(falls es im falschen Bereich gelandet ist, tut es mir leid, dann bitte verschieben )
Hallo zusammen,
wie schon in der Vorstellungsrunde kurz erwähnt ist Ola kein Katzenfreund. Ich glaube in ihrem Fall geht es hauptsächlich um unsere Nachbarskater.
Das Problem sieht so aus: Wie wohnen in einem kleinen Häuschen und unser Wohnzimmer hat bodentiefe Fenster mit direktem Blick in den Garten. Der Garten ist leider nicht einzäunbar. Unsere Nachbarskater, sie sind recht forsch und selbstbewusst, wohnen hier schon länger als Ola und verteidigen auch anderen Katzen gegenüber den Garten. Der Garten gehört auch zum Nachbarhaus und die Katzen laufen natürlich auch im Garten herum.
In den ersten Tagen haben Ola und die Kater sich durch das Fenster fixiert. Ola war ganz steif und nicht ansprechbar, liefen die Katzen los, versuchte Ola hinter her zu kommen bzw. regte sie sich sehr auf. Wir haben nun auf Katzenhöhe das Fenster abgeklebt, damit sie sich nicht den ganzen Tag fixieren können. (Ola kann trotzdem noch rausschauen, wenn sie möchte)
Vor ein/zwei Woche kam es dazu, dass wir uns, mit Ola an der Leine, mit unserem Nachbarn unterhalten haben und ein Kater dabei saß. Ola ist aufgesprungen, die Treppe zur Katze hoch gejagt und hat eine verpasst bekommen. (Einen blutigen Kratzer, direkt unterm Auge) Seit dem haben wir das Gefühl, dasss die Nachbarskatzen ihre Feinde sind. Vorher habe ich noch gedacht es ist eher Übermut und Neugier..
Aktuell ist es so, dass sobald Ola die Katzen im Garten entdeckt oder wittert, steht sie am Fenster und fixiert, danach rast sie wie von der Tarantel gestochen durch das Wohn/Esszimmer und bellt in schrillsten Tönen. Sie rennt sogar mit vollem Tempo gegen ein Fenster und die Tür. Gestern haben wir es auch draußen an der Leine erlebt. Wir haben uns nach dem Gassi gehen mit dem Nachbarn unterhalten, Ola war an der Leine. Der eine (sogar der zurückhaltendere) Kater kam aus der Tür und Ola ist förmlich an der Leine ausgerastet, ohne Rücksicht auf Verluste.
Draußen lässt sie sich beruhigen in dem wir mit ihr rein gehen. Drinnen versuchen wir sie zu beruhigen indem wir zu ihr gehen und sie vom Fenster fernhalten. Das klappt auch meistens. Aber das Ausrasten ist schon schlimm und ich habe auch Angst, dass sie sich was tut, wenn wir nicht da sind. (Irgendwo einhädern und sich würgen o.Ä.)
So, ich hoffe ich konnte mein Problem anschaulich schildern.
Habt ihr Tipps für mich, wie kann ich sie runter holen/ beruhigen, wenn sie sich aufregt und wie können wir üben/trainieren, dass sie nicht total ausrastet, wenn sie die zwei Kater sieht?
Ich bin gespannt auf eure Anregungen!
Ps. Erfahrungen mit anderen Katzen habe ich noch nicht viele gemacht. Einmal beim Gassigehen hat sie eine beobachtet, aber ist schon mit weiter gegangen bevor ich die Katze bemerkt habe. In der Pflegestelle gab es Katzen, aber sehr scheue und die wurden wohl von Ola und dem anderen Pflegehund unter die Couch gejagt, das wurde versucht zu unterbinden.
Hast Du schon mal mit Ola geclickert? Irgendwo hier im Forum gibt es eine gute Anleitung dazu. Wenn das Prinzip clickern von Ola verstanden wäre, könntest Du bei jeder Katzensichtung clickern und belohnen.
