Nochmals vielen Dank für eure Beiträge. Ich gehe mal der Reihe nach durch, was ich beantworten kann!
Zitat von VeraBeherrscht er denn das Apportieren? Das bietet sich doch evtl. durch den Retrieveranteil an. .
Wir waren ursprünglich auch der Meinung, daß Apportieren das Richtige für Jorgo sein könnte. Nur zeigt er von sich aus gar keine Ambitionen, irgendetwas "mit sich herumzutragen". Er lässt alles sofort wieder fallen. Das einzige, womit es klappt, ist der Futterbeutel. Den bringt er wieder, weil er weiß, daß etwas Gutes für ihn herauskommt. Wo kann ich mich denn schlau machen, wie ich das Ganze sinnvoll aufbauen kann?
Zitat von VeraWenn bestimmte Übungen oder Sportarten so sehr aufkratzen, sollten sie auch nur sparsam dosiert Anwendung finden. Ein aufgekratzter Hund ist nicht Sinn der Sache. Bei dieser Veranlagung habe ich gute Erfahrungen mit einer anders als gewöhnlich betonten verbalen Belohnung gemacht: Statt hohen aufputschenden Quietschens eher ein ruhiges und und bewunderndes "guuut", ähnlich, wie man "wow" sagen würde.
Diesen guten Tip haben wir auch von einer Trainerin bekommen. Seit wir uns daran halten, immer gaaaaanz ruuuuhig mit ihm zu sprechen, ist er wesentlich ruhiger geworden.
Zitat von camijojoNur ganz kurz möchte ich noch mal meinen Senf abgeben: mir fällt v.a. auf, dass Jorgo GESTRESST ist -warum auch immer. Ich fände es auch wichtig -falls noch nicht geschehen- ihn gesundheitlich checken zu lassen. (Schilddrüse etc.)
Wir haben auch erst gedacht, daß er eine Schilddrüsenerkrankung haben könnte. Unsere Tierärztin hat das auch vermutet, weil er soviel Fell verloren hat. Bei der Blutuntersuchung kam aber heraus, daß er hochgradig allergisch auf diverse Arten von Milben und Pollen reagiert. Er hat eine Eigenblutbehandlung bekommen, die regelmäßig aufgefrischt werden muß. Außerdem bekommt er ein Anti-Allergen (Globuli). Und wir sorgen, so gut es geht, für eine staubfreie Umgebung. Hat noch jemand einen Tip für Allergiker?
Zitat von camijojoVielleicht wäre es gut, mit Jorgo das Alleinsein nochmals "von vorne" aufzubauen. Meiner Meinung /Erfahrung nach kann es einen Hund sogar entspannen, auch mal allein zu sein.
Das ist auf jeden Fall richtig. Wir haben schon angefangen, das Alleinesein im Haus meiner Mum neu aufzubauen. Sie hat eine zweite Ausgangstür (Kellertür), mit der wir üben, da die normale Haustür für ihn schon zu negativ belegt ist. Wenn er mal alleine bleiben MUSS, geht meine Mum durch die normale Haustür und zum Üben durch die Kellertür. Was haltet ihr davon?
Weiß jemand von euch, wo ich eine gute "Anleitung" (Schritt für Schritt) zum Alleinebleiben finden kann? Es ist manchmal schwer zu entscheiden, wann es Zeit für den "nächsten Schritt" ist. Eine genaue Vorgabe wäre da sehr hilfreich.
Zitat von camijojoEs sind so viele einzelne Streßsitutationen, die Du für Jorgo schilderst, dass ich empfehlen würde, eine "Liste" zu machen, woran Ihr zuerst/oder überhaupt konkret arbeiten wollt.
Das ist eine gute Idee! Ich setze mich mal mit meiner Mum zusammen und wir schauen mal, was wir alles für die Liste zusammen bekommen.
Zitat von MielitaVielleicht ist es einfach gut, ihn weiter zu fördern und ihn somit geistig auszulasten, damit er sich nicht selber "Hobbies" sucht. Sei es durch "Schnüffelkurse", Kletterkurse oder sonstiges.
Da hast Du auf jeden Fall recht. Übrigens habe ich mich schon für nächsten Monat bei einem Kletterkurs angemeldet! Ich kann mir gar nicht so viel darunter vorstellen und bin schon sehr gespannt, was uns erwartet.
Andererseits habe ich den Eindruck, daß ZUVIEL Programm auch nicht das Wahre für Jorgo ist. Wenn er mal einen Tag nicht genug zum Schlafen kam, weil ich mal wieder nur mit ihm auf Achse war, ist er auf jeden Fall gestresster als sonst. Daher denke ich mir, daß die Ruhephasen genauso wichtig sind wie die Auslastung. Ich finde es nicht immer so leicht, den "goldenen Mittelweg" zu finden...
Für Tips und Anregungen bin ich weiterhin dankbar!
Liebe Grüße Katja und Jorgo
=================================================== Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere!
In Antwort auf: Wenn er mal einen Tag nicht genug zum Schlafen kam, weil ich mal wieder nur mit ihm auf Achse war, ist er auf jeden Fall gestresster als sonst. Daher denke ich mir, daß die Ruhephasen genauso wichtig sind wie die Auslastung. Ich finde es nicht immer so leicht, den "goldenen Mittelweg" zu finden...
Es gibt eine Untersuchung, die zeigt, dass die ausgeglichensten Hunde die sind, die 17 Stunden am Tag ruhen/dösen/schlafen dürfen. Dies wird besonders begünstigt durch den Umstand, im Schnitt 5 h täglich allein zu sein, um nicht durch den Menschen daheim "unnötig" abgelenkt zu werden (Erwartungshaltung "Gehts jetzt raus?")
