Wir haben ca. Einen Kilometer von unserem Haus entfernt eine große Weide auf der Lakritze und ich super spielen können. Wir fahren dort immer mit dem Fahrrad hin, was wir allgemein täglich tun. Andere Hunde sind am Fahrrad auch gar kein Problem, bis zu diesem Zeitpunkt.
Lakritze und ich müssen zwangsläufig einige Meter an einer viel befahrenden Straße lang fahren. Wir waren also gegen Abend auf dem Heimweg, als auf der anderen Straßenseite ein Hund bellte. Wir sahen beide in die Richtung, Lakritze lief aber ohnr ein Geräusch weiter. Auf einmal schrie er auf und ich fand mich auch schon auf der Straße wieder.
Von einem anliegenden Grundstück rannte ein Hund auf uns zu und verbiss sich in Lakritzes Bein. Bei dem Versuch den Hund abzuwehren verbiss dieser sich auch in meinem Oberschenkel.
Der Besitzer des Hundes kam raus und brüllte rum warum ich nicht auf meinen Hund aufpassen könnte. Ein freundlicher Auto fahrer hielt an und brachte mich und den völlig verstörten stark Blutenden Lakritze nach Hause.
Nach einem 2 Tägigen Aufenthalt in der Tierklinik und einer Operation geht es Lakritze nun wieder besser. Ich bin mit einem Gebrochenen Arm und einer nicht sehr tiefen Bisswunde davon gekommen. Angezeigt ist der Besitzer natürlich auch.
Seit dem verfällt Lakritze jedoch in Panik sobald er nur ein Fahrrad sieht. Dies ist sehr schade da ich gerne wieder mit ihm Fahrrad fahren würde, da es sehr entspannt ist. Habt ihr Tipps wie ich Lakritze die Angst vor dem Fahrrad wieder nehmen kann?
Oh nein, das ist ja schrecklich!!! Erstmal für euch Beide... welch ein Horror! Das tut mir sehr leid für Euch...
Sowas kann ein Hund natürlich echt richtig schlimm verknüpfen. Im Endeffekt wird Dir nichts übrig bleiben als langsam gegenzukonditionieren.
Falsch machen kannst Du sicher nichts, wenn Du jeden Blick zu einem Fahrrad - ob nun Dein eigenes in der Garage oder vor dem Haus, oder fahrende fremde - bestätigtst und belohnst. Jedenfalls sollte für Lakritze alles, was mit dem Anblick eines Fahrrades zu tun hat, immer äußerst positiv sein, immer mit viel guter Stimmung und guter Belohnung. Wenn Du merkst, dass es ihm zu viel wird, im Training lieber einen Schritt langsamer machen. Auch wenn das Fahrradfahren Dir fehlt, so ist es natürlich trotzdem ncihts, was man über´s Knie brechen sollte. Da lieber etwas behutsamer rangehen und etwas langsamer, dann macht es ihm hinterher bestimmt irgendwann wieder Spaß. Langfristig wäre es natürlich gut, wenn ein Trainer sich das ansieht, so ein Trauma ist da echt nicht zu unterschätzen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich wünsch Euch beiden auch erst mal gute Besserung.
Ich würde jetzt erst mal abwarten, bis sich Lakritze komplett von den Folgen des Unfalls erholt hat und die Wunde komplett abgeheilt ist und Du Dir sehr sicher bist, dass Dein Hund keine Schmerzen hat.
Wie Frau T. beschrieben hat, kannst Du ja bereits im Vorfeld anfangen, ihm alles rund ums Fahrrad schön zu clickern.
Dann würde ich es mal so versuchen, dass Du Lakritze führst und jemand anderes das Fahrad neben Euch her schiebt. Am Anfang würde ich zwischen Lakritze und Fahrrad gehen, so dass Du Dich voll und ganz auf Deinen Hund konzentrieren kannst. Je nachdem wie er sich in dieser Situation gibt und verhält, würde ich die nächsten Trainingsschritte aufbauen.
Aber ganz, ganz wichtig ist, dass Laktritze schmerzfrei ist.
Der Hund von meiner Freundin ist nach seiner Kreuzband bei mir auch keine Treppe mehr gelaufen (er hat sich davor mal einen Fuß eingeklemmt) - erst seitdem er wieder ausreichend Muskelkraft im Bein hat bzw. keine Schmerzen mehr hat, läuft er wieder ganz freiwillig die Treppe. Davor war auch nichts mit Leckerchen, o. ä. zu machen.
