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Dieses Thema hat 27 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
Seiten 1 | 2
Xenta Offline

liebt Futterkreise, die den Schalter "Menschenfreundin" umlegen und findet hundliche Wehleider ausgesprochen verwirrend


Beiträge: 2.450

25.04.2013 13:59
#16 RE: Kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von Lotte im Beitrag #1
Hallo ihr,

Ich lobe verbal "super, fein, prima" mit entsprechender Stimmlage und ich lobe/bestätige durch Clickern.
Und da ist mir aufgefallen, dass ich selten "nur clickere". Es kommt fast immer noch ein verbales Lobwort dazu.

Was meint ihr, kann man wirklich zu viel loben?
Sollte man Sachen, die eigentlich schon gut sitzen immer noch loben?


Das ist meiner Meinung nach auch genau richtig so. Der Click ist ja nicht das Lob, sondern die Ankündigung des Lobes (verbal, Spieli, Leckerli...). Und ich denke wie die anderen hier: zu viel loben geht eigentlich nicht. Wichtig ist doch die positive Grundstimmung, die damit verbunden ist. Hund freut sich, weil ich mich freue. Das motiviert beide

LG Kerstin
mit Pauli und Xenta, die ich im Herzen bewahre

Lotte Offline

wo Hund und Frauchen in Brüllversuchen zwar solidarisch, aber leider erfolglos sind


Beiträge: 1.441

25.04.2013 14:14
#17 RE: Kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Ich denk mir immer dreifach hält besser
Also Click und gleichzeitig verbales Lobwort und dann kommt noch das Leckerli hintendrauf

---------------------
Liebe Grüße von Duna

Renate ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2013 16:20
#18 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Hallo Lotte,

Ich denke, es kommt mit darauf an, was ich mit meinem Hund zusammen erreichen möchte.
Ist dir das momentane Zusammenleben mit Lob für Alles und Jedes angenehm, funktioniert der Alltag damit, und es wird auch Neues gelernt, warum solltest du etwas daran ändern? Dann ist das für Euch eben die Kommunikationsform, wo Alles positiv belegt wird, wo ihr euch in dieser Tonlage miteinander wohlfühlt, alles Bestens ! Und sicher läßt sich aus dieser postiven Grundstimmung heraus viel lernen.

Ich persönlich mag es allerdings lieber, wenn die Dinge des Alltags funktionieren (natürlich gibts da auch ab und zu Lob, für ein schönes Gehen an lockerer Leine, oder freudiges Herkommen auf Ruf, aber nicht immer), und wenn ich darauf aufbauend dann den Hund zu spezielleren Sachen ausbilden kann. Dafür muss ich mir aber überlegen, wann ich den Hund lobe, und wann eben auch mal nicht. Der Hund muss merken, wann er wirklich etwas besonderes leistet, und er darf dann auch stolz sein drauf. Dann wird das Lob ein Ansporn, weiter zu gehen, Neues zu zeigen, Handlungsketten zu bilden die auf bereits Gelerntem aufbauen.

Für mich existiert ein gewisser Unterschied zwischen Ausbildungsarbeit und alltäglichem Zusammensein. Unser Alltag ist eher ruhig, freundlich durch Streicheleinheiten und gemeinsames Unterwegssein. Lob und Belohnungen gibt es schon mal zwischendurch, aber eigentlich eher dann vermehrt, wenn wir Neues lernen und Gelerntes festigen wollen. Ehrlich gesagt, ich selber käm mir etwas dümmlich vor, würde ich meinen Hund ständig mit Lobesworten zutexten und ständig Leckerlis reinschieben. Ich denk mir manchmal, wie ich das als Kind empfinden würde - so Tanten, die ständig auf mich einquatschen und Schokoladenstückchen in mich reinschieben, oder die Locken tätscheln . Ich bin sehr ruhig aufgewachsen ohne Verwandschaft, durfte mich viel frei bewegen und ausprobieren, mit wenig Lob (zugegeben - ein wenig mehr hät mir manchmal gutgetan, war hungrig danach wie wohl jedes Kind), aber insgesamt hats mich zu einem freien und selbständigen Menschen werden lassen.