Zitat von Mielita Ich habe schon sehr oft gehört, dass gerade echte Hüter (Border, Aussies, Cattle Dogs und Co.), wenn sie nicht ihre eigentliche Arbeit machen dürfen, sich einen Ersatzjob suchen. Das kann dazu führen, dass diese anfangen zu jagen wie die Seuche. (Bei meinem Beispielhund war es eben das Buddeln und dann das Kläffen und dann das Schnappen.)
Was ja hundlich logisch wäre, weil -danke, Scho- nicht nur Coppinger sagt: Hütetrieb ist eine Art gewandelter/verkürzter Jagdtrieb (Wild wird nicht erlegt oder zurückgebracht, sondern eben bedroht/gehütet).
In Antwort auf: Deswegen habe ich vermutet, dass bei Jorgo das Anti-Jagd-Training so tolle Erfolge brachte, weil er so viel Spass daran hatte, endlich was tun zu dürfen. Aber als der Kurs rum war, kehrte eben wieder der Alltag ein und er dachte sich aus Langeweile eine neue "Marotte" aus?
Oh, das hatte ich SO nicht verstanden in Deinem ersten Beitrag. Wenn ich es jetzt hier lese, klingt das sehr schlüssig, finde ich.
In Antwort auf: Vielleicht ist es einfach gut, ihn weiter zu fördern und ihn somit geistig auszulasten, damit er sich nicht selber "Hobbies" sucht. Sei es durch "Schnüffelkurse", Kletterkurse oder sonstiges.
Gute Idee, auf jeden Fall. Dazu ergänzend: Fährtenarbeit ist für Hunde extrem gut, weil konzentrationsfördernd, nicht hochpushend im Sinne von agility. Mein Trainer sagt, und das sehe ich auch an Ben: 20 Minuten Fährte sind so gut wie zwei Stunden Spaziergang.
In Antwort auf: Scho: den Punkt mit den Ruhephasen finde ich auch GANZ wichtig. Super Vorschlag, das Alleinebleiben nochmal neu aufzubauen!
Unterschreibe ich auch beides. :-)
In Antwort auf: Liebe Kann es sein, dass du da gerade eine große Schublade geöffnet hast, in der du AL schon lange verwahrt hattest
Glaube ich nicht. Ich bin der Ansicht, daß AL viele gute Ansätze hat. Was mich daran stört, ist der Glaube, ein Hund könne absolut ohne negative Signale ausgebildet werden. Und was mich stört ist die Sache mit der Schlange. ;-) Was mich aber am allermeisten stört, ist diese Guru-Mentalität, die bei AL oft dahintersteht. Ich bin einfach der Ansicht, daß nicht alles für jeden Hund funktioniert, so oder so nicht.
In Antwort auf: Da du ja auch weißt, wie ich darüber denke, möchte ich nur noch der Vollständigkeit halber erwähnen, dass bei uns im Tierheim alle Hunde nach AL trainiert werden und wir nicht nur Hunde haben mit einem klitzekleinen Angstproblem oder einer lahmen Leinenaggression oder die ein unerwünschtes Jagdverhalten zeigen. AL hört nicht bei Calming Signals und Anti-Jagdtraining auf.
Ich bin für alle Infos dankbar. Da war doch mal ein Thread über AL, erzähl doch mal mehr darüber, wenn Du magst.
In Antwort auf: Ich stand bestimmt nicht 2 Stunden neben meinem buddelnden Aussie und hab gefragt "Kommst du? Bitte!" und habe ihn währenddessen so lange mit rosa Wattebäuschen (die ich selbstverständlich für den "Notfall" immer mit mir führe ) beworfen, bis er eingesehen hat, dass ein Mauseloch doch nicht so interessant ist wie ich...
Erzähl mehr. Wieso hat keiner diese Clown-Einlage gefilmt? ;-)
Selbstverständlich, für das Protokoll, finde ich Dich auch viel interessanter als ein Mauseloch. ;-)))))))) *duckundrennschnellweg*
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich möchte euch gerne erklären, warum ich mich gar nicht mehr gemeldet habe.
Jorgo ist leider nicht mehr am Leben. Er muß schon sehr lange Krebs gehabt haben, denn er hatte 2 apfelsinengroße Tumoren im Bauch. Leider haben wir seine schwere Krankheit erst bemerkt, als seine Organe aufhörten zu arbeiten. Er muß schon so lange Schmerzen gehabt haben und hat es nie gezeigt. Er war immer so fröhlich und voller Leben. Auf dem OP-Tisch in der Tierklinik wurden die beiden Tumoren entdeckt. Er wurde noch in der Narkose eingeschläfert. Er ist nur 3 Jahre alt geworden...
Es tut mir immer noch so weh, darüber zu schreiben. Ich wollte euch die Sache nur gerne erklären, damit ihr mich nicht zu den Usern zählt, die einfach nur wieder das Interesse am Forum verloren haben.
Liebe Grüße Katja
=================================================== Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere!
Oh Katja, das tut mir so leid... fühl dich ganz fest von mir gedrückt. Es ist immer besonders schlimm, wenn ein noch so junger und lebensfroher Hund viel zu früh gehen muss...
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
auch ich drücke Dich ganz doll. Habe meine erste Hündin auch im Alter von erst 6 Jahren einschläfern müssen. Ich kann gut nachvollziehen wie es Dir jetzt geht.