__________________________ Liebe Grüße Birgit & Henry
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund (Hildegard von Bingen, Benediktinerin, 1098 - 1179).
Oh mann. Ich hatte mit Lotte ja mal solch einen traumatischen Reitunfall. Wir haben es aber über die Zeit, ganz ohne Druck, mit viel positiven Dingen (Lieblingsspieli, besondere Leckerlies, Hundebegleitung, Geduld und Clickern) wieder in den Griff bekommen. Verzage nicht, das wird wieder. Ich dachte Anfangs auch, dass Lotti dieses Trauma nie wieder überwinden wird. Es dauerte etwa 3 Monate, bis sie wieder die Alte war.
Oje, das tut mir sehr .leid, dass euch soetwas passiert ist . Ich hoffe, Lakritze kommt schnell darüber hinweg. Jetzt solltet ihr euch erst einmal Zeit nehmen, dass alles bei euch beiden gut verheilt. Der andere Hundebesitzer hat aber wohl den Schuss nicht gehört . Er hätte ja besser aufpassen können, dass sein Hund nicht vom Grundstück rennt und sich auf euch stürzt.
Die anderen haben schon das wichtigste gesagt, ganz langsam schönclickern . Und jetzt werdet beide erstmal ganz schnell gesund!
Liebe Grüße
Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia
Das ist ein echt mieses Erlebnis, ich hoffe, ihr steckt das gut weg.
Zum Prinzipiellen kamen ja schon die Tips. Wobei ich vermutlich erst mal das Fahrrad einfach Fahrrad sein lassen würde. Dann einfach mal nur irgendwo z.B. grillen oder sonstwas tun, wo so ganz nebenbei ein Fahrrad auch irgendwo am Rand rumsteht. Also etwas, wo dem Fahrrad gar keine Bedeutung zukommt. Erst dann, wenn sowas wieder keine Reaktion hervorruft, würde ich dran gehen, dass das Fahrrad bewusster wird.
Aber noch ein Tip in andere Richtung. Ich bin großer Rollerfan, vor allem dann, wenn die Hunde Angst vorm Fahrrad haben. Und zwar nicht von diesen riesigen Erwachsenenrollern extra zum Hundeausfahren, sondern von Kinderrollern mit verlängertem Lenkerrohr. (Zur NOt und vorübergehend geht auch das originale, ist halt nicht grade bequem.) Die sind wunderbar klein und handlich, haben oft Schutzbleche und all das aus Plastik, so dass nicht so viel Metallgeklapper beim Fahren zustandekommt. Wenn der Hund grade nen Auszucker kriegt wegen was auch immer, kann man in 0,nix runterhüpfen ohne das Spektakel, welches den Hund wieder ungut beeindrucken würde.
Außerdem passt so ein Roller wunderbar auf die Rückbank in einem nicht allzu winzigen Auto. :)
Boar das ist heftig - erstmal gute Besserung euch beiden. Es ist immer wieder schockierend, wie sich so manche Hundehalter benehmen. Da finde ich es richtig, dass ihr den Halter angezeigt habt.
Die Profis haben ja schon alles geschrieben. Geduld ist wichtig und lieber etwas zu langsam als zu schnell vorgehen - es war ja wirklich ein heftiges Erlebnis.
Ich kann leider nichts hilfreiches hinzufügen - wollte euch nur gute Besserung dalassen. Miese Geschichte das ganze... wie man sich so aufführen kann wie der andere Hundehalter, nach so einem Unfall, wird sich mir auch nie erschließen.
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Liebe Grüße von Karina und der Minamaus
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. [Søren Kierkegaard]
Zitat Der Besitzer des Hundes kam raus und brüllte rum warum ich nicht auf meinen Hund aufpassen könnte.
Unglaublich! Gute Besserung auch von mir.
Zitat Wobei ich vermutlich erst mal das Fahrrad einfach Fahrrad sein lassen würde. Dann einfach mal nur irgendwo z.B. grillen oder sonstwas tun, wo so ganz nebenbei ein Fahrrad auch irgendwo am Rand rumsteht. Also etwas, wo dem Fahrrad gar keine Bedeutung zukommt.
Das sehe ich ähnlich. Das Fahrrad erstmal wieder positiv verknüpfen. Auch stehend, DAAAAA gibt es dann besonders viel Lob und besondere Leckerlies. Dann schiebend, erst kurz (habt ihr nen Garten?) ohne Ablenkung, dann erst langsam steigern, wenn der Hund sich wohl fühlt.