Vielleicht hab ich deshalb auch die Rettungshundearbeit für meine Hunde gewählt, denn dabei müssen sie zwar mit mir kooperieren, aber doch auch selbständig ihre Arbeit tun. Denn ich kann ihnen nicht sagen, wie sie ihre Nase einsetzen müssen, und kann ihnen auch nicht den Weg durchs Dickicht oder über die Trümmer bahnen. Es ist eine lange Handlungskette, die sie lernen, bis sie schließlich nach getaner Arbeit ihre Belohnung bekommen. Aufgebaut natürlich mit viel Lob und Bestätigung, für viele Einzelschritte. Aber irgendwann entdecken sie die Freude im Tun selber, und - es für mich, bzw. mit mir zusammen zu tun. Auch mal ohne Belohnung. Im Einsatz und in der Prüfung muss dann das Lobwort und Streicheln für das Besondere genügen. Oder wird sogar mal vergessen, ohne dass die Welt für Hundi zusammenbricht. Danach gibts natürlich auch wieder die Trainingssituation mit dem Superjackpot. Dem voraus, bzw. zugrunde liegen all die Alltagsdinge wie Grundgehorsam, Abliegen können, lockere Leine gehen, frei bei Fuß gehen, Herankommen, Wildfestigkeit, Sozial- und Umweltverträglichkeit ... Und natürlich wurde das Alles positiv über Lob und Belohnung aufgebaut. Aber dann auch abgesichert durch intermittierende Belohnung, und irgendwann mal setz ich manches Verhalten wirklich als selbstverständlich voraus. Würd ich das alles und immer belohnen wollen, wär mir das absolut zuviel. Oder wenn doch, wären die Hunde sicher irgendwann taub für mein Gesäusel, und obendrein vielleicht fett wie die Mastgänse

Stell dir vor, du gehst in die Schule und wirst gefragt, wieviel ist 2x2? " ... 4?"
Da freust du dich als Erstklässler. In der dritten Klasse : wieviel ist 2x2? "4!"
in der fünften Klasse: wieviel ist 2x2? "4"
in der siebten Klasse: wieviel ist 2x2? "....4"
in der neunten Klasse: wieviel ist 2x2? ups, gar kein Schüler da.
in der elften Klasse (neuer Anlauf, Schüler ist treu!): wieviel ist 2x2? "VIER"
Vorbereitung auf Abitur: wieviel ist 2x2?"4"

Was ich damit sagen will: ich glaube, auch Hunde WOLLEN lernen. Jeder nach seiner Begabung. Manche bleiben vielleicht in der Sonderschule, da ist es gut, beim Dauerlob für kleinste Schrittchen zu bleiben. Manche gehen ein wenig weiter, bleiben dankbar auf kleiner Stufe, und es reicht für ein absolut harmonisches, positives Miteinander aus. Manche würden gerne mehr lernen, werden aber unterfordert, langweilen sich, machen ihr eigenes Ding draus, stellen die Ohren auf Durchzug. Dank Lob und Leckerlis bleiben sie aber dennoch bei Ihrem Menschen. Doch ich kann mir vorstellen, dass ein Hund, der ständigen Lobduschen ausgesetzt ist, ohne wirklich gefordert und durch gezieltes Lob auch gefördert zu sein, individuell durchaus auch störendes Verhalten entwickeln kann, wenn es ansonsten an Führung und klarer Linie fehlt.

