich nutze beides ggf auch zur gleichen Zeit.Mein Traum ist nur Geschirr aber das hat sich leider schwieriger gestaltet als erwartet.Zum Einen das hier schon erwähnte Vorgeben der Richtung das im Geschirr recht schwierig sein kann (Joschi war ein wahrer Meister darin sich an Dingen fest zu glotzen),da ist da der Plan bestimmten Situationen auszuweichen schwer...zum Anderen ist er mir mal bei einer Hundebegegnung schrecklich auf die Seite geknallt weil das Geschirr bzw der Ruck ihn umgerissen hat ,auf Asphalt ,nicht schön...(Ich habe den Hunde weder kommen sehen noch hören und habe nur aus Reflex die ruckende Leine festgehalten) Außerdem ist bei Joschi einfach beim Geschirr recht "viel Hund" noch vor der Leine, d.h. wenn wir z.B. auf dem Gehweg sind und jemand vorbei geht schaffen Kopf und Hals und Schulter die zum "Hallo" sagen nötige Distanz trotzdem noch. Mittlerweile hat er allerdings gut begriffen das dererlei Freundlichkeiten nicht gut ankommen und behält seine Nase bei sich ... Bei unabänderlichen Hundebegegnungen halte ich es allerdings derzeit egal ob bei Geschirr oder Leine so das ich entweder ausreichend Distanz schaffe und er sich nicht in die Riemen werfen braucht oder ich auf schmalen Wegen ohne Ausweichmöglichkeit die größtmögliche Distanz wähle (ganz an den Rand des Gehweges z.B.) ,stehen bleibe ,einen Arm um seine Brust lege und mit der anderen Hand clickere.Somit hat er auch am Halsband keinen Druck bei Stress. In aufregenden Situationen (Stadt)wo er vielleicht doch noch zieht ist das Geschirr pflicht und das Halsband dient zum "Feintuning".
LG Anja und Joschi ------------------- Whoever said that diamonds are a girl`s best friend never owned a dog
Ich danke euch für eure Antworten und Erfahrungen! Habe erstmal wieder das Geschirr ausprobiert, da es mir einfach mit Halsband zu unangenehm ist, wenn er doch mal zieht. Im Moment klappt es auch mit Geschirr gut. Weiteres dazu im "Gutes Gelingen"-Thread.
____________________________________________________ Liebe Grüße von
Meine Akithündin läuft ganz toll am Halsband - ist mir aber für Hundebegegnungen, bei denen sie sich aufregt, einfach zu unsicher. Zuerst hatte ich ein normales Führgeschirr, nun ein Norweger und finde es deutlich angenehmer für uns beide.