Das Auftauchen von Katzen soll für Ola positiv neu besetzt werden. Du kannst auch ohne clickern Dich quasi übertrieben jedes Mal über das Auftauchen von Katzen freuen. "Oh, eine Katze" und Ola jedes Mal dafür mit einem für sie hochwertigen Leckerchen oder einem Spiel oder Aufmerksamkeit (was eben für Ola besonders wertvoll als Belohnung ist) belohnen.
Schwierig ist die Situation im Garten. Hund und Katze sollten sich voerst nicht direkt begegnen können, damit nicht noch einmal so eine für Ola blöde Situation entsteht. Einfacher ist es vielleicht, dies erst mal im Haus zu üben.
Puh - ich tue mich schwer mit Erklären - vielleicht melden sich noch unsere Supererklärer hier, davon gibt es eine Menge!
Geclickert haben wir noch nicht wirklich, aber ich habe mir vorgenommen es anzufangen.
Noch eine Frage: wenn Ola bei Katzensichtung (sie bemerkt sie meistens schneller als wir) "ausrastet" und ich sie belohne bzw. versuche positiv zu besetzen, verstärke ich damit nicht erst mal das Verhalten? Oder sollte ich das nur machen, wenn sie noch nicht in Fahrt ist? (und wir sie schneller bemerkt haben, als Ola)
Du belohnst mit dem Clickern nicht ihr Ausrasten. Clickern bedeutet ja erst Mal, dass sie Futter bekommt, ohne was dafür tun zu müssen. Es löst damit ein positves Gefühl aus. Natürlich kann man damit auch ein Verhalten belohnen, aber man kann auch in eine Emotion reinclickern um sie zu "drehen". D.h. dann z.B. du Clickerst in die Emotion "Sichtung böse Katze" rein und für Ola bedeutet das dann irgendwann: " Katze = Leckerlies " also etwas tolles (oder spielen als Belohnung)
So mal auf die Schnelle, ganz vereinfacht (das können hier andere sicher noch viel besser erklären... )
Interessant für euch wäre auch das "Feindbildtraining" von Silke mit Merle "Feindbild"-Training falls du schon freigeschaltet bist.
Bei Ina hat es viel geholfen, die Terassentür so hoch abzukleben (Sichtschutzfolie mit Motiv aus dem Baumarkt) dass sie nichts mehr sieht. Wenn ihr nicht da seid Ola vielleicht auf einen Raum beschränken, wo die Katzen keine Rolle spielen. Einige Forumsmitglieder haben mit einer solchen Beschränkung auf einen oder zwei Räume gute Erfahrungen gemacht (der Hund hat weniger zu bewachen).
Ansonsten Liebe Grüße Andy mit Ina
GEDULD ist der Schlüssel in der Hundeerziehung, Hoffnung das Schlüsselloch!
Ja, das ergibt Sinn. :) Clicker heißt erstmal eine Alternative zu geben, statt sich weiter aufzuregen.
Wir haben bereits auf Katzenhöhe abgeklebt und häufig die Rollos unten. Vielleicht sollten wir uns da noch was anderes überlegen (Folie o.ä)
Wenn wir nicht da sind, hat sie einen Raum in dem sie ist, der ist allerdings recht groß, wie ich finde. Wir haben auch schon überlegt, ob wir sie in einem anderen Raum lassen, wenn wir nicht da sind.
Den Link zum Feindbildtraining konnte ich leider noch nicht öffnen.
So, ich wollte hier auch mal einen Zwischenstand durchgeben. Ich glaube wir konnten einen kleinen Fortschritt erzielen... Sie hasst die Katzen nach wie vor, aber lässt sich schneller beruhigen. Wir machen es so, wenn wir nicht aufgepasst haben und Ola anfängt sich aufzuregen, steht einer auf und holt eine Ablenken, was in unserem Fall Futter (Leckerlie, Kauding) bedeutet. Sie hat schnell begriffen, dass sie sich jetzt lieber für uns interessiert, statt sich weiter aufzuregen. Es ist zwar nicht perfekt, aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
Clickern fangen wir gerade an, das werde ich versuchen, sobald ich auch sicher damit bin :)
Die Abklebefolie kommt bald und damit hoffentlich ein besserer Sichtschutz.