Kat70 Offline

mit weltbestem Springding, das trotz überstandener Pubertät immer noch "Mamakind" ist


Beiträge: 3.334

25.04.2013 17:49
#19 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Renate,
vorneweg, ich lese Deine Beiträge immer sehr gerne! Ich empfinde sie als Bereicherung des Forums und bin sehr neugierig darauf Dich in Ellwangen persönlich kennenzulernen. Ich glaube auch wir alle hier können uns viel aus Deinen Beiträgen abschauen.

Zum Thema Lob denke ich allerdings, dass man das vielschichtiger sehen muss. Ich glaube eine Bestätigung, dass das was eben passiert ist, gut war ist für jeden Hund eine schöne Sache.
Der Punkt ist eher, wie und welches Lob/ welche Bestätigung kann u.U falsch eingesetzt sein.

Ich glaube selbst ein gut geführter Hund, der längst aus der Grundschule draussen ist, freut sich über ein "fein" oder ein "Guter Bub" oder so etwas für völlig selbstverständliche Dinge.
Und etwas Ähnliches tust Du ja auch indem Du im Alltag ruhig über den Kopf streichelst.

Natürlich ist ein für ein 2x2 während der Abiturvorbereitung übertrieben, aber ein "genau, richtig" schadet nicht .

Und dann kommt natürlich noch hinzu, was will jemand mit seinem Hund erreichen. Will ich einen gut funktionierenden Alltagshund, bestätige ich den auch in Alltagssituationen. Will ich einen Trickhund und shape mit dem, bestätige ich auch den richtigen Weg, anfangs mehr, irgendwann weniger, aber eine Bestätigung in Form eines Lobes ist schon richtig usw.

Ich denke die Art der Bestätigung ist der Punkt.
Für Dinge wo ich weiss, der Hund kann sie, gibt es keine mehr, aber durchaus ein "fein gemacht". Auf dem Weg dahin gehe ich anfangs mit , dann irgendwann gibts ein ein schlichtes und irgendwann ein "gut gemacht".

Ich stimme Dir aber zu, dass ein ständiges Lobgesang-Gesäusel wahrscheinlich irgendwann abstumpft .

Skip ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2013 18:04
#20 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Ich finde Lob im Alltag richtig und wichtig. Natürlich braucht man keinen permanenten Lobsingsang oder ein Leckerchen nach dem anderen, aber je nach TYP HUND, finde ich es richtig viel zu loben oder/und auch viel zu belohnen. Prüfungen und Extremsituationen müssen ohne Lob/Belohnung auskommen, das ist klar, aber das sind eben Ausnahmen.
Nehmen wir mal meine Hunde als Beispiel: Skip ist sicher nicht "doof", er hat aber einen riesigen Außenfocus und ziemlich schnell Stess mit seiner Umwelt, der so stark ist, daß er Signale draußen lange Zeit kaum umsetzen konnte. Auch wenn er ein simples Sitz sicherlich kann und es eigentlich selbstverständlich ist, belohne und lobe ich draußen fast jedes Sitz und werde das auch weiterhin tun. Wenn ich mal nicht belohne oder lobe, bricht er aber nicht gleich in sich zusammen. Dennoch hemmt das viele Loben/Belohnen doch nicht seine Weiterentwicklung! Er lernt ständig neue Dinge, verbessert sich. Im Training für neue Dinge benutze ich abgestuftes Lob und abgestufte Belohnung. Das kollidiert aber nicht damit, daß ich im Alltag fast alles lobe und belohne. Der Vergleich mit den Schulkindern hinkt für mich, weil kein Hund sich solche Gedanken macht!
Mein Hund denkt doch nicht: Ich kann doch schon ewig sitz, das ist doch puppyeinfach, die nervige Alte lobt ja ständig...
Nein, er weiß doch selbst garnicht was leicht oder schwer ist. Jedes Signal ist für ihn doch alleinstehend und die korrekte Ausführung darf doch dann auch gelobt werden. Dazu kommt natürlich auch, daß viele Alltagssignale mittlerweile sehr viel freudiger als früher ausgeführt werden, eben weil Lob doch motiviert und der Hund eben nicht ahnt, daß er eigentlich was "einfaches" macht.

Bei Hex bin ich etwas sparsamer mit Belohnungen, da ich sie damit in eine unheimliche Erwartungshaltung bringe und sie dann anfängt nur noch um mich rumzuwuseln, keinerlei Eigeninteressen mehr entwickelt etc. Dennoch erhält sie verbales oder körperliches Lob für fast alles, was sie auf mein Verlangen hin ausführt.

Renate ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2013 21:23
#21 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

@ Eva und Katrin,

Ich bin durchaus Eurer Meinung! Und, Katrin, du hast die Vielschichtigkeit nochmal wunderschön auseinandergedröselt. Wir haben es hier im Forum ja mit einer geballten Ansammlung verhaltensorigineller Hunde zu tun, die sicher noch größere Ansprüche stellen an viel Lob. Geht mir mit meinem Bruno ja auch nicht anders. Will ich sein Verhalten wirklich grundlegend positiv verändern, braucht es SEHR viel Lob. Und hier im Forum sind ja zu einem großen Teil Hundeleute, die sich sehr viel Gedanken machen und viel wissen und umsetzen.

Bei der Frage: "kann man zuviel loben" sind mir allerdings etliche Hundehalter durch den Kopf gegangen, die vielleicht nie den Weg hierher finden. Sowohl von Tutnixen, als auch von scheinbaren (!) Problemhunden. Diese Hunde werden dazu gemacht aus falsch verstandener positiver "Erziehung", was nahezu gleichzusetzen ist mit antiautoritäter Erziehung. Da wird gelobt, da werden Leckerlis reingestopft, und jegliche Führung und Konsequenz wird außen vor gelassen. Man kann dermaßen viel Fehlverhalten bestätigen. Da wird in meinen Augen definitv zu viel gelobt, weil an der falschen Stelle, und ohne dem Hund zu zeigen, was er besser machen könnte. Wir hatten solche Leute, sowohl in der Agi-Gruppe, als auch bei den Rettungshundlern. Teilweise ganz tolle, motivierte Arbeitshunde, völlig unproblematisch eigentlich zu führen. Und Halter, die voller gutem Willen ganz viel gelobt und gefüttert haben. Hund am liebsten ohne Leine ... Nur leider kam das Lob immer und immer wieder an der falschen Stelle, und den Hunden wurden viel zu viele Fehler erlaubt. Die Hunde WOLLTEN lernen, aber sie durften nicht das Richtige lernen. Da kam keine Motivation auf. Ganz schlimm war dann die Frustration der HalterInnen. Dann wird trotzdem weiter gelobt, aus Gewohnheit, aber gleichzeitig dem Hund körpersprachlich Druck gegeben. Der Mensch meint, er lobt, statt dessen straft er seinen Hund. Das ist oft ziemlich traurig anzusehen, und schwierig, dem Menschen zur Veränderung zu verhelfen. Für die Hunde versuch ich es immer wieder ... Ich will damit nur ausdrücken, dass ich auch die andere Seite kenne - bzw. auch dem Trainer auf dem HuPla nachfühlen kann, dass er manchmal ungeduldig wird. Denn viele HuPla-Trainer sind zwar voller Engagement, aber keine Problemhundeberater, und erst recht keine Psychologen. Zum Glück gibt es viele viele Hunde, die trotz allem unglaublich anpassungsfähig sind ohne übermäßig verhaltensauffällig zu werden. Die nie auf einem Agi-Turnier auftauchen, die auch die Rettungshundestaffel wieder verlassen, aber im Alltag mit ihrem Menschen ein unauffälliges und leidlich glückliches Leben führen.

Nein, ich will hier wirklich niemandem wiedersprechen oder zu weniger Loben aufrufen! Hier im Forum kann man dazu sehr viel lernen. Auch als Mensch. Bei vielen merkt man, wie das Lob in Fleisch und Blut übergegangen ist, und wie es auch aus ihren Forumsbeiträgen rüberkommt. Da möchte ich auch für mich noch viel mehr davon verinnerlichen. Auch meinen Hunden schadet es niemals, wenn ich sie öfter lobe ! Lob ist ein dermaßen vielschichtiges Thema, und - kann gar nicht genug angesprochen und weiterverteilt werden !

Zitat von Kat70 im Beitrag #19
Natürlich ist ein für ein 2x2 während der Abiturvorbereitung übertrieben, aber ein "genau, richtig" schadet nicht .

Da stimm ich aus ganzem Herzen zu! Ja, und ich freu mich auch aufs Seminar! Denn man fährt sich allzugerne in Gewohnheiten ein, auch beim Thema Lob. Feedback immer erwünscht!

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

25.04.2013 23:21
#22 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Ich habe ein bißchen gegrinst bei Deinen Ausführungen, Renate. Sowas, dachte ich bei mir, kann echt nur'n Mali-Halter sagen. ;-)))

Etwas ernster: Ich denke, einerseits muß man sich immer fragen, mit was für einem Typ Hund habe ich zu tun. Einen Lumpi oder eine Ella oder auch einen Ben muß man sicher ganz anders bestätigen und belohnen als eine Lupa oder einen Bruno. Es ist nämlich schon sehr viel schwerer, diese eher autarken Hunde überhaupt zu motivieren, sich für etwas anderes als die "Außenwelt" zu interessieren.

Andererseits ist es eben auch ein Unterschied, ob bzw. inwieweit wir mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Das heißt: Ich muß einen Ben viel öfter und mit mehr Aufwand auf mich konzentrieren als ich das jemals bei Athos gemußt hätte. Einfach, weil Ben durch seine Vergangenheit, die erlittenen Mißhandlungen und sicher auch genetisch bedingt ein hohes Maß an aggressiver Tendenz nach vorne hat(te). Das bedeutet, ich muß(te) gegen viel höherer Außenmotivationen arbeiten, während für Athos sein HF und seine Beute alles waren, da konnte praktisch kommen, was da wollte, selbst ein bedrohlicher Reiz war schnell bewältigbar, wenn ich nur sauber führte und sinnvoll gegenmotivierte.

Zum dritten glaube ich allerdings nicht, daß ein Hund sich -im Gegensatz zu einem menschlichen Schüler- je fragen würde, warum er für "2+2=4" immer noch belohnt wird. Er wird sich darüber freuen, egal, bei welchem Ausbildungsstand. Deshalb stört es mich nicht nur nicht, auch für ein einfaches "Sitz" immer wieder mal ein Leckerchen rüberwachsen zu lassen, ich sehe es einfach als Motivationsschub. Und: Ich liebe es, meinen Hunden eine Freude zu machen. Ich lobe und belohne wahnsinnig gerne, ich mache mir also im Grunde mit jedem Lob und Leckerchen, das ich verteilen darf, selbst ein kleines Geschenk. Und bisher hat mich noch kein Hund ausgelacht, wenn er auch für's kleine Hunde-Einmaleins noch was Tolles abgreifen konnte. Im Gegenteil: Warum sollte ich etwas, das hund kann, nicht mehr belohnen? Das wäre für mich, als ob ich dem Lehrling, wenn er seinen Gesellenbrief in der Tasche hätte, eröffnete, daß er ab sofort aber kein Geld mehr kriegt, weil er schließlich jetzt ja alles kann. ;-)

Ich glaube, gerade der Umstand, daß der Hund oft für vermeintliche Kleinigkeiten nicht mehr bestätigt und belohnt wird, macht so manches Signal, das einmal zuverlässig klappte, wieder kaputt, man muß halt auch in der einfachen Mathematik geübt bleiben. Und ganz ehrlich: Mein Kopfrechnen war auch schon mal besser als heute. ;-))))

Worin ich Dir allerdings uneingeschränkt recht gebe, ist, daß wir die Anforderungen ja bestimmen können. Und geistige Herausforderungen sind IMMER gut und sollten auch IMMER fürstlich belohnt werden. Immer auch in der Hoffnung, daß manches erlernte Verhalten dann auch selbstbelohnend wird, wie bei Lupa z.B. die Sucharbeit oder bei unseren Triebtätern der Schutzdienst, den wir erst "mühsam" aufbauen, aber später sogar locker als Belohnung einsetzen können. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Kafrauke Offline

Amazone ohne Nudelholz und Leidensfähigkeit, jetzt mit neuer Frisur


Beiträge: 7.324

25.04.2013 23:39
#23 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von Elektra im Beitrag #22
Ich habe ein bißchen gegrinst bei Deinen Ausführungen, Renate. Sowas, dachte ich bei mir, kann echt nur'n Mali-Halter sagen. ;-)))

Etwas ernster: Ich denke, einerseits muß man sich immer fragen, mit was für einem Typ Hund habe ich zu tun. Einen Lumpi oder eine Ella oder auch einen Ben muß man sicher ganz anders bestätigen und belohnen als eine Lupa oder einen Bruno. Es ist nämlich schon sehr viel schwerer, diese eher autarken Hunde überhaupt zu motivieren, sich für etwas anderes als die "Außenwelt" zu interessieren.



Barbara,jetz hast du mir tatsächlich die Worte aus der Tastatur genommen.

Hier gibt es Leute,die Ewigkeiten kämpfen mussten oder es immernoch tun,um von ihrem Hund einen Blick ausserhalb der eigenen vier Wände zu bekommen

Da wird man schonmal zur Lobhudelnden Futterwurfmaschine,wenn es denn anläuft .Das mag auf Aussenstehende oft albern wirken,wenn man seinen Hund permanent für scheinbar nix füttert und lobt,aber wer mal Monatelang hinter einem Hund herlief ,der sich in zwei Stunden Gassie nicht einmal zu einem umschaute,obwohl man den Super Animateur gab,der versteht das



Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet.


Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen

Lotte Offline

wo Hund und Frauchen in Brüllversuchen zwar solidarisch, aber leider erfolglos sind


Beiträge: 1.441

26.04.2013 08:28
#24 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von Kafrauke im Beitrag #23
Barbara,jetz hast du mir tatsächlich die Worte aus der Tastatur genommen.

Hier gibt es Leute,die Ewigkeiten kämpfen mussten oder es immernoch tun,um von ihrem Hund einen Blick ausserhalb der eigenen vier Wände zu bekommen

Da wird man schonmal zur Lobhudelnden Futterwurfmaschine,wenn es denn anläuft .Das mag auf Aussenstehende oft albern wirken,wenn man seinen Hund permanent für scheinbar nix füttert und lobt,aber wer mal Monatelang hinter einem Hund herlief ,der sich in zwei Stunden Gassie nicht einmal zu einem umschaute,obwohl man den Super Animateur gab,der versteht das



Genau!

Ich denke, es ist sehr der Charakter und die Gegebenheiten des jeweiligen Hundes zu beachten, woher dieser auch kommt, was der für ne Vergangenheit hat, und was man eigentlich erreichen will.
Mein Hund muss nicht 100% funktionieren und alles akurat richtig machen.

Mir ist es wichtig, dass Lupa und ich im Alltag (besonders unterwegs, denn daheim ist alles anders) ein gutes Team bilden.
Und wenn wir motiviert, was auch durch tolles Loben passiert, unterwegs sind, haben wir gute Laune und alles (zumindest das meiste) läuft einfacher.


Heute morgen zum Beispiel haben wir ne Katze gesehen und Lupa war nach dem ersten Click + Lob + Leckerli bei mir.
Konnte dann sogar nochmal kurz zur Katze kucken ohne auszuflippen. Dafür gab´s dann ne fette Party.
Und ich hab genau gemerkt, dass sich Lupa so darüber gefreut hat, wie ich mich auch.
Jemand anders hätte sich da wohl gedacht, was spinnt die Olle denn mit ihrem Hund rum

---------------------
Liebe Grüße von Duna

Pepe Offline

Ex-Amokläufer aus dem polizeiliche Führung und eine deutsch griechische Schafschubser-Blauhelm-Truppe fast schon einen Tut-nix gemacht haben


Beiträge: 7.518

26.04.2013 09:27
#25 RE: Kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Ines, zu denen, die sich über jeden Blick ihres Hunde freuen, zähle ich...noch Heute! Und jedes Mal bekommt Pepe ein Lob...abhängig von der Ablenkung, ein kleines verbales Lob, oder eben ne Party, falls irgendwo grad ein Hund lang lief!!!!
Zu Hause hingegen brauchen wir deutlich weniger Lob.

Und um die Ausgangsfrage zu beantworten:
Ich denke, wenn es passt, kann man nicht zu viel loben. Ich muss und werde Pepe weiterhin beim Gassi oder Spazieren für jede kleine Aufmerksamkeit in meine Rictug loben und jedes Nicht-Ausratsen bei feinsichtung mit ner Party feiern!

Gruß, Steffi mit Schlabberbacke Pepe


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[img]http://www.GratisSmilies.de/gifs/hund/tiere1027.gif[/img] Man kann in die Tiere nichts hinein prügeln,
aber man kann manches aus ihnen heraus streicheln.
- Astrid Lindgren

LuckyTola Offline

die emotionsflexible pöttische Hundeblutwurst-Horde mit dem Frauchen, das mehr hutziehwürdigen Mut hat als es selbst geglaubt hätte


Beiträge: 21.167

26.04.2013 09:35
#26 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von Lotte im Beitrag #24

Jemand anders hätte sich da wohl gedacht, was spinnt die Olle denn mit ihrem Hund rum

Ich frag mich auch manchmal was die Leute wohl denken, wenn es eine Party gibt wenn Tola einfach an einem anderen Hund vorbei geht . Ich weiß aber, was das für ein Leistung von Tola ist, bläst sie doch die Backen auf und ihr Blick geht von mir zum Hund hin und her. Wenn ich sie dann sehr lobe, wirkt sie wie gelöst und man sieht richtig wie sie sich freut.

Liebe Grüße, Sabine mit Lucky und Tola 🐾

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst Du oh Mensch sei Sünde?
Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)

Kika Offline



Beiträge: 2.989

26.04.2013 13:05
#27 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von LuckyTola im Beitrag #26

Wenn ich sie dann sehr lobe, wirkt sie wie gelöst und man sieht richtig wie sie sich freut.


...Und zusätzlich nutzt man die Stimme zur positiven Stimmungsübertragung. Seit dem Seminar bei M. Cordt setze ich sie dabei noch viel bewusster ein.


Liebe Grüße Claudia

LuckyTola Offline

die emotionsflexible pöttische Hundeblutwurst-Horde mit dem Frauchen, das mehr hutziehwürdigen Mut hat als es selbst geglaubt hätte


Beiträge: 21.167

26.04.2013 13:30
#28 RE: kann man zu viel loben? Zitat · Antworten

Zitat von Kika im Beitrag #27
Und zusätzlich nutzt man die Stimme zur positiven Stimmungsübertragung.

Ja, ich denke auch, dass unsere Hunde merken ob wir uns ehrlich freuen. Ich lobe immer aus vollem Herzen und ich glaube das merken sie einfach.

Liebe Grüße, Sabine mit Lucky und Tola 🐾

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Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst Du oh Mensch sei Sünde?
Